AhornClan Lager

Sowohl Nussfell als auch Löwenblut waren sichtlich stolz, den vier kleinen Kätzchen ihre Namen geben zu dürfen und Bernstein lauschte ihren Worten und Erklärungen. Lindenjunges, Lillienjunges, Birkenjunges, Kirschjunges. Die Namen hörten sich fremd und seltsam an in Bernsteins Kopf, doch das war in Ordnung. Die Jungen würden schließlich im Clan aufwachsen und leben. Die frisch gewordene Mutter lächelte sanft, als Löwenblut sich von ihr verabschiedete und schaute ihm hinterher, bis er den Bau verlassen hatte, dann wandte sie sich an Nussfell. "Ich glaube, ich werde in Zukunft einige schlaflose Nächte haben", lächelte sie und zog die Jungen vorsichtig näher an ihren warmen Bauch, bevor sie dem gemusterten Kater sanft über die Wange leckte, "Deswegen schlafe ich jetzt lieber." Ein letztes Mal drückte sie ihren Kopf leicht an ihn, dann rollte sie sich bedacht um die vier wunderschönen Kätzinnen. Sie hörte noch, wie Bachklang ihren Jungen eine Geschichte erzählte, bis sie schließlich in einen tiefen und erschöpften Schlaf verfiel.

Eine kleine Weile lag ich bei der ehemaligen Heilerin des AhornClans, doch als Blaubeersprenkel mich zum zweiten mal aufforderte zu gehen, erhob ich mich seufzend auf die Pfoten. Es muss schrecklich sein seine Mentorin zu verlieren. Auch Blaubeersprenkels Schultern liegt nun sehr viel Verantwortung. Im selben Herzschlag wurde mir jedoch klar, dass sie eine wahrhaft würdige Heilerin war. Ein wenig schwerfällig tappte ich nun rüber zum Kriegerbau und ließ mich einfach unelegant in mein Nest fallen. So viel war heute passiert. Das Kampftraining, ein entführtes Junges, Bernstein hat Junge bekommen, Schneewolke erwartete Junge und dann auch noch der Tod von Rotbeere und die Ernennung einer neuen Heilerin. In der Ferne ertönte tiefes Grollen und mit dem Donnern im Ohr schlief ich schließlich ein.

Blaubeersprenkel zuckte zusammen als Dunstpelz in den Heilerbau stürmte und Flussstern davon berichtete das die Sternenlichtung brannte. Mit angelegten Ohren zischte die Heilerin kurz und schüttelte ihren Kopf. "Na gut. Dann war das also wirklich Teil meines Traumes, doch wieso die Sternenlichtung?", fragte sie und legte ihren Kopf leicht schräg. Während sie überlegte bemerkte sie Dunstpelz aufgerissene Wunde. "Dunstpelz! Wenn du verletzt bist sollst du dich auch gefälligst schonen!", begann sie mit ihrem Tadel und schüttelte ihren Kopf ehe sie zum Kräutervorrat eilte, sie schnappte sich eine Goldrute, bald schon müsste sie sich auf die Suche nach den Pflanzen machen, sonst würden sie alle erfrieren. Eilig griff sie schließlich noch zu den Spinnenweben und wickelte sich eine um ihre Pfote ehe sie begann die Goldrute zu einem Brei zu zerkauen. Mit diesem und der Spinnenwebe kehrte sie zu Dunstpelz zurück und versorgte dessen Wunde abermals. Als sie schließlich den Goldrutenbrei auf Dunstpelz Schulter verteilt hatte verband sie das ganze mit der Spinnwebe und blickte den Kater schließlich ernst an. "Du schonst dich morgen gefälligst! Wenn die Wunde nochmal aufreißt binde ich dich mit Weidenranken im Heilerbau fest."

Herbstglanz betrat gleich hinter Dunstpelz das Lager, sie hatte sich als sie die Sternenlichtung verlassen hatten und dem Lager immer näher kamen schließlich weiter zurückfallen lassen um kurz nachzudenken. Dunstpelz musste jetzt sowieso einmal zu Flussstern damit dieser auch vom Brand auf der Sternenlichtung erfuhr. Also konnte Herbstglanz ganz langsam nachkommen damit Dunstpelz dann auch fertig war. Gerade als sie das Lager hörte sie Flusssterns Miauen aus dem Heilerbau und blieb erleichtert stehen als es plötzlich zu regnen begann. Die Rote legte ihre Ohren aufgrund der stetigen Tropfen an und nickte erleichtert, so konnte der Brand nicht übergreifen. Dann lief sie langsam richtung Heilerbau und hörte Blaubeerpfotes Stimme, welche Dunstpelz tadelte da dieser sich wieder seine Schulter aufgerissen hatte. Geduldig wartete die Kriegerin vor dem Heilerbau bis ihr Gefährte fertig war, sie musste da jetzt nicht auch noch reinrennen.

Blaubeersprenkel schien mit Flusssterns Vermutung übereinzustimmen und gemeinsam hockten die Katzen hilflos vor dem Leichnahm ihrer Heilerin. "Was für ein großartiger Start in die Blattleere," seufzte der Anführer und erhob sich. "Dunstpelz, lass dich und Herbstglanz behandeln. Bis morgen früh werde ich mir Gedanken machen was wir wegen der Sternenlichtung tun können. Ich will selber das Ausmaß des Schadens sehen." Der Graue verabschiedete sich mit einem höflichen Nicken und verließ den Heilerbau, wo er fast mit Herbstglanz zusammen stieß. "Gute Nacht," sagte er der Roten und lief eilig in den Anführerbau, um nicht klitschnass zu werden. Das Gewitter und der Sturm tobten draußen weiter, während Flussstern in sein Nest flüchtete und nachdachte. So viel war passiert - Streuner, die Junge klauen; das Treffen mit Wolkensee; das Gewitter, dass die Sternenlichtung in Flammen setzte.

1. Tag der Blattleere
Die Sonne ging schon fast wieder auf, als Flussstern die Augen aufschlug. Durch seine Träume zogen sich lodernde Flammen und Kampfgeschrei, doch der SternenClan hatte ihn bisher nicht besucht. Müde und gestresst streckte der große Kater seine Beine und gähnte herzhaft, ehe er nach einer schnellen Fellwäsche die Lichtung betrat. Eine zarte Schicht Frost hatte sich auf dem Lagerboden gebildet und sein Atem bildete kleine Wölkchen in der frischen Luft. Nicht mehr lange bis der erste Schnee fällt und alles unter sich begräbt, dachte der Graue und pickte sich vom Frischbeutehaufen ein Eichhörnchen, mit dem er sich vor seinen Bau setzte. Heute stand viel an und Dunstpelz hatte eine Auszeit von Blaubeersprenkel bekommen, also blieb vielen heute an ihm hängen. Gerade deswegen ist es wichtig mit vollem Bauch in den Tag zu starten! dachte Flussstern und begann seine gefrorene Frischbeute zu verzehren.

Nussfell war doch tatsächlich bei Bernstein und ihren Jungen eingeschlafen, obwohl es unüblich für einen Krieger war in der Kinderstube zu schlafen. Müde streckte der lange Kater sich und stupste dabei mit seinen Pfoten gegen die weichen Fellknäule um ihn herum. "Ups, 'tschuldigung!" flüsterte er und leckte jeder seiner Töchter einmal liebevoll über den Kopf, ehe er das gleiche bei Bernstein tat. Danach putzte er sich schnell und ging auf die Lichtung, wo ihm ein kalter Wind entgegen wehte. "Brrr!" zischte der Braune und huschte zum Frischbeutehaufen, wo er ein Eichhörnchen für sich und Bernstein und eine Maus für Bachklang mitnahm. Flussstern war bisher als einziger wach, daher nickte er seinem ehemaligen Mentor bloß zu und verschwand zurück in die warme Kinderstube, wo er die Beute wieder ablegte. "Es ist eiskalt draußen!" beschwerte sich der Gemusterte und kuschelte sich zurück an seine Gefährtin. "Bachklang? Flussstern ist bereits wach, ich habe dir frühstück mit gebracht. Heute ist ja ihr großer Tag," weckte er die Königin fröhlich.

Ein leises Rascheln und die Stimme Nussfells' weckte Bachklang am nächsten Morgen. Überrascht drehte die junge Kätzin ihren Kopf und entdeckte eine fette Maus am Rand ihres Nestes liegen. "Danke, das ist lieb," miaute sie schläfrig und streckte ihre steifen Glieder, ehe sie ihren Jungen weckte: "Aufwachen, meine Kleinen. Heute ist euer großer Tag und ich muss euch noch zurecht machen!" Die Rot-Weiße stupste ihre Jungen unsanft mit der Nase an und begann ihre Maus zu verspeise, bis die Kleinen aufwachen würden. Erst jetzt fiel ihr ein, dass Rosengift und Glutschatten nach Eisfell gesucht hatten. Ob sie ihn und Silberjunges gefunden haben? dachte sie und knetete nachdenklich ihr Frühstück mit den großen Pfoten. Hoffentlich ist ihnen da draußen bei dem Gewitter nichts passiert!

Schneewolke antwortete mir schnurrend das es der beste Gefährte ist, den sich eine Gefährtin wünschen kann. Als sie dann ihre Nase sacht an meine drückte und sagte, das wir Junge kriegen, schlug mein Herz Purzelbäume und ich fühlte mich wie der glücklichste Kater auf der Welt. Ich leckte meiner Gefährtin liebevoll über die Ohren. Ich sollte noch Dunstpelz oder Flussstern bescheid sagen, das Schneewolke nicht mehr bei den Patrouillen mitmachen kann, überlegte ich, als mich lautes Gejaule aus meinen Gedanken riss. Ich entdeckte die tote Rotbeere mit Blaubeerpfote. Danach fing es an zu regnen, alle flüchteten in die Bäue und Dunstpelz kam verletzt zurück ins Lager. Ich widmete mich wieder meiner Gefährtin zu die mich erschrocken ansah. Tröstend legte ich meinen.Schweif über ihre Schultern und miaute leise:"Es ist leider wahr. Rotbeere war die beste Heilerin des Waldes und wird nun im Sternenclan über uns wachen." Doch vom Sternenclan war nichts zu sehen, da jetzt dicke Wolken sich anbahnten. Meine Gefährtin fragte, ob ich sie noch in die Kinderstube begleitete, worauf ich nickte. Behutsam führte ich sie über die Lichtung zu dem Bau der Königinnen. "Warte ich komme gleich wieder," murmelte ich und leckte ihr flüchtig über die Wange. Dann rannte ich zum Kriegerbau, schnappte Schneewolkes und Teile von meinem Nestmaterial, ehe ich damit in die Kinderstube trat. Dort waren Bernstein mit Nussfell und ihren Jungen, doch ich suchte eine bequeme, dichte Ecke und breitete das Nestmaterial aus. Dann holte ich Schneewolke und präsentierte ihr ihr neues, weiches zuhause. "Heute werde ich noch bei dir bleiben," flüsterte ich und schlief Seite an Seite mit meiner Gefährtin ein.

Nächster Tag:

Von Stimmen geweckt, reckte ich meinen Kopf, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Schneewolke schlief noch, weshalb ich vorsichtig aufstand. Nussfell kam gerade zurück und unterhielt sich kurz mit Bachklang, was mich an den gestrigen Tag erinnerte. "Glückwunsch zu euren Jungen, gestern hatte ich noch keine Zeit gehabt, das zu sagen," miaute ich freundlich und erinnerte mich an eine gewisse, kratzbürstige Lotusclan-Kätzin ", und viele Grüße von Samtschleier, sie meinte sie verhaut dich und Zitterkralle mit allen Forellen die sie finden kann, wenn ihr auch nur eine Elritze aus dem Fluss bei der Wassermühle fängt." Ich lächelte und zuckte mit den Schultern. Dann wandte ich mich um und lief nach draußen um Frühstück für meine geliebte Schneewolke zu holen. Und unseren Jungen, dachte ich beschwingt und schlenderte an Pfützen vorbei zum Frischbeutehaufen, wo ich für Schneewolke ein Eichhörnchen und für mich selbst eine Maus wählte. Dabei entdeckte ich Flussstern, der auch schon wach war. Mit einem grüßenden Nicken gesellte ich mich zu ihm und miaute gut gelaunt:"Guten Morgen Flussstern. Ich wollte nur sagen, das Schneewolke nicht zur Patrouille eingeteilt werden kann. Sie ist gestern in die Kinderstube gezogen." Ich lächelte dann und nickte ihn noch einmal respektvoll zu, bevor ich in die Kinderstube lief und zu Schneewolke herantrat, wo ich die Frischbeute hinlegte. "Hallo mein Engel," wisperte ich in ihr Ohr und wartete geduldig darauf, das sie aufwachte. Bevor der Tag richtig losging wollte ich mich wenigstens noch richtig von ihr verabschieden.

Laut gähnend wachte ich auf, da mir die ganze Nacht über kalt gewesen war und es einfach nicht besser wurde. Dann stehe ich einfach auf und versuche mich mit leckerer Frischbeute aufzuwärmen beschloss ich und tappte aus dem Schülerbau, wo meine Geschwister noch fest schliefen. "Ich hole uns schon Frischbeute." miaute ich ihnen zu. Ob sie es gehört hatten war einerlei, der Geruch würde es schon tun! Draußen war es eindeutig kälter geworden und Papa frühstückte schon an einem Eichhörnchen. "Guten Morgen, Papa!" miaute ich ihm gutgelaunt zu und verschwand am Frischbeutehaufen, der groß war! Wegen der guten Auswahl entschied ich mich für ein Eichhörnchen und eine Maus und lief mit ihnen zum Schülerbau zurück. Sorgsam teilte ich das Eichhörnchen auf, damit Regenpfote etwas hatte. Die Maus würde Nebelpfote schon schmecken, immerhin hatte ich sie gefangen! Mal sehen was Zitterkralle und Ich heute machen werden überlegte ich und wartete auf meine Geschwister.

Geräusche von Draußen weckten mich und langsam schlug ich die Augen auf. Zwischen den ganzen warmen Körpern im Kriegerbau fühlte ich mich gerade richtig wohl, sodass es mich einige Überwindung kostete mich aufzurichten. Mit ein paar kurzen Zungenstrichen glättete ich mein zerzaustes Fell, eher ich vorsichtig zwischen den anderen schlafenden Kriegern hindurch huschte. Als ich den Bau verließ, fuhr mir gleich ein kalter Wind durch den Pelz, sodass ich mein Fell rasch aufstellte und mit aufgeplustertem Fell zum Frischbeutehaufen spazierte. Flussstern war schon wach und ich nickte ihm kurz freundlich zu. Dann suchte ich mir eine Maus vom Frischbeutehaufen, mit der ich mich schließlich am Rande des Lagers an einer etwas windgeschützten Stelle niederließ. Erdbeerpfote muss heute ihre letzte Lektion lernen. Ich freute mich schon richtig darauf ihr heute das Klettern beibringen zu dürfen. Ich bin sicher sie wird es schnell lernen.

Langsam füllte sich die Lichtung und viele Katzen grüßten den Anführer freundlich. Flussstern schenkte jedem ein höfliches Nicken und fraß den Rest seines Eichhörnchens. Normalerweise frühstückte er mit seinem zweiten Anführer, doch Dustpelz würde heute den Heilerbau hüten müssen, ansonsten würde Blaubeersprenkel ihre Drohung wahr machen und ihn mit Weidenranken dort festketten. Der Graue schmunzelte über die Durchsetzungskraft der jungen Heilerin, musste allerdings fast ständig noch an Rotbeere denken. Er vermisste seine alte Freundin und Begleiterin - niemand kannte ihn so gut wie sie. Flussstern schüttelte sich einmal kräftig, um seine Gedanken zu klären und vergrub die Überreste seines Frühstücks, ehe er auf die mächtigen Ahornwuzeln sprang und laut rief: "Alle Katzen, die alt genug sind einen Baum zu erklimmen, sollen sich hier versammeln."

Die Nacht war sehr stürmisch und unruhig, weshalb Löwenblut keinen guten Schlaf fand. Andauernd hörte er das Donnergrollen über dem Lager und einmal sogar ganz in der Nähe einen lautes Krachen. Doch der nächste Morgen kam und das Wetter beruhigte sich, die Hitzewelle schien vorüber zu sein, da es selbst im Kriegerbau merklich kälter war. Gähnend wusch sich der Kater sein goldbraunes Fell und versuchte dabei möglichst leise zu sein, um niemanden aufzuwecken. Erst als er mit der Katzenwäsche fertig war, trat er auf die Lichtung hinaus und stellt sogleich fest, dass die Blattleere wohl begonnen hatte. Der Wind brachte eisige Kälte mit sich, die selbst den Krieger unter dem dichten Fell frösteln ließ. Der Frischbeutehaufen war jedoch noch gut gefüllt, weshalb er sich einen Spatz nahm und sich danach zu Zitterkralle gesellte. "Guten Morgen.", begrüßte er seinen Freund lächelnd und fing an den Vogel zu rupfen. "Ziemlich kalt heute Morgen, was? Hoffentlich wird die Blattleere nicht allzu streng.", miaute Löwenblut schließlich und nahm einen Bissen seiner Beute. Kaum hatte er den Bissen runtergeschluckt, hörte er auch schon die Stimme Flusssterns, der eine Versammlung einberief. Aufmerksam sah er zu dem Anführer und wartete darauf, bis sich alle Katzen versammelt hatten.

Kohlenjunges wachte am nächsten Morgen durch ein unsanftes Stupsen seiner Mutter auf und realisierte sogleich, dass heute ihre Ernennung war. "Dem SternenClan sei Dank. Hier wird es ja immer voller.", dachte der Kater, als er die zwei anderen Königinnen und auch noch ihre Gefährten erblickte. Zudem hatte sich gestern ja auch noch ein Wurf voller Kätzinnen dazugesellt, die die ganze Zeit herummiauten und etwas von ihrer Mutter wollten. "Ich geh schon einmal raus.", informierte der Schwarze seine Mutter und dachte bei dem Anblick der Rot-Weißen an seinen Vater Eisfell, der sich schon lange nicht mehr hatte sehen lassen. "Wir sind ihm offenbar nicht wertbar genug.", ging es ihm leicht grimmig durch den Kopf. "Niemand sollte meine Schwestern oder meine Mutter verletzen, auch nicht Eisfell." Ohne noch weiter zu warten schlüpfte der Schwarze aus der Kinderstube und entdeckte sogleich Flussstern und zwei weiter Krieger, die frühstückten. Doch daran war bei Kohenjunges nicht zu denken, er war viel zu aufgeregt, als dass er jetzt etwas essen könnte. Kurz darauf rief der Anführer jedoch schon zur Versammlung und gespannt sah der Schwarze zu ihm hoch. "Ob wir jetzt schon ernannt werden?"

Ich wurde heute morgen von einem ganz seltsamen Knurren in der Mitte meines Körpers geweckt. Es fühlte sich wie ein seltsames ziehen an und es grummelte auch ganz komisch. Ich fing an zu zappeln um dieses Gefühl weg zu bekommen, aber es wollte einfach nicht weggehen. Und dann geschah noch etwas seltsames. Ich machte meine Augen auf und whoa es war alles so bunt! Ich drehte meinen Kopf um alles in mich aufzunehmen, ich sah lauter andere flauschige Knäule, manche klein und manche ganz groß und dann roch ich den vertrauten Duft von meiner Mutter. Die vielen Farben und Eindrücke hatten micht kurz abgelenkt, aber jetzt merkte ich das grummelnde Ziehen wieder und ich roch etwas leckeres. Ich robbte mich an meine Mutter ran und fing an zu trinken. Das ist gut, jetzt fühle ich mich auch nicht mehr so komisch!

Ich kaute noch ein wenig auf den Resten der Maus herum, als ich Löwenblut bemerkte. Er kam direkt mit einem Spatz zu mir rüber und begrüßte mich freundlich. "Guten Morgen." erwiderte ich. Ich hatte das Gefühl, dass in letzter Zeit alle Gespräche ein wenig zu kurz gekommen waren, sodass ich mich sehr über seine Gesellschaft freute. "Es ist wirklich merklich kühler geworden, aber wir sind stark und bekommen den Clan schon über seine die Runden." antwortete ich ihm, als Flussstern eine Versammlung einberief. Während ich darauf wartete, dass die anderen Katzen sich versammelten, meinte ich noch zu Löwenblut: "Übrigens Glückwunsch, dass du Opa geworden bist. Du bist sicher mächtig stolz! Hast du deine Enkel schon gesehen?" Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie schön es sein musste, wenn man den eigenen Nachwuchs beim aufwachsen zusehen konnte.

Glimmer zuckte mit ihren Ohren und nickte. "Es eine Sache der Ehre da wo ich herkomme keinen Kitschnamen wie Fluffy oder Prinzessin zu tragen. Da bin ich mit Glimmer gut ausgestiegen, nur hier ist es so komisch.", stellte sie fest und lächelte milde ehe sie sich erhob. "Geh und trauere mit ihnen, erweiße der Kräuterkatze ihre letzte Ehre so wie sie es verdient hat. Wir sprechen morgen weiter.", sagte sie und erhob sich auf ihre Pfoten, auch wenn es ihr zu Früh zum Schlafgen gehen war so setzte sie sich artig in Bewegung und steuerte auf den Kriegerbau zu, sie hatte ihr Nest nicht mitten in den Kriegerbau gestopft, sie hatte es ganz am Rand plaziert um so den anderen Kriegern ja nicht im Weg zu sein oder sie gar mit ihrer Anwesenheit zu stören. So leise wie es nun eben ging setzte sie sich in ihr Nest und machte sich an ihre Fellwäsche, als sie mit dieser dann fertig war legte sie sich hin und schloss ihre Augen.

Am nächsten Morgen wurde sie von Flusssterns Ruf geweckt, gähnend rappelte sie sich auf und lief aus dem Kriegerbau. Langsam trat sie näher an die anderen Katzen und blickte schließlich geduldig zu dem getigerten Kater auf. Was er wohl zu sagen hatte? Sie selbst hatte nämlich keine Ahnung was ein Anführer bei einer Versammlung alles verkünden konnte.

Bachklang war gerade dabei noch Abendjunges Fell zu glätten, als sie Flusssterns Ruf vernahm. "Ach du liebe Güte! Jetzt aber schnell!" miaute sie ihren Jungen zu und scheuchte sie aus der Kinderstube. "Ameisenjunges, wach endlich auf! Die Versammlung beginnt!" Draußen auf der Lichtung wehte der Königin erst einmal ein kalter Wind entgegen. Zum Glück hatte sie das lange und dichte Fell ihres Vaters geerbt, dass sie vor der unangenehmen Kälte schützte. Bachklang suchte sich einen Platz neben Zitterkralle und Löwenblut und begann dort mit den letzten Feinheiten bei ihren Töchtern. "Ich bin so stolz auf euch! Mal sehen wer eure Mentoren werden!" flüsterte sie und richtete dann ihren Blick auf Flussstern. Ich wünschte Eisfell wäre hier...

cf.: Verwachsene Brücke

Die Morgenluft war eiskalt und stach etwas in den Lungen, aber Rosengift war voller Elan und sprintete so schnell sie konnte den Waldweg entlang. Erst vor dem Lager bremste sie etwas ab und versuchte anschließend so leise wie möglich durch die Brombeerhecken zu schlüpfen. Sofort bemerkte sie, dass Flussstern offenbar eine Versammlung einberufen hatte und so unauffällig wie möglich gesellte sich die Kätzin zu Backlang, Zitterkralle und Löwenblut. "Guten Morgen.", miaute sie den Dreien etwas atemlos zu und wandte sich dann an Bachklang. Erst jetzt sah sie, dass deren Jungen ebenfalls hier saßen und überrascht sah sie zu ihrer Freundin. "Werden sie etwa ernannt?", fragte sie leise nach, nahm jedoch stark an, dass dem so war. "Ich erzähle dir später was Glutschatten und ich herausgefunden haben.", fügte Rosengift schließlich hinzu und als ihr Magen sich meldete sah sie entschuldigend zu den anderen. "Ich muss mir dann nachher noch etwas zu Essen holen, sonst schaffe ich die Patrouille nicht.", meinte sie scherzhaft und sah dann zu Flussstern hoch.

Ich wachte vom köstlichen Duft einer Maus in meiner Nase auf. Neben mir erkannte ich die Schemen meiner Schwestern, und nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen geblinzelt hatte, sah ich auch, dass Regenpfote nich schlief und Erdbeerpfote schon wach vor uns saß und ein Eichhörnchen in zwei Hälften teilte. "Guten Morgen Erdbeerpfote." Ich lächelte und sah dann erst die Maus vor meinen Pfoten liegen. "Oh! Danke für das Frühstück!" Zaghaft nahm ich einen Bissen meines köstlichen Frühstücks, und fragte, als ich es aufgefressen hatte: "War das die Maus, von der du gestern erzählt hast? So lecker wie die war..." Ich grinste verschmitzt und sah überrascht mach draußen, als Papas Stimme erklang. Er rief zu einer Versammlung, bei der sicher die Jungen von Bachklang ernannt werden würden. "Kommt, ich will sehen, was Papa zu sagen hat." Interessiert sah ich nach draußen, wo uns überraschenderweise Kälte entgegenschlug, als wir den Schülerbau verließen. Ich setzte mich zusammen mit Regenpfote und Erdbeerpfote vor den Schülerbau und spitzte die Ohren.

Gestern hatte Adlerschwinge mir noch das schönste Nest gebaut, dass sich eine Königin wünschen konnte, aber sein größtes Geschenk an mich war, dass er bei mir geschlafen hatte. Jetzt, am nächsten Morgen, wachte ich auf, weil ich Stimmen hörte. Ich vertraute darauf, dass sie mich nichts angingen, und schlug erst die Augen auf, als Adlerschwinges vertraute Wärme an meiner Flanke verschwand. Noch bevor ich etwas sagen konnte, war der Kater auch schon aus dem Bau geschlüpft. Nicht so richtig wissend, was ich jetzt tun sollte, sah ich mich um und betrachtete Bernsteins Junge genauer. Die Kleinen ähnelten ihr, und es waren wunderschöne Junge. Ihre Köpfe waren noch zu groß, und ihre Äuglein fest verschlossen, aber bald schon würden sie die Kinderstube unsicher machen, gemeinsam mit Adlerschwinges und meinen Jungen. Ich sah zu meinem dicken Bauch, der durch das viele weiße Fell gar nicht mal so dick wirkte. Im selben Moment kam Adlerschwinge zurück, der mich schnurrend begrüßte. "Morgen, Liebster.", schnurrte ich zurück und drückte meine Nase an seine Wange. Kaum vorstellbar, dass wir uns früher nicht einmal beachtet hatten... "Wie ich sehe, hast du Frühstück mitgebracht?" Freudig sah ich ihn an, und nahm dann einen ersten Bissen des Eichhörnchens. Es schmeckte wunderbar! Vielleicht nicht so wunderbar wie frische, noch warme Eichhörnchen, aber dennoch wunderbar. Im Nu hatte ich mein Frühstück verspeist, und leckte mir die Reste meines Mahls von den Lippen, da rief Flussstern zu einer Versammlung. "Was hat Flussstern wohl zu berichten?" Neugierig geworden sah ich meinen Gefährten an und rutschte dann ein wenig näher zum Ausgang des Baus, um Nichts zu verpassen. So nahe am Eingang zog es ein bisschen, weshalb ich froh war, dass Adlerschwinge das Nest weiter hinten im Bau errichtet hatte.

Langsam versammelte sich der Clan auf der Lichtung und Flussstern entdeckte viele aufgeplusterte Pelze. Dabei hatte die Blattleere gerade erst begonnen, hoffentlich wird es nicht mehr viel kälter als es jetzt schon ist! dachte der Anführer besorgt und erhob seine Stimme, als Bachklang und ihre Jungen bereit waren. "Es gibt einige Neuigkeiten, die ich gerne mit euch teilen möchte. Zunächst ist Rotbeere, unsere alte und von allen geliebte Heilerin gestern Nacht zum SternenClan gewandert. Blaubeersprenkel ist nun die neue Heilerin des AhornClans und wird ihre ehemalige Mentorin würdevoll vertreten - da bin ich mir sicher." Der Graue suchte den Blick der hübschen Heilerin und nickte ihr aufmunternd zu. "Außerdem hatte Blaubeersprenkel bei der Heilerversammlung einen Traum vom SternenClan, der mit lodernden Flammen zu tun hat. Dunstpelz und Herbstglanz konnten mit eigenen Augen sehen, wie sich diese Prophezeiung gestern an der Sternenlichtung erfüllt, als ein Blitz in die trockenen Baumstämmde einschlug und alles in Flammen aufging. Ich selber werde mir später mit einer Patrouille die Schäden ansehen und überlegen, ob die nächste Versammlung woanders stattfinden muss." Kurz zögerte der Graue - immerhin waren die Clantreffen bei Vollmond seit er denken kann an der Sternenlichtung abgehalten worden. Wo sollten sie sich nun treffen? Bei den gegebenen Spannungen zwischen den Clans war es sowieso fraglich, ob sie überhaupt deswegen zusammen arbeiten wollten. Außerdem war ihnen damit ein wichtiger Teil des Territoriums abhanden gekommen, denn dort gab es immer viel Beute zu finden. Flussstern ließ seinen Clan zunächst diese Neuigkeiten verdauen, ehe er mit etwas positivem fortfahren würde.

Bevor Flussstern mit seiner Rede begann entdeckte Bachklang ihre Freundin am Lagereingang. Erwartungsvoll blickte sie zu Rosengift, die ihr mitteilte, dass sie später über Eisfell reden würden. "In Ordnung," gab sie etwas enttäuscht zurück, denn am liebsten wollte sie sofort alles wissen. Doch die Ernennung ihrer Jungen ging vor! Deshalb nickte sie begeistert bei der Frage der Hellen und blickte wieder zum Anführer. Dieser sprach von einigen Neuigkeiten, darunter dass Rotbeere verstorben war. "Oh nein! Davon wusste ich ja noch gar nichts!" flüsterte die Rot-Weiße entsetzt und versuchte ihre Trauer zurück zu halten. Hoffentlich lebst du ein zweites, glückliches Leben im SternenClan bei Flammenherz, Hyazinthenregen, Perlenmond und Wüstenwind, dachte sie still und senkte dabei den Blick. Immerhin war Blaubeerpfote nun die Heilerin des Clans, was sich die junge Kätzin auch redlich verdient hatte. "Blaubeersprenkel, Blaubeersprenkel!" rief Bachklang, auch wenn es nicht so enthusiastisch rüberkam wie es sollte. Zu tief saß noch der Verlust ihrer geliebten Tante. Auch die nächsten Neuigkeiten waren nicht viel besser. Ein Feuer, ausgelöst von einem Blitz hatte die Sternenlichtung in Brand gesetzt. Erschrocken stellte die Königin ihre Nackenhaare auf - war das etwa ein Zeichen vom SternenClan? Was wollen sie uns damit sagen?

Ameisenjunges erwachte durch die etwas verärgert klingende Stimme Bachklangs und die kräftigen Züge ihrer Zunge auf seinem Fell. Blinzelnd setzte der Kater sich auf und gähnte herzhaft, bevor er seine Mutter aus braunen Augen fragend ansah. "Versammlung?" Noch während er die Frage stellte, fiel ihm ein, dass er und seine Geschwister heute ja zu Schülern ernannt wurden und der kleine Kater wurde schlagartig wach. Auf seinen großen Pfoten begleitete er seine Mutter nach draußen, setzte sich dann zögerlich neben sie auf den nassen Boden und sträubte das Fell gegen die Kälte. "Wen würdest du gerne als Mentor haben?", fragte er seinen Bruder Kohlenjunges leise, als Flussstern den ersten Teil seiner Rede beendet hatte. Hoffentlich bekomme ich jemanden der nett ist und nicht die ganze Zeit nur kämpfen und üben will, dachte er sich und neigte den Kopf ein wenig zur Seite, während er zuhörte, wie die anderen Clankatzen Blaubeersprenkels Namen riefen.

Bernstein erwachte durch eine gemurmelte Entschuldigung Nussfells und sah nur noch, wie der Kater aus der Kinderstube huschte, als sie die Augen öffnete. Vorsichtig bewegte Bernstein ihre steifen Glieder, darauf bedacht die vier wolligen Kätzinnen an ihrem Bauch nicht allzusehr zu bewegen, doch offenbar war ihre Mühe vergebens. Lindenjunges erwachte und schlug die Augen auf- Bernstein erwiderte ihren Blick ein wenig erstaunt. Die kleine Katze war wirklich ein Ebenbild von ihr, ein Ebenbild von Ebony, nur ihre Augen hatten eine kräftige Bernsteinfarbe. Lächelnd leckte die Schildpattfarbene ihrer Tochter über das Fell, als diese zu trinken begann. Als Nussfell wieder in die Kinderstube kam, lächelte sie immer noch weich. "Lindenjunges hat die Augen geöffnet", schnurrte sie leise, um die restlichen Jungen nicht zu wecken. Der Kater hatte ein Eichhörnchen mitgebracht und legte sich wieder zu Bernstein, sein Fell war spürbar kalt. "Du fühlst dich an wie ein Eiszapfen", schmunzelte sie und leckte ihm das Fell gegen den Strich, damit die Kälte entfloh, "Hoffentlich bleibt es hier drinnen warm genug."

Mit gespitzten Ohren lauschte der Schwarze Flussstern, bis er die Rede beendet hatte. Als Ameisenjunges schließlich leise zu sprechen begann, wandte Kohlenjunges den Blick zu seinem Bruder. "Naja, ich möchte eigentlich jemanden als Mentor bekommen, der gut kämpfen kann. Oder klettern! Bachklang hat davon so viel erzählt, ich möchte das auch alles können. Also vielleicht Goldstreif oder Löwenblut. Am coolsten wäre es natürlich, wenn Flussstern mein Mentor wäre.", antwortete er ebenfalls leise und sah dann den Rot-Weißen leicht neugierig an. "Und wen würdest du dir aussuchen, wenn du könntest?", stellte er nun die Gegenfrage. "Flussstern wird schon die richtigen Mentoren für uns aussuchen.", dachte Kohlenjunges zuversichtlich und sah schließlich kurz zu seinen Schwestern, die neben Bachklang saßen. "Ob sie wohl aufgeregt sind?" Kurzerhand richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den grauen Anführer und wartete darauf, dass er weitersprach.