LotusClan Lager

Etwas unsanft riss Federfall den kleinen Heilschüler aus seinem tiefen, jedoch auch unruhigen, Schlaf. Besonders gut geschlafen hatte er nicht, denn Sternenschweifs Worte spukten ihm die ganze Nacht lang im Kopf herum. "Was wollte sie mir damit bloß sagen?", fragte Farnpfote sich und rappelte sich langsam auf während er sich den Schlaf aus den Augen blinzelte. Schweigend beobachtete Farnpfote wie Federfall Eiskristallsplitter behandelte und ihm die Wirkung von Vogelmiere erklärte. Aus dem Lavendel und dem Mutterkraut, welches sein Mentor ihm gebracht hatte, mischte er eine Kräuterpackung zusammen und legte sie auf ein Schilfblatt um sie besser transportieren zu können. "Du bist wohl gerne im Heilerbau," miaute der Heilschüler Eishauch zur Begrüßung zu und ließ das Schilfblatt mit der Kräuterpackung vor seinen Pfoten sinken. "Leck die Kräutermischung auf, dann geht es dir bald besser," bat er den Ältesten und zuckte mit einem seiner schwarzen Ohren. "Wie geht es deinen Wunden von gestern? Verheilen sie?"

"Ich mag sie nicht," nuschelte Dachsjunges leise, als Pantherfell wieder verschwunden war. Er verstand nicht, warum Eulenjunges permanent von seiner Cousine schwärmte. Gewitterstern versammelte den Clan, erzählte von Streunern und AhornClan Katzen, welche Dachsjunges noch nicht kannte. Apfelnase hatte nie von den Kriegern der anderen Clans erzählt, ihre Geschichten bezogen sich immer auf den LotusClan und seine Heldentaten. Als die Anführerin dann die Namen der beiden Brüder erwähnte und sie aufforderte vorzutreten zuckte Dachsjunges zusammen. Sein Mentor wurde Natternbiss und ein Hauch von Erleichterung machte sich in dem jungen Kater breit, denn Natternbiss kannte er ja schon, und er wusste dass der Kater lieb war, alles andere als Apfelnase. "Wenn sie meine Mentorin geworden wäre..", überlegte Dachspfote und schritt vorsichtig zu Natternbiss, um seine Nase gegen die seines Ziehvaters zu drücken. "I-ich hoffe wir kommen gut miteinander aus," miaute er ihm leise zu und sah ihn aus seinen glänzenden Augen an.

Storchenpfote sah kurz während ihrer Fellwäsche auf, als Froschpfote überrascht aufquiekte, doch die HalbClan Geschwister waren sich immer noch am raufen wie ein Pack Streuner. Sandpfote hält es nicht einmal für nötig ihre Krallen einzuziehen! Wenn Muschelpfote mich so anpacken würde, wäre ich längst zu Papa oder Gewitterstern gegangen, überlegte sie und seufzte genervt, als sich der dritte HalbClan - Mohnpfote - einmischte. Zumindest brachte er es irgendwie zu Stande die beiden zu stoppen und gleich kam Froschpfote wieder an ihre Seite gehopst und fragte, ob sie mit ihm frühstücken wollte. "Lieber würde ich mit einem Dachs frühstücken aber danke der Nachfrage," miaute sie sarkastisch und beendete ihre Fellwäsche. Stattdessen begab sie sich zu ihrem Bruder Muschelpfote, der gerade seine Mentorin anstarrte. "Die ist doch viel zu alt für dich," miaute Storchenpfote neckisch und setzte sich neben den jungen Kater. "Diese HalbClan Katzen bringen mich noch um den Verstand! Vorallem Froschpfote lässt mich gar nicht mehr zufrieden," klagte sie.

Ich zuckte kurz überrascht zusammen, als Storchenpfote mich von der Seite ansprach. Sofort war mir das ganze unangenehm, hatte ich doch lediglich ein wenig vor mich her geträumt. Dennoch ging ich auf sie ein, machte große Augen und fragte total überrascht: "Willst du denn nicht mit Froschpfote essen?" Ich knuffte meiner Schwester spielerisch in die Flanke, sprang ein wenig um sie herum und miaute dann: "Froschpfote scheint dich zu mögen! Vielleicht sollte ich ihn zu uns holen?" Ich zwinkerte Storchenpfote kurz zu, eher ich wieder etwas ernster wurde. "Was glaubst du machen unsere Mentoren heute mit uns? Vielleicht können wir zusammen kämpfen üben." Begeistert warf ich einen Seitenblick zu Libellentanz. "Wie ist Samtschleier eigentlich so?" Die Frage brannte mir schon die ganze Zeit unter den Krallen.

Wie erwartet berichtete Gewitterstern über die Streunerbande, welche schon kleine Clanjunge geklaut hatten. Können wir froh sein, dass Dachsjunges und Eulenjunges verschont geblieben sind, ging es mir durch den Kopf und war überrascht, dass Gewitterstern genau diese beiden Jungen gerade zu Schülern ernannte. Besonders freute ich mich darüber, dass Drachenschwinge Eulenpfote als Schüler bekam. "Dachspfote, Eulenpfote!", rief ich erfreut. Jeder starke und gesunde Schüler war eine Stütze für den Clan. Als Libellentanz auf meine Frage einging, erzählte sie mir, dass sie es irgendwie anstrengend fand und sofort musste ich schmunzeln. Ich konnte mich noch sehr gut an die Zeit mit ihr erinnern. Sie war eine meiner ersten Schüler und hielt mich stehts auf Trab. "Am Anfang versuchen viele Schüler die Schmerzensgrenze bei ihren Mentoren zu entdecken. Wenn man zu freundlich ist, nicht konsequent bleibt und sich von den Blicken des Schülers erweichen lässt, ist das nicht so toll. Meist wird der Schüler frech, nimmt einen nicht mehr Ernst und fällt schlimmstenfalls in den See, weil er nicht gehorchen will. Ich weiß, dass du deinen Schüler bändigen und zu einen loyalen Krieger machen wirst", gab ich ihr meinen Rat mit und stupste sie aufmunternd an. Kurz schaute ich zu ihren Schüler, welcher sich mit einem seiner Geschwister unterhielt. Man merkte wie die pure Lebensfreude und der nicht zu stoppend Tatendrang in ihn brodelte. Das hat er bestimmt nicht von Apfelnase, dachte ich mir schmunzelnd und ging in die Lagermitte. Nach der Versammlung waren hier noch viele Katzen versammelt und es war ein guter Zeitpunkt, die Patrouillen einzuteilen. "Guten Morgen miteinander! Ich werde nun die heutigen Patrouillen verkünden! Pantherfell wird die Grenzpatrouille zum Libellenbach anführen. Mit ihr werden Sandpfote, Kastanienfall, Mohnpfote und Trautropfenglanz gehen. Gewitterstern geht mit Eiskristallsplitter, Froschpfote, Libellentanz und Muschelpfote zu den Splitterfelsen. Samtschleier führt eine Jagdpatrouille mit Storchenpfote,  Natternbiss und Dachsjunges an. Drachenschwinge, Eulenjunges und Schwanenpfote werden mit mir ebenfalls Jagen gehen. Noch viel Erfolg!", miaute ich laut und deutlich, ehe ich zu meiner Gefährtin ging. "Herzlichen Glückwunsch zu deinem Schüler!"

Schwanenpfote betrachtete interessiert die Situation im Lager und erhob sich schließlich um sich kurz mit ihren Geschwistern zu unterhalten. Sie schnappte die aufgebrachten Worte ihrer Schwester Storchenpfote auf und lächelte. "Mach dir nichts draus. Steh über ihren Scherzen und sie werden die Motivation verlieren uns zu nerven. Wenn du dich nicht ärgern lässt verliert es einfach den Reiz für sich, da bin ich mir sicher.", stellte sie fest und lächelte leicht. Sie selbst versuchte auch den dummen HalbClan Schülern nicht ihre Krallen über die Ohren zu ziehen und noch schlug sie sich ja nicht mal so schlecht, schließlich hatten die anderen ja noch ihre Ohren. "Wenn sie sich weiterhin so kindisch aufführen werden wir sicher vor ihren Krieger!", stellte sie schließlich fest und schnurrte leicht ehe sie kurz zwischen Muschelpfote und Storchenpfote hin und her sah. Die beiden hatten das Glück gemeinsam auf Patrouille zu gehen, sie selbst durfte mit Eulenpfote auf Patrouille gehen was sie mit zusammegekniffenen Augen feststellen musste. Aber was solls. Sie würde auch über Eulenpfote stehen und beweißen das sie zu den erwachsenen Schülern hier zählte. Da sie sowieso zu Mohnsturm musste lächelte sie ihre Geschwister kurz an. "Viel Spaß euch beiden.", miaute sie ehe sie zu dem grau - wieß gescheckten Kater trat und ihn mit einem leichten Lächeln und einem flüchtigen "Guten Morgen." begrüßte.

Mohnsturm verkündete die Patrouillen und zufrieden sprang ich vom Hochfelsen runter, wo die meisten Katzen bereits warteten das Lager zu verlassen. Nur das weiße Fell von Eiskristallsplitter fehlte, was mich aufseufzen ließ. Wir sind mit unserer Patrouille spät dran und sollten bald los erinnerte ich mich und lief zum Kriegerbau um nach der weißen Kriegerin zu schauen, doch sie war nirgendswo zu sehen. Verwirrt lief ich zum Heilerbau, wo vielleicht Federfall mehr wusste, doch dort war nur Farnpfote der Eishach behandelte. Mein ehemaliger 2. Anführer sah krank aus und besorgt musterte ich ihn. "Guten Morgen ihr Beiden!" begrüßte ich sie und mein Blick wanderte an den Nestern weiter entlang, wo ich das weiße Fell von Eiskristallsplitter entdeckte. SternenClan, schickst du uns jetzt schon Krankheit? fragte ich mich und sah zu Farnpfote. "Es ist doch kein Grüner Husten, oder?" fragte ich ernst.

Ich beobachtete, wie Mohnsturm die Patrouillen einteilte und lächelte, als er verkündete, dass ich mit Eulenpfote, Schwanenpfote und ihm Jagen gehen werde. Freundlich schaute ich meinen neuen Schüler an. "Dann mal los!", miaute ich und lief schon mal Richtung Lagerausgang, als sich mein Gefährte uns anschloss und mir zu meinem Schüler gratulierte. "Danke! Er hat bestimmt mindestens so viel Elan wie Schwanenpfote.", schmunzelte ich mit einen Blick auf die große Schülerin, dem ich gleich wieder Mohnsturm widmete. "Wo soll es denn hingehen, Zweiter Anführer?" An Eulenpfote gewandt miaute ich: "Dein erster Trainingstag besteht darin, das Jagen zu erlernen. Du wirst viel neues kennenlernen, aber ich denke, du wirst das alles sehr gut meistern. Höre mir einfach gut zu, dann ist alles halb so schwer.", erklärte ich ihm freundlich und hoffte, dass ich meine neue Aufgabe gut hinbekommen würde. Das entschlossene Gesicht des Schülers erinnerte mich an meine Schülerzeit. Damals war ich mindestens genauso entschlossen eine gute Kriegerin zu werden, wie es Eulenpfote sicher auch werden möchte. Danke Seelicht, ich werde an ihn weitergeben, was du mich gelehrt hast! Mit einem neuen Gefühl im Bauch sah ich zu Mohnsturm und wartete auf seine Anweisungen.

Ich nickte bekräftigend, als Froschpfote mir zustimmte etwas zu frühstücken, anstatt diesen sinnlosen Streit ins Unendlich zu ziehen. "Kommt mit!" Mit schnellen Schritten tappte ich aus dem Bau, schnappte mir eine kleine Forelle und setzte mich an den Rand der Versammlung, um zu hören, was Gewitterstern zu verkünden hat. Mit einem Schweifschnippen bedeutet ich Sandpfote sich zu setzen. "Magst du mit mir teilen? Ich nehme an, Froschpfote möchte bestimmt mit Storchenpfote essen.", schmunzelte ich belustigt. "Sieht so aus, als hätte er ein Auge auf sie geworfen." Lächelnd schob ich ihr den Rest Frischbeute vor die Pfoten, falls sie vorhatte etwas zu essen. Gewitterstern ernannte unterdessen Dachsjunges und Eulenjunges zu Schülern. Na toll! Jetzt wird es noch enger im Schülerbau! Ich schaute zu meiner Schwester, als Mohnsturm die Patrouillen einteilte. Ich war mit ihr, Kastanienfall, Pantherfell und Tautropfenglanz für die Grenze am Libellenbach verantwortlich. "Dann mal los!", miaute ich, ehe meine Pfoten mich zu meinem Mentor trugen, der bereits bei Pantherfell saß und platzte in ihr Gespräch hinein. "Guten Morgen!"

Infernonacht hatte gut geschlafen und als sie dann am nächsten Morgen aufwachte machte sie erst mal ihre Übungen, Beugen und strecken und die Pfoten wie Ohren ausschütteln, dann fehlte noch die Zunge etwas trainieren ein paar komische laute machen und es war perfekt. „Guten Morgen, meine Lieben ich schau jetzt mal nach Samtschleier!“ verkündete sie fröhlich und verschwand dann zu Samtschleier die draußen wie Espenlaub Zitterte. „Himmel Samtschleier ist der Kriegerbau undicht? Wir sollten ihn wieder dicht machen, aber zuerst musst du dich aufwärmen ungefähr so!“ sie streckte sich und hob das Hinterteil an um damit herum zu wackeln dann erhob sie ihre Vorderpfoten und dehnte sich noch etwas. „Na los mach schon mit, sonst frierst du hier fest oder noch schlimmer wirst Krank und ich darf mich dann um deine Schülerin kümmern!“ sie grinste in sich hinein und stieß sie an. Neben bei hörte sie noch die Ernennungen und Einteilungen.

Natternbiss lauschte der Ernennung aufmerksam und seine Augen leuchteten auf, als er selber zu Dachsjunges Mentor ernannt wurde. Dachsjunges- Dachspfote!- würde sicher einige Zeit brauchen, bis er sein Selbstbewusstsein finden würde, aber Natternbiss war sich sicher, dass irgendwo in diesem kleinen Kater das Herz seines Vaters schlug. Auf leichten Pfoten trat er an den Schüler heran und berührte vorsichtig dessen Nase. "Du sagst mir einfach bescheid, wenn dir irgendwas zu viel wird, ja?", sagte er mit ruhiger Stimme zu seinem Schüler und Adoptivjungen. Aus dem Augenwinkel sah er Apfelnase, doch er wollte ihr nicht den Erfolg gönnen und zu ihr gehen, also blieb er bei Dachspfote. "Mohnsturm teilt jetzt die Patrouillien ein, mal sehen, was wir beide als Aufgabe haben", lächelte er und lauschte dem grauen Kater- Eine Jagdpatrouillie mit Samtschleier, ein guter Start ins Mentoren-Sein. "Kennst du Samtschleier und Storchenpfote schon?", fragte er den schwarz-weißen Kater neben sich und suchte mit dem Blick das Lager nach den beiden ab.

Mit leicht amüsierten Lächeln beobachtete ich wie Kastanienfall leicht bei meiner Stimme zusammenzuckte, fühlte mich sogleich aber etwas pikiert. Er soll sich nicht wegen meiner Stimme erschrecken, dachte ich, beendete dies aber auch gleich als mich der braun gemusterte Kater mit strahlenden Lächeln begrüßte, worauf ich mein Lächeln breiter wurde. Er antwortete ohne Umschweife auf meine Frage, das er nach mir gesucht hatte. Sogleich beschleunigte sich mein Puls und ich blickte ihm verlegen an, wobei ich versuchte das so unbeteiligt wie möglich aufzunehmen. Was aber unmöglich wurde, als der akktraktive Kater mich willkommend mit seinem Schweif anstupste. Ich schaute hoch in seine schönen, braunen Augen. Doch dann schaute er schnell wieder weg, weshalb ich auch wieder eine normale Haltung mit meinem typischen neutralen Lächeln einnahm. Aufmerksam hörte ich Kastanienfall zu, der mir plötzlich von Mohnpfote erzählte. Kurz war ich irritierte, stieg dann aber mit ein. "Denkst du das wirklich? Für mich wirkt es eher so als würden er und Sandpfote einfach kein Wasser mögen. Vielleicht sollten wir ihnen lieber das Fischen außerhalb des Wassers beibringen, als das Tauchen," schlug ich nachdenklich vor, bevor ich kurz zu ihn rüber schielte, ehe ich fortfuhr"wenn nicht finden wir das heute halt heraus. Wir könnten ja einen Übungskampf machen und ihn beim Jagen schon mal die Grundlagen beibringen. Dann werden wir ja sehen, wobei du recht hast: Ein so brillianter Jäger wie du wird er sicher nicht." Ich grinste und warf ihn einen neckenden Blick zu. Dann hörte ich wie Mohnsturm die Patrouillen einteilte und fiel fast um, als er mich mit Kastanienfall, unseren Schülern und Tautropfenglanz einteilte. Das wird der beste Tag des Blattwechsels! dachte ich und fiel Kastanienfall fast um den Hals, beließ es aber bei einem freundschaftlichen Anstupsen. "Na dann mal los," miaute ich fröhlich, als auch schon Mohnpfote zu uns kam. "Hallo, Mohnpfote. Holst du bitte noch Sandpfote? Dann können wir gleich los, da wir heute den Libellenbach patrouillieren und gleich dort auch noch trainieren, also, wir sehen uns am Lagereingang!" miaute ich dem schwarzen Schüler freundlich zu, bevor ich zu Tautropfenglanz ging. Ihren Blick suchend sprach ich sie strahlend an:"He, wir können endlich was zusammen machen! Komm schon das wird bestimmt toll!" Dann ging ich zum Lagereingang wo ich auf meine Patrouillenmitglieder wartete.

Nach einer Weile kamen immer mehr Katzen auf die Lichtung, wobei ich viele von ihnen rumturteln sah, während ich alleine in der Kälte stand. Klar, es war nun mal so, aber irgendwie fühlte ich mich hier schon immer... unwohl. Natürlich hatte ich hier meine paar Freunde und meine Familie, doch ich verstand weder die Werte der Anführerin, noch das hier so oft welche starben oder Dramen stattfanden. Man beginne ich den Tag heute pesimistisch, dachte ich und vertrieb die Gedanken kopfschüttelnd, als ich Infernonacht erblickte. Meine Stimmung wechselte sich schlagartig auf "einigermaßen gut nach einer eisigen Nacht" und ich musste Grinsen als viele Worte fröhlich aus ihr heraussprudelten. "Ja, im Kriegerbau tropft es, aber ich denke das erledigen die Ältesten doch immer," antwortete ich ihr zu erst und sah ihr dann so ernst wie möglich zu, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, wie sie sich hier vor allen rekelte - ja, ich war bei so etwas ein bisschen empfindlich. Doch ihr zu liebe machte ich ihr nach und merkte, wie mir wirklich wärmer wurde - einerseits wegen der Dehnung, andererseit wegen des Schams, der in mir aufstieg. "Ich denke nicht das man im Falle meines Erkrankens Storchenpfote zu den Ältesten schickt, immerhin würden sich ihr einige Krieger um einen Schüler reißen," erwiderte ich schnurrend und spitzte dann die Ohren, als ich bei den Einteilungen meinen Namen hörte. Mit tiefer Zufriedenheit nahm ich auf, das ich eine Jagdpatrouille anführen würde, mit Natternbiss und unseren Schülern, was ziemlich gut klang. Noch einmal trat ich vor und leckte meiner Mutter liebevoll die Wange, bevor ich zum Abschied miaute:"Danke für die Aufwärmübungen, wir sehen uns später, versprochen!" Dann machte ich mich auf zum Lagereingang, wo ich auf die Anderen wartete.

Auch ihre hübsche Schwester Schwanenpfote gesellte sich zu den Geschwistern und meinte, dass Storchenpfote sich nicht provozieren lassen sollte. "Stimmt, ich ignoriere sie am besten einfach. Zumindest versuche ich es," antwortete sie zustimmend und überlegte bei Muschelpfotes Frage, wie Samtschleier als Mentorin so sei. "Naja mit ihr scheint man viel zu erleben aber sie fordert auch viel von einem. Ich weiss nicht, ob ich ihre Erwartungen erfüllen kann," teilte sie ihrem Bruder sorgenvoll mit und seufzte auf, als sie eingeteilt wurde. Ihr Blick glitt zu ihrem Vater Natternbiss, der den schüchternen Dachspfote nun betreute. "Dann bis später," miaute sie mit wenig Elan ihren Geschwistern zu und lief statt zu ihrer Mentorin direkt zu Natternbiss. "Hallo Papa." Ihre Augen strahlten ein wenig bei dem Anblick ihres großen, starken Vaters und neugierig musterte sie seinen neuen Schüler.

Sandpfote musste leise kichern bei Mohnpfotes Worten und blickte hinüber zu den drei Geschwistern, die leise untereinander tuschelten. "Da hat Froschpfote sich aber einiges vorgenommen. Ich glaube kaum, dass einer von ihnen sich mit ihm anfreunden wird." Endlich begann Mohnsturm die Patrouillen einzuteilen und Sandpfote durfte mit Pantherfell, Kastanienfall und Mohnpfote zur EfeuClan Grenze. "Cool," miaute sie ihrem schwarzen Bruder zu, wobei ihr auffiel, dass sie gestern erst mit den beiden unterwegs war. Wieso werden Pantherfell und Kastanienfall immer zusammen eingeteilt? fragte sie sich und beobachtete die beiden Katzen, die sich heimliche Blicke zuwarfen. Achso, deswegen. Schnell teilte sie sich den Rest Fisch mit ihren Geschwistern und eilte dann zu ihrer Mentorin. "Guten morgen, ich bin soweit."

Stumm und mit leicht angelegten Ohren nickte Dachspfote seinem Mentor zu, als er meinte Dachspfote solle Bescheid sagen, wenn ihm etwas zu viel werde. Etwas unsicher sah er sich um, entdeckte seinen Bruder aber bei seiner neuen Mentorin, Drachenschwinge, und Mohnsturm. "Storchenpfote kenne ich schon, aber-..", antwortete er leise auf Natternbiss' Frage, verstummte aber abrupt als sich eben diese nun zu Natternbiss und Dachspfote gesellte. "Wird sie mich wieder ärgern?", fragte der kleine Kater sich und legte wieder unsicher seine Ohren an. Als er noch gemeinsam mit Schwanen-, Storchen- und Muschelpfote in der Kinderstube war, hatten die beiden Schwestern Dachspfote und seinen Bruder ständig schikaniert. Aber statt dass Storchenpfote ihn so abschätzig ansah wie damals funkelte Neugierde in ihren grünen Augen.

Noch eher Storchenpfote mir antworten konnte, trat Schwanenpfote zu uns. Doch meine helle Schwester war genau so schnell wieder weg wie sie gekommen war. Dann beantwortete Storchenpfote meine Frage und zweifelte ein wenig daran, dass sie Samtschleier gerecht werden konnte, eher auch sie sich auf den Weg zu Natternbiss und Dachspfote machte. Ich rief noch schnell: "Ich bin sicher, du schaffst das und wir werden großartige Krieger!" Dann blickte auch ich mich nach meiner Mentorin um und sprang schließlich ein wenig übermütig zu ihr. Bei ihr angekommen plapperte ich auch gleich los: "Morgen Libellentanz! Was machen wir heute?" Ich war voller Tatendrang, weil der gestrige Tag schon so toll war. Und heute ist Gewitterstern wieder dabei! Da wollte ich mich natürlich besonders doll anstrengen.[/b]

Infernonacht lächelte verlässlich „Trainier schön, wir sehen uns später“ rief sie nach und ging ebenfalls erst mal zum Frischbeutehaufen, der recht leer war. Sie nahm sich die letzte Forelle und setzte sich an den Rand und begann zu essen. Mit wenigen bissen hatte sie die Forelle gegessen und leckte sich ihre Schnauze sauber, vorsichtig vergrub sie die Reste und ging. Infernonacht lief zum Ältestenbau und entdeckte Houlunderfleck und Hagebuttenzweig „Hallo meine Lieben, würdet ihr mir helfen den Kriegerbau zu flicken? Der ist undicht!“ fragte sie freundlich nach.

<-- AhornClan Lager

Blaubeersprenkel betrat voller Ehrfurcht das LotusClan Lager, auch wenn sie eine Heilerin war, konnte man sie dennoch einfach so angreifen, sie zweifelte zwar daran, dennoch traute sie dem LotusClan zurzeit alles zu. Trotzdem wahrte die Gesprenkelte eine stolze Haltung und schritt auf Mohnsturm, den zweiten Anführer des LotusClans zu und begrüßte diesen freundlich. "Sei Gegrüßt Mohnsturm! Ich entschuldige mich für unsren unangekündigten Besuch, aber Flussstern schickt mich und da der Weg so lang ist habe ich mir einen Krieger mitgenommen, immerhin sind die Wildtiere zurzeit unberechenbar.", begann sie ruhig und betrachtete den grauen Kater kurz eindringlich. Neben ihm stand eine Kätzin welche sie schon gesehen hatte, deren Namen ihr aber nicht einfiel. Die junge Schülerin neben Mohnsturm war unverkennbar seine Schülerin doch auch ihren Namen kannte die AhornClan Heilerin nicht. "Wie dem auch sei, würde ich gerne mit dir und Gewitterstern alleine darüber Sprechen. Federfall und Farnpfote können sich gerne auch dazugesellen wenn sie wollen.", endete sie schließlich und warf einen flüchtigen Blick auf Frostherz wessen Anwesenheit sie gerade wirklich wertschätzte, schon alleine die Vorstellung hier alleine rumzustehen machte sie nervös.

"Guten Morgen, Schwanenpfote", miaute ich freundlich und war froh, dass ich sie nicht wecken musste. Bei den Haufen Schüler im Bau wäre es aber auch seltsam, nicht wach zu werden, überlegte ich mir schmunzelnd und war stolz, dass der Clan trotz der vielen Verluste in letzter Zeit, so viel Nachwuchs hatte. Drachenschwinge versicherte mir, als ich ihrzu den Schüler gratuliert hatte, dass er bestimmt so viel Elan haben würde wie Schwanenpfote. Daraufhin zuckten meine Schnurrhaare belustigt. Meine Schülerin war sehr reif für ihr Alter oder versuchte reif zu wirken. Sie wirkte in der Gegenwart ihrer Geschwister, die spielten und sich Geschichten erzählten, jedenfalls fast schon ein wenig eitel. "Da hast du recht. Seine Eltern waren sehr loyale Clanmitglieder und fabelhafte Krieger wie Jäger", miaute ich und schnurrte. Meine Gefährtin wollte nur das Positive wissen und steckte einen mit ihren Optimistus immer an. "Ich denke der Bambusgarten eignet sich gut für die Blattleere", antwortete ich ihr, als ich plötzlich den Geruch des AhornClans wahrnahm. Täusche ich mich? Als eine kleine, hellbraune Kätzin, die mir die mir sehr bekannt vorkam, stolz durch den Lagereingang schritt, war ich mir sicher, dass ich mich nicht täuschte. Was ist der Anlass dafür, dass Blaubeersprenkel in unser Lager kommt und den weiten Weg zurücklegt?, dachte ich mir und musterte die grazile Kätzin kurz, bis ich sie mit einen ehrenhaften Nicken begrüßte. Sie hatte eine Begleitung dabei, welche ich für das Erste außer Acht ließ und widmete mich der Heilerin des Ahorn-Clans. Es war freundlich von ihr, mir sofort zu erzählen, warum sie eine Begleitung dabei hatte, doch ganz konnte ich ihr nicht glauben. Zwischen den Clans stand es zur Zeit nicht sehr gut und wahrscheinlich dachte sie, ein Krieger wäre so dreist, sie grundlos anzugreifen. Nachdem, was Knochenpfote auf der Versammlung getan hatte, hatten die anderen Clans bestimmt auch keine andere Einstellung zu uns. Trotzdem konnte ich sie verstehen. Alleine durch das EfeuClan-Gebiet zu schreiten wäre mir auch nicht geheuer, zudem Heiler auch nicht speziell für das Kämpfen ausgebildet wurden. Als sie fortfuhr, wurde mir klar, dass es eine ernste Angelegenheit war. Zum Glück wusste ich, dass Gewitterstern zuvor in den Heilerbau getreten war und würde sie nicht lange suchen müssen. "Willkommen im LotusClan-Lager, Blaubeersprenkel. Ich werde Gewitterstern unverzüglich holen gehen", miaute ich und wendete mich kurz zu Drachenschwinge: "Geht schon einmal vor und nimm' Schwanenpfote mit." Schnell trat ich in den Heilerbau, worin sich leider einige Katzen befanden. Schnell wendete ich mich zu Gewitterstern und sagte: "Gewitterstern, Blaubeersprenkel aus den AhornClan ist gekommen um uns beiden etwas zu berichten. Sie meinte, dass Federfall und Farnpfote sich auch gerne dazugesellen könnten, wenn sie wollen." Es passiert nicht oft, dass jemand aus den AhornClan in unser Lager kommt, dachte ich mich besorgt.

Pantherfell beruhigte mich, sie war davon überzeugt, das Mohnpfote und Sandpfote einfach kein Wasser mochten. Außerdem meinte sie das er sicher nicht so ein guter Jäger werden würde wie ich, was mich zum Schmunzeln brachte. Ich fand ihr Kompliment Süß! "Es liegt sicher daran, das sie noch nicht Schwimmen können."bemerkte ich, aber weiter konnte ich nicht reden, denn da kam auch schon Mohnpfote auf uns zugelaufen. "Morgen!" begrüßte ich meinen Schüler freundlich. Es war ein guter Morgen, zwar war es doch schon kälter und ein bisschen Frost schimmerte an den Pflanzen, aber es Regnete nicht! Außerdem war der Boden noch nicht Gefroren, ansonsten würden die Pfotenballen bei jedem Schritt meckern. Zumindest wenn man eine empfindliche Katze war. Pantherfell sprach zu dem schwarzen Kater, aber ich hörte nur mit halben Ohr zu. Auch sie begrüßte Mohnpfote und schickte ihn Sandpfote holen, außerdem teilte sie ihm noch mit, dass wir danach noch Trainieren gehen würden. Als sie sich an mich Wandte hörte ich wieder genauer zu. "He, wir können endlich was zusammen machen! Komm schon das wird bestimmt toll!" Ich grinste. "Sicher! Mit dir wird es immer toll." Ich Stand auf und nickte mit dem Kopf in Richtung Tautropfenglanz. "Ich geh sie holen" Dann lief ich zu der Grauen Kätzin, aber eigentlich war ich mit den Gedanken woanders. "Guten Morgen!" begrüßte ich sie fröhlich und fuhr dann fort. "Wir gehen jetzt gleich los, kommst du?" Ja, ich glaube ich bin richtig gut gelaunt und das nur wegen Pantherfell!

Farnpfote antwortete mir nicht, da er sich um Eiskristallsplitter kümmerte. Seufzend wand ich mich ab als Mohnsturm hinzukam und vom Besuch Blaubeersprenkels berichtete. Erstaunt blickte ich ihn an und miaute: "Schon wieder AhornClan? Sind es wieder Nachrichten über Streuner? Was auch immer es ist, ich werde mir Blaubeersprenkels Worte anhören." Kopfschüttelnd stand ich auf und sah zum dunklem Heilerschüler. "Wenn du die Kranken verlassen kannst, schließ dich Federfall und mir an." erklärte ich ruhig und verließ den Heilerbau. Meine Patrouille war noch nicht los gegangen, da sie auf mich warteten. Wir dürfen die Grenzen nicht vergessen erinnerte ich mich und trottete schnell zu Libellentanz. "Libellentanz, Eiskristallsplitter ist im Heilerbau und muss sich ausruhen. Geh du mit der Grenzpatrouille voraus, ich werde euch später einholen." wies ich die junge Kriegerin zu und nickte ihr knapp zu. Eiskristallsplitter war ihre Schwester und es tat mir Leid, doch das Leben musste weitergehen. Und unter den Pfoten von Federfall, Farnpfote und Knochenpfote wird es ihr gut gehen überlegte ich schmunzelnd und ging nun endlich zu meinem Gast, der mit Begleitung gekommen war. "Willkommen Blaubeersprenkel. Auch wenn dir mein Mitleid nicht viel nützen betrauere ich den Tod Rotbeeres. Sie war eine weise Katze gewesen, die die ihr hoffentlich all ihr Wissen weitergegeben hat." begrüßte ich sie respektvoll. Heiler waren eine neutrale Positionen in Clans und gaben ihr Leben für den Clan und die Ahnen. Auch wenn mir der SternenClan wenig lag, konnte ich nur erahnen wie viel Heilerkatzen für die anderen opferten. "Es ist kalt und wir sollten nicht hier draußen sprechen. Folg mir." miaute ich der jungen Heilerin zu und zuckte kurz mit meinen Schweif, sodass ich sie zu meinen Bau führen konnte, der noch warm war, obwohl langsam kalte Winde zogen. "Was führt dich hierher, Blaubeersprenkel?" fragte ich die Heilerin nun in Ruhe und betrachtete sie interessiert. Wieso riskiert Flussstern es seine einzige Heilerin in ein feindliches Gebiet zu schicken? Sie vertrauen uns nicht, was ich auch nicht anders erwarten kann. Welche Botschaft trägt sie mit sich? rätselte ich still vor mich hin.

Blaubeersprenkel blickte zu dem zweiten Anführer und nickte ehe sie geduldig wartete und zu Frostherz blickte. Sie wollte ihn ungerne alleine inmitten des Lagers alleine lassen, aber es würde ihr nichts anderes übrig bleiben. Es verging eine Weile, die Zeit hatte Blaubeersprenkel genutzt um etwas über ihre aktuelle Lage nachzudenken. Gewitterstern riss sie also völlig aus den Gedanken weshalb die Gescheckte erstmal etwas brauchte ehe sie nur abwesend nickte. Eine weitere Katze die ihr ihr Beileid aussprach, sie selbst würde es ertragen, dennoch war sie nicht begeistert. Kaum hatte ihr die schwarze Anführerin also ihr Beileid ausgesprochen lief sie auch schon los zu ihrem Bau. Blaubeersprenkel blickte kurz zu Frostherz und lächelte entschuldigend. "Warte bitte einfach kurz hier auf mich, du kennst die Botschaft ja bereits.", miaute sie und folgte dann Gewitterstern in ihren Bau und setzte sich gegenüber der LotusClan Anführerin hin und legte ihren Schweif um ihre Pfoten. "Du hast recht Gewitterstern, die Kälte ist unangenehmer denn jeh. Dennoch ist sie nicht der Grund für meinen Besuch. Flussstern schickt mich um dir mitzuteilen das ein Sturm, genauer gesagt ein Blitz und ein darauf folgendes Feuer die Sternenlichtung zerstört hat.", miaute sie langsam und seufzte am Ende leise.

<--- AC-Lager

Wachsam begleitete ich die Heilerin und versuchte nicht in jeder Katze eine Gefahr zu sehen. Hoffentlich halten die Lotusclan-Katzen sich diesmal im Griff, dachte ich, da ich wusste das Blaubeersprenkel trotz meiner Begleitung in Gefahr war. Deshalb blieb ich auch an ihrer Seite als sie mit Mohnsturm, den Zweiten Anführer des Lotusclans, sprach und studierte unauffällig die Gesichter der anderen Katzen, um Feindseligkeit schnell wahrzunehmen. Dabei blieb ich still und nickte der jungen Heilerin nur einmal leicht und ermutigend zu, als Zeichen das keine Gefahr bestand. Nach ihrem recht freundlichen Gespräch gesellte sich plötzlich Gewitterstern hinzu und ich trat nur ungern von der Seite Blaubeersprenkels. "Falls du mich suchst, ich warte am Lagereingang," murmelte ich daher nur leise, aber verständlich und schenkte der Lotusclan-Anführerin einen frostigen Blick, wehe sie würde Blaubeersprenkel auch nur ein Haar krümmen! Dann wandte ich mich um und setzte mich am Eingang des Lagers, wo ich dem Treiben zusah.

Lächelnd winkte ich meiner Mutter auf ihren Abschiedsgruß noch zu, bevor ich mich zu meiner vollständigen Patrouille gesellte. "Hallo miteinander! Und dir herzlichen Glückwunsch zu deinem Schüler, Natternbiss," ich nickte dem starken Krieger mit einem leichten Lächeln zu und sah dann entspannt aber pflichtbewusst in die Runde,"ich würde sagen wir jagen heute beim Kieselstrand, dort ist das Wasser rein und Schlingpflanzen fühlen sich dort nicht so wohl," miaute ich freundlich und zwinkerte dann meiner Schülerin zu. Ob sie selbst sieht das Potenzial in ihr steckt? fragte ich mich und wirbelte dann herum, um mich zügigen Schrittes auf dem Weg zu machen, da der Clan dringend Nahrung für die Blattleere brauchte.

---> Bambusgarten