EfeuClan Lager

Honigpfote tauchte auf, und nahm sich den anderen Ältesten und dessen Nest vor, und als sie fertig war verließ sie den Bau wieder. Ich blieb neben Waldsee, und dann tauchte Falkenjunges im Bau auf. Seine Art wie er da stand, schien verunsichert, und er fragte was er tun solle. Glücklich lächelte ich ihn an "Wie stehst du denn da ? Nalos lass uns zum Heilerbau gehen, und Mäusegalle holen. Immerhin sollten wir die Nester reinigen, aber ich sollte ja noch die Ältesten nach Zecken absuchen. Möchtest du mir dabei helfen oder lieber nicht ? Ich würde verstehen wenn nicht, weil freiwillig packt glaube ich niemand dieses ekelhaft miefende Zeugs an" miaute ich freundlich, und wartete was er sagen würde. Währenddessen putze ich das Fell der Ältesten Waldsee zwischen den Ohren, und diese fing an zu schnurren.

Ich schaute auf als meine Schwester zu mir kam. Erfreut zuckte ich mit den Ohren. "Gut, wir sind zur Grenzpatrullie eingeteilt also, naja nur können wir nicht los da ein gewisser gefleckter Kater unseren Anführer aufhält.", flüsterte ich mit einem genervten Unterton zu Igelpfote und deutete mit einem Ohrenzucken auf Efeuherz der immer noch vor Luchsstern stand. Doch ich wollte Igelpfote nicht noch mehr mit diesem Thema konfrontieren. Also ging ich auf ihre 2. Frage genauer ein:"Also das war nicht sonderlich schwer, Falkenjunges fragte ob er mir helfen könnte und ich hab einfach ja gesagt, tja und dann hat Falkenjunges auch noch Rattenjunges dazu gebracht bei den Bauen zu helfen und tadaa, somit sind die Jungen beschäftigt." Mit einem leichten grinsen schaute ich meine Schwester an und wartete auf ihre Antwort.

Honigpfote erklärte mir, nur Efeuherz würde uns davon abhalten, endlich aufzubrechen. "Ja, er findet immer seeehr passende Momente, um etwas von sich zu geben...", gab ich mit vor Ironie triefender Stimme ebenfalls flüsternd zurück. So h Honigpfote plapperte gleich weiter: Sie habe nur Falkenjunges gesagt, er dürfe helfen und dieser wiederum hatte Rattenjunges gefragt, dasaß auch die Kleine, die gestern abgehauen war, geholfen hatte. "Das sagst du so einfach!", gab ich schmunzelnd zurück. "Wäre ich ein Junges, hätte ich niemals auch nur in Erwägung gezogen, Schülern zu helfen!" Daran erkannt man wieder Falkenjunges Gutmütigkeit. Vielleicht hat er auch so eine besondere Überredensgabe... Ich wusste es nicht. Man konnte das auch nicht wissen, wenn man so wenig mit dem Kleinen zu tun hatte wie ich. Mein Blick huschte zurück in den Heilerbau. Wäre mein Vater nur schon wach! Dann hätte ich noch etwas mit ihm plaudern können, bis Luchsstern und Efeuherz ihr Gespräch beendet hatten. Es interessierte mich, was er nun genau hatte, denn ich glaubte mich nicht erinnern zu können, es schon gesagt bekommen zu haben.

Efeuherz erzählte energisch über seinen Schüler, und stumm hörte ich zu. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich Igelpfote und Honigpfote, welche bereits beide ungeduldig herüber sahen. "Efeuherz, erst vor wenigen Tagen meintest du, Zimtpfote wäre bereit Krieger zu werden. Mit seiner Einstellung sehe ich für den Schüler keine Zukunft als Krieger, gar im Clan," sprach ich meine Meinung aus, und zuckte kurz mit dem Ohr. "Du kannst ihm sagen, dass er mit seinem jetzigen Verhalten den Clan verlassen kann wenn er sich nicht ändert. Vertrauen und Zuverlässigkeit sind nur zwei der Dinge, die einen Krieger ausmachen. Und Zimtpfote scheint nichts der beiden an den Tag zu bringen." Genervt atmete ich aus, denn das war nicht das erste mal dass Zimtpfote sich schlechte Kritik einfangen ließ. "Entschuldige mich, aber die Patrouille wartet," meinte ich und nickte Honigpfote und Igelpfote zu. Ich wollte mich nicht zulange mit der Grenzpatrouille aufhalten, und vermutlich würde um diese Tageszeit eh nichts mehr an der Grenze passieren. Der LoutsClan und AhornClan stand immer früh auf der Matte, und ich hoffte schnell patrouillieren zu können.

----> Waldrand, Grenze

Der große Kater hatte mir stumm zugehört, und als er geendet hatte, sagte er, er müsse nun auf Patrouille gehen. Ich neigte respektvoll den Kopf "Nagut Luchsstern, ich werde die Tage mit Zimtpfote zu dir kommen, um gemeinsam ein ernstes Gespräch zu führen. Danke sehr" miaute ich freundlich, und als der Anführer sich abgewandt hatte, ging ich zu meinem üblichen Plätzchen. Dabei ging ich an Igelpfote und Honigpfote vorbei, deren Geflüster ich nicht überhört hatte, und blieb einen winzigen Augenblick stehen "Das nächste mal redet ihr leiser ok ?" miaute ich lächelnd, und einen Moment lang sah ich nur Igelpfote an, und eine winzige Sekunde lang blitze Verletzung in meinem Blick auf, dann trabte ich weiter. An meinem Platz angekommen, legte ich mich hin, und dachte nach. Der Tag war voller Rückschläge gewesen, und frustriert legte ich den Kopf hin. Einige Aussagen hatten mich verletzt, am meisten die Igelpfotes. Aber was auch ziemlich schmerzte, war das Gefühl versagt zu haben. Die Aussagen von Luchsstern zogen durch meine Gedanken, und scherzlich wurde mit bewusst, wie Recht er hatte. Aber das Gefühl was mich plagte, war dieses, dass ich es nicht geschafft hatte ein guter Mentor zu sein. Ich hatte dem Schüler rein garnichts beigebracht, und nun dürfte er sogar den Clan verlassen. Ich schüttelte den Kopf um klar zu werden, und dachte einfach daran, dass ich später mit Igelpfote alleine reden würde. Dies war der einzige Lichtblick dieses Tages, dem ich sehnlichst entgegensah

Laute Stimmen drangen an mein Ohr, und rissen mich aus meinem süßen Traum. "Könnt ihr nicht leiser sein?", brummte ich genervt, und schielte zu Waldsee und zwei Jungen herüber. Eine schnelle Fellwäsche ließ ich über mich ergehen, was mir wirklich schwer fiel. Heute war mein Nacken ganz steif, vermutlich weil es langsam aber sicher kalt wurde. Schwerfällig verließ ich den Ältestenbau und steuerte auf den Heilerbau zu, denn keiner der Ältesten schien sich die Mühe gemacht zu haben den armen Dornenpelz abzulösen. "Lass uns ihn beerdigen," miaute ich Dornenpelz leise zu und drückte ein letztes mal meine Nase in das Fell von Brombeerschatten, ehe ich den Bau wieder verlies und mich nach einer geeigneten Stelle umsah. Außerhalb des Lagers, hinter dem großen Felsen, begann ich den harten, kalten Boden wegzuschaufeln.

Die Nacht bei Brombeerschatten war kalt und schrecklich gewesen. Am schlimmsten fand ich es jedoch, dass ich der einzige war, der ihm die letzte Ehre erwiesen hatte. War Honigpfote nicht am Boden zerstört gewesen? Erst Fleckenbart riss mich aus meinem tief, und stumm nickte ich dem Ältesten zu. Es war Zeit, sich entgültig zu verabschieden. Der getigerte Älteste mit den Sonnenflecken ging voraus, und vorsichtig trug ich den kalten Körper meines Bruders hinter ihm her, half ihm dann das Grab auszuheben. Es war besonders mühsam, da der Boden eiskalt war, aber letztlich hatten wir es dennoch hinbekommmen, auch wenn es länger gedauert hatte als sonst. Ich vergrub meine Nase in das dunkle, gefleckte Fell meines Bruders. "Leb wohl," flüsterte ich Brombeerschatten ins Fell, und legte ihn dann in sein Grab. Fleckenbart und ich wechselten kein Wort, aber ich war ihm dankbar dass er mir half. Langsam schaufelte ich die Erde wieder in das Loch, was wirklich einfacher war das das ausheben.

Zum Glück nahm Rattenjunges meine Hilfe gern an und ich schnurrte:"Also so langsam solltest du mich schon kennen. Natürlich helfe ich dir gern, auch wenn es sich um Mäusegalle handelt. Wir können auch dabei eine Menge lernen. Soll ich die Mäusegalle holen und du fängst schon mal mit dem Nestern an?" Ich blickte sie fragend an, während ich anfing, mich wieder zu fangen. Rattenjunges ist nur einmal ausgerastet, dass heißt sie ist nicht immer so explosiv, sie ist auch nett und immerhin deine Schwester! schalte ich mich. Danach faste ich wieder Selbstvertrauen und miaute freundlich:"Ich werde dir mal die Mäusegalle bringen, dann musst du später nicht den Gestank ertragen." Danach lief ich aus dem Bau und schritt zum Eingang vom Heilerbau. Dort blieb ich stehen und rief:"Hallo, jemand da? Ich störe nicht lange, aber könnte ich bitte ein bisschen Mäusegalle haben?" Beim Warten war ich etwas angespannt, da ich bei den letzten Malen immer aus dem Heilerbau gejagt wurde. Hoffentlich ist jemand da, sonst muss Rattenjunges ja ewig warten.

Ich funkelte Efeuherz wütend an als dieser erzählte das er unserem Gespräch gelauscht hatte. Mit einem abwertenden Blick schaute ich nochmal zu dem gefleckten Kater, dann schaute ich zu meiner Schwester. "Was erlaubt dieser mäusehirniger Kater überhaupt?", zischte ich leise. Ja, ein weiterer Minuspunkt für Efeuherz. Als Luchsstern loslief stand ich auf und schaute nochmal kurz zu Igelpfote, dann rannte ich meinem Mentor hinterher, kurz warf ich noch einen Blick auf meinen ehemaligen Mentor, Brombeerschatten, er war ein guter Mentor gewesen. Schnell wandte ich meinen Blick ab. Nein, er würde meine Ausbildung vom SternenClan aus beobachten.

-->Waldrand

Besprechen? Hoffentlich nichts schlimmes. Dachte ich und ein Gefühl des unwolseins strömte durch meinen Körper, als würde eine Flut auf mich zurasen. "Nein, ich habe keinen Hunger." Sagte ich und schaute ihn verwirrt an. "Wohin gehts denn?" Fragte ich mit einem neugierigen, aber freundlichen Unterton. Ich wollte nicht respektlos wirken.
Als der Kater selbst in Gedanken war, schaute ich mich ein bisschen auf der Lichtung um. Der Mentor meines besten Freundes Zimtpfote wurde von Honigpfote, der Kätzin mit der ich letztens auf dem Sonnenplateau war, angefaucht. Schnell ließ ich einen fragenden Blick bei den beiden Kätzinnen zurück, bevor ich mich wieder meinem Mentor zuwandt. Ich werde später mit Honigpfote reden.

Der Anführer und mein Verehrer hatten ihr Gespräch beendet, und eigentlich erwartete ich, dass Efeuherz nun das Weite suchte. Aber nein, er lief schnurstracks auf Honigpfote und mich zu und zischelte, wie sollten leiser reden nächstes Mal. Empört schnaubte ich, was erlaubte er sich! Er hatte sich mit Luchsstern unterhalten, allein mit Luchsstern und unser Gespräch ging ihn nichts an! Rein gar nichts! Als ich mich wieder gefasst hatte, waren Honigpfote und Luchsstern auch schon verschwunden. Sind sie zuerst zum Waldrand oder zum Libellenbach gegangen? Ich könnte mich gerade wirklich selber schlagen. Jetzt musste ich ihre Geruchsspur verfolgen! Das würde ein Spaß werden!

---->Waldrand

Ich gähnte und streckte mich. Nach dem Frühstück und einigen echt leckeren Happen von dem Kaninchen hatte ich mich wieder hingelegt und meine Augen waren auch zugefallen. Tja ich war halt einfach kein Frühaufsteher. Tja nun war ich ausgeschlafen und ich wollte was machen! Ich quetschte mich also durch die Öffnung der Kinderstube und sah mich auf der Lichtung um, auf der Suche nach jemandem, der mit mir Spielen wollte. Mein Blick fiel auf meinem Bruder. Whoa, die Schnarchnase ist wach, dachte ich begeistert und schlich mich an ihn an, um ihn dann von hinten anzuspringen. "Du bist waaahaach", sagte ich begeistert.

<---- Dornensumpf

Im Lager war schon einiges los als ich ankam, aber ich steuerte direkt den Heilerbau an damit ich die Kräuter einsortieren konnte. "Guten Morgen, Regenschauer," miaute ich neckend, denn mein ehemaliger Schüler sah noch immer recht verschlafen aus. Jedoch wollte ich mich nicht aufhalten lassen und ließ ihn bei Diamantensplitter, während ich die Kräuter in den Vorrat brachte und mich langsam daran machte sie einzusortieren. Heute hatten wir wirklich viel finden können, hoffendlich würden die Kräuter die Blattleere über reichen! Sorfältig riss ich die Weidenrinde in fünf Stücke, und begann den Honig in Moos zu tunken. So würde er sich besser lagern, und man konnte ihn einfacher verwenden!

<--- Dornensumpf

Das Blatt war mir doch öfters vom Rücken gerutscht und auf den Boden gelandet. Aber das würde ja niemanden auffallen. Auf der Lichtung entdeckte ich meine Schwester, die unseren Bruder Hirschjunges ansprang. Am liebsten würde ich mitmachen, aber die Kräuter mussten doch noch zu Himbeernase gebracht werden. Diese war schon sofort zum Heilerbau gelaufen und vorsichtig legte ich die Kräuter neben sie. Auch Blue war wach! "Hallooo Blue!" begrüßte ich ihn enthusiastisch und drückte mich mit leuchtenden Augen kurz an ihn bevor ich wieder zu Himbeernase zurück sprang. "Soll ich helfen?" fragte ich gespannt nach.

Die Sonne verging plötzlich ruck zuck und es war schon ziemlich spät. Ich seufzte kurz und sprach zu Nachtpfote gewandt: "Es ist schon dunkel, geh' schön langsam schlafen. Morgen trainieren wir intensiv, in Ordnung?" Weswegen frage ich überhaupst, wir müssen morgen einfach einen Zahn zulegen. Ich nickte den Kater zu und ging in den Kriegerbau. Aus unergründlichen Grund, war ich heute einfach etwas müder, sogar als die kleinen Jungen, als sonst. Schnell putzte ich mich mein Fell und ließ mich in mein Nest sinken. Staub flog auf und ich hustete leicht. Mäusedreck! Stotz des Lärmes, und des Staubes in meiner Kehle, schlief ich mehr oder weniger rasch ein.

Er hörte die Stimme. Weit Er entfernt von irgendwo her kam diese ärgerliche Stomme. Er mühte sich aufzuwachen, doch der Traum der ihn eisern in seinen Krallen hatte, ließ den Kater nicht gehen.Er wand sich, bekam aber keinen Ton heraus, war nicht wach. Er wollte es doch. Er wollte so gerne erwachen, sehen wer ihn da rief und als es ihm gelang, war da niemand mehr. Mit ungeputzten Pelz und abstehendem Fell lief er aus dem Bau, auf Efeuherz zu. Der Kater war wütend. Das sah er.

Ich war in Gedanken versunken, und sah plötzlich wie Zimtpfote auf mich zukam, ohne etwas zu sagen. Ich schaute ich enttäuscht und gereizt an "Zimtpfote, wir werden später oder morgen ein ernstes Gespräch mit Luchsstern führen. Ich habe bereits mit ihm gesprochen, und das werden wir nochmal mit dir dabei. Du musst lernen pünktlich und zuverlässig zu sein. Heute musste ich mit Dämonenherz alleine jagen gehen, wobei der Kater mich für einen schlechten Mentor hält, und mit dir zusammen hätten wir mehr Beute gemacht. Ich will dir mal eine ernsthafte Frage stellen, willst du überhaupt Krieger werden ? Willst du überhaupt noch mein Schüler sein, oder vielleicht lieber einen anderen Mentor ? Und willst du überhaupt noch im Clan bleiben ?" tadelte ich den Kater, und sah ihn danach ernsthaft fragend an. Ich war gespannt auf seine Antworten, und auch ob er Einsichtig war, und seine Fehler einsah. Ich wartete geduldig auf seine Reaktion, denn bis Igelpfote wieder zurück käme, hätte ich sowieso nichts zu erledigen.

Ich beobachtete eine Weile das Geschehen auf der Lichtung und sah verschmitzt zu Luchsstern herüber. Er war mein absolutes Vorbild - stark, mutig und mächtig. Allein vor seiner Ausstrahlung bekam man schon Respekt. Plötzlich riss Rehjunges mich aus meinen Gedanken, die mich von hinten ansprang. Ich rollte einmal mit ihr kichernd durch den Dreck und sah sie begeistert an. "Ja klar bin ich wach! Bald können wir nicht mehr so lange schlafen, wenn Luchsstern uns ernennt!" miaute ich mit hoher Stimme und streckte Stolz die Brust raus. "Wen hättest du gerne als Mentor?"

Ein Rascheln am Eingang des Heilerbaus weckte meine Aufmerksamkeit. Endlich! Himbeernase war wieder da und mit ihr unsere kleine süße Waldpfote. "Na ihr zwei?" sagte ich und leckte der Schülerin kurz liebevoll übers Ohr. Meine ehemalige Mentorin sortierte gerade Kräuter ein. Eine Weile beobachtete ich das Geschehen still, dann erhob ich das Wort. "Himbeernase? Ich müsste mal mit dir sprechen .... unter vier Augen." Ich warf der kleinen Waldpfote einen entschuldigenden Blick zu aber leider ging es erst einmal nur die Heiler etwas an.

Zimtpfote musterte Efeuherz vorsichtig. In Gedanken zählte er, bis es aus seinem Mentor herausbrechen würde. In den Augen des Schülers funkelte ein verunsichertes Glimmen, wenn nicht sogar beschämt. Und dann kamen die ganzen Worte, die Zimtpfote schon erwartet hatte. So scharfkantig legten sie sich auf seinen Pelz. Er hatte Lust zu gehen, aber was hieß schon Lust. Er wollte die Worte seines Mentors ausblenden, doch es ging nicht. Ob er überhaupt Krieger werden wollte? Hatte er eine Wahl? Ob er einen anderen Mentor haben wollte? Was sollte das denn noch bringen? Zimtpfote musterte Efeuherz enttäuscht. Wie konnte er so etwas nur in Erwägung ziehen? Bei der letzten Frage riss er die Augen auf. "Natürlich will ich Krieger werden.. Das wollen wir doch alle, oder zumindest wird es uns so in die Pfotenstapfen gelegt.", maunzte der Schüler ein wenig zu ruhig. Ruhig und kühl. "Ich will keinen anderen Mentor haben, aber wenn Luchsstern es so will, wird es eben so sein. Ob ich gehen will? Möchtest du das etwa? Ich könnte gehen. Du brauchst nur ein einziges Wort zu sagen, dass ich soll. Mich hält hier nicht viel, Efeuherz. Nachtpfote kann sicher auch mit einem Freund weniger leben... wenn er mich überhaupt als so einen ansieht. "
Zimtpfote knetete wütend den Boden mit den Krallen. Er hasste es wenn Efeuherz ihn sozusagen verhörte. Ob er Efeuherz aber auch hasste konnte er nicht so recht sagen.

Bernsteinroses Ohren zuckten, als eine laute Stimme ihren Namen in den Bau schrie und sie somit recht grausam an die Oberfläche des Traummeeres riss. Sie atmete rasselnd ein, fühlte ihre Lungen brennen, als wäre sie tatsächlich unter Wasser gewesen. Sie schlug die Augen auf. Das seltsame Blau im starken Kontrast zu den rotgoldenen Flecken. "Ehy..? Ginsterpfote?", krächzte die Kriegerin heiser, nachdem sie sich raus gewagt hatte, wo sie sich jedoch erst einmal um ihr Fell kümmerte. Sie könnte sich mal wieder entschuldigen bis zum geht nicht mehr, ließ es aber lieber. Eigentlich hatte sie ja kein schlechtes Gewissen. "Ginsterpfote..?"
Ihre Stimme klang immer noch ziemlich rau, wie sie fand und es kratzte auch ein wenig, aber das war nichts besonderes.

Mein Schüler sah mich erst nur an, in seinem Blick lag Unsicherheit, und gespannt spitze ich die Ohren. Doch das was der Schüler sagte konnte ich kaum fassen. Seine Aussagen waren so kalt, so gleichgültig und automatisch sträubte sich mein Pelz "Zimtpfote, jetzt besitzt du auch noch die Frechheit solche Aussagen zu machen ?! Ich habe dich das alles gefragt, weil du durch dein Mäusehirniges Verhalten genau das zeigst. Als ob du garnicht hier sein willst und mich als Mentor nicht respektierst, oder es dich überhaupt interessiert wenn man dir was sagt. Zimtpfote, es wird einem nichts in die Pfoten gelegt. Wenn du keine Clankatze sein willst, musst du es nur Luchsstern und mir sagen, und dann wird man sehen, und ob ich will dass du gehst, Nein. Das einzige was ich will, ist dich erfolgreich auszubilden, und aus dir einen starken,zuverlässigen Krieger machen. Aber du erscheinst kaum noch zum Training. Immer seltener, oder viel zu spät tauchst du auf, sitzt dann herum, und ziehst wieder ab ins Lager. Wie willst du so Krieger werden ? Und wieso hält dich hier eigentlich nicht viel, hast du hier niemanden der dir am Herzen liegt ?" miaute ich gereizt, konnte aber ein Fauchen unterdrücken. Ernst sah ich den jungen Kater an, und verstand einfach nicht wie man solche Aussagen tätigen konnte. Besonders auf die weiteren Antworten des Schülers war ich gespannt ob ihm jemand am Herzen liegt...ich bin zum teil besonders auf die Antwort auf diese Frage gespannt. Ob ich ihm am Herzen liege ? Oder kommt er vielleicht deshalb kaum zum Training weil er mich nicht leiden kann, oder gar hasst ? Ich weiß es nicht.

Waldpfote war mir schnell gefolgt, und wieder voller Energie denn sie hüpfte wieder herum und wollte helfen. "Du kannst die Kräuter weiter einsortieren," miaute ich Waldpfote zu, und wandt mich dann zu meinem ehemaligen Schüler. Ich verließ den Vorrat und schob mich dann zu unseren Nestern, deutete dem Grauen mir zu folgen. "Worüber möchtest du mit mir sprechen?" Ich setzte mich auf den weichen Untergrund, legte die Pfoten über meinen Schweif und sah den Grauen neugierig an. Ich hoffte auf gute Nachrichten, denn der Kater blickte etwas unsicher drein.

Himbeernase nahm sich Zeit für mich und ich folgte ihr zu unseren Nestern. Neugierig blickte sie mich an und ich wiederholte Peppers Worte aus meinem Traum beim Ahnenbaum.
"Ich bin sehr stolz auf dich und deine Mutter auch. Endlich hast du deine wahre Bestimmung gefunden." Natürlich erzählte ich meiner ehemaligen Mentorin auch den Rest. "Blue, deine Bestimmung liegt jenseits des EfeuClans. Es gibt zu wenig Katzen, die Ahnung von Heilkunde haben und viele müssen deswegen verfrüht sterben. Es soll deine Aufgabe sein dein Wissen zu teilen." Etwas traurig senkte ich den Kopf. "Also Himbeernase.... ich würde noch gerne mit Luchsstern sprechen aber ich fürchte, dass es ein Lebe Wohl sein wird. Du warst immer für mich da und ich habe die Ausbildung bei dir sehr genossen.... Danke für alles." Ich drückte mich eng an die hübsche Kätzin und atmete ihren süßen Duft tief ein, ehe ich los lies und sie erwartungsvoll ansah.

Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich aus dem Bau eine krächzende Stimme hörte. Kurz fragte ich mich wer das war, bis ich die schönewn blauen Augen meiner Mentorin aufleuchten sah. "Bernsteinrose? Entschuldige, dass ich doch so stürmisch geweckt habe. Geht es dir gut? Soll ich Himbeernase holen?" In meiner Stimme schwang Sorge mit. Hoffentlich ist sie nicht ernsthaft krank. Eine kleiner Erkältung in der Blattleere kann schon tödlich sein, wenn es irgendwann zu grünen Husten wird, doch so weit wollte ich noch lange nicht denken.