EfeuClan Lager

[Rehpfote, Ginsterpfote]

Die Nacht war richtig doof gewesen. Luchsstern hatte mich nicht mit zur Versammlung gehen lassen, was ich ihm übel nahm. Ausgerechnet dann, wenn mein Mentor Feuerblatt als zweiten Anführer vertrat! Waldpfote durfte natürlich auch mit! Nur Rehpfote und ich nicht! Müde drehte ich mich zu meiner Schwester, die immer noch schlief. Naja, wenigstens war ich so nicht alleine. Im Schülerbau schienen noch alle zu schlafen. Mein Blick wanderte zu Ginsterpfote, deren Flanke sich leise hob und senkte. Irgendwie sah sie hübsch aus im Schlaf, dachte ich und wurde gleich rot wie ein Marienkäfer. Was denkst du denn da? ermahnte ich mich und schüttelte den Kopf. Peinlich berührt stand ich auf und ging auf die Lichtung, um den Rest nicht zu wecken. Bisher waren nur wenige Katzen wach, was mich nicht sonderlich störte. Ich mochte es ruhig. Die Sonne schien warm auf mein braunes Fell und erst jetzt bemerkte ich, dass der Schnee weg war.

Ich befand mich gerade auf einer sonnenbeschienenen Lichtung und jagde einen hübschen, sattblauen Schmetterling. Gerade als ich ihn fast geschnappt hatte, nieste ein Busch links von mir und der Schmetterling wurde aufgeschreckt und flog davon. Der Busch nieste noch einmal nur leiser und ich wurde wütend"He, hör auf zu niesen!" schnauzte ich ihn an und fühlte mich plötzlich schummrig und mir wurde heiß. Ich will nicht krank sein, nein, nein, nein!" protestierte ich und stürzte micg auf dem Busch."

Ich wachte auf. Draußen hörte ich die Stimmen meiner Brüder, trotzdem fühlte ich mich eingeengt und mir war heiß. Zu heiß. Ich versuchte mich zu konzentrieren und bemerkte das meine Nase lief. "Ha..Hatschie!" ich musste niesen. Mein Kopf fing jetzt an zu pochen und mir war so warm. Ich torkelte heraus, doch dort war es genauso warm. Ich gesellte mich zu meinen Geschwistern und versuchte mir nichts anzumerken, immerhin wird es sicherlich bald zu Ende sein. Ich leckte mir über die Schnauze und bemerkte das sie verkrustet war. Ihgitt! dachte ich und tapste doch wieder zurück in die Kinderstube. Wenn ich vielleicht wieder schlafe und den Busch besiege, dann werde ich wieder gesund! überlegte ich und versuchte wieder einzuschlafen

"Ihr dürft zur großen Versammlung wenn ihr Alt genug seid Echsenjunges.", schnurrte ich und leckte allen drei Jungen sanft über den Kopf bevor ich meinen Kopf selbst auf meine Pfoten legte und meine bernsteinfarbenen Augen schloss.

Am nächsten Morgen wurde ich vom Niesen meiner Jungen geweckt. Erstaunt öffnete ich meine Augen und erhob mich, Nieseljunges legte sich gerade wieder in unser Nest, doch ich sah ihr an das sie sich erkältet hatte. "Seht ihr, das habt ihr davon wenn ihr so lange draußen bleibt, die Nächte sind noch zu kalt für euch.",schnurrte sie mit einem vorwurfsvollen Unterton in der Stimme. Seufzend schüttelte ich mich und strich Nieseljunges mit meinem Schweif über den Rücken. "Ich werde Himbeernase holen, dann geht es euch bald wieder besser.", ich lief also aus der Kinderstube und entdeckte auch Wurzeljunges, welcher natürlich auch nieste, nur Echsenjunges schien gesund zu sein. "Wurzeljunges, gehst du bitte in die Kinderstube? Ich hole Himbeernase, ihr wart gestern eindeutig zu lange draußen.",miaute ich und schaute meinen Sohn eindringlich an.
Dann wandte ich mich ab und steuerte auf den Heilerbau zu, da es sowieso schon Morgen war machte ich mir nicht die Mühe den Bau leise zu betreten. Himbeernase und Waldpfote schliefen beide noch weshalb ich nur die Augen verdrehte und lächelte. "Waldpfote, Himbeernase? Meine Junge haben sich anscheinend leicht erkältet, kann einer von euch vielleicht heute mal einen Blick auf sie werfen?",miaute ich.

Wie ein neugeborenes Kätzchen hatte ich diese Nacht geschlafen und wurde durch nichts und niemanden geweckt - bis jetzt. Eine total besorgte Taubenschwinge kam in den Heilerbau gestampft und weckte mit ihrem Mauzen alle auf. Genervt legte ich die Ohren und wollte mich gerade umdrehen, als ich in einen weißen Fellball fiel. Erschrocken richtete ich mich auf und bemerkte im nächsten Moment, dass es Diamantensplitter war. Nur warum zum SternenClan lag sie im Heilerbau? War sie etwa krank? Ganz durcheinander von dem hektischen Morgen schüttelte ich das lange, flammenfarbene Fell und sah zu der grauen Königin. "Auch dir einen guten Morgen," brummte ich und streckte meine langen Beine. Eigentlich wollte ich sofort zu Luchsstern, doch Himbeernase würde mich nicht so einfach gehen lassen. Geduldig begann ich also mein Fell zu putzen und wartete auf das Erwachen der restlichen Katzen im Heilerbau.

Ich wachte auf. Meine Muskeln fühlten sich hart an und schmerzten, doch das gab mir das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Ich rappelte mich auf und war verwundert, dass ich mich trotz der Schmerzen stark fühlte. Vielleicht fange ich heute meine erste Beute? Oder gewinne meinen ersten Kampf? dachte ich aufgeregt und wusch mein Fell. Die Moosstückchen kriegte ich raus, doch mein Fell blieb verwuschelt. Also beendete ich die Wäsche und trat kurz an die Nester von meiner Schwester Wiesenpfote und Polarpfote. "Guten Morgen." miaute ich ihnen leise zu, bevor ich aus dem Bau trat. Es war ganz schön warm und ich entdeckte Hirschpfote, der die Sonne zu genießen schien. "Da werde ich ihn mal nicht stören." murmelte ich und hörte plötzlich ein lautes Knurren. Verschreckt und angriffsbereit sprang ich in hohen Bogen zur Seite, sträubte mein Fell und ich fuhr die Krallen aus. Als das Knurren nochmal ertönte, bemerkte ich das das nur mein eigener Magen war. Peinlich berührt und verärgert schaute ich nach links und rechts, ehe ich unwillkürlich grinste. Dann suchte ich mir vom Frischbeutehaufen ein Kaninchen aus und schleppte es in Richtung Schülerbau. Dort blieb ich sitzen und überlegte, mit wem ich das Teilen konnte.

Früh morgens wurde ich bereits durch das laute Treiben in der Kinderstube geweckt. Noch immer konnte ich mich nicht daran gewöhnen hier zu schlafen, bei Taubenschwinge und Rußhauch. Ich vermisse Aschenherz' Gesellschaft, dachte ich traurig nach und sah mich in dem engen Bau um. Die Hellgraue Königin rannte direkt mit Nieseljunges zum Heilerbau, weil diese Niesen musste. Schmunzelnd sah ich zu Rußhauch und Fledermausjunges, die beide noch tief und fest schliefen. Nur Schattenjunges war schon munter und rannte mit Echsenjunges und Wurzeljunges auf die Lichtung. Auch mir würde etwas frische Luft und vor allem PLATZ gut tun, dachte ich und erhob mich schwerfällig. Mein Bauch war inzwischen riesig angeschwollen und ich fühlte mich wie ein zu fett geratenes Kaninchen. Ächzend kämpfte ich mich durch den engen Eingang der Kinderstube und atmete gleich die wohltuende Luft der Blattfrische ein. Genau in diesem Moment setzte ein starker Krampf ein und ich zuckte zusammen. Erschrocken legte ich mich hin und fing an zu jammern. "Oh SternenClan.... was zum?" zischte ich durch zusammengekniffene Zähne und fing an zu keuchen. "Aschnherz!"

Halbwach blinzelte ich mir den restlichen Schlaf aus den Augen und versuchte einen komischen Traum zu vergessen, den ich diese Nacht hatte. Ich träumte von einem Monster, welches fliegen konnte und versuchte mich in einem Sturzflug, wie ein Vogel zu fangen. Es erwischte mich und ließ mich bei einem riesigen Zweibeinerhaus fallen, welches mich dann wie strömendes Wasser verschluckte. Ich wusste nicht, wie mein Gewissen auf so einen Traum kam, aber lange darüber nachdenken wollte ich auch nicht. Zügig putzte ich schnell mein Fell sauber und tappte durch den Eingang. Mich interessierte es, wie die Versammlung war und über was geredet wurde, weshalb ich mich am Rande der Lichtung hinsetzte und weiterhin mein schwarzes Fell putzte. Es konnte nicht schaden, wenn man wartete, bis mehrere Katzen kamen. Desto mehr Katzen auf der Lichtung sind, desto mehr Informationen bekommt man über die Versammlung.

Ich war gestern erst ziemlich spät von der Großen Versammlung wieder gekehrt und war dementsprechend müde gewesen. Die Nacht schlief ich tief und fest, mich hätte selbst ein Monster nicht wecken können.
Als ich dann wach wurde, musste ich feststellen, dass die meisten Schüler noch schliefen. Ich erhob mich und streckte mich ausgiebig. Nur Falkenpfote und Hirschpfote schienen bereits wach zu sein, was ich an ihren leeren Nestern erkannte. Bevor ich den Schülerbau verließ, leckte ich mein schwarzes Fell ein wenig glatt. Mir fiel ein, dass ich heute Abend Winterpfote wiedersehen würde! Aufgeregt tapste ich aus dem Bau und sah mich auf die Lichtung um. Ich hatte zwar Hunger, wollte aber erst noch auf jemanden warten mit dem ich teilen konnte.

Langsam überlegte ob ich es doch mit Hirschpfote teilen sollte, aber es sträubte mich ihn zu stören. Würde er teilen wollen hätte er schon längst etwas gesagt, dachte ich und bemerkte das Haselschweif auf die Lichtung trat. Bekommt sie nicht ihre Junge? überlegte ich und erstarrte, als sie zu Boden ging und anfing zu jammern. Ich legte meinen Kopf schief und kniff die Augen zusammen, während ich grübelte ob ich zu ihr gehen sollte. Dann erblickte ich Krähenpfote und mir fiel wieder mein Kaninchen ein. Ich trug es zu ihn herüber und fragte:"Guten Morgen. Wollen wir teilen?" ich deutete auf das Kaninchen. Plötzlich rief Haselschweif nach ihren Gefährtin und ich schauderte. Mit einer Schweifbewegung zeigte ich zu Haselschweif und fragte Krähenpfote nervös:"Sollten wir nicht irgendetwas unternehmen? Das ist doch nicht normal, oder?"

Taubenschwinge wurde wach und meinte, das wir zu lange draußen geblieben sind und die Nächte für uns zu kalt sind. "Mir war aber anfangs nicht kalt, erst als es geregnet hat!" jammerte ich, verstummte aber, als sie mit ihren Schweif über meinen Rücken fuhr. Es war angenehm und beruhigte mich, weshalb ich nicht verstand das Mama weggehen und Himbeernase holen wollte. "Bitte nicht Mama, ich bin doch nur krank weil ich den blöden Busch nicht besiegt habe."" versuchte ich sie umzustimmen, doch sie war schon weg. Mühsam rappelte ich mich auf und versuchte ihr auf zittrigen Pfoten zu folgen, aber es war ganz schön anstrengend, weshalb ich mich lieber im Nest zusammen rollte und vor mich hin schniefte.

Plötzlich lief etwas in mich hinein und dieses etwas war Echsenjunges! Ärgerlich sah ich ihn an, da dieser Morgen ja immer blöder wurde. Dann musste auch noch Taubenschwinge kommen und schickte gleich Wurzeljunges in die Kinderstube weg. "Na super, jetzt sind wir nur noch zu zweit." miaute ich seufzend und schaute mich um. Die Lichtung wurde immer voller und es waren eindeutig zu wenige andere Jungen auf. "Wir könnten uns ja irgendwo wegschleichen oder was spannendes machen!" erklärte ich Echsenjunges. Bestimmt konnten wir uns ein Geheimversteck suchen, welches niemand anderes kannte! Oder wir würden nach draußen gehen, ohne das uns Taubenschwinge oder Rußhauch entdecken konnte!

Am nächsten Morgen wurde ich von der hektischen Stimme Taubenschwinges geweckt. Blinzelnd richtete ich mich auf und fuhr mit der Pfote über Augen und Ohren, bevor ich der Grauen zunickte und Waldpfote sanft in die Seite stieß. "Waldpfote, bring Feuerblatt was zu essen und frag ihn nach seinem Wohlbefinden, ich seh mir seine Verletzung an wenn ich Taubenschwinges Junge versorgt habe," miaute ich ihr zu und unterdrückte ein Gähnen. Aus dem Kräutervorrat holte ich einen Stängel Lavendel und wandt mich wieder Taubenschwinge zu. "Dann wollen wir mal," meinte ich und schob mich durch den Eingang des Heilerbaues auf die Lichtung. Von dem stürmischen Wetter war nichts mehr zu sehen, und auch der Schnee war durch den Regen restlos geschmolzen, vermutlich hätte die Sonne sonst den Rest erledigt denn heute schien sie wärmer als sonst. Es war sogar wirklich angenehm zum Vergleich zu den vergangenen Tagen, aber es war immernoch kalt wenn man nicht grade in der Sonne saß. An der Kinderstube angekommen wurden wir sogleich von Haselschweifs schmerzerfülltem Gesicht begrüßt und überrascht zuckte ich mit den Ohren. So früh schon? Aber ihrem Bauch nach zu Urteilen war es offensichtlich, dass sie besonders viele Junge bekommen würde. "Taubenschwinge," meinte ich und deutete mit meinem Schweif zu ihren beiden Jungen, welche vor sich hin niesten. "Hilf mir die beiden in den Heilerbau zu bringen, Haselschweif braucht jetzt Ruhe und vor allem Platz." Das letzte was ich gebrauchen konnte, waren schaulustige Katzen. Ich beugte mich zu Haselschweif hinunter und strich ihr mitfühlend mit meinem Schweif über die Schulter. "Haselschweif, leg dich wieder in dein Nest. Ich bin gleich wieder da, mit Kräutern und Waldpfote," miaute ich. Kurzerpfote nahm ich Wurzeljunges am Nackenfell hoch und deutete Taubenschwinge mir zu folgen, bevor ich über die Lichtung in den Heilerbau hetzte und das braune Junge in eines der Nester setzte. "Ich bin gleich wieder bei euch," meinte ich und legte den Lavendel wieder ab, holte aus dem Kräutervorrat ein Himbeerblatt und Gurkenkraut. "Waldpfote, du wirst jetzt bei der ersten Geburt helfen können. Das hier sind Himbeerblätter und Gurkenkraut. Gurkenkraut kennst du ja bereits, und Himbeerblätter helfen die Blutung zu stoppen und Schmerzen zu stillen. Tränke etwas Moos in Wasser und folg mir," erklärte ich ihr und trabte mit den Kräutern im Maul zurück zu Haselschweif. "Hier, iss diese Kräuter. Es wird schmerzhaft werden, aber vergiss nicht: Bald sind deine Jungen da," miaute ich sanft und legte ihr die Kräuter vor die Pfoten.

Durch das Flüstern von Schattenjunges wurde Rußhauch am nächsten Morgen munter, so dass sie ihrm Sohn gähnend nachblickte. "Fledermausjunges, wach auf. Heute kannst du nicht durchschlafen.", flüsterte die Königin dem Schwarzen zu und stupste ihn leise mit der Nase am Ohr an. Auch Haselschweif war schon war und verließ ächzend den Bau. "Es wird sicher nicht mehr lang dauern, da wird sie ihre Junge bekommen.", dachte die Kätzin schmunzelnd, als sie ihren dicken Bauch sah. Vorsichtig stand Rußhauch schließlich auf und streckte sich kurz durch, bevor sie ihr Fell sorgsam wusch. Erst ein lauter Ruf Haselschweifs ließ sie überrascht aufblicken. "Kommen ihre Jungen etwa?", dachte die Dunkelgraue überrascht, doch das war die einzig logische Erklärung. "Sie wird Platz brauchen bei ihrer Geburt." Sanft nahm sie ihren noch schlafenden Sohn am Genick hoch und trug ihn aus der Kinderstube hinaus. Dabei merkte sie, wie groß Fledermausjunges eigentlich schon geworden war, da er schon ziemlich schwer war. Schnell schritt sie zu Schattenjunges hinüber und setzte seinen  Bruder vor ihm ab. "Ihr müsst heute draußen spielen, Haselschweif bekommt ihr Junge.", miaute sie zu ihnen. Da Himbeernase schon da war, brauchte sie die heilerin nicht mehr holen, nur den Vater. "Ich hole Aschenherz.", wandte sie sich schließlich an Haselschweif und sprintete sogleich zum Kriegerbau hinüber, wo noch viele der Clanmitglieder schliefen. Leise suchte sich die Königin ihren Weg zu Aschenherz, der noch schlafend in seinem Nest lag. "Hey, aufwachen! Deine Gefährtin bekommt eure Jungen.", murmelte sie ihm zu und gab ihm einen leichten Stoß in die Seite. Bevor noch irgenwelche Krieger aufwachen konnten, verließ Rußhauch den Bau wieder und warf einen besorgten Blick zu der werdenen Mutter.

Als ich aufwachte war bereits Morgen, und die Sonne schien fröhlich in den Ältestenbau hinein. Und vorallem grell. Gähnend setzte ich mich in meinem Nest hin und blinzelte mir den Schlaf aus den Augen. Waldsee und Gismo schliefen noch, weshalb ich leise mein Fell wusch und mich an den beiden hinausschlich. Auf der Lichtung war noch nicht viel los, aber die warmen Sonnenstrahlen fielen mir entgegen, und müde streckte ich meine steifen Beine. "Die Schüler heutzutage vernachlässigen immer mehr ihre Pflichten," murmelte ich vor mich hin, denn in letzter Zeit musste man sich sein Frühstück immer selbst holen. Als ich noch ein Schüler war hab ich mir sowas nicht erlaubt!, grummelte ich und stapfte zum Frischbeutehaufen, von welchem ich mir das kleinste Rebhuhn nahm das ich finden konnte. Das Fleisch war immer so schön zart und weich, aber die Federn zu rupfen eine Heidenarbeit. Ganz in der Nähe entdeckte ich Hirschpfote, welcher wieder verträumt in der Gegend herumblickte. "Guten Morgen, junger Hüpfer," miaute ich meinem Enkel zu. "Möchtest du dir vielleicht ein Rebhuhn mit mir teilen?"

Ich hatte suuuuper gut geschlafen, bis ich plötzlich zu Boden fiel und verdutzt die Augen öffnete. Ich war nicht mehr in meinem kuschelig warmen Nest, sondern auf der Lichtung bei Schattenjunges und Echsenjunges! "Aber Mama!", quängelte ich, aber Rußhauch lief bereits wieder weg. "Toll," grummelte ich und schob mit meiner Pfote etwas Staub hin und her. Es war ganz anders als der olle Schnee! Überhaupt nicht so kalt und weiß. "Was macht ihr überhaupt hier?", fragte ich meinen Bruder und Echsenjunges, während ich mein winziges Maul zu einem Gähnen aufriss. Hier war es total langweilig! Es war kaum jemand wach, aber in einer Ecke entdeckte ich unseren Cousin Krähenpfote, zusammen mit einer anderen Katze. Ich wollte viel lieber wieder zurück in mein Nest.

Eine vertraute Stimme weckte mich am nächsten Morgen. Was macht Rußhauch im Kriegerbau? fragte ich mich still und öffnete eins der gelben Augen. Ich fixierte die dunkle Silhouette meiner Gefährtin und bekam mit, dass sie Aschenherz wegen seiner Gefährtin weckte. Kurz darauf verschwand sie wieder und ehrlich gesagt war ich sogar ein wenig enttäuscht, dass sie mich gar nicht bemerkt hatte. Allerdings würde ich das niemals zugeben! Nun war ich also wach und erhob mich aus dem warmen Nest. Draußen auf der Lichtung strich eine frische Brise durch mein Fell, die den Duft von jungem Grün und Blüten mit sich trug. Endlich ist die Blattfrische da, was wiederum mehr Beute bedeutet, dachte ich still und beobachtete die Katzen auf der Lichtung. Das Lager wirkte tatsächlich viel Grüner in den letzten Tagen. Rußhauch stand nicht weit vom Kriegerbau entfernt, also ging ich zu ihr. "Morgen. Frühstück?"

Gerade bevor wir anfangen konnten mit Spielen, tauchte plötzlich Taubenschwinge auf und entführte Wurzeljunges. "Mamaaa! Das kannst du doch nicht tun!" rief ich ihr trotzig hinterher. "Wurzeljunges wollte mit uns spielen! .... na toll." Ich kickte einen kleinen Kieselstein vor mich hin und sah enttäuscht zu Schattenjunges. Wenigstens kam sein Bruder Fledermausjunges noch dazu - wenn auch nicht ganz freiwillig. "Hey," miaute ich ihm cool zu und sah die beiden Geschwister lässig an. Ihre langen Ohren und Beine sahen irgendwie komisch aus ... wie eine Spinne mit Luchsohren vielleicht. "Und was sollen wir jetzt spielen?" fragte ich ahnungslos in die Runde.

Nach mir wurde dann Falkenpfote wach und nahm sich direkt etwas vom Frischbeutehaufen. Auch Krähenpfote betrat die Lichtung, genauso wie die Königinnen mit ihren Jungen. Eine raue Stimme riss mich aus meinen Gedanken - es war Fleckenbart. "Hi Opa," miaute ich erfreut und betrachtete das kleine Rebhuhn, das er mitgebracht hatte. "Klar können wir teilen. Ich mach' die Federn ab," sagte ich selbstbewusst und begann das Vogelvieh zu rupfen. Ein lautes Jammern ließ mich aufschrecken. Es war Haselschweif, die anscheinend Schmerzen hatte. Doch bevor ich irgendetwas machen konnte, war Himbeernase schon zur Stelle. "Opa, bekommt Haselschweif ihre Jungen?" fragte ich und sah neugierig zu der Braun-Weißen Kätzin. "Und hatte Oma damals auch so doll Bauchweh?"

Etwas streifte mich und mit verschlafenen Blick schaute ich auf Himbeernase, die mir schon eine Aufgabe zuteilte. Laut gähnte ich auf, da die gestrige Versammlung wirklich lang gewesen war...und dann noch der Weg nach Hause, im Regen! "Ich mach schon." murmelte ich vor mir hin und stand auf. Suchen wir etwas zu Essen für Feuerblatt Fleißig verließ ich den Heilerbau und staunte nicht schlecht, als ich sah, dass der Schnee weg war! Es sah alles viiiiel schöner aus und mit besserer Laune lief ich zum Frischbeutehaufen. Ein großer, frischer Hase war oben drauf und eilig packte ich ihn. Leider war es wirklich schwer und ich schleifte es zum Heilerbau zurück, gleich zu Feuerblatt, der seltsamerweise bei Diamantensplitter war. "Guten Morgen, Feuerblatt. Hier ist etwas für Essen. Himbeernase kommt später und schaut wegen deinen Verletzungen nach." begrüßte ich ihn freundlich. Doch plötzlich kam Himbeernase wieder herein und erzählte mir, dass ich bei der Ersten Geburt helfen durfte! Mit großen Augen sah ich sie an, da sie ja über Haselschweif redete. "Mache ich." miaute ich leicht sprachlos und suchte ein Stück Moos, welches ich ins getaute Schneewasser tränkte. Mit den nassen Ball lief ich zur Kinderstube, wo Haselschweif bereits in einem Nest lag. Ich legte ihr das nasse Moos vor die Nase, damit sie gleich was trinken konnte. "Du schaffst das schon, Haselschweif." versuchte ich sie aufzumuntern, wobei ich selber etwas nervös war. Hoffentlich mache ich alles richtig. Zum Glück ist Himbeernase da! Sie ist die beste Heilerin weit und breit dachte ich stolz nach.

Der Schmerz hörte nicht mehr auf und mit zusammengebissenen Zähnen versuchte ich aufzustehen. Zum Glück kam Himbeernase kurz darauf vorbei und strich mit ihrem Schweif über meine Schulter. Sie sagte ich solle zurück in mein Nest gehen und Rußhauch würde Aschenherz holen. "Danke," mauzte ich der Grauen leise zu und tapste zurück in die Kinderstube. Ein Glück waren alle Königinnen und Jungen draußen, so dass ich zum ersten Mal genügend Platz hatte. Waldpfotes brauner Kopf tauchte am Eingang der Kinderstube auf und die junge Heilschülerin brachte mir etwas nasses Moos zum trinken. "Du darfst nicht nervöser sein als ich!" miaute ich scherzenshalber der Braunen zu, die offensichtlich verunsichert war. "Glaub mir, du willst nicht tauschen." Eine weitere Schmerzwelle schwappte über mich und ließ mich jammern. "Oh... SternenClan! Ich glaube es ist soweit!"

Ich hörte Haselschweifs Stimme und sah ziemlich angespannt zu ihr. Bekam sie ihre Jungen? Oh Sternenclan, bitte lass die Geburt gut verlaufen! Falkenpfote kam zu mir und bot mir an das Kaninchen zu teilen. "Gerne!" lächelte ich ihn freundlich an und sah wieder zu Haselschweif rüber. Als ich dann Himbeernase entdeckte, drehte ich mich wieder zu den braunen Schüler. "Himbeernase ist zum Glück schon da." sagte ich leise. Die Heilerin würde schon wissen was zu tun ist, da war ich mir sicher! Ich nahm einen Bissen von dem Kaninchen und machte dann wieder etwas Platz. Die Große Versammlung wurde gestern abgebrochen, wegen des Sturms! teilte ich den Kater aufgeregt mit.

Aufmerksam betrachtete die Dunkle ihre beiden Junge, die mit Echsenjunges sprachen. Erst als sie jemand ansprach, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch und sah Spinnenbein in seine gelben Augen. "Dir auch auch einen guten Morgen.", erwiderte Rußhauch mit einem Lächeln und berührte kurz mit ihrer Nase seine Wange. Sie wusste, dass ihr Gefährte manchmal noch unsicher mit ihr und auch Fledermausjunges und Schattenjunges war, doch trotzdem wollte sie seine Nähe genießen. Auch wenn sie immer wieder an seine ehemalige Gefährtin Minty und deren Junge von ihm denken musste. Die Kätzin musste zugeben, dass sie öfter eifersüchtig auf diese gewesen war, doch mittlerweile hatte sie ihre Gefühle deswegen unter Kontrolle. "Ja, gerne.", sprach die Königin leise und sah den Krieger sanft an. Was zählte war, dass er heute mit ihr zusammen war und sie liebte.

Als das laute Miauen einer Katze direkt neben ihr ertönte, knurrte Diamantensplitter kurz, bevor sie sich umdrehte und plötzlich gegen etwas Weiches stieß. Verwirrt öffnete die Kriegerin die verschiedenfarbigen Augen und erkannte sofort Feuerblatt mit seinem leuchtend roten Fell. Unauffällig musterte sie den Kater und lächelte insgeheim, als sie merkte, wie er sich streckte und so seine Muskeln selbst unter dem langen Fell sichtbar wurden. "Stimmt ja, ich bin gestern im Heilerbau eingeschlafen.", dachte die Kätzin schmunzelnd und richtete sich nun auch auf. Ihr Fell war etwas zersaust aber zum Glück nicht verknotete oder verschmutzt, so dass ein paar Striche genügten um es zu richten. "Guten Morgen.", miaute sie schließlich ziemlich gewöhnlich zu ihrem Gefährten, da der Rest des Clans ja noch nicht wusste, dass sie zusammen waren. "Ob er es noch lange geheim halten will?" Eigentlich war Diamantensplitter kein Fan von dieser Sache, doch seinen Töchtern zuliebe tat sie es trotzdem.

Ich war Himbeernase in die Kinderstube gfolgt und blickte kurz zu Haselschweif, mein Blick alleine dürfte alles sagen. Ich wünschte der Kriegerin alles gute, da eine Geburt wirklich was anstrengendes war. Ohne lange zu überlegen packte ich Nieseljunges am Nackenfell und hob die graue Kätzin sanft hoch, dann steuerte ich auf Wurzeljunges zu und stieß diesen Sanft mit meinem Schweif aus der Kinderstube. So lief ich also durchs Lager bis wir im warmen Heilerbau ankamen. Ich legte Nieseljunges in ein Nest und drückte auch Wurzeljunges mit meinem Schweif in das Nest. Liebevoll leckte ich den beiden einmal über ihre Köpfchen bevor ich mich neben ihnen hinsetzte und ihnen so Wärme spendete.

Krähenpfote wollte gern teilen und ich entspannte mich auf seine Antwort wieder etwas. Er hat recht, Himbeernase ist jetzt da und kümmert sich um alles! dachte ich und nahm nach Krähenpfote einen Bissen vom Kaninchen. Es war noch etwas warm und nicht sehr sehnig, weshalb ich das leckere Aroma noch mehr genoss. Als dann plötzlich Krähenpfote aufgeregt herausplatzte, das die Versammlung gestern wegen dem Sturm abgebrochen wurde, ließ ich mich von seiner Aufregung anstecken:"Ehrlich, denkst du der Sternenclan war erzürnt?" fragte ich ihn mit großen Augen und fuhr fort:"Wie war es eigentlich? Hast du wirklich die anderen Clans gesehen? Wie sind sie so? Sind die Ahornclan-Katzen wirklich so groß und die Lotusclan-Katzen so abergläubig?" Ich stoppte meinen Redefluss und versuchte wieder runter zu kommen. "´tschuldigung, aber nun erzähl mal, wie war es?" fragte ich freundlich.