LotusClan Lager

Weizenfell freute sich über Winterpfotes positive Reaktion und setzte ein selbstbewusstes Lächeln auf. "Gut, dann würde ich sagen, dass wir losgehen. Und auf dem Hinweg erzählst du mir ein bisschen über dich und wie weit du mit dem Training bist," sagte der Kater und stapfte mit seinen langen Beinen davon, um dem Rest der Patrouille bescheid zu geben. "Bibertatze, Regenbogentanz, Meerespfote wir gehen schonmal' vor. Bis gleich dann an den Splitterfelsen." Mit einem Schweifschnippen signalisierte ich meiner Schülerin den Aufbruch und ging gemächlich voraus. "Also, du bist die Tochter des zweiten Anführers, das weiss ich. Ehrlich gesagt ist das aber auch schon alles," sagte ich mit einem Grinsen und verließ das Lager. "Was liegt dir mehr? Das Jagen oder das Kämpfen? Und was genau muss ich dir überhaupt noch beibringen?"

----> AC Grenze Splitterfelsen

Nach einer Weile hörte ich Holunderfleck meinen Namen rufen, gefolgt von einem rasselnden Husten. Schnell eilte ich zu ihnen, aber nicht ohne den noch schlafenden Jungen sanft über ihre Köpfchen zu streichen. Bei ihn angekommen erinnerte ich mich an den Traum von meinen ältesten Sohn Loderjunges und setzte ein Lächeln auf:"Guten Morgen, Holunderfleck. Danke für das Frühstück, du bist jetzt zwar ein Ältester, aber ein edler Krieger wie eh und je." Ich musterte den Krieger und obwohl ich gestern erst die Nester erneuert habe, sah er so aus als hätte er schlecht geschlafen. "Du vermisst sie, oder?" fragte ich mitfühlend und deutete vorsichtig in Richtung Sternenschweifs Leichnam, dessen Fell silbern leuchtete und eine sachte Brise bewegte das Fell, sodass es so aussah als würde die Kriegerin nur friedlich schlafen. "Wenn du willst helfe ich dir sie zu begraben, es sei denn du willst es alleine tun," miaute ich leise und wagt ein zutrauliches, aber kleines Lächeln, da ich nur zu gut wusste wie es ist von einen Geliebten loslassen zu müssen.

Regenbogentanz spitzte ihre Ohren und lächelte. Sie hatte also wieder einen neuen Schüler bekommen. Schnurrend erhob sie sich und schüttelte sich einmal energisch, ihr grau getigertes Fell lag wieder glatt auf ihrem muskulösen Körper. Dann lief sie auf Meerespfote zu. "Guten Morgen Meerespfote!",begrüßte sie ihren neuen Schüler und lächelte milde. Sie hatte Pantherfells Ausbildung gerade erst abgeschlossen und schon bekam sie einen weiteren Schüler anvertraut, irgendetwas musste die getigerte Kriegerin also Richtig machen, sonst wäre dies sicherlich nicht so. Kurz überlegte sie was sie nach der Grenzpatrouille mit ihrem Schüler denn genauer angehen konnte. "Also wir werden jetzt vorher noch die Grenzpatrouille begleiten und dann, später begeben wir uns auf die Jagd, vielleicht kann ich ja sogar den ein oder anderen Kampfzug mit dir Üben.",miaute sie bestimmt und schaute sich im Lager um. Bibertatze war noch nirgends zu sehen, doch Regenbogentanz wollte nicht länger warten, sie und Meerespfote konnten ja schon einmal vorgehen. Sie gab mit ihrem Schweif das Zeichen zum Aufbruch und stürmte los.


--> Splitterfelsen (AhornClan | LotusClan)

Hagebuttenzweig kam kurz nach meinem Rufen angelaufen und sah etwas besorgt wegen des Hustenanfalls aus. "Schon okay. Alles gut," versuchte ich sie zu beruhigen und teilte die Beute in zwei Hälften. Die Worte der Ältesten schmeichelten mir und schüchtern biss ich in meinen Fisch. Anscheinend würde ich diese Charaktereigenschaft niemals ganz ablegen können. Als die Rote dann auf Sternenschweif zu sprechen kam, blickte ich kurz auf und sah hinüber zu dem Leichnam meiner Gefährtin. "Ja, das tue ich." Mehr konnte ich dazu auch nicht sagen, denn der Schmerz war unbeschreiblich. "Erzähl mir von deinem Gefährten," bat ich die Älteste und sah sie mit Tränen unterlaufenen Augen an. Bekanntlich war Geteilter Schmerz, halber Schmerz. "Und ich würde mich freuen, wenn du mir helfen würdest sie zu begraben," fügte ich noch an.

Sandjunges erwachte erst spät an diesem Morgen. Müde blinzelte sie den Schlaf aus den Augen und streckte ihre winzigen Pfötchen nach vorne, wo sie das weiche Bauchfell ihrer Mutter spürte. Froschjunges und Mohnjunges schienen noch zu schlafen, was die Sandfarbene nicht wirklich störte. Voller Elan sprang sie aus der Kinderstube und entdeckte Apfelnases Jungen, die miteinander spielten. "Muscheljunges, was spielt ihr?" fragte sie den kleinen braun-weißen Kater, der sich hinter Meerespfote versteckt hatte. "Darf ich mitspielen? Meine Brüder schlafen noch."

Gewitterstern wirkte kurz genervt, ging dann aber auf seinen Vorschlag ein. Knochenpfote ließ den Blick noch einmal über das Lager streifen. Er musste mal wieder Zeit mit Eiskristallsplitter verbringen, vielleicht war die Weisse am Abend besser gelaunt. Gewitterstern brach auf und Knochenpfote richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Mentorin und Anführerin. Er folgte ihr eilig, denn ihm war nicht danach, sich zu verlaufen.

---> Verlassener Steg

Für einen kurzen Moment hielt ich den Atem an, als Schwanenjunges sich auf Storchenjunge stürzte, doch meine schlaue Schwester entkam ihren Pfoten ganz knapp. Freudig grinste ich ihr entgegen, als sie zu mir hinter Meerespfote rannte. "Gute gemacht! Hier findet uns sicher keiner!" Ich beugte mich etwas näher zu ihrem Ohr und miaute leise: "Meerespfote ist dick genug, dass wir uns hier beide verstecken können." Erst musste ich lachen, doch dann stellte ich erstaunt fest, dass unser Schutzschild uns einfach ignorierte, aufstand und ging. Sandjunges tauchte in diesem Moment auf und wollte mitspielen. Sofort rief ich begeistert: "Wir sind aufgeflogen! Aber wie wärs, wenn wir was anderes spielen?" Bedrohlich streckte ich den Schwanz in die Luft und knurrte so laut ich konnte: "Ich bin der stinkende Fuchs und wenn ich euch erwische, mache ich euch zu Frischbeute!" Kurz verharrte ich, um den anderen eineChance zum weglaufen zu lassen.

Die Nacht war schrecklich gewesen. Die Kinderstube war eng und stickig, abgesehen davon dass es dank der Blattgrüne eh schon zu warm war, und immer wenn man grade eingeschlafen war quiekte ein Junges. Ich vermisse Wolkenjägers Nähe, dachte ich betrübt und blinzelte dem grellen Sonnenlicht entgegen. Meinen Gefährten hatte ich nicht mehr gesehen, nachdem er von meiner Trächtigkeit erfahren hatte und das Lager beinahe panisch verlassen hatte. Ob er kalte Pfoten bekommen hat? Melancholisch zuckte ich mit meinen Ohren und spähte sehnsüchtig auf die Lichtung. Apfelnase, Natternbiss, Edelstein und zwei von Edelsteins Jungen waren noch in der Kinderstube, während die anderen vier auf der Lichtung tollten. Etwas schwerfällig rappelte ich mich auf, sank sogleich aber wieder zu Boden während ein stechender Schmerz durch meinen Leib fuhr. SternenClan, ist es etwa schon so weit? Unsicher blickte ich mich um, denn war es nicht noch zu früh? "K-könnte jemand Federfall holen?", brachte ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor und sah von Natternbiss zu Apfelnase.

Holunderfleck meinte das alles okay wäre, weshalb ich ihn auch glauben wollte. Auf meine Frage antwortete er mit ja und blickte Schmerz erfüllt in Richtung seiner Gefährtin, mit solch einer Wucht von Emotionen und Trauer, wie es keine Wunde verschaffen mag. Ich bereute meine Frage zum teil, da ich keinen meiner Clangefährten leiden sehen will. Holunderfleck bat mich ihn von meinem Gefährten zu erzählen, was sich früher wie ein Krallenhieb angefüllt hätte, doch heute erreichten mich nur noch Trauer und die Liebe zu Sturmschweif. Ich musste wehmütig lächeln, anhand der schönen Erinnerungen und erinnerte mich klar an seinen Anblick, so als wäre keine Zeit vergangen und er würde jeden Moment aus dem Kriegerbau treten. "Mein Gefährte war Sturmschweif, ein damaliger Lotusclankrieger. Er hatte verwuscheltes, grau-schwarz geflecktes Fell und seine Augen glichen goldenen Sonnen. Ich und Sturmschweif kannten uns schon ziemlich lange. Wir kannten uns schon seit der Kinderstubenzeit, da er nur zwei Monate älter war als ich. Damals hatten wir uns eines Morgens um eine Maus gestritten, die besonders saftig aussah und nach einer kleinen Prügelei und einer Hetzjagd durch das Lager waren wir unzertrennlich," die bittersüßen Erinnerungen durchfluteten meinen Körper und ich wurde von Wärme erfüllt. Dieses Gefühl hatte nur Sturmschweif in mir auslösen können, nicht mal Rosenblatt, meine beste Freundin konnte uns trennen,"als er dann als Schüler ernannt wurde, kam er jeden Tag mindestens einmal vorbei und brachte mir alles Mögliche mit, einen rneuen Kampfzug, eine Fellkugel, leuchtende Federn und einmal sogar eine Honigwarbe, als er mit einem Heiler Kräuter sammeln war. Tupfenstern hatte ihn schon damit aufgezogen, ob er selbst Junge bekam, so oft kam er in die Kinderstube. Und wenn ich nicht einschlafen konnte, schlich ich zu ihn in den Schülerbau und schlief an seiner Seite ein." Ich erinnerte mich an die Monde, in denen wir im Schülerbau lagen und stundenlang geredet hatten. Ich endete kurz mit meiner Erzählung, um Holunderfleck zu mustern Ob ich ihn wohl langweile? überlegte ich und schob eine Frage zwischen meine Erzählung[b]:"Und wie hast du Sternenschweif kennengelernt?" Danach biss ich auf eine Antwort wartend vom Fisch ab.

Ich wachte durch das Rufen einer fremden Stimme auf. Schnell rappelte ich mich auf und luckte vorsichtig mit großen Augen aus meinen Nest heraus. Dabei erblickte ich eine weiße Kätzin, die fragend in Apfnases und Natternbiss Richtung blickte. Mit noch zerzausten Fell tapste ich auf sie zu, setzte mich vor ihre Füße und sah sie mit schief gelegten Augen an. Sie sah etwas pummelig aus, ob sie wohl zu viel gegessen hatte? Ich grinste sie an und plapperte fröhlich darauf los:"Hallo, ich bin Froschjunges und wer bist du? Anfangs hast du mich voll erschrocken, ich dachte du wärst ein Dachs, immerhin weiss ich ja nicht wie so einer aussieht," ich erinnerte mich daran, wie kläglich sie aussah, als hätte sie Schmerz", alles in Ordnung bei dir? Oder brauchst du Hilfe, oh bitte lass mich dir helfen, hier in der Kinderstube ist das immer so langweilig." Ich zuckte kurz fragend mit dem Ohren und lächelte sie freundlich an, während ich auf eine Antwort vom wuscheligen, weißen Wollknäul wartete.

Lächelnd sah Natternbiss zu, wie seine Jungen spielten. Er war stolz auf sie, unfassbar stolz. Sie werden einmal tolle Krieger, dachte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen. Eishauch teilte die Patrouillen ein, was den Krieger wenig irritierte. Gewitterstern hatte noch nicht sehr oft Anführerqualitäten gezeigt, weshalb er Eishauchs Einsatz als zweiten Anführer mittlerweile kannte. Er wollte sich gerade bei Apfelnase verabschieden, als Nebelglanz mit schmerzverzerrtem Gesicht um Hilfe bat. Die Königin war auch langsam an der Zeit- Die Kinderstube platzte aus allen Nähten. "Deine Jungen kommen bestimmt", stellte Natternbiss fest, "Ich hole sofort Hilfe!" Er wandte sich um und lief eilig zum Heilerbau. "Federfall?" Von dem Heiler war keine Spur zu sehen, doch sein Geruch führte zum Anführerbau, wohin der Gefleckte nun eilte. "Federfall, Nebelglanz bekommt ihre Junge!"

Gewitterstern verließ den Bau wie ein tobender Sturm und ich seufzte auf. Zum Glück bin ich nicht ihr Schüler, der sie jetzt ertragen muss schätzte ich mich glücklich und schaute auf, als Natternbiss in den Anführerbau hetzte und über Nebelglanz erzählte. Es war zu früh..."In Ordnung. Ich komme." erwiderte ich knapp und sprang ungelenk aus dem Anführerbau, wo ich sofort zum Heilerbau sprintete. "Farnpfote, du musst aufwachen. Nebelglanz bekommt ihre Jungen und wir müssen ihr helfen." weckte ich meinen Schüler ernst und drehte mich um. Die Geburt war zu früh und wir konnten Nebelglanz verlieren, genau wie ihre Jungen. Ich suchte Himbeerblätter zusammen und lief mit ihnen, wie auch einen Stock, zu Nebelglanz, die schmerzerfüllt in ihrem Nest lag. Weiß sie von Wolkenjäger? fragte ich mich, erwähnte es aber nicht. Sie musste sich auf die Geburt konzertieren. "Nebelglanz, Farnpfote und Ich sind jetzt bei dir. Du musst diese Himbeerblätter schlucken, denn sie lindern deine Schmerzen und vereinfachen die Geburt. Sollten die Schmerzen zu groß sein, beiße in diesen Stock." erklärte ich ihr ruhig und setzte mich an ihre Seite. Die Geburt war zu früh, aber ich würde sie retten. Als ich mich umsah, entdeckte ich noch immer Jungen, die erstaunt zusahen. "Alle Jungen verlassen diesen Bau und lassen Nebelglanz in ihre Ruhe. Ihr steht im Weg." miaute ich scharf genug, dass sie es als Warnung wahrnehmen konnten. Ich hatte Jungen selten ausstehen können...nun außer Farnpfote, er war das einzige Junge, welches mir nie auf die Nerven gegangen war, sondern mir geholfen hatte. "Farnpfote, stütz Nebelglanz. Und du Nebelglanz, versuch gleichmäßig Ein- und auszuatmen." wies ich die beiden an.

Helle Strahlen der Sonne kitzelten mich an meiner Nase. Zwar war ich schon wach, doch weder wollte ich aufstehen, noch den Schülerbau verlassen. Sicherlich war es nicht kalt, aber unter meinem langen, dichten Fell fühlte es so warm an, als wäre ich gerade ein Junges, welches sich an seine Mutter kuschelte. Nach nicht allzu langem überlegen, stand ich doch auf, denn ich wollte nicht wieder, dass Pantherpfote so lange auf mich warten musste. Gestern habe ich sie gar nicht mehr gesehen, wahrscheinlich habe ich schon wieder etwas Wichtiges in ihren Leben verpasst, wie immer. Manchmal fragte ich mich, warum sie mich als Freundin hatte. In letzter Zeit bekam ich kaum etwas mit und sie fühlte sich bestimmt sehr vernachlässigt. Als ich mich fragte, wie ich mich entschuldigen konnte, stand ich auf und bemerkte, dass sie nicht in ihrem Nest war. Sie ist schon wieder vor mir wach? Schnell putzte ich mein aufstehendes Fell und verließ den Bau. Ich hielt Ausschau nach ihr, doch ich fand sie nirgends. Gestern ging ich schon früh schlafen, damit ich heute wenigstens bei der Sache wäre, doch vielleicht war das ein Fehler. Pantherpfote wurde doch etwa nicht verletzt? Oder ist sie etwa schon trainieren gegangen? Nervös ging ich am Heilerbau vorbei. Geschockt stand ich davor und konnte nicht glauben was ich da sah. Pantherpfote war im Heilerbau und hatte eine große Wunde. Es waren auch weitere Krieger im Bau. Nein! Mir wurde klar, dass das das Ende für Pantherpfote hätte sein können und ich hatte nicht einmal beigestanden! Traurig und auch wütend über mich selbst stieß ich einen leisen Klageschrei aus. Pantherpfote! Ohne nachzudenken wollte ich in den Heilerbau stürmen und Pantherpfote bitten mir zu verzeihen, doch es wäre respektlos gewesen, gegen Federfall und allen anderen, die verletzt waren. Es blieb mir nichts anderes übrig, als meine Trauer hinunterzuschlucken und warten, bis es im Heilerbau ruhiger war und es Pantherpfote besser ging. Wenn ich schon so eine miserable Freundin war, durfte ich sie nicht auch noch stressen. Von innen zerstört trottete ich mit hängendem Schweif zum Frischbeutehaufen und nahm mir das Kleinste, was es gab. Einen Frosch. Nach mir hätte ich nicht einmal diesen winzigen Frosch verdient, doch irgendwie musste ich mich im Training gut schlagen, dass ich wenigstens für irgendetwas zu gebrauchen bin. So legte ich den Frosch vor meine Pfoten und knabberte voll Kummer an ihm und konnte an nichts anderes als Pantherpfote denken.

Sandjunges betrachtete Muscheljunges mit einem Schmunzeln, als dieser versuchte einen Fuchs darzustellen. Da die Sandfarbene das Kämpfen liebte, schmiss sie sich ohne Vorwarnung auf das Braun-Weiße Junge und drückte ihn zu Boden. "Jetzt hat es sich aus-gefuchst!" miaute sie lachend und ließ dem kleinen Kater keine Chance sich zu befreien. Immerhin war sie auch um einiges größer und schwerer als Apfenase's Wurf. Schließlich erbarmte sich Sandjunges doch und ging von Muscheljunges runter. "Ich hoffe ich habe dir nicht weh getan," miaute sie entschuldigend und schnüffelte an dem kleinen Kater. Im Hintergrund hörte sie die Stimme ihres Bruder Froschjunges, der anscheinend auch endlich wach war. "Hey, lass lieber Froschjunges und mich die Feinde spielen. Das wäre doch eine Herausforderung für euch oder?" schlug sie vor und lief zu ihrem Bruder, den sie mit einem Nasenstupser begrüßte. "Spielen wir mit Apfelnases Jungen?" fragte sie und sah ihren Bruder mit großen Augen an.

Hagebuttenzweig erzählte eine wirklich schöne Liebesgeschichte. Sie und Sturmschweif schienen damals sehr glücklich gewesen zu sein. Ich versuchte mich an den grauen Kater zu erinnern ... er war ein toller Kämpfer, das wusste ich noch. Leider verstarb er recht früh nach meiner Geburt, so dass ich nicht wirklich viel über ihn wusste. Schließlich fragte die Älteste, wie ich Sternenschweif kennengelernt hatte. Mit einem Lächeln wollte ich gerade beginnen zu erzählen, als Federfall plötzlich eine leblose Katze aus dem Heilerbau schliff. "W-wolkenjäger?" stammelte ich und meine Augen weiteten sich vor Schreck. Lag dort wirklich mein Bruder auf der Lichtung? Übersät mit blutigen Wunden und Dreck? Wie gelähmt verharrte ich auf der Stelle und konnte meinen Blick nicht abwenden. "Nein, nein, nein, nein!" Das Bild von meiner Gefährtin und meinem Bruder, leblos beieinander, konnte ich nicht länger ertragen. Geleitet von Panik, Wut und Trauer sprang ich auf und rannte davon.

-----> Ahnenbaum LC

Nachdem ich aufgewacht war, ging ich nicht allzu müde aus dem Kriegerbau und setzte mich neben Drachenschwinge. Nun unterzog meinen Fell eine gründliche Wäsche und hörte Eishauch währenddessen zu, wie er die Patrouillen einteilte. Ich war froh, dass ich Jagen gehen musste, denn alleine schon bei dem Gedanken, auf einer Grenzpatrouille diese elenden, mäusefressenden AhornClan-Katzen zu begegnen, zog sich mein Magen zusammen. Kurz schrak ich auf, als Eishauch zu mir und Drachenschwinge kam. Was ist los? Schnell richtete ich mich auf und nickte den zweiten Anführer ehrenvoll zu.

Ich wachte total verschlafen im Kriegerbau auf und sah mich erst einmal um. Der Kriegerbau war so gut wie leer. Hab ich schon wieder verschlafen? erschrak ich und sprang auf. Ich trat schnell aus dem Kriegerbau und mir schlug eine Hitzewelle entgegen. Ist denn schon wieder Blattgrüne? fragte ich mich und freute mich dann. Ich liebte es wenn es so warm war. Dann konnte man sich schön in einem Bach abkühlen und das Wasser einfach genießen wenn man gerade Zeit hatte. Dem AhornClan wird das nicht gefallen, die können ja nicht schwimmen. dachte ich und es klang ein bisschen Schadenfreude mit. Da ich aber gerade noch sah, wie Weizenfell auf dem Weg zum Splitterfelsen war und meinen Namen rief, was nur bedeuten konnte dass ich auch zu dieser Patrouille eingeteilt worden bin, beschloss ich erst nachdem ich zurück bin zu essen. Ich lief also schnell los in Richtung Splitterfelsen und begrüßte alle anderen Clanmitglieder die noch herum standen mit einem höflichen Nicken.


---> Splitterfelsen

Zufrieden blickte ich mit an, wie die ersten Patrouillen das Lager verließen, darunter auch meine Tochter Winterpfote. Hoffentlich erholt sie sich bald von ihren Wunden ... und dem Verlust ihrer Mentorin Sternenschweif. Weizenfell wird sie auf andere Gedanken bringen. Plötzlich rührte sich etwas hinter mir, es war Mohnsturm. Sofort verfinsterte sich meine Miene wieder. "Guten morgen. Eiskristallsplitter berichtete mir vorhin, dass du und Drachenschwinge nicht auf der gestrigen Grenzpatrouille erschienen seid. Der AhornClan hat sich angeblich schlapp gelacht, das geht nicht Mohnsturm! Gerade jetzt nach den verlorenen Schlachten." Seufzend schüttelte ich den Kopf. "Es kann ja mal passieren, dass man eine Patrouille verpennt aber momentan kann sich das der LotusClan nicht erlauben." Meine Schwester Bibertatze trat gerade aus dem Bau und rannte eilig ihrer Patrouille zu den Splitterfelsen nach. Bestes Beispiel, dachte ich genervt und wandte mich wieder Mohnsturm zu. "Du und Drachenschwinge ihr werdet heute die Nester aller Bauten säubern. Die Ältesten müssen außerdem nach Zecken abgesucht werden." Ich beendete meine Ansprache und sah den Krieger auffordernd an.

Ich sprang fast sofort auf als Weizenfell verkündete das wir losgingen. Mir entging sein Lächeln nicht und auch ich lächelte ein wenig dann folgte ich ihm zum Lagerausgang. Dabei hörte ich seiner Ausführung zu und grinste ein wenig. "Ich wusste gar nicht das ich so geheimnissvoll bin" erwiederte ich bevor ich mir eine Antwort überlegte. "Also mir liegt das jagen mehr und darin hatte ich bisher auch mehr Training, deswegen würde ich sagen sollte ich noch mehr Kämpfen lernen und ein wenig das Gesetz der Krieger. Das kann nie Schaden" Während ich sprach verließen wir das Lager.
--> Splitterfelsen (LC/AC)

Als Regenbogentanz zu mir kam, stand ich auf. Die Jungen hinter mir hätte ich fast nicht bemerkt so konzentriert war ich auf meine neue Mentorin. Sie entschied sofort was wir den Tag über machen würden und ich war froh darüber. Ich nickte also nur und folgte ihr. Ich hoffe wir machen Kampftraining! Dachte ich begeistert. Ich war zwar nicht schlecht im Jagen, aber ich mochte Kämpfen einfach mehr. Mir entging nicht, dass Weizenfell Winterpfote erstmal ausfragte. Ob Regenbogentanz das noch tun würde? Meine Mentorin lief den beiden auf jeden Fall nach und ich ebenfalls.
--> Splitterfelsen (LC/AC)

Ich sah Winterpfote und ihrem neuen Mentor Weizenfell lächelnd hinterher und sah auf als meine Schülerin Tautropfenpfote durchs Lager rannte und nach jemanden suchte, um schlussendlich sich hinzusetzen und bekümmert einen kleinen Frosch zu essen. Leise setzte ich mich hin und sah sie sanft an. "Tautropfenpfote, wieso schaust du so bekümmert? Freust du dich nicht, dass deine Freundin Pantherfell zur Kriegerin ernannt wurde?" fragte ich sie höflich. Sie ist auch schon soweit ernannt zu werden. Heute können wir die Abschlussprüfung beginnen dachte ich zufrieden nach. "Wenn du fertig gegessen hast, werden wir zum Kieselstrand gehen und mit deiner Abschlussprüfung beginnen." versuchte ich sie aufzumuntern. Und wenn ihre Freundin Pantherfell aus dem Heilerbau gelassen wird, können sie zusammen Krieger sein. Und ich werde dann schon hoffentlich Älteste sein und meine Familie genießen können dachte ich lächelnd nach.

Holunderfleck schien die Geschichte zu gefallen und ich war froh, mal doch zu etwas nutze zu sein. Er lächelte und setzte schon dazu an, mir von ihn und Sternenschweif zu erzählen, als plötzlich Federfall den leblosen Körper Wolkenjägers - Holunderflecks Bruder - aus dem Heilerbau schleppte. "Oh nein!" hauchte ich und spürte gerade zu die Veränderung, die in meinen neuen Baukameraden vorging. Plötzlich hetzte er los aus dem Lager und in wenigen Sekunden sah ich nur noch seine schwarze Silhouette. Da draußen ist es allein zu gefährlich! dachte ich besorgt, wusste aber das wenn ich alleine folgen würde ich auch nicht viel ausrichten könnte. Verzweifelt sah ich mich nach Hilfe um, während ich alle Mühe hatte mich zusammen zureißen, besonders bei dieser Hitze. Bleib ruhig! schalte ich mich und konzentrierte mich lieber auf dem Gedanken, wo er hin sein könnte. "Seine Spur führte zum Ahnenbaum, vielleicht will er mit dem Sternenclan in Verbindung treten." murmelte ich gedankenverloren.

Ich hatte die gesamte Nacht Wache gehalten und war auch nicht gerade in guter Stimmung, als Gewitterstern vergaß mich von der Wache abzulösen. Es wird wahrscheinlich ehe keine Überraschung hier aufkreuzen, dachte ich leicht grimmig, bis ich bemerkte das mein Bruder eine neue Mentorin bekommen hat - es war Regenbogentanz. Stolz dachte ich an Meerespfote, der eine so gute Jägerin als Mentor wirklich verdient, nach der Tragödie mit Schilfblatt. Als Meerespfote das Lager verließ überlegte ich was ich mit meinen Tag anfangen könnte, als plötzlich Federfall einen leblosen Wolkenjäger aus dem Heilerbau zerrte. Entsetzt sah ich den großen, meisterhaften Krieger an, von dem ich gedacht hatte, das er nicht so schnell gehen würde. Das ganze Bild wurde noch entsetzlicher, als er neben der toten Sternenschweif zu boden fiel, eine ebenfalls ehemalig vorbildliche Kämpferin. Holunderfleck, Gefährte von Sternenschweif und Bruder von Wolkenjäger vertrug diesen Anblick ebenfalls nicht, da er aus dem Lager flüchtete. Nachdenklich sah ich ihm hinterher, denn in unserer Lage sollte er sich nicht so weit vom Lager entfernen. Als ich dann auch noch die Älteste Hagebuttenzweig so besorgt sah, wurde in mir der Beschützerinstinkt geweckt. Ich ging auf die Älteste zu und miaute eilig, während ich ihr ein aufmunterndes Lächeln zu warf:"Pass auf. Holunderfleck sollte da draußen nicht allein rumlaufen. Also werde ich ihn holen, aber dazu müsstest du mich dann von meiner Wache ablösen, okay?" Ohne auf eine Antwort zu warten, schritt ich eilig los und nahm Holunderflecks Fährte auf. Ich würde nicht noch einen gefallenen Krieger auf unserer Lichtung betrauern. ---> Ahnenbaum

Eiskristallsplitter wollte sich gerade wieder irgendwohin verziehen wo sie ihre Ruhe hatte als ihre Schwester sie auf diesen Vorfall ansprach. "Ich habe gerade keinen Hunger, der ist mir wirklich vergangen.", miaute sie und zuckte mit ihren Schultern. "Ach was passiert ist? Drachenschwinge und Mohnsturm hielten es nicht für nötig bei der Grenzpatrouille, besser gesagt an den Splitterfelsen zu erscheinen. Was war also? Ich stand drei motzenden AhornClan Katzen gegenüber welche sich über unsre Inkompetenz das Maul zerrissen haben. Toll nicht? Das war die totale Blamage, so viel ist klar.", miaute sie voller Wut und als sie alles gesagt hatte, war sie endlich wieder dazu in der Lage runterzukommen, langsam beruhigte sie sich also wieder. Dennoch war noch immer dieser Hass gegen den Bruder von Saphirkalle da.

Eiskristallsplitter wirkte wirklich wütend - zurecht. Wie konnten unsere Clankameraden sie bloß alleine an der AhornClan Grenze stehen lassen? Und das bei den jetzigen Verhältnissen? Libellentanz schüttelte ihren Kopf vor Enttäuschung und drückte dann ihre kleine Nase in das lange, weiße Fell ihrer Schwester. "Du bist eine starke und selbstbewusste Kriegerin. Es wird einiges mehr kosten dich vor ein paar Mäusefressern zu blamieren. Bestimmt hatten sie sogar insgeheim ein wenig Angst vor dir," versuchte die Weiß-Braune ihre Schwester aufzumuntern und lächelte zaghaft. "Komm, iss wenigstens den Kopf. Den magst du doch so gerne," scherzte Libellentanz und machte sich währenddessen über die Beute her. Ihr Vater Eishauch teilte derweil die Patrouillen ein und erfreut bekam die junge Kriegerin mit, dass sie heute Jagen gehen durfte. "Du darfst dich gerne mir anschließen - oder Natternbiss. Wie du möchtest," sagte sie zu Splitter und streckte sich ausgiebig, ehe sie gemächlich los lief.

----> Lotusteich