EfeuClan Lager

Haselschweif war in der Nacht kurz aufgewacht, als Taubenschwinge hektisch die Kinderstube verlassen hatte. Es schien um Wurzeljunges zu gehen, der wieder einmal abgehauen war. Müde hatte die Königin sich wieder umgedreht und weiter geschlafen. Nun war es morgen und die ersten Sonnenstrahlen schienen durch den Eingang der Kinderstube. Schläfrig reckte sich die Braun-Weiße Kätzin und blickte liebevoll zu ihren Jungen: "Guten morgen ihr kleinen Häschen. Es ist Zeit aufzustehen und das Lager zu erkunden, hop hop," miaute sie und erhob sich aus ihrem warmen Nest. Sie betrat die Lichtung und begann sich in einem sonnigen Fleck zu putzen. Hoffentlich ist Wolkensee bald wach! Ich will alle Details von gestern wissen!

Die ganze Nacht über hatte Spinnenbein kein Auge zubekommen. Seine Gedanken drehten sich um die Versammlung und Falkenpfote, sowie seine Jungen. Er fühlte sich nicht sicher so nahe bei den anderen Clans und hatte Sorge, dass den Katzen, die er liebte, etwas schlimmes zustoßen konnte. Ich kann sie nicht alle beschützen, dachte der Schwarze und seufzte schwer. Im Kriegerbau wurden langsam die ersten Katzen wach und Spinnenbein beschloss heute mit Rußhauch zu sprechen. Zu lange hatte er seine Gefährtin links liegen gelassen, nun wo seine Jungen Schüler waren. Er stupste die Graue vorsichtig an und lief dann nach draußen auf die Lichtung, wo er sich eine Ringelnatter vom Frischbeutehaufen holte. Zunächst lief er damit zum Heilerbau und trat leise ein. "Guten morgen, Falkenpfote? Bist du wach?" fragte er und legte die Schlange vor dessen Nest. Sein Schüler roch stark nach Kräutern, gemischt von ein wenig Blut, was den Schwarzen schwer schlucken ließ.

----> Sternenlichtung (GV)

Der Abend zog sich vor meinen Augen dahin, begleitet von meinen Schmerzen und den Kriegern, die ziemlich aufgebracht wirkten. Luchsstern und Rostherz waren die ganze Zeit an meiner Seite und auch die restlichen Krieger warteten immer wieder auf mich, wenn ich zurück fiel. Mir war die ganze Aufmerksamkeit ziemlich unangenehm und ich versuchte nach jedem mal noch schneller zu humpeln. Nach einer gefühlten Ewigkeit realisierte ich total ausgelaugt das wir im Lager angekommen waren und meine Gedanken wurden bestätigt, als Luchsstern wisperte das wir da wären. Dankbar sah ich aus glasigen Augen meinen Anführer an, als er und Rostherz mich in den Heilerbau bugsierten. Luchsstern sagte noch das ich mich ausruhen sollte, Waldpfote und Himbeernase würden sich gleich um mich kümmern. "Danke Luchsstern," miaute ich mit einem schmerzverzerrten Lächeln und sah ihm hinterher. Rostherz sprach nun leise, das sie sicher wäre das Himbeernase und Waldpfote mich wieder hinbekamen und ich ein starker Krieger werden würde. "Ich hoffe ich werde wenigstens halb so gut wie du und Spinnenbein, das würde mir schon alles bedeuten," wisperte ich und ließ mich erschöpft in einem Krankennest nieder. Rostherz erhob sich schließlich seufzend, meinte das sie morgen auf jedem Fall vorbeikäme und mir ein kurzes Stück Frischbeute mitbringen würde. Ich mühte mir ein Lächeln ab und der Gedanke daran gab mir Kraft, als Rostherz mir noch einmal kurz über den Kopf leckte und dann verschwand. Himbeernase und Waldpfote betraten den Bau und ich lauschte so aufmerksam wie möglich Himbeernases Worten. Die weiße Heilerin - vor der ich ganz schön viel Respekt hatte - eröffnete mir das mein Hinterbein gebrochen wäre. Erklärte den Schmerz und das Knacken, dachte ich schlicht und hörte ihr weiter zu, möglichst die Schmerzen verdrängend. Doch es warf mich aus der Bahn, als Himbeernase meinte das sie nicht wüsste ob sie es hinbekamen, doch sie gaben ihr Bestes, jedoch dauert die Verheilung. Als sie auch noch meinte das ich mich in den nächsten Tagen nicht bewegen dürfte, womit auch das Training auf ein fiel, entgleisten meine Gesichtszüge und ich sah sie kurz fassungslos an. Reiß dich zusammen, hauptsache du kannst noch Krieger werden! mahnte ich mich und konzentrierte mich auf meine Umgebung, damit ich nicht vor Frustration aufheulte oder eindämmerte. Etwas später bemerkte ich, wie etwas breiiges auf meinem gebrochenen Bein aufgetragen wurde und ich zuckte zusammen, wagte mich aber nicht dahin zu gucken. Dann wurde etwas um mein Bein geschnürrt und Himbeernase erklärte, das es Binsen waren. Dann schon sie mir auffordernd ein Gemisch aus Beeren und Samen hin und meinte das es mir guttun wird, ebenfalls erklärte sie die Wirkung der Mischung. Gehorsam leckte ich die Heilmittel auf und schluckte sie alle runter. Sie wirkten auch schon nach kurzer Zeit und ich würde noch müder, als ich ohnehin schon war. Das letzte, was ich bewusst miterlebte war der aufmunternde Blick von Himbeernase.

Nächster Morgen:
Die Nacht war eigentlich ganz erholend und erträglich, nur das vor Morgengrauen die Wirkung der Mohnsamen nachließen, doch ich hatte trotzdem weitergeschlafen wie ein Toter. Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme und ich hob verschlafen den Kopf. Kurz blickte ich meinem Gegenüber ausdruckslos an, bis ich erkannte das es Spinnenbein war. Erfreut blickte ich meinen Mentor an und wollte mich aufrappeln, doch ein heftiger Schmerz nagelte mich am Nest fest. Ich erinnerte mich an Spinnenbeins Worte und begrüßte ihn:"Jetzt schon, guten Morgen Spinnenbein!" Ich lächelte schwach und musste an das erst einmal ausfallende Training denken, ich hoffte Spinnenbein war mir nicht sehr böse. "Es tut mir leid was gestern auf der Versammlung passiert ist, ich hätte mich besser verteidigen sollen. Und jetzt sitz ich hier und darf nicht mit dir trainieren," miaute ich schuldbewusst und blickte meinen Mentor an. Ich wartete auf seine Reaktion und fand, das es vielleicht aber auch seine Vorteile hätte, ein wenig Entlastung zu haben. Nun kann er auch mehr mit Fledermauspfote und Schattenpfote unternehmen, solange sie noch Schüler sind.

Falkenpfote hob seinen Kopf und sah Spinnenbein schläfrig an. Er lächelte schwach und grüßte seinen Mentor, doch die Schmerzen und die Erschöpfung waren dem jungen Kater deutlich anzusehen. Als er begann sich zu entschuldigen, schnitt sein Mentor ihm das Wort ab. "Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst, Falkenpfote. Wir hatten einen sehr anstrengenden Trainingstag gehabt und der LotusClan Schüler hat nicht das Gesetz der Krieger beachtet. Du musstest dich verteidigen und das hast du so gut du konntest getan. Dir kommt also nichts zu schulden." Spinnenbein schob die Ringelnatter näher zu seinem Schüler und deutete auf die Frischbeute: "Iss, damit du schnell wieder fit wirst. Ich werde mich später noch mit Luchsstern unterhalten, denn das Training gestern war deine Abschlussprüfung. Du bist sehr begabt Falkenpfote und ich will nicht, dass du für die Dummheit eines räudigen LotusClan Schülers bluten musst."

cf.: Sternenlichtung (GV)

Besorgt eilte Wolkensee hinter Falkenpfote her, der von Spinnenbein und seiner Tante Rostherz gestützt wurde. Ganz offensichtlich litt der Schüler an großen Schmerzen und das tat der Kriegerin selber ebenso weh - sie hasste es, wenn andere Clanmitglieder litten und sie nichts dagegen tun konnte. Ihre Gedanken wanderten während des Gehens zu Knochenpfote, der ihrem Freund das Ganze angetan hatte und unwillkürlich spannten sich ihre Muskeln an. Am Anfang hatte sie den stillen Kater als sympathisch empfunden, doch nach seinem Angriff musste sie ihre Meinung wohl revidieren. Die Versammlung wäre ohne die Attacke des knochigen Schülers gut verlaufen, zumindest war das Wolkensees Meinung. Vor allem wenn sie an Flussstern dachte, musste die Kätzin unwillkürlich lächeln. Alleine schon der Gedanke an ihn, ließ sie wieder entspannen. "Wahrscheinlich werde ich ihn aber so bald nicht wieder sehen...", dachte die Kriegerin mit Bedauern und bemerkte erst jetzt, dass sie schon beim Tunnel, der in das Lager führte, angekommen waren. Schnell kroch die Silberne durch diesen und konnte nur noch einen kurzen Blick auf Falkenpfote erhaschen, der in den Heilerbau bugsiert wurde. "Heute kann ich sowieso nichts mehr für ihn tun und Himbeernase wird sich gut um ihn kümmern." Mittlerweile war sie sowieso schon mehr als müde, weshalb sie froh war, als sie sich endlich in ihr Nest fallen lassen konnte. Es dauerte nicht lange und Wolkensee fiel in einen tiefen Schlaf.

Nächster Tag

Gut ausgeruht wachte die Kätzin am nächsten Morgen auf und gähnte ausgiebig, bevor sie sich streckte, um sich aufzulockern. Nach einer gründlichen Fellwäsche schritt sie schließlich hinaus in das Lager, wo sich schon einige Katzen blicken ließen. "Guten Morgen, Luchsstern, hallo Ginsterfang, Aschenherz!", begrüßte sie die Drei im Vorbeigehen und nickte anschließend Sturmseele freundlich zu. Auch Hirschpfote war schon wach und wartete offenbar auf jemanden, da er zwar einen Hasen vor sich liegen hatte, ihn aber nicht aß. "Hallo Hirschpfote!", miaute sie auch diesem fröhlich zu und gesellte sich nun zu Haselschweif, die in der Sonne saß und sich putzte. "Guten Morgen, Haselschweif.", sprach sie zu der hübschen Kätzin und lächelte strahlend. Als ihr Blick jedoch den Heilerbau streifte, verdunkelte sich ihr Blick für einen Moment. "Hast du schon das von Falkenpfote gehört? Ein LotusClan Schüler hat ihn mitten während der Versammlung angegriffen - es hat furchtbar ausgesehen und außerdem war ein gräßliches Knacksen zu hören."

Erschrocken wachte ich auf. Die Gedanken an letzte Nacht hatten mich kaum schlafen lassen. Ich riss mein Maul zu einem gewaltigen Gähnen auf, ehe ich mich langsam erhob. Trotz das schmerzende Protestieren meiner Muskeln tappte ich aus dem inzwischen etwas volleren Bau und sah mich um. Als ich mitbekam, dass Falkenpfote ein gebrochenes Bein von der Versammlung mitgebracht hatte, lief ich in den Heilerbau, um nach dem Rechten zu sehen. Drinnen angekommen schlug mir der aromatische Geruch vieler Heilkräuter entgegen, weshalb ich einmal kräftig Niesen musste. Vorsichtig spähte ich in die dunklen Ecken."Falkenpfote? Bist du da?", flüsterte ich leise. Dann entdeckte ich seinen Mentor Spinnenbein und Falkenpfote in einem Nest. Der Anblick des verdrehten, in einen Umschlag gewickelten Hinterbeins ließ mich erschaudern. Armer Falkenpfote! Mit einem höflichen "Guten Morgen!" an Spinnenbein, wandte ich mich an den getigerten Schüler. "Hallo Falkenpfote, wie geht es dir? Ich habe gehört, dass dieser elende Knochenpfote aus dem LotusClan dich einfach so angegriffen hat, stimmt das?", fragte ich ihn vorsichtig mit ehrlichem Bedauern in der Stimme. Aber wieso mache ich mir Sorgen? Falkenpfote ist ein starker Kater und Himbeernase und Waldpfote kriegen das bestimmt wieder hin.

Schwerfällig öffnete ich meine Augen und stemmte mich auf die Pfoten. Die letzte nacht war alles andere als erholsam gewesen, doch nun war es Zeit aufzustehen. Langsam und etwas steifbeinig verließ ich den Kriegerbau und blinzelte erst mal ein paar mal gegen die Sonne. Einige Katzen waren schon wach und ich sah gerade Rehpfote im Heilerbau verschwinden. Bestimmt hat Falkenpfote schon viel Besuch. Ich schaue nachher mal bei ihm vorbei. Hunger hatte ich noch keinen, also ließ ich mich am Rande des Lagers nieder und begann mein zerzaustes Fell zu putzen.

Mein Mentor schnitt mir während meiner Entschuldigung das Wort ab und meinte, das es nicht gäbe, wofür ich mich entschuldigen müsste, da wir einen sehr anstrengenden Trainingstag gehabt hatten und der Lotusclan Schüler das Gesetz der Krieger nicht beachtet hatte. Aber ich habe ihn doch mehr oder weniger dazu gebracht, überlegte ich und war gar nicht mehr so glücklich darüber, Knochenpfote eine Gefühlsregung entlockt zu haben, was schier unmöglich wirkte, doch immerhin wollte ich das ja nicht so und zweitens hätte ich niemals gedacht, das er so reagiert. Also habe ich meinen Feind unterschätzt und mich überrumpeln lassen, das darf nicht mehr passieren! dachte ich und nahm mir vor, noch mehr zu trainieren. Spinnenbein fuhr während meines Gedankenganges fort und fügte noch hinzu, das ich mich verteidigt hatte so gut es geht und mir nichts zu schulden kam. Dankbar für seine Aufmunterung sah ich meinen Mentor an. "Danke, Spinnenbein." miaute ich und nahm die Ringelnatter, die mir mein Mentor hinschob, bevor ich sie teilte und das jeweilige andere Stück wieder meinen Mentor zu schob. Danach nahm ich einen vorsichtigen Bissen von der leckeren Frischbeute, als Spinnenbein noch sagte, das er sich später noch mit Luchsstern unterhalten werde, denn das Training gestern war meine Abschlussprüfung. Zudem sei ich noch sehr begabt und er wolle nicht, das ich für die Dummheit eines räudigen Lotusclan Schülers bluten musste. Mein Unterkiefer klappte runter und ich sah meinen Mentor überrascht an, bevor sich ein glückliches Gesicht auf meinen Gesicht ausbreitete. Doch dann verfinsterte es sich wieder und ich sah meinen Mentor selbstzweifend an:"Aber ich bin noch nicht bereit ein Krieger zu werden! Ich habe es nicht mal geschafft es im geringsten gegen dich zu kämpfen und auch der Lotusclan Schüler hat mich überrumpelt-" Ich brach ab, als ein Niesen, gefolgt von einem leisen Flüstern hörte. Ob Himbeernase und Waldpfote wach geworden sind? fragte ich mich, doch dann erblickte ich die hübschen, rehbraunen Augen von Rehpfote. Sie begrüßte kurz höflich meinen Mentor und wandte sich dann an mich. Sie zauberte ein Lächeln auf meine Lippen und fragte wie es mir ginge, da sie gehört habe das der elende Knochenpfote aus dem einfach so angegriffen habe und fragte auch, ob das stimme. Ich ließ mir die Fragen nochmal kurz durch den Kopf gehen, bevor ich ihr so freundlich, wie es mit einem gebrochenen Bein möglich war, antwortete:"Dafür das ich ein gebrochenes Bein habe geht es mir ganz gut, Waldpfote und Himbeernase sind wirklich super Heilerinnen! Und ich denke ja, eine gebrochene Pfote kommt nicht von selbst. Und wie war dein Abend gestern?" Gespannt wartete ich auf eine Antwort und überlegte was sie wohl über mich dachte. Hoffentlich bin ich bald nicht der arme Schüler im Clan, der von allen gehätschelt wird weil er kein Krieger werden kann...

Falkenpfote lächelte, als er mich erblickte. Froh, dass ein gebrochenes Bein sein hübsches Lächeln nicht versiegen lässt, erwiederte ich es sichtlich erfreut. Seine grünen Augen funkelten mich an, während er meinte, dass es ihm trotz seiner Verletzung gut ginge und das Himbeernase und Waldpfote super Heilerinnen sind. Bei der Erwähnung meiner Schwester musste ich grinsen. Sie war wirklich eine super Heilerin. Doch als Falkenpfote mich fragte, wie mein Abend gestern war, erschrack ich ein wenig, was der getigerte Kater hoffentlich nicht mitbekommen hatte. Verunsichert überlegte ich, was ich wohl sagen sollte. Soll ich ihm von Danny erzählen? So würde er allerdings nichts Gutes von mir denken und erfahren, dass ich gegen das Gesetz verstoße. Nein...lieber nicht. Was wird er dann von mir denken? Also beschloss ich die Sache mit Danny erstmal für mich zu behalten. Wie das weitergehen sollte, wusste ich jedoch auch nicht so recht. "Da hast du wirklich recht! Himbeernase und Waldpfote haben echt was drauf. Manchmal frage ich mich, wie die zwei so viele Heilkräuter in ihren Köpfen behalten können und dann noch wissen, wofür sie gut sind. Gestern konnte ich nicht so gut schlafen, also machte ich einen Spaziergang durch das Territorium. Dannach, als ich schlafend in meinem Nest lag, weckte mich Taubenflugs angsterfüllte Stimme, die  Königin hat anscheinend nach Wurzeljunges gesucht und ist deshalb aus dem Lager gestürmt, um ihn zu suchen. Anscheinend sind sie immer noch nicht zurück.", antwortete ich ihm. Ich habe ihn nicht angelogen! Es stimmt sogar, dass ich im Wald war! Versuchte ich mir mein schlechtes Gewissen aus dem Kopf zu schlagen. Hoffenlich merkt er nicht, dass ich ihm was verschweige! Bitte, SternenClan! Mach, dass er es nicht bemerkt!

Die Schüler weckten mich durch ihr Getrampel auf und mein wohlverdienter Schlaf wurde mir zunichte gemacht. Was soll das? fragte ich mich murrend und stand steifbeinig auf, während ich auf die Lichtung zutappte. Viele Katzen waren wach und saßen bei ihren Gruppen, dabei sprachen sie und einige wirkten auch nicht sehr glücklich. Vielleicht die Große Versammlung? mutmaßte ich, doch leider ich keine Ahnung davon. Seufzend und noch nicht sehr hungrig, setzte ich mich vor den Schülerbau hin, während ich mein dichtes, schwarzes Fell säuberte. Mein Bruder schlief noch und da weder meine Eltern oder Falkenpfote zu sehen waren, lohnte es sich auch nicht nach der Großen Versammlung zu fragen. Wahrscheinlich ist einfach nichts passiert erklärte ich es mir.

<--- Efeuclangebiet
Rußhauch kehrte erst spät am Abend wieder zurück gekehrt. Kurz nach ihr waren auch die Katzen der großen Versammlung gekommen, früher, als die Graue erwartet hatte. Rußhauch hatte sich enger zusammengerollt, als Spinnenbeins bekannten Geruch wahrgenommen hatte, sie hatte sich schlafen gestellt. Der Tag war schon lang genug gewesen.

Am nächsten Morgen erwachte Rußhauch überraschenderweise, weil Spinnenbein sie anstupste. Ein wenig verblüfft folgte sie dem schwarzen Kater mit dem Blick, als dieser den Kriegerbau wortlos verließ. Sie zögerte einen Moment und trat dann ebenfalls nach draußen, nachdem sie sich geschüttelt hatte. Ihren.. Gefährten? sah sie gerade noch im Heilerbau verschwinden und stirnrunzelnd sah sie ihm nach. War auf der großen Versammlung etwas passiert? Sie würde Wolkensee später fragen, sie wollte schließlich sowieso mit ihr sprechen. Rußhauch schlenderte zu Schattenpfote, der noch ein wenig schläfrig vor dem Schülerbau saß. "Guten Morgen", grüßte sie ihren Sohn lächelnd, "Wie ist das Leben als Schüler? Ich hoffe dir gefällt dein Unterricht bei Rostherz, sie ist eine gute Kriegerin."

Der Heilerbau war schon wieder mit Gemurmel erfüllt, als Himbeernase am nächsten Tag wach wurde. Nach einem kurzen Seitenblick auf das Nest ihrer Schülerin, stellte sie fest, dass diese noch schlief. "Gestern war auch ein anstrengender Tag.", dachte die Heilerin und beschloss die kleine Kätzin noch schlafen zu lassen. Ihre blauen Augen fixierten nun Falkenpfote, der Besuch von seiner Schwester und Spinnenbein hatte. "Guten Morgen.", warf die Schneeweiße knapp in das Gespräch ein und warf einen Blick auf das Bein des Schülers. Der Verband war noch intakt, offenbar hatte sich der Kater im Schlaf nicht zu viel bewegt. "Ich erneuere das nach dem Kräuter sammeln heute. Und ich möchte, dass du genügend Ruhe bekommst, ja? Das heißt nicht zu viel Besuch.", miaute sie und sah nun zu seinem Mentor und Rehpfote. "Bleibt nicht mehr zu lange." Schließlich schritt Himbeernase aus dem Bau hinaus und musste mit Bedauern feststellen, dass es heute genauso heiß wie gestern war. "Hoffentlich werde ich trotzdem noch genügend Kräuter finden. Spinnenweben haben wir auch nicht mehr viele und für Falkenpfote brauche ich noch Wacholderbeeren und Binse.", überlegte sie, während sie zum Frischbeutehaufen ging. Für Waldpfote und sich wählte die Kätzin das letzte Rebhuhn aus und auf dem Weg zurück, erblickte sie eine nervöser Ginsterfang, die bei Luchsstern und Aschenherz stand. "Ist im Lager etwas passiert, während wir auf der Versammlung waren?", fragte sie sich in Gedanken und zuckte kurz mit ihrem rötlichen Ohr. Schnellen Schrittes begab sie sich wieder in den Heilerbau und teilte dort das Rebhuhn in zwei Hälften. Die eine schob sie zu Waldpfote, die sie nun sanft anstupste und leise zuflüsterte: "Hier, ich habe dir schon etwas mitgebracht." Hungrig biss Himbeernase nun selber von dem Vogel ab.

Honigfell schlug am nächsten Morgen ihre grünen Augen auf und stieß ein leises Knurren aus ehe sie mit gesträubtem Nackenfell aufsprang. Sie brauchte einige Herzschläge bis sie realisierte das sie schlecht geträumt hatte. Energisch schüttelte sich die rot Getigerte und stieg aus ihrem Nest. Eilig zupfte sie sich die Nestreste aus ihrem Fell ehe sie den Kriegerbau verließ und sich auf der Lichtung umschaute. Eigentlich wollte sie Falkenpfote einen Besuch abstatten, doch dieser würde um diese Zeit sicher genug Besuch haben also steuerte die Kriegerin auf den Frischbeutehaufen zu und zog sich einen Falken vom Haufen ehe sie sich in den Schatten vor den Kriegerbau setzte. Mit knurrendem Magen begann sie den Vogel zu rupfen und startete dann ihr Frühstück.

Noch während ich die Federn aus meiner Beute rupfte sprach Ginsterfang mich an, weshalb ich mein Frühstück beiseite legte. "Danke, Ginsterfang," meinte ich und warf unwillkürlich einen Blick zur Kinderstube. "Sind Nieseljunges und Echsenjunges denn noch da? Und Haselschweif mit ihren Jungen?" Meine Ohren zuckten gereizt und es brannte mir in den Pfoten, selbst zur Kinderstube zu gehen um mich nach dem rechten zu Erkundigen. Als Aschenherz sich unserem Gespräch anschloss blickte ich dem Kater kurz an, ehe ich fiebernd überlegte. "Taubenschwinge und Wurzeljunges sind heute Nacht verschwunden," klärte ich meinen Stellvertreter kopfschüttelnd auf. "Sie hat sich in den letzten Tagen oft ohne ihre Jungen aus dem Lager begeben," stellte ich fest und sah wieder zu Aschenherz. "Ich werde gleich einen Suchtrupp losschicken. Ich möchte, dass die Patrouillen an den Grenzen besonders achtsam sind und Augen und Ohren nach Taubenschwinge und Wurzeljunges offen halten. Oder dem LotusClan."

Als Honigfell sich rekelte, blinzelte ich verschlafen und konnte gerade noch sehen, wie sie den Bau verließ. Ich wollte hier bleiben, denn draußen war ein sanfter Wind zu hören, und ich hatte keine Lust, mir das Fell in alle Richtungen pusten zu lassen. Dennoch setzte ich mich auf und reinigte mein Fell mit Sorgfalt, ehe ich aufstand, mir einen Hasen vom Frischbeutehaufen nahm und mich zu meiner Schwester gesellte. "Morgen Honigfell.", miaute ich leise und schielte dann in Richtung Heilerbau. "Denkst du, wir haben nachher Zeit, Falkenpfote zu besuchen? Dieser LotusClan Schüler war echt nicht mehr ganz dicht." Ich schüttelte den Kopf und machte mich dann daran, mein Frühstück zu verspeisen. Auf etwas Pelziges hatte ich heute zwar keinen Appetit, aber bevor ich mich damit abmühte, meinem Frühstück vorher noch alle Federn zu rupfen, hatte ich mich doch noch eher für den Hasen entschieden. Wenigstens war das Fleisch schön saftig und zart, vielleicht war er erst gestern gefangen worden?

Eine lange Zeit beobachtete ich das Treiben im Lager. Eine Katze nach der anderen stand auf, das Gespräch zwischen Luchsstern, Aschenherz und Ginsterfang schien sich langsam dem Ende zu neigen und die Heiler kamen aus ihrem Bau während wieder andere diesen betraten um sich wohl nach dem verletzten Schüler zu erkundigen. So langsam brannte die Neugierde auch in mir mich nach der großen Versammlung zu erkundigen, da fielen mir Igelnacht und Honigfell ins Auge. Die beiden Schwestern waren auf der Versammlung gewesen, sie könnten mir sicher so einiges erzählen. Ruhig erhob ich mich und bewegte mich auf die beiden zu, bei ihnen angekommen neigte ich höflich den Kopf "Guten Morgen Igelnacht und Honigfell" begrüßte ich die beiden Kätzin und sah sie an "Ist es ok wenn ich mich zu euch geselle?" fragte ich mit wie immer ruhiger und freundlicher Stimme. Auf eine Antwort wartend schoss mir allerdings bereits die nächste Frage über die Lippen "Könnt ihr mir vielleicht erzählen was auf der großen Versammlung vor gefallen war? Ich sah gestern Nacht nur wie Falkenpfote verletzt ins Lager gebracht wurde, hat es etwa jemand gewagt den Waffenstillstand zu brechen?" Etwas empört war ich über den Gedanken vor allem interessierte es mich aus welchem Clan dieser jemand kam. Aber vielleicht lag ich auch falsch und ein Unfall war die Ursache für die Verletzung des Efeuclan Schülers. Nun aber schweigend wartete ich auf die Antworten der beiden Kätzinnen danach, so nahm ich es mir vor, würde ich aus dem Lager gehen und entweder die Grenzen ansehen oder jagen gehen, vielleicht auch beides.

Luchsstern hörte mir aufmerksam zu und fragte, ob Taubenschwinges andere Jungen noch in der Kinderstube waren. In dem Moment tauchte auch Aschenherz auf und erkundigte sich, was passiert war. Luchsstern klärte ihn kurz auf, eher ich anschließend miaute: "Nieseljunges und Echsenjunges sind beide in der Kinderstube und schlafen. Haselschweif und ihre Jungen sind auch da." Mir selbst viel ein Stein vom Herzen, als ich daran dachte, dass meine Schwester und ihre Jungen in Sicherheit waren. Ich zog mich ein paar Schritten von Luchsstern und Aschenherz zurück, damit sie ungestört reden konnten, blieb jedoch noch in der Nähe, falls noch was sein sollte. Innerlich hoffte ich, bei der Patrouille dabei sein zu dürfen.

Ein wenig geschockt hörte ich den Worten von Luchsstern zu. Angst machte sich unwillkürlich in mir breit, dass Haselschweif und meinen Junges etwas passiert sein könnte, doch Ginsterfang beruhigte mich mit ihren Worten ein wenig. Schließlich dachte ich kurz nach, eher ich zu Luchsstern meinte: "Auch wenn Taubenschwinge in letzter Zeit öfter das Lager verlassen hat, würde sie bestimmt nicht nur mit einem Jungen verschwinden. Irgendwas ist passiert." Nachdenklich schaute ich kurz auf meine Pfoten, eher ich meine Augen wieder auf Luchsstern richtete: "Wirst du die Patrouille führen? Und wirst du erst eine Versammlung wegen der großen Versammlung abhalten? Dann erfährt der Clan auch direkt von Taubenschwingens und Wurzeljunges verschwinden."

Es dauerte zum Glück nicht lange bis die weiße Kriegerin aus dem Bau schlüpfte und sich gleich zu Haselschweif gesellte. "Guten morgen," grüßte sie freundlich zurück und wollte keine Zeit verlieren: "Erzähl mir alles! Was gibt es neues von den Clans? Hat Flussstern wieder persönlich mit dir gesprochen?" Die braun-weiße Königin schmunzelte bei den Worten und lauschte dann Wolkensees Erzählung. Geschockt stellten sich ihre Ohren auf, als sie das von Falkenpfote hörte: "Wie bitte?! Wie konnte das denn passieren? Geht es dem Schüler gut?" floss es besorgt aus der Königin heraus. Ihr Blick wanderte vom Heilerbau zu Luchsstern, um den sich mittlerweile einige Katzen versammelt hatten, darunter natürlich auch Aschenherz. "Weiss man wessen Junges es aus dem LotusClan war?" erkundigte sich die Braune bei ihrer Freundin und zog sorgenvoll die Brauen zusammen. Niemals könne sie den Scham und die Enttäuschung der Mutter des Katers nachempfinden, der öffentlich das Gesetz der Krieger brach. Und das auch noch im heiligen LotusClan!

Falkenpfotes negative Selbsteinschätzung ließ Spinnenbein wütend werden. Er legte die langen Ohren an und funkelte den Schüler mit seinen grünen Augen an: "Nicht jeder Kampf kann gewonnen werden, Falkenpfote. Viel wichtiger ist es die Schlacht zu gewinnen. Abgesehen davon habe ich dich viel gelehrt und du bist ein passabler Kämpfer. Hör auf dich selber runter zu ziehen, mit dieser Einstellung kannst du niemanden beschützen, den du liebst." Plötzlich betrat Rehpfote den Bau und Spinnenbein legte sein leicht aufgestelltes Fell wieder an. Die halbe Schlange, die Falkenpfote ihm zugeschoben hatten, ließ er unberührt und ging zurück auf die Lichtung. Sein Sohn Schattenpfote fiel ihm ins Auge, der mit Rußhauch sprach. Wortlos ging der langbeinige zu den beiden hinüber und setzte sich neben seine Gefährtin, um dem Gespräch zuzuhören.

Haselschweif wollte auch sofort alles von der Versammlung wissen, was die Kriegerin schmunzeln ließ. "Also beim AhornClan läuft die Beute ganz gut und Bachklang hat einen neuen Wurf Junge, aber das habe ich dir ja gestern schon erzählt. Außerdem hat Flussstern einen neuen zweiten Anführer ernannt, weil Löwenblut zurückgetreten ist. Er hat jedoch keine Gründe angeben. Gesundheitliche werden es wohl kaum sein, da Löwenblut selber so gesund und kräftig wie immer wirkte. Jedenfalls ist Dunstpelz jetzt der neue Stellvertreter. Beim LotusClan scheint es mit der beute auch ganz in Ordnung zu sein, es gab einige Ernennung und Nebelglanz hat ebenfalls Junge zur Welt gebracht. Leider ist sie durch die Frühgeburt verstorben, auch Wolkenjäger und Sternenschweif sind gestorben.", endete Wolkensee ihren Bericht mit leichtem Bedauern in der Stimme. Auch wenn sie die Krieger nicht allzu gut gekannt hatte, war es doch ein Verlust. Als Haselschweif auf Flussstern zu sprechen kam, lächelte die Silberne, bevor sie ihr einen leichten Stupser verpasste. "Ja, hat er tatsächlich. Man kann sich einfach gut mit ihm unterhalten und alleine schon sein Aussehen - außerdem habe ich herausgefunden, dass er zwar eine Gefährtin hatte, diese aber nicht mehr da ist. Weißt du was da war?", fragte die Kätzin, nachdem sie kurz ins Schwärmen gekommen war. Die Nachricht von Falkenpfote bestürzte die Königin sehr und Wolkensee schüttelte nur ahnungslos den Kopf auf ihre Frage hin. "Das weiß ich auch nicht, ich möchte ihn nach den Patrouillen besuchen. Keine Ahnung wer die Mutter des LotusClan Schülers ist, aber er heißt Knochenpfote. Vielleicht sagt dir das etwas?"

Echsenjunges hatte diese Nacht schreckliche Albträume gehabt - wenn er überhaupt zum Schlafen kam. Das Junge hatte Angst um seine Mutter und Wurzeljunges wie noch nie, obwohl der kleine braune Kater öfters schon ausgebüchst war. Doch dieses Mal war irgendetwas anders.... als schließlich Haselschweif die Kinderstube verließ, lief Echsenjunges ihr hinterher. Auf der Lichtung waren schon einige Katzen wach und Luchsstern fiel ihm sofort ins Auge, zusammen mit Aschenherz und Ginsterfang. Eilig rannte er zu der Gruppe von Katzen und bahnte sich einen Weg zu seinem Anführer: "Luchsstern ich habe Angst um Mama und Wurzeljunges! Was passiert nun? Können Nieseljunges und ich irgendwie helfen?" In Echsenjunges grünen Augen spiegelten sich Angst und Sorge, doch auch Entschlossenheit. Wäre ich nur größer, ich würde sie suchen gehen!

Wolkensee erzählte viele Details über den AhornClan, wobei die Neuigkeit von Bachklangs Wurf die Königin besonders freute. Dann sind ihre und meine Jungen ungefähr gleich alt. Vielleicht treffen sie sich später auf der großen Versammlung. Dass Löwenblut zurückgetreten war oder die Beute im Wald gut lief interessierte sie nur mäßig, dafür traf Haselschweif der Tod von Nebelglanz. "Oh nein die armen Jungen! Wer sie jetzt wohl aufzieht? Wolkenjäger war glaube ich der Vater, also sind sie nun Vollwaisen..." Der Gedanke ihre Jungen so frühzeitig zu verlassen machte die Kätzin traurig. Immerhin hätten sie dann noch Aschenherz und er war ein toller Vater aber trotzdem... Als dann das Gespräch auf Flussstern zurückkam, schmunzelte Wolkensee auffällig. "Du bist ein bisschen verknallt oder?" neckte Haselschweif ihre Freundin grinsend und schüttelte den Kopf. Klar, Anführer hatten immer eine ganz besondere Aura, von der man sich leicht angezogen fühlen konnte. Wenn es bei harmloser Schwärmerei bleiben wird, machte es ihr auch nichts aus, dass sie so für den AhornClan Anführer schwärmte. Wolkensee fragte, ob Haselschweif etwas über Flusssterns ehemalige Gefährtin wusste und überlegte. "Mh. Damals war seine Gefährtin glaube ich Blattregen, sie war seine Stellvertreterin was schon für Aufruhr gesorgt hatte. Nach der Geburt ihrer Jungen war die Kätzin spurlos verschwunden." Als der Name Knochenpfote fiel, schüttelte die Braun-Weiße bloß dne Kopf. Der Kater war ihr nie begegnet.

Es erleichterte mich, dass die restlichen Königinnen und Jungen wohlauf waren. Ich nickte Ginsterfang dankbar zu, als sie sich wieder von Aschenherz und mir entfernte. "Ich fürchte auch, dass etwas passiert ist. Dennoch wissen wir alle, wie Taubenschwinges Zustand ist seit Grauschimmer und ihr Bruder Kleintatze verstorben sind," bedachte ich mit gedämpfter Stimme. "Ich denke dass es besser ist, eine große Patrouille zu den Grenzgebieten zu schicken und diese dann aufzuteilen. Die Grenz- sowie Jagdpatrouillen sollen ebenfalls angewiesen werden nebenbei nach den beiden zu suchen, so verschwenden wir weniger Zeit. Unser Territorium ist zu groß, als dass wir an einem Tag alle Gebiete und zusätzlich die Grenzgebiete absuchen können." Zweifelnd legte ich meine Stirn in Falten, bevor ich mich weiter mit Aschenherz beratschlagen konnte kam Echsenjunges angerannt. Die Besorgnis in seiner weinerlichen Jungenstimme weckte Mitleid in mir und tröstend schnippte ich dem Jungen mit meinem Schweif gegen sein linkes Ohr. "Es wäre nicht klug wenn ihr beide euch auch noch in Gefahr bringt. Ich verbiete euch, das Lager zu verlassen, und ihr wisst doch sowieso dass Junge das Lager nicht verlassen dürfen. Am besten könnt ihr beide helfen wenn ihr hier in Sicherheit bleibt und sofort jemanden losschickt, wenn eure Mutter mit Wurzeljunges von Alleine ins Lager kommt. Fragt doch Fleckenbart oder Feuerblatt, ob sie euch währendessen eine Geschichte erzählen," meinte ich mit rauer Stimme und sah Echsenjunges aus meinen bernsteinfarbenden Augen an. Es musste schwierig sein, eine Mutter wie Taubenschwinge zu haben. Sie war streng und unsicher, während sie mit ihren ganz eigenen Problemen kämpfen musste. Leicht seufzend wandt ich mich von den beiden ab und sprang auf den großen Felsen, um eine Clanversammlung einzuberufen. "Alle Katzen die alt genug sind, um einen Falken zu erlegen sollen sich hier versammeln!"

Sehr betroffen reagierte Haselschweif auf die Nachricht von Nebelglanz' Tod. "Ja, die Jungen tun mir auch leid - wenn man seine Eltern nie kennengelernt hat, ist das traurig.", erwiderte Wolkensee und war dankbar dafür, dass sie noch Feuerblatt hatte. Auch wenn Diamantensplitter schon gestorben war, so hatte sie ihre Mutter doch gekannt und geliebt. Auf die 'Anschuldigung' der Königin hin, schüttelte die Gestreifte vehement den Kopf und stritt das doch Offensichtliche ab. "Nein, ich bin nicht verknallt, ich schätze ihn nur sehr und unterhalte mich gerne mit ihm." Aber schwärmte sie wirklich etwas für den Kater, oder nicht? "Auch wenn, ich wüsste nicht, was er über mich denkt. Außerdem ist er Anführer des AhornClans, er würde sicher nichts mit einer Kätzin aus einem anderen Clan anfangen.", versuchte sich die Kriegerin in Gedanken herauszureden und fuhr sich mit der Zunge kurz verlegen über das Brustfell. Als Haselschweif jedoch von Flusssterns ehemaliger Gefährtin berichtete, horchte Wolkensee aufmerksam zu. "Blattregen...ja, ich denke der Name sagt mir etwas, aber ich hatte nie wirklich viel mit ihr zu tun." Dunkel erinnerte sich die Silberne an die braun-gestreifte Kriegerin. "Wie sie ihre Jungen einfach alleine lassen konnte.", miaute sie schließlich verwundert und schüttelte nur den Kopf. Luchsstern rief nun eine Versammlung ein und die Kätzin sah mit wachem Blick zu dem Kater hinauf und wartete gespannt darauf, was er verkünden würde.