LotusClan Lager

Weiterhin beobachtete ich alles. Als Gewitterstern dann in ihrem Bau verschwand, löste sich auch der Clan wieder in kleine Grüppchen auf. Ich konnte Frostschimmer bei Eishauch sehen, doch mir war nicht nach der Gesellschaft meiner Eltern. Tautropfenpfote ging bereits schlafen, doch auch das wollte ich nicht. Allerdings konnte ich nicht darauf hoffen das Sternenschweif mit mir trainierte, denn sie würde sich für den Kampf morgen ausruhen müssen. Also durfte ich mich weiter langweilen. Großartig!

Hungrig schlang ich meinen Teil des Fisches runter und sah in das friedliche Lager. Plötzlich kam mein Bruder zu unserer Gruppe und fragte mich, ob gerade eine Versammlung stattgefunden hatte. Ist er erst so spät gekommen? Es war schon lustig, dass gerade jeder zu uns kam, wenn ich bei Drachenschwinge war und wir immer aufgehalten wurden, jedoch antwortete ich Saphirkralle ohne zu zögern: "Ja, sogar eine sehr große. Gewitterstern sagte, dass eine Streunerin kam, die damals in unseren Clan war und Lilienhauch hieß, welche einen Kampf für die Sturmwiese vorschlug. Der SternenClan akzeptierte es mit einem Zeichne und deswegen wird eine Kampfpatrouille losziehen. Du bist aber nicht dabei." Desto öfter ich diese Erklärung in meinen Gedanken wiederholte, desto klarer wurde mir die Entscheidung von Gewitterstern. Es wäre wunderbar für den Clan, wenn wir durch die Sturmwiese mehr Beute hätten. Nachdenklich starrte ich in die Ferne und stellte mir den Kampf vor, wie Gewitterstern und eine andere Katze kämpften und sie gerade ein Leben verlor, was schlimm wäre. Unbewusst folgten meine Augen den Weg jeder kleinen Schneeflocke, die wie weiche Federn auf den Boden fielen. Müde gähnte ich. Morgen muss ich fit sein! Ich sah die Katzen die bei mir saßen an und miaute: "Ich werde jetzt schlafen gehen. Morgen muss ich kampfbereit sein." Daraufhin nickte ich ihnen zu und trottete in den warmen Bau. Wie jeden Tag legte ich mich in mein Nest und rollte mich dort zusammen. Was wohl morgen geschieht? Voller Fragen im Kopf schloss ich meine Augen und versuchte eine Antwort auf diese zu finden, wodurch es einige Zeit dauerte, bis ich endlich in den tiefen Schlaf versank.

Der Tag war so schön gewesen bis Gewitterstern diese Versammlung einberufen hatte. Ich saß einfach nur schweigen da als alle über diesen Kampf sprachen. Frostschimmer schien sich Sorgen um ihre Familie zu machen, aber meine Familie schien es überhaupt gar nicht zu interessieren, dass ich morgen in diesen Kampf ziehen sollte. Gewitterstern sagte, dass wir uns sattessen sollten .. aber ich hatte keinen Hunger. "Ich gehe schlafen", sagte ich mit rauer Stimme und verschwand dann in den Kriegerbau. Ich legte mich in mein Nest und schloss die Augen, konnte aber nicht schlafen. Zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf. Gegen wen würde ich kämpfen? Wieso sollte ich kämpfen? Wieso nicht Wolkenjäger? Ich war eher eine Jägerin als eine Kämpferin und das wusste Gewitterstern auch. Außerdem war ich auch nicht mehr die Jüngste. Ich wurde älter und es gab definitiv jüngere und kräftigere Krieger. Mit diesen Zweifeln driftete ich langsam in einen unruhigen Schlaf.

Farnpfote setzte sich netterweise zu mir, woraufhin ich ihm ein freundliches Lächeln schenkte. Gewitterstern begann zu sprechen und so wie es aussah, würden wir morgen gegen den AhornClan in die Schlacht ziehen. Allerdings war meine halbe Familie dabei, nur ich nicht. Enttäuscht ließ ich die Ohren hängen und bejahte damit Farnpfotes Frage. Ja, ich hätte gerne mitgekämpft. Doch der Clan hatte unterschiedliche Meinungen und Papa stand auf und versuchte die Katzen wieder zu motivieren, was halbswegs fubktionierte. Die Versammlung ging zu Ende und der schwarze Kater neben mir verabschiedete sich. "Gute Nacht," rief ich ihm hinterher und verschwand im Schülerbau, wo ich auf Eiskristallpfote und Kleepfote warten wollte.

Als würde ich unter Wasser sein hörte und sah ich alles nur sehr verschwommen. Ich konnte vor Müdigkeit keinen einzelnen Gedanken mehr fassen und mein Magen knurrte laut. Bitte kämpfe an der Seite unseres Clans und beschütze morgen Farnpfote und Sternenschweif! betete ich zum Sternenclan. Die meisten anderen Katzen verzogen sich jetzt in ihre Bäue und ich wollte es ihnen gleich tun, zuckte aber beim Aufstehen zusammen, weil mein Magen sich rumorend zusammen zog. Ich esse morgen, dass wird nicht schaden,"nahm ich mir vor und trottete in den Bau. Dort angekommen miaute ich Tautropfenpfote und Mistelpfote zu noch schnell zu:"Gute Nacht euch beiden und träumt schön!"Bevor ich mich in mein Nest verzog und einmurmelte. Dort versank ich in verwirrenden Träumen und sehr unruhigen Schlaf, wo ich um mich schlug und in meinen Nest herumrollte.

Ich stand auf einer hübschen Lichtung die in allen möglichen Farben getaucht war. Ich fühlte mich federleicht und glücklich, so als würde ich wie ein Schmetterfliegen fliegen. Schnurrend erkundetet ich die Lichtung und kam schließlich vor einen großen Busch an. "Hier ist es wirklich schön,"dachte ich, bis plötzlich in Busch ein Augenpaar aufblitzte. Ängstlich und verschreckt stolperte ich ein paar Schritte zurück und spürrte ein tiefes Knurren und heißen Atem an meiner Flanke der so doll nach verdorbenen Fleisch stank, das mir übel wurde. Ich wirbelte herum, doch plötzlich war alles in tiefer Dunkelheit getaucht und die Lichtung verschwunden. Ein rasender Schmerz schoss in meinen Kopf und ich sah Krallen blitzen und rotes Blut spritzen. Erschrocken und panisch quikte ich auf und schlug wild mit meinen Krallen um mich, doch meine Krallen streiften nur Fell. Auf einmal gab der Boden unter mir nach und ich fiel in kaltes Nass, dass kurz mein Herz aussetzen ließ. Ich versank vollkommen dort drinne, strampelte wild um mich und gerade als meine Lungen zu Bersten schienen wurde mir ganz warm und wohlig, doch ich paddelte immer noch mit meinen Pfoten umher und peitschte mit meinen Schweif. "Ich darf nicht aufgeben!"dachte ich dabei und überließ mich erst nach einer gefühlten Ewigkeit der trägen Dunkelheit..."

Mohnsturm holte einen dicken Fisch für uns drei und beide verneinten leider meine Frage. Enttäuscht zuckte ich mit dem Ohr. Was war los mit Wisperwind? Hatte die Krankheit sie so schwer mitgenommen, dass sie immer noch im Heilerbau bleiben musste? Ich nahm mir vor morgenfrüh nach ihr zu sehen und nahm einen Bissen von dem kalten Fischfleisch. Saphirkralle kam dazu und sein Bruder erzählte kurz von der Versammlung. "Viel Erfolg morgen," sagte ich an Mohnsturm gewandt, als dieser sich verabschiedete. Hungrig verschlang ich meinen restlichen Teil und leckte über mein Maul. Auch ich war müde und streckte meine Pfoten, ehe ich mich erhob. "Gute Nacht zusammen." Schnell verschwand ich gesättigt und gestärkt im Kriegerbau und rollte mich in meinem kuscheligen Nest ein.

Die Zeit zog sich langsam davon und es wurde dunkel und kalt. Es war längst Zeit schlafen zu gehen, denn die meisten Katzen zogen sich zurück, wie meine Töchter. Ich will sie nicht verlieren. Noch weniger will ich meinen geliebten Eishauch verlieren dachte ich schmerzvoll nach. Ein Kampf gehörte zum Clanleben dazu und doch hatte man immer Bange, ob die geliebte Familie je zurückkehren würde. Müde stand ich auf und berührte Eishauch sanft. "Komm, gehen wir schlafen. Du wirst für morgen Kraft brauchen." miaute ich ihm zu und ging zum Kriegerbau, wo ich das stetige Atmen und Schnarchen der anderen hören konnte. Dies war Heimat und vielleicht für einige, die letzte Nacht auch. Ich legte mich ins Nest und schlief sorgenvoll und unruhig ein.

Ich seufzte schwer. Sternenschweif war tatsächlich schlafen gegangen. Generell schien der Großteil des Clans schlafen zu gehen. So stand auch ich auf und ging in den Schülerbau, in dem ich Libellenpfote wach antraf. Ich nickte ihr zu und legte mich neben sie. "Es ist ein wenig gemein das wir nicht mitkämpfen dürfen oder ?, fragte ich die andere Schülerin leise. Ich war gespannt auf ihre Antwort. Mich störte es nicht wirklich, dass ich nicht mit durfte und ich konnte auch verstehen warum aber ich konnte mir vorstellen, dass Libellenpfote es bestimmt gemein fand.

Neugierig hob ich den Kopf, als meine Schwester Winterpfote in den Schülerbau kam und sich neben mich legte. Sie sprach genau das aus, was ich dachte. "Ja es ist schon doof," stimmte ich der Weißen zu und seufzte. "Aber irgendwie mache ich mir auch Sorgen um Papa und unsere beiden Schwestern. Wenn sie schwer verletzt werden in der Blattleere könnte das böse ausgehen." Ich dachte an die Katzen, die wir kürzlich verloren hatten und verzog die Miene. Sollte den dreien irgendetwas passieren hätten wir nur noch Mama und uns beide ... und der LotusClan bräuchte einen neuen zweiten Anführer.

Nebelglanz zählte die Vorteile eines Kampfes auf und ich konnte ihr bloß zustimmend zunicken. Was mit meinem Bruder los war, wusste ich allerdings auch nicht. "Es hat anscheinend lange gedauert aber schließlich hat er doch noch seinen Mut gefunden," dachte ich laut nach und unterdrückte ein aufkommendes Gähnen. "Ich bin total erschöpft, lass uns schlafen gehen," mauzte ich leise und kuschelte mich an Nebelglanz weiche Schulter. Irgendwie war es ein tolles Gefühl einer anderen Katze so nah sein zu können. Bisher hatte ich dieses Gefühl nie gekannt.

Leider hörte Gewitterstern mir nicht wirklich zu und teilte mich auch nicht für den kommenden Kampf ein. Niedergeschlagen sah ich zu Sternenschweif, die morgen kämpfen sollte. Ich werde versuchen die Anführerin morgenfrüh noch einmal umzustimmen! nahm ich mir vor und folgte meiner Gefährtin in den Kriegerbau. Sie schlief erst sehr spät ein und war sehr unruhig, vermutlich wegen morgen. So gut ich konnte versuchte ich mich an sie zu kuscheln und übertrug meine Wärme auf ihr weiches Fell. "Es wird alles gut werden, ich bin immer für dich da," hauchte ich leise, doch Sternenschweif schlief bereits.

Ich schaute kurz zu meiner Mutter und zu meinem Vater, dann gähnte ich kurz und lief langsam in den Schülerbau. Dort waren auch schon Libellenpfote und Winterpfote. Mit einem flüchtigen Lächeln drückte ich mich an ihnen vorbei und lies mich in mein Nest fallen und schaute mit meinen bernsteinfarbenen Augen zu meinen Schwestern. "Ich finde es Schade das ihr morgen nicht mitkämpfen dürft.", murmelte ich leise und legte schließlich auch noch meinen Kopf auf meine Pfoten. Mein Blick war immer noch auf meine beiden Schwestern gerichtet. Wo ist Kleepfote?, fragte ich mich. Wobei, sie würde schon noch kommen.

Out: Da die anderen noch keinen neuen Tag angefangen haben, verlasst ihr bitte nicht das Lager! (Bis die Kampf-Patrouille losgezogen ist)



Meine Träume zogen sich von einem siegreichen LotusClan zu einem schwer geschlagenen und verzweifelten Clan, der mir als Anführerin nicht mehr vertraue. Mich als verrückt ansah, weil ich die falsche Entscheidung getroffen hatte. Etwas Schlaf hatte ich bekommen können, aber war ich genügend stark den Clan siegreich aus dem Kampf zu führen? Zweifel sind nicht angemessen. Der SternenClan selbst, hat diesem Plan zugestimmt versuchte ich mich zu beruhigen und stand auf. Langsam und ordentlich säuberte ich mein Fell und entfernte jeglichen Moosrest. Heute musste ich stark und sicher wirken. Wenn ich diesen Bau verließ, so ohne jeglichen Zweifel. Egal was passieren würde. Egal wie viele Verletzt oder gar sterben müssen Der Gedanke fühlte sich etwas falsch an, doch nun war es Zeit. Entschlossen verließ ich den Anführerbau und erkannte, dass ich die erste war, die wach war. Das war nur gut so. Die Kämpfer sollten sich ausruhen und stark wie auch fit genug sein für den Kampf. Zügig ging ich zum Frischbeutehaufen und zog mir eine Forelle aus dem Haufen, die ich dann vor den Anführerbau legte und anfing langsam zu essen. Es wird alles gut werden. Der SternenClan ist mit uns. Und vielleicht kommt auch Fortuna und vergisst ihr Versprechen nicht dachte ich nach.

Mit einem vergnügten Blick beobachtete die Streunerin das LotusClan Lager am nächsten Tag und, so merkwürdig es auch klingen mochte, freute sie sich schon auf den Kampf. Gestern hatte sie zwar der Versammlung noch gelauscht und festgestellt, dass viele Katzen sehr skeptisch waren, was sie doch einigermaßen verwunderte. Natürlich, einer Streunerin hatten die LotusClan Katzen noch nie geglaubt, doch einem Zeichen vom SternenClan? Das kam Fortuna doch sehr merkwürdig vor, gab sich der Clan doch immer so strenggläubig. Trotzdem würden sie heute kämpfen und die braune Katze ihre Jungen nach so langer Zeit wieder sehen. Mit einem Lächeln im Gesicht spazierte sie zum Lagerausgang, wo sie auf die Kampfpatrouille warten würde.

Frostschimmer kam auf mich zu und meinte wir sollen schlafen gehen. Ich folgte meiner Gefährtin, warf aber einen letzten Blick über die Schulter. Der Clan war geteilt und das war kein gutes Zeichen. Wir bräuchten morgen unsere ganze Kraft und den vollen Glauben an den SternenClan. Wenn unsere Ahnen uns in eine Schlacht schicken, dann nicht ohne Grund. Im Kriegerbau legte ich mich zu Frostschimmer und vergrub meine Nase in ihrem weichem Fell. Große Sorgen machte ich mir nicht, obwohl ich kein guter Kämpfer war. Trotzdem respektierte der AhornClan immerhin soweit das Gesetz der Krieger, dass er keine Katzen tötete. Die Erinnerung an die Schlacht an den Splitterfelsen kam mir in Erinnerung und wie Blattregen mich besiegt hatte. Ein leises Knurren drang aus meiner Kehle, dieses Mal würde es anders laufen!

Am nächsten Morgen war ich der erste im Kriegerbau, der wach war. Ich gab mir keine Mühe besonders leise zu sein, da die anderen Katzen sich kampfbereit machen mussten. Draußen auf der Lichtung war bloß Gewitterstern zu sehen und ich ging zu ihr. "Guten morgen," grüßte ich sie respektvoll und setzte mich dazu. Die Kätzin wirkte angespannt und nachdenklich - aber entschlossen. "Heute holen wir uns die Sonnenwiese zurück!" sagte ich und blickte in die eisblauen Augen meiner Anführerin. Auf mich würde sie sich immer verlassen können.

Als meine Schwestern mir nicht sofort geantwortet hatten waren mir meine Augen zugefallen. Ich hätte nicht gedacht das ich so gut schlafen würde, immerhin stand ein großer Kampf bevor.

Am nächsten morgen schlug ich meine Augen auf und gähnte kurz. Langsam erhob ich mich und glättete mein weißes langes Fell. Ich dachte nochmal darüber nach was jetzt eigentlich vor mir stand. Mein erster wirklicher Kampf, das war meine Chance zu beweisen das ich eine gute Schülerin war. Ich würde meine Familie stolz machen, ja heute würde ich nicht verlieren. Langsam lief ich aus dem Bau und streckte mich, außer Gewitterstern und meinem Vater war noch niemand wach. Warum waren gestern alle so negativ gewesen, wir brauchten die Sonnenwiese, schon alleine deswegen weil wir extrem unter den zugefrorenen Flüssen litten, Fische waren rar und das wusste der SternenClan. Und genau aus diesem Grund würden wir heute kämpfen. Ich wollte nicht zu meinem Vater und Gewitterstern laufen, da ich die beiden nicht bei ihren Gesprächen stören wollte, also blieb ich vor dem Schülerbau sitzen und überlegte etwas, dabei drückte ich meine Krallen immer wieder in den Schnee um sie dann wieder einzufahren.

Meine Träume waren lebhaft gewesen, aufgrund des Kampfes, der meiner Familie nun bevorstand. Als ich aufwachte, merkte ich, dass Eishauch schon wach war, weil er bereits weg war. Langsam stand ich auf und schüttelte mich kurz, damit das Moos aus meinem hellen Fell kam. Ich verließ leise den Kriegerbau, damit die anderen Krieger noch schlafen konnten und entdeckte auf der Lichtung noch wenige Katzen. Eishauch war bei Gewitterstern, die in einem Gespräch vertieft wirkten. Ich wollte sie nicht stören und holte aus dem Frischbeutehaufe, die letzte Forelle. Da meine Tochter Eiskristallpfote schon wach war und kämpfen würde, würde sie sich stärken müssen. Ich schleppte den Fisch zu ihr und setzte mich zu ihr. "Guten Morgen, Eiskristallpfote." begrüßte ich sie mit einem Lächeln. Natürlich war ich stolz, dass meine Tochter kämpfen durfte, aber ich war auch ihre Mutter, so waren Sorgen berechtigt. "Du bist sicherlich etwas aufgeregt, aber du musst dich stärken." miaute ich ihr zu.

Ich schaute auf als meine Mutter auf mich zu kam. Lächelnd schaute ich zu ihr. "Danke! Und ja, ich bin aufgeregt, aber irgendwie mache ich mir auch Sorgen.", murmelte ich und teilte den Fisch so dass meine Mutter auch genug hatte. Dann schob ich ihr die Hälfte mit meiner Pfote hin und schaute sie kurz an. Wie es Frostschimmer wohl ging? Sie macht sich sicherlich Sorgen um Kleepfote, Eishauch und mich. , dachte ich während ich ein Stück von der Forelle abbiss. Es war irgendwie schön das ich mitgehen durfte um zu kämpfen, das zeigte mir das ich während meiner Ausbildung irgendetwas Richtig gemacht haben musste, doch was wäre wenn Kleepfote etwas zustoßen würde? Schnell schüttelte ich den Kopf, nein so würde ich nicht denken.

Ich wachte nach einer ziemlich unruhigen Nacht gähnend auf und musste ein paar Mal blinzeln um den Schlaf aus den Augen zu kriegen und streckte mich wobei viele Gelenke knackten. Ich wurde wirklich langsam alt, aber heute würde ich dafür sorgen, dass der Clan, meine Jungen und später hoffentlich auch meine Enkel mehr Territorium zur Verfügung hatten. Ich schlich mich aus dem Bau um die anderen Katzen darin nicht zu wecken. Alle würde heute ihre Kraft brauchen, ob sie nun kämpften oder nicht. Allein auf das Ergebnis des Kampfes zu warten würde für die anderen schon Nervenaufreubend werden. Ich hatte zwar nicht wirklich Hunger, aber ich musste was essen, also ging ich zum Frischbeutehaufen und nahm mir den Aal, den ich dort liegen sah. Ich sah mich im Lager um. Eishauch war bei Gewitterstern und Frostschimmer unterhielt sich mit ihrer Tochter Eiskristallpfote. Ich wollte keines dieser Gespräche stören und suchte mir meinen eigenen Fleck auf der Lichtung. Ich ließ mich dort nieder und fing an zu essen.

So langsam ging es mir immer besser und schließlich so gut, dass ich den Heilerbau verlassen durfte. Gestern noch hatte mir Federfall erlaubt am nächsten Tag wieder in den Kriegerbau ziehen zu dürfen.
Als ich am Morgen die Augen aufschlug, fühlte ich mich sofort wie energiegeladen. Mit einer Gefühlsmischung aus Erleichterung und Glück hob ich mich aus dem Nest, das in den letzten Tagen meine Heimat gewesen zu sein schien. Kurz sah ich mich nach dem Heiler oder seinem Schüler um, entschied mich dann aber, ohne Erlaubnis den Heilerbau zu verlassen. Vielleicht konnte ich später noch einmal vorbeischauen. Ich wusste, dass es heute einen Kampf geben würde und da würde Federfall jedes freies Nest brauchen. Eine gesunde Kriegerin wäre da mehr als hinderlich.
Als ich aus dem Bau trat und tief Luft nahm, konnte ich endlich wieder lächeln. Oh ja, das war es, was mir gefehlt hatte. Frische Luft und das Gefühl von Freiheit. Hoffentlich konnte ich heute das Lager verlassen. Alleine oder nicht, das war mir egal, aber ich musste hier raus! Doch mir war ebenfalls klar, dass Katzen das Lager verteidigen mussten, wenn der AhornClan einen Gegenangriff startete. Ich würde unter diesen Katzen sein, nun, da es mir wieder gut ging.
Unauffällig sah ich mich nach Rotschweif um, konnte ihn aber nicht entdecken. Der Kater musste also noch im Kriegerbau liegen. Seufzend setzte ich mich in Bewegung und trottete zum Frischbeutehaufen hinüber. Lustlos sah ich auf die Beute hinab, wandte mich dann ohne etwas genommen zu haben wieder ab und ließ mich am Rande der Lichtung nieder. Ich würde nichts fressen, wenn ich selbst nichts geleistet hatte. So war ich nicht.
Wieder schweiften meine Gedanken zu Rotschweif und so etwas wie Sehnsucht machte sich in mir breit. Ob ich immer noch in den Kater verliebt oder es nur eine kurze, unbedeutende Schwärmerei gewesen war, wusste ich nicht. Zu lange hatte ich nicht mit ihm gesprochen. Vielleicht konnte ich das ja heute ändern. Stopp! Es gab gerade wirklich wichtigere Sachen, um die ich mir Gedanken und Sorgen machen musste, als eine etwas unglückliche Schwärmerei für einen Kater! Der LotusClan würde heute kämpfen und ich konnte ich nicht dabei sein.

Meine Tochter schob mir den halben Fisch zu und sanft sah ich sie an. Ihre Sorgen waren begründet und nur ein Fischkopf würde ohne sie kämpfen. "Das kann ich nachvollziehen." antwortete ich ihr und nahm den Fisch auseinander, damit ich die Grethen entfernen konnte und an das weiche, weiße Fleisch des Fischs dran kam. "In meinem ersten Kampf hat mein Herz gerast wie ein Kolibri, aber dein Vater hatte ebenfalls mitgekämpft und ihn dabei zuzusehen hat mir Mut gegeben für den Clan zu kämpfen." erzählte ich ihr. "Vergiss nicht, der SternenClan ist bei euch und ihr seit nicht allein. Der Clan hält zusammen, auch im Kampf." miaute ich sicher, da ich meiner Tochter nur das Beste wünschte. Wann wohl Kleepfote aufwachen wird? fragte ich mich.

Nachdem Gewitterstern die Versammlung komplett beendet hatte, ging ich zum Kriegerbau. Ich sollte auch schlafen, auch wenn ich nicht mit zum Kampf kommen würde. Ich war sogar ein bisschen traurig darüber, nicht mitkommen zu können, aber ich würde mich nicht dagegen stellen. Es war Gewittersterns Entscheidung. Auch die, das es einen Kampf gab. SternenClan, ich hoffe, alles wird gut...
Ich seufzte und ging dann in den Bau hinein. Dort legte ich mich in mein Nest und schlief nach einiger Zeit ein.

Nächster Tag

Als ich aufwachte, musste ich ein wenig blinzeln, da es heller war als zu dem Zeitpunkt, in dem ich eingeschlafen war. Mein Fell war angenehm warm geworden, durch das Nest unter mir, wodurch ich noch etwas schläfrig blieb. Ich streckte meine Vorderpfoten aus und streckte mich, um den Schlaf abzuschütteln. Dann stand ich auf und schüttelte mich noch einmal. Jetzt war ich richtig wach. Ich glättete schnell noch mein Fell und ging dann aus dem Bau heraus. Draußen setzte ich mich an die Seite, um das Lager zu beobachten.

Mit leichtem Zucken erwachte ich aus den Fängen meiner Träume, in denen der Kampf um die Sturmwiese erfolgreich verlief. So sollte es heute auch sein. ,dachte ich mir, als ich merkte, dass ich mich wieder in der Realität befand. Langsam erhob ich mich aus meinem Nest und betrat die Lichtung. Für das, dass es noch ziemlich früh war, waren schon einige Katzen wach. Schnurstracks lief ich zum Frischbeutehaufen, da ich heute stark sein musste. Ich hatte beschlossen, positiv zu bleiben und keine Tote hervor zu beschwören, jedoch krallte sich mein Traum in meinen Gedanken fest, weswegen ich nicht aus kam, nicht an die Schlacht zu denken. Nun bleib ich stehen und nahm mir einen Hecht, mit dem ich mich hinsetzte und ihn gierig anfing ihn zu verschlingen. Als ich fertig war, blickte ich müde in die Runde und sah anschließend auf meine Pfoten. Wird der AhornClan stark sein? Man wusste nie, wie viel Beute dieser hatte, aber man konnte hoffen, dass diese nicht die meiste Beute hatten. Langsam fing ich an mein stark voneinander stehendes Fell zu pflegen und dachte dabei, ob ich Drachenschwinge wecken sollte. Vielleicht kann sie sich dann länger vorbereiten? Plötzlich kam mir die Idee, dass ich mich ein wenig aufwärmen konnte, weswegen ich nun anfing mich zu strecken und einige Kampfpositionen wiederholte. Es kann nie schaden!

Mir wurde plötzlich ganz kalt, sodass ich ungewollt aufwachte und direkt in die Augen meiner Mutter sah. "Mama",piepste ich und tippte sie mir meiner Pfote an. Ich hatte Durst, weswegen ich mich an den Milchzitzen heranschob und gierig davon trank. Meine Geschwister schliefen noch alle und es tat sich hier nicht wirklich etwas. Es war nur kalt. Sehr Kalt. Deswegen schob ich mich an den Körper der gefleckten Kätzin ganz fest heran, wobei mir sofort wieder warm wurde.

Die Patrouille war anstrengend gewesen, nach der Versammlung und dem Essen fühlte ich mich leicht schläfrig. Nur am Rande bemerkte ich, worüber die Katzengruppe redete, ehe Mohnsturm in den Kriegerbau ging und sich wohl schlafen legte. Ich nahm mir ein Beispiel an dem Kater und folgte ihm, morgen würden wir wohl all unsere Kräfte brauchen.
Am nächsten Morgen
Müde hob ich den Kopf, viele Katzen schienen noch zu schlafen. Die Nacht war unglaublich unruhig für mich verlaufen, und weil es wohl keinen Sinn mehr machte weiterzuschlafen, stand ich auf. Verschlafen wie ich war, stolperte ich mehr als recht aus dem Kriegerbau, wobei mich der eiskalte Wind sofort aufweckte. Es schneite immer noch ein wenig, weswegen mir gleich einige Flocken im Gesicht klebten.Bah., dachte ich gewidert, ehe ich Mohnsturm bemerkte und mich einfach neben ihn setzte. Neben ihm lag ein Fischskelett, es sah aus wie die eines Hechts. Ich sollte mir wohl auch noch was holen., dachte ich, beschloss aber den Kater zuerst zu begrüßen. "Hey Mohnsturm., miaute ich freundlich. Vielleicht würden wir heute nicht gestört von allen möglichen Katzen? Es brachte mich immer noch zum Schmunzeln, wenn ich an gestern dachte.