EfeuClan Lager

Enttäuscht und verärgert bemerkte ich, dass Mama mein Geschenk nicht mochte. Als sie mich damit konfrontierte im Heilerbau gewesen zu sein, schnippte ich nervös mit dem Schweif. "N-nein die habe ich ... vor dem Heilerbau gefunden!" versuchte ich mich rauszureden und verzog das Gesicht. Nieseljunges spielte sich dann auch noch auf und tat so, als ob sie Mama Nummer zwei sei. "Mit dir spricht keiner, Floh!" sagte ich schnippisch und streckte ihr die winzige Zunge entgegen. Traurig nahm ich die gelbe Blume wieder auf und trug sie den gaaanzen Weg zurück zum Heilerbau. Himbeernase schimpfte gerade mit Echojunges, den sie noch geschnappt hatte. "Tut mir Leid Himbeernase, es war meine Idee gewesen," mauzte ich kleinlaut und schniefte leise. "Ich dachte Mama freut sich über die Blume hier..."

Feuerblatt teilte die Patrouillen ein und ich sollte mit Haselschweif und unseren Schülern zum jagen gehen. Meine Gefährtin sagte auch gleich, dass ich dem zweiten Anführer sagen sollte, dass sie nicht könne und ging zu der Gruppe von Schülern, die sich gebildet hatte. Wahrscheinlich sagt sie Ginsterpfote die frohe Nachricht. überlegte ich. Ich stand auf und verabschiedete mich bei den anderen Kriegern mit einem Nicken. Dann ging ich zu Feuerblatt um ihm Bescheid zu geben. "Guten Morgen Feuerblatt." begrüßte ich den zweiten Anführer. "Haselschweif kann in nächster Zeit nicht mehr auf Patrouille gehen. Sie erwartet Junge." sagte ich und merkte wie Stolz in meiner Stimme mitklang. "Rehpfote braucht dann auch einen Ersatz für die Zeit." fügte ich hinzu.

Ich hörte Feuerblatt die Patrouillen einteilen und ich sollte mit meiner Mentorin, Falkenpfote und Dämonenherz zum Waldrand gehen. Ich seufzte schwer, da ich gehofft hatte jagen gehen zu können. Haselschweif kam zu uns und teilte uns mit, dass sie Junge erwartete und sie deswegen ein Nest in der Kinderstube benötigte. "Herzlichen Glückwunsch. Ich werde mich nachher darum kümmern." versprach ich ihr schnurrend und erhob mich auf alle vier Pfoten. Blütenlied hatte ich immer noch nicht gesehen, weshalb ich sie jetzt wecken wollte. Dämonenherz und Falkenpfote, wollten bestimmt nicht allzu lange warten. Ich lief also zum Kriegerbau und lugte hinein. "Blütenlied!" rief ich vorsichtig hinein "Wir sind eingeteilt für eine Patrouille." Ich wartete auf einer Antwort von ihr und hoffte auch das sie jetzt wach war.

Gerade als ich meine Patrouille zusammenrufen wollte, kam Aschenherz auf mich zu und berichtete, dass Haselschweif Junge erwarten würde. An dem stolzen Ausdruck in seinem Gesicht war es offensichtlich wer der Vater der Jungen war. "Gratuliere Aschenherz, es werden bestimmt herausragende Junge werden!" beglückwünschte ich den Krieger und ließ meine Schweifspitze auf seiner Schulter ruhen. "Windjäger wäre stolz, genau wie dein Vater." Wegen Rehpfote überlegte ich kurz, doch da die meisten Patrouillen bereits aufgebrochen waren, musste das warten. "Nimm Rehpfote bitte heute noch einmal mit. Ich entschiede bei meiner Rückkehr gemeinsam mit Luchsstern wer Haselschweif vertreten wird." Meine Schülerin Ginsterpfote kam auf mich zu und fragte was wir heute machen würden. "Hast du den Frischbeutehaufen gesehen du Hasenhirn? Wir müssen jagen gehen!" tadelte ich sie, schnippte aber spielerisch den Schweif gegen ihr Ohr. "Also dann los gehts!" rief ich laut und gab das Signal zum Aufbruch.

----> Farnlichtung

Leider kam Himbeernase und erwischte noch den armen Echojunges. Ihre Ansprache war ziemlich streng und das allerschlimmste war, dass ich aufräumen musste! So würden wir nie nach draußen gehen...Seufzend setzte ich mich hin und begann aufzuräumen, wobei ich wieder zu meiner Mentorin aufschaute. "Die beiden haben Katzenminze gegessen." erklärte ich. Hoffentlich bekamen sie davon keine Bauchschmerzen oder so, denn das war bestimmt nicht toll. Plötzlich kam Echsenjunges zurück und entschuldigte sich, wobei ich auf das malträtierte Kraut schaute. Oh, Oh... dachte ich nach und sah zu meiner Großmutter, die mit mir reden wollte. Entschuldigend schaute ich sie an und versuchte weiter die Kräuter aufzuräumen, wobei das bei den ganzen Chaos wirklich schwer war. Ob wir je raus gehen? fragte ich mich.

Einen Moment lang starrte ich Aschenherz einfach nur an, eher seine Worte für mich einen Sinn ergaben. Ich würde Tante werden? Schnell warf ich einen Blick auf Haselschweif, doch eher ich reagieren konnte, bekam ich schon den Schweif von Feuerblatt über die Ohren. Kurz zuckte ich erschrocken zusammen, da er mich ziemlich in Gedanken erwischt hatte, doch dann lächelte ich. Jagen also. "Ich freue mich schon." antwortete ich ihm nur kurz, als er auch schon verschwand. Dann wendete ich mich an Aschenherz und meinte: "Herzlichen Glückwunsch euch beiden! Sag das bitte auch Haselschweif, ich freue mich wahnsinnig, Tante zu werden." Schon drehte ich um und sprintete hinter meinem Mentor Feuerblatt her.

---> Farnlichtung

Oh nein, verschlafen ! dachte ich erschrocken und stand hektisch auf. Draußen war es immer noch kalt aber zumindest schien die Sonne, was einen schönen Tag versprach. Eilig leckte ich mein schwarzes, kurzel Fell glatt, ehe ich auf die Lichtung stürmte. Viele Katzen waren schon wach und Feuerblatt hatte anscheinend schon die Patrouillen verteilt. Ich entdeckte meinen Bruder Krähenpfote und lief zu ihm herüber. "Morgen," sagte ich leise und leckte einmal quer über die Pfote. "Hab leider verschlafen."

Traurig hatte ich die Worte meines Bruders gehört und mein Fell hatte sich gesträubt. Immerhin hatte ich ihn nur helfen wollen Ich ruiniere dafür nicht den Heilerbau und lasse meine Freunde im Stich, du räudiger Fellball! dachte ich verständnislos und verärgert, doch ich fühlte, das ich das nicht so meinte. Er ist ja mein Bruder und ich habe ihn lieb, überlegte ich und tappste von der Katzengruppe weg, denn meine Großcousine hatte mich nicht beachtet und ich wollte nicht von einem Krieger plattgetreten werden. Also folgte ich trotz meiner schlechten Gefühle mit hoch erhobenen Schweif meinen Bruder und sah ihn, wie er sich entschuldigte. Ich mische mich dort nicht ein, danach kann ich mich ja entschuldigen, redete ich mir ein und sah eine kleinere Kätzin (Waldpfote), die etwas bekümmert in einer großen Unordnung saß. Ich lief zu ihr und tippte sie an die Schulter und lächelte:"Hallo, ich bin Nieseljunges. Und wer bist du?" Nach kurzer Zeit fügte ich hinzu:Musst du aufräumen? Ich kann dir helfen, wenn du willst."

Ich legte die Ohren an und schloss seufzend die Augen. Das konnte doch nicht sein, jetzt hatten mich meine Jungen schon wieder nicht verstanden. Langsam fühlte ich mich schlecht. Ok, das musste ich eindeutig wieder beheben, also öffnete ich meine bernsteinfarbenen Augen und stand auf. Als erstes war Echsenjunges dran. Naja und gleichzeitig Nieseljunges, da diese gerade im Heilerbau verschwand. Als ich schließlich im Heilerbau war entdeckte ich Echsenjunges der wirklich total aufgelöst war. Seufzend setzte ich mich neben ihn und zog ihn mit meinem Schweif zu meinen Vorderpfoten. "Hey, deine Blume war wunderschön und es hat mich gefreut das du sie mir bringen wolltest.", miaute ich zärtlich und leckte ihm einmal über den gescheckte Kopf. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf Nieseljunges. "Also, helft ihr Himbeernase und Waldpfote, dann kommt ihr raus und wir frühstücken, einverstanden?", schnurrte ich und schaute nochmal kurz zu der Heilerin und ihrer Schülerin. Beide bedachte ich mit einem entschuldigenden Lächeln dann stand ich auf.

Ich schaute zum Schülerbau, da Wiesenpfote irgendwie immer noch nicht wach war stand ich auf und streckte meinen Kopf in den Schülerbau. "Wiesenpfote! Wir gehen Jagen!", miaute ich laut bevor ich meinen Kopf wieder aus dem Eingang zog und dann gerade noch meinen Vater sah als dieser durch den Lagerausgang verschwand. Da ich nicht allzu spät kommen wollte trabte ich los und als ich den Lagerausgang hinter mir gelassen hatte beschleunigte ich meine Schritte bis ein angenehmer Wind mein Fell zerzauste und mein Tempo angenehm war um es eine Zeit lang aufrecht zu erhalten. Mein Atem bildete kleine Wölkchen, so kalt war es heute, ich war optimistisch das heute ein guter Tag für die Jagd war.

--> Farnlichtung

Lächelnd blickte sie Feuerblatt nach und biss gedankenverloren von ihrer Hälfte ab. Das Fleisch war relativ zäh, doch wenn sie Glück hatten, würden sie heute mehr Frischbeute machen, die Blattfrische nahte schließlich. Gerade als sie den letzten Bissen geschluckt hatte, rief der rote Kater zum Aufbruch und Diamantensplitter stand fröhlich auf. Ihre Patrouille war schon aus dem Lager hinaus, als die Weiße ihnen schnell folgte. "Hoffentlich fange ich heute etwas, der Clan kann es dringend gebrauchen.", dachte die Kriegerin und achtete aufmerksam auf den Weg. Mit ihrem langen Fell wollte sie in keine Pfütze oder Ähnliches treten. Nachdenklich betrachtete sie schließlich Honigfell, die Tochter von Feuerblatt, die vor ihr voranpreschte. Wie würde sie es wohl aufnehmen, dass ihr Vater nach Abendsonne noch eine Gefährtin hatte? Hoffentlich gut.

tbc.: Farnlichtung

Nachdenklich betrachtete ich das Fell von Narbenherz. Es war schon viel weißer und glänzender als vorher und die kahlen Stellen wuchsen auch schön langsam zu. Plötzlich fragte ich mich, warum ich so darauf achtete. Als ob ich es so wichtig und interessant fände, wie der Pelz einer Kätzin verheilt, so, als hätte ich soetwas noch nie gesehen. Immerhin zählte ich nicht jede einzele Wunde, die sie von der Reise mitnahm. Trotzdem war ich mehr als froh, dass sie jetzt zurückgekehrt war, denn sie war mir sehr symphatisch. Plötzlich wurde ich von Narbenherz aus meinen Gedanken gerissen, als sie fragte, was mit mir los sei und meinte auch, dass ich ich ihr alles erzählen könnte. "Es ist so, dass mich Demonenherz und sein Verhalten nervös macht" ,gesstand ich ihr ,"gestern sollte er eine Patrouille leiten und saß nur da, als ob ihn nichts ausmachen würde. Ich fühlte mich, als ob ich immer alles ins Lot bringen muss. Er wirkte so desinteressiert, als wäre es ihm egal, wenn der LotusClan von uns Beute gestohlen hätte. Normalerweise kümmere mich nicht um andere, aber dieses Mal wollte ich einfach nur für den Clan sorgen und ich sorge mich, dass er seine Pflichten wieder vernachlässigt und wir deswegen leiden müssen. Irgendwie. Seine dauernden pessimistische Lebensweise stört mich schon immer, aber irgendwie, ich weiß es auch nicht." Ich fühlte mich bei Narbenherz wohl und war mir bewusst, dass ich ihr meine Sorgen erzählen konnte.

Spinnenbein spielte nicht lange mit, stattdessen bot er Wurzeljunges und Schattenjunges etwas von der Frischbeute an. Verständnislos sah der kleine Getigerte ihn an, man konnte doch nicht spielen UND essen! Also lugte er hinter den langen Beinen des Katers hervor und versuchte gerade, seinen Bruder ausfindig zu machen, als die langen Beine auf einmal wegstaksten. Noch verständnisloser sah er dem schwarzen Krieger hinterher. Er konnte doch nicht einfach weglaufen! Was, wenn der Fuchs jetzt käme! Ja, dann wäre sein Sohn und Wurzeljunges geliefert, tot, und er wäre schuld, so wäre das dann! Mit grimmigem Blick sah Wurzeljunges zur Kinderstube, aus der seine Mutter gerade trat. Die Erwachsenen hatten doch echt keine Ahnung vom Leben. Wenn ein Fuchs auf sie zurennen würde, würden sie ihn bestimmt auch noch fragen, ob er heute schon Frischbeute gefressen hatte. Mit einem sehr miesgelaunten Gesichtsausdruck machte er sich auf den Weg zu Taubenschwinge, die sich den Fuchs, also Echsenjunges, gerade geschnappt hatte. Das Spiel war also zu Ende. Seufz! "Aaaaaaalles ist doof", maulte er theatralisch und sah seine Mutter an.

Papa verließ uns bald auch schon, um meinem Bruder und meiner Mutter Essen vorbeizubringen. Auch Wurzeljunges lief seiner Familie hinterher und ich saß ganz allein mit den Resten der Frischbeute. Das sieht irgendwie...blöd aus! Ich muss mir neue Freunde suchen! nahm ich mir vor und stand schnell auf. Doch keiner aus der Kinderstube war draußen, die versteckten sich einfach in irgendwelchen Bauten. Seufzend schaute ich mich um, bis zwei dunkle Pelze in der Lichtung entdeckte. Aufgeregt lief ich auf die beiden zu und blieb schlitternd bei ihnen stehen, wobei Schnee auf den Kater mit den bernsteinfarbenen Augen landete. "Hallooo!" begrüßte ich sie stürmisch. "Geht ihr nach draußen? Kann ich mitkommen?" fragte ich gleich und sah sie erwartungsvoll an. Meine Ohren sind schon so groß, dass ich ein Schüler sein könnte dachte ich zufrieden nach.

Plötzlich kam Mama zum Heilerbau und zog mich zu ihren Vorderpfoten. Sie sagte, dass sie sich gefreut habe über die Blume, was mich glücklich lächeln ließ. Dann verkündete sie allerdings, dass wir Waldpfote und Himbeernase beim Aufräumen helfen sollten. "Ja Mama...." gab ich weniger enthusiastisch zurück und hüpfte seufzend zu Echojunges. "Tut mir Leid, dass du Ärger bekommen hast. Komm wir räumen schnell auf," miaute ich leise und sah Waldpfote gelangweilt an. "Also ... was müssen wir jetzt machen?" fragte ich und ließ den Schweif hängen. Nieseljunges kam dazu und bot der Heilschülerin sogar freiwillig ihre Hilfe an. "Willst du etwa Heilschülerin werden oder was? Sei doch froh, dass du nicht aufräumen musst!" sagte ich zu meiner Schwester und sah sie verständnislos an. Wie konnte man nur freiwillig mit Kräutern arbeiten?

Als ich auf einmal angesprochen wurde, drehte ich mich überrascht um. Es war mein Bruder Graspfote. "Guten Morgen." sagte ich und schielte wieder in den Kriegerbau. "Ich warte gerade auf Blütenlied. Wir gehen heute mit Falkenpfote und Dämonenherz zum Waldrand." erklärte ich ihn und im nächsten Moment kam ein schwarzes Fellknäuel mit riesigen Ohren angeschlittert. Es war Schattenjunges. Leicht belustigt sah ich das Junge an, denn genauso war ich auch als Junges gewesen. Belustigt sah ich kurz zu mein Bruder und wandte mich dann dem Jungen zu. "Du darfst erst nach draußen,  wenn du Schüler bist." erklärte ich Schattenjunges schnurrend.

Mein Bruder meinte ich sollte froh sein, nicht aufräumen zu müssen und schaute mich verständnislos an. Doch ich zuckte nur leicht mit den Ohren, während ich seinen Blick erwiderte und miaute ruhig und schuldbewusst:"Ich wollte mich bei dir entschuldigen, dass ich vorhin so altklug war. Und ich fand es echt mutig, für die Blume sich in den Heilerbau zu schleichen." Dann lächelte ich leicht und meinte noch:"Naja, wenn ich auch helfe beim Aufräumen, geht es schneller und wir können vielleicht was mit deinen neuen Freund spielen. Abgesehen davon sollte man sich doch die Möglichkeiten offen halten, vielleicht will ich wirklich mal Heilerschülerin werden." Aber ich wusste das es nicht stimmte. Ich mochte zwar diesen Bau und fand die Kräuter äußerst interessant, doch ich wollte viel lieber Jagen und Kämpfen. Fragend sah ich meinen Bruder an und fügte schließlich noch hinzu:"Wenn ihr mich nicht dabei haben wollt, kann ich auch gehen."

Müde öffnete ich meine Augen. Die Stimme die meinen Namen in den Bau rief, war der meiner Mentorin. Ach mist. Habe ich tatsächlich verschlafen? Dachte ich frustriert und stürmte aus dem Bau. Heute wird trotzdem ein toller Tag. Mein erster Tag als Schülerin. Schnell durchzog ich mich einer Fellwäsche und war so aufgeregt, dass ich vergessen hatte etwas zu essen. Ich kann fressen, wenn ich selber etwas gejagt hatte. Doch erst jetzt dachte ich daran, wie ich denn dahin kommen sollte. Woher sollte ich denn wissen, wo die Farnlichtung war?
Ich werde es schon finden. Dachte ich und rannte einfach meiner Nase nach.

---> Farnlichtung

Krähenpfote erklärte genau das gleiche, was Mama immer erklärte. Genervt verdrehte ich meine Augen und sprang wieder auf, als ich Haselschweif hörte. Sie brauchte Hilfe und ich war der beste Helfer weit und breit! "Nun, dann viel Spaß mit euren Draußen!" verabschiedete ich mich und lief zu der braun-weißen Kätzin, die immer noch in die Runde voller Schüler sah. Man waren die faul! "Ich helfe dir, Haselschwef! Mama sagt ich bin sehr gut im helfen." miaute ich und sah sie mit großen Augen an. Die Kriegerin wirkte ja ganz dich...wie eine Kugel! Hat sie etwa zu viel Rebhuhn gegessen? Darf man das? fragte ich mich und wartete gespannt auf eine Antwort ab.

Die Schüler waren natürlich alle viel zu beschäftigt und wurden auf Patrouillen eingeteilt. Wenigstens gratulierte Ginsterpfote mir, was mich freute. Gerade als ich alleine zur Kinderstube laufen wollte, stolperte ich fast über Schattenjunges. Der kleine Kater mit den Segelohren bot mir seine Hilfe an, woraufhin ich ihm einen anerkennenden Blick zuwarf und leise schnurrte: "Das finde ich ja total nett von dir, Schattenjunges." Ich überlegte kurz was wir brauchten, vielleicht hatten Rußhauch und Taubenschwinge ja noch etwas Nestmaterial übrig? "Was hälst du davon zu versuchen gaaaanz viele Federn zu sammeln. In der Zeit frage ich deine Mama ob sie noch etwas zum Nestbauen hat." Ich zwinkerte dem Jungen zu und lief dann zur Kinderstube, in der nur noch Rußhauch lag. Wo war Taubenschwinge denn hin? "Guten morgen," grüßte ich die Königin und trat ein. "Ich erwarte bald Junge und soll mein Nest hier bauen;" erklärte ich mit leuchtenden Augen. "Habt ihr zufälliger Weise noch etwas über?"

<---- Farnlichtung

Ich wollte wirklich nicht wissen wie ich gerade aussah. Bestimmt glich ich einem Haufen Matsch - zumindest fühlte es sich so an. Schwer atmend und nassgeschwitzt kam ich im Lager an und humpelte mit letzter Kraft zum Heilerbau. Drinnen waren viele Katzen wie ich bemerkte aber gerade war mir egal wieso. Erschöpft ließ ich mich zu Boden sinken und sah zu den beiden Heilerinnen. "Ich habe mich bei der Jagd verletzt. Ein Kaninchenbau ist auf meinen Rücken gestürzt," erklärte ich und sah zu Taubenschwinge, Echsenjunges, Nieseljunges und Echojunges. Das kann ja nur Ärger gegeben haben, dachte ich bei der Konstellation und wartete auf Himbeernases Diagnose. Schmerzen hatte ich inzwischen auch im Rücken, nicht nur im Hinterbein.

Gerade als die Kriegerin aufstehen wollte, kam ihr Gefährte Spinnenbein und brachte ihr ein Stück eines Hasens. "Danke.", miaute sie leise und blickte kurz in seinen kühlen Augen, bevor er sich auch schon wieder abwandte. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er seiner Familie gegenüber eher verschlossen war und nicht richtig auftauen konnte. "Hier, das gehört dir.", miaute die Königin zu Fledermausjunges und teilte den Rest der Beute in zwei Hälften. Hungrig biss die Dunkle von ihrem Stück ab, das innerhalb kürzester Zeit auch schon weg war. Mittlerweile war Taubenschwinge auch aufgewacht und begrüßte sie mit einer gedämpften Stimme. "Dir auch einen guten Morgen.", meinte sie freundlich zu der Grauen. Die beiden verbrachten durch ihre Jungen eine Menge Zeit miteinander und Rußhauch mochte Taubenschwinge, da sie ziemlich sympathisch war. Gerade als die Kätzin aufstehen wollte, kam Haselschweif in die Kinderstube und verkündete mit leuchtenden Augen, dass sie Junge erwartete und hier ein Nest bauen wollte. "Herzlichen Glückwunsch, Haselschweif! Es werden wahrscheinlich wunderschöne Junge, bei solchen Eltern.", schnurrte Rußhauch und zwinkerte beim letzten Satz kurz. "Ich denke dort hinten müsste noch etwas Nestmaterial sein.", antwortete sie schließlich und deutete mit dem Schweif auf ein hinteres Eck des Baus.

Papa war zu uns gekommen und hatte Essen gebracht, aber grade als ich dachte Mama und ich hätten nun Ruhe kam plötzlich eine gaaaanz fremde Katze rein! "Mama?", flüsterte ich Rußhauch leise zu und drückte mich näher an ihre Flanke. "Wer ist das?" Mit großen Augen betrachtete ich die braun-weiße Kätzin argwöhnisch, denn was wollte sie hier? Ist sie etwa eine Verbündete von einer Eule oder einem Adler? Zweifelnd sah ich zu meiner Mutter hoch, denn sie und Taubenschwinge erzählten immer von riesengroßen Eulen, Dachsen und Adlern die Nachts Junge klauen! Aber es war nicht Nacht, hatten sie sich deshalb vielleicht einen Verschwörer gesucht? Nervös zuckte ich mit den großen Ohren während ich die Fremde beäugte.

Als Haselschweif meinte ich sollte Federn suchen, nickte ich nur aufgeregt. Das war eine sehr wichtige Aufgabe! Federn hat die Frischbeute erinnerte ich mich ganz stolz und lief zum Frischbeutehaufen, der ziemlich leer gefegt würde. Aber bestimmt nicht lange. Papa ist der beste Jäger und hat bestimmt was tolles gefangen! Auf dem Boden lagen vereinzelnd Federn und schnell sammelte ich sie auf, wobei mir auffiel das mein Bruder mir fehlte. Wir machten eigentlich alles zusammen, wenn er gerade nicht schlief. Als ich viele Federn zusammengetragen hatte und einige auf meinem Rücken gelandet waren, ging ich gaaanz vorsichtig zur Kinderstube zurück. Meine wertvollen Federn wollte ich ganz bestimmt nicht verlieren! In der Kinderstube war bereits Haselschweif und schnell legte ich die Federn ab, wobei ich auch versuchte die Federn von meinem Rücken zu bekommen, doch diese waren ganz widerspenstig. Jetzt sehe ich aus wie ein Rebhuhn und nicht wie ein wahrer Krieger! Ich lief zu Rußhauch, an die sich mein Bruder gekuschelt hatte. "Mama, die Federn gehn nicht ab!" beschwerte ich mich und versuchte weiterhin diese weichen Dinger von meinem Rücken zu bekommen.

Echsenjunges rannte gerade weg und ich wollte ihm hinterher, als plötzlich Himbeernase vor mir stand und mich aufhielt. Es gab keine Möglichkeit an ihr vorbei zu laufen, also ergab ich mich meinem Schicksal. "T-Tut mir Leid Himbeernase. Wird nicht wieder vor kommen." sagte ich schüchtern. Sie sagte ich müsse zu den Zweibeinern zurück, wenn ich mich nicht benehmen würde. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich war zwar noch nicht langer hier, aber ich wollte auf keinen Fall wieder zurück. Himbeernase verdonnerte mich und Waldpfote dazu aufzuräumen. Die Heilschülerin schien nicht begeistert zu sein, was ich auch verstehen konnte. "Tut mir Leid." flüsterte ich ihr zu. Ich wollte mich gerade daran machen die Kräuter, die ich noch wusste wo sie waren, an ihren Platz zu bringen, als Echsenjunges zurück kam und sich auch entschuldigte. Er hatte anscheinend genauso viel Lust wie ich hier aufzuräumen. Auf einmal kam die Schwester von Echsenjunges, Nieseljunges, hinzu und bot freiwillig ihre Hilfe an. Ich sah sie verständnislos an, aber als sie sagte, dass es dann schneller gehen würde, hatte ich nichts mehr dagegen. "Du kannst ruhig hier bleiben Nieseljunges. Ich hab dich gerne dabei." lächelte ich die kleine graue Katze an.