EfeuClan Lager

In einem Moment war ich noch im unruhigen Tagtraum gefangen, als plötzlich die Kinderstube eng und laut wurde. Es sah so aus als würde Haselschweif ihre Jungen bekommen - woher eigentlich? - und auch wenn ich krank war wollte ich das nicht verpassen. Doch plötzlich nahm mich Mama hoch und ich versuchte nicht zu zappeln, damit ich nicht unangenehm viel, jedoch protestierte ich öfters, wenn ich gegen ihre Beine schlug. Wohin bringt sie uns jetzt? Zum Sternenclan? fragte ich mich neugierig, aber auch ängstlich. Wie sich herausstellte war es aber nur der Heilerbau, wo ich mit Wurzeljunges in ein Nest gelegt wurde und Taubenschwinge sich neben uns setzte. Dadurch wurde mir wärmer ins fast unerträgliche und ich kroch von ihr weg. "B..bitte nicht, mir ist sooooo warm." versuchte ich ihr zu erklären und rollte mich müde im Nest zusammen, jedoch schlief ich nicht ein sondern musterte ausführlich den Ort, an dem ich hingeraten war.

[ Out: noch im letzten Abend passiert! ]

Bernstein lauschte dem Monolog tief geduckt. Warum hatte Dämonenherz sich vor sie gestellt? Etwas verständnislos und skeptisch musterte sie den Kater, der seinem Schüler nicht einmal eine Antwort schenkte. Welch unfreundlicher Geselle. Als er sich wieder zu ihr wandt, funkelte sie ihn an. "Ich find den Weg schon alleine, ich bin schon groß genug", brummte sie mit gehässigem Ton und richtete sich auf. Ihre Angst vor dem Kater schwand immer mehr und sie konnte es nicht lassen, dem Kater provozierend die Schweifspitze unter das Kinn zu schnippen, bevor sie sich auf den Weg machte, weg von den Clans.

----> Verwachsene Brücke

Etwas kitzelte mich an der Nase, sodass ich durch ein kräftiges Niesen und einem anschließenden Gähnen geweckt wurde. Langsam richtete ich mich im Nest auf und für mir erst einmal mit der Pfote über die Augen. Die Müdigkeit des langen Tages konnte ich trotzdem nicht komplett abschütteln, trotzdem beflügelte die deutlich wärmere Luft meinen Geist und etwas schwerfällig erhob ich mich schließlich. Als ich auf die Lichtung trat stellte ich fest, dass schon einige Katzen wach waren und sich die Zungen gaben. Noch eher ich überlegen konnte, zu wem ich mich gesellen sollte, hörte ich einen Schrei aus der Kinderstube und erkannte ganz deutlich meine Schwester Haselschweif. Erschrocken wirbelte ich herum und wäre im nächsten Moment beinahe losgestürmt, doch da hörte ich Hirschpfote und Fleckenbart davon reden, dass Haselschweif Junge bakam. Ein wenig erleichtert trabte ich zum Rande der Lichtung und beschloss auf Feuerblatt zu warten. Mein Hunger war durch die Nervösität vergangen und lange konnte ich auch nicht still sitzten bleiben, da vbegann ich schon  wild herum zu tigern und unsichere Blicke zur Kinderstube zu werfen. Himbeernase und Waldpfote wissen was zu tun ist. Doch auch diese Gedanken konnten mich nicht komplett beruhigen.

Schläfrig öffnete ich meine Augen, als etwas Sonnenlicht durch den Eingang des Kriegerbaus fiel und mich blendete. Langsam setzte ich mich auf und begann mein graues Fell mit ein paar Zügen zu glätten. Die letzte Nacht steckte mir noch etwas in den Knochen, doch ich war noch lange nicht so alt, dass mich das behindern würde. Wie Polarpfote die Nacht wohl verkraftet hat? Ein wenig grübelnd trat ich aus dem Bau und stellte fest, dass doch schon einige Katzen wach waren. Schwarzes Fell stach mir ins Auge und ich erblickte Schwarzfeuer. Der Kater saß alleine da. Schon machte ich mich auf dem Weg zu ihm, nahm jedoch schon bald gedämpfte Geräusche aus der Kinderstube wahr. ei dem Krieger angekommen miaute ich: "Guten Morgen Schwarzfeuer. Sag mal, weißt du was da los ist?" Mit meinem Schweif deutete ich in Richtung Kinderstube und sah den Kater fragend an.

Falkenpfote schien sich wieder zu entspannen, nachdem ich ihm mitgeteilt hatte, dass die Heilerin schon bei Haselschweif war. Ich musste belustigt aufschnurren, als der Schüler anfing mich mit Fragen zu bombardieren, was ich aber nicht schlimm fand. Immerhin war ich vorher auch so neugierig gewesen, wie so eine große Versammlung aussehen mag. "Ich glaube schon. Die Anführer haben sich wegen einem Monster gestritten, ob sie es bekämpfen sollen oder nicht." sagte ich nachdenklich und biss wieder was von den leckeren Kaninchen ab. "Ich habe mich mit einer Schülerin aus dem Lotusclan unterhalten. Sie sind echt nett. Ob sie abergläubisch sind, kann ich nicht sagen. Sie kamen mir nicht so vor. Das sind so viele unbekannte Gerüche auf einmal. Es war einfach großartig, abgesehen von dem Sturm nachher." erzählte ich ihn ruhig und reckte mein Kinn etwas in die Höhe. Ich kam mir gerade ziemlich wichtig vor, weil mich Falkenpfote so ausgefragt hatte und mir jetzt zugehört hatte. Ich zählte nicht mehr zu den kleinen und unerfahrenen Schülern, was mich stolz machte.

Himbeernase und Waldpfote wurden aus ihrem Schlaf gerissen und sofort machten sich beide an die Arbeit. Es war schon manchmal bewunderntswert, wie schnell die beiden auf den Beinen waren und arbeiteten. Diamantensplitter wurde währenddessen wach und lächelte mich an. Ich lächelte zurück und leckte ihr übers weiße Ohr. "Guten morgen. Nett von dir, dass du mir Gesellschaft geleistet hast." Kurz darauf kam Waldpfote und brachte uns einen kleinen Fasan. Ich nickte ihr dankend zu und begann den Vogel zu rupfen. Himbeernase eilte unterdessen aus dem Bau, denn irgendetwas schien mit Haselschweif zu sein. Besorgt sah ich zu meiner Gefährtin. "Meinst du es sind die Jungen?" fragte ich und schob der Weißen ein dickes Stück Fleisch zu.

Rußhauch sah mich an, als wäre ich der hübscheste und tollste Kater auf der Welt. Es war ein liebevoller Blick, dem ich nicht standhalten konnte. Verunsichert wandte ich mich ab und ging hinüber zum Frischbeutehaufen. Ein Habicht war noch da, den ich mir schnell schnappte und trug ihn hinüber zu meiner Gefährtin. "Hier bitte," sagte ich leise und schob ihr den Vogel zum rupfen herüber. Leicht abwesend sah ich hinüber zu unseren beiden Jungen, die sich etwas schwer taten mit Echsenjunges. "Ich weiss nicht, ob Taubenschwinges Jungen so ein guter Einfluss für die beiden sind," sagte ich schließlich und wandte meinen Blick nicht von Schattenjunges und Fledermausjunges ab. Die beiden waren mir viel zu ruhig, vor allem Fledermausjunges. Vielleicht war der kleine Kater auch krank? Besorgt knetete ich das Gras zwischen meinen Krallen.

Mama brachte Fledermausjunges vorbei, der natürlich nicht glücklich war. Ich hätte auch länger geschlafen, wären da nicht andere Nestkameraden gewesen dachte ich grummelig nach. Echsenjunges fragte erneut was wir spielen sollte und langsam aber sicher fiel mir auch nichts mehr ein. "Wie gesagt, etwas Spannendes! Wir könnten uns ja in den Anführerbau oder Kriegerbau reinschleichen. Da würde uns niiiemand suchen!" erklärte ich energisch und schaute zwischen Echsenjunges und Fledermausjunges. Aber wir sollten langsam mal etwas machen. Sonst schlafe ich hier noch ein fand ich. "Oder habt ihr etwa bessere Ideen?"

Schattenjunges war ja nicht besonders einfallsreich. Etwas spannendes. Ich setzte meine Grübelmine auf und überlegte krampfhaft was wir tun könnten. "Wir können leider nicht weit weg weil eure Mutter und euer Vater uns beobachten," sagte ich leise und deutete unauffällig auf die zwei großen Katzen am Kriegerbau. Andererseits... "Ich hab' ne Idee!" verkündete ich begeistert und begann meine Hinterbeine zu verkreuzen. "Ohhh!" rief ich laut und achtete darauf, dass es jeder mitbekommen würde. "Ich glaube ich muss mal! Schattenjunges, Fledermausjunges kommt ihr mit zum Dreckplatz?" fragte ich die beiden überschwänglich und tat weiterhin so, als ob ich gaaaanz dringend mal müsste. Der Dreckplatz befand ich direkt hinter dem Lager und war geschützt von ein paar gelben Ginsterbüschen. Ich deutete den beiden mir zu folgen und tapste los. Sobald wir da waren, rannte ich los in Richtung Freiheit. "Los, schnell! Bevor sie uns bemerken!"

-----> Sturmwiese

Gerade als seine Freunde zu ihm stießen, kam die berühmte Spielverderberin Mama wieder aus dem Bau der Langweile gekrochen und orderte Wurzeljunges in die Kinderstube. Mit hängendem Kopf kam er ihrem Befehl nach, er wollte wollte wollte nicht krank sein! Nieseljunges war auch in der Kinderstube und nieste. "Niesjunges, Niesjunges!", hänselte er seine Schwester lachend, "Apfuuuh!". Kaum war er in der Kinderstube angekommen, stürmte Himbeernase auch schon und scheuchte ihn zu seiner großen Überraschung wieder raus und in den Heilerbau. Jetzt reichte es aber mit rumgeschickt werden! Wurzeljunges lugte aus der Kinderstube, sah seinen Bruder und schnell wie der Blitz schoss er ihm hinterher. Egal wohin er lief, besser als hier war es ÜBERALL!

----> Sturmwiese

Es dauerte nicht lange bis Waldpfote samt Moos in die Kinderstube kam, wobei ich mich doch wundern musste dass sie diesmal nicht nur stolpernd zu stehen kam. Haselschweif hatte sich bereits in ihr Nest gelegt und ich ging zu ihr hinüber. Vorsichtig fing ich an leichten Druck auf Haselschweifs Bauch auszuüben um die Stellung der Jungen zu erstasten, dabei massierte ich den Bauch leicht. "Denk daran, wenn die Wehen kommen must du pressen." Ich lies erstmal von ihr ab und schob ihr die Himbeerblätter hin. "Kauen und schlucken," wies ich sie an. "das lindert die Schmerzen und stillt die Blutung."

Es schien mir ewig zu dauern, bis das erste Junge kam, doch schließlich fiel ein winziges Fellbündel ins Nest. Es war noch vollkommen Nass, dennoch konnte ich einen rot-weißen Pelz erkennen. Schnell zerbiss ich die Fruchtblase, die das winzige Kätzchen umgab und beschnüffelte es. Fehlt ihm etwas? Nein, ich war mir sicher dass das Junge vollständig war, mit allen vier Pfoten, zwei Ohren und einem Schweif. Ich leckte dem Jungen über das nasse Gesicht bis ich mir sicher war, dass es atmete und schob es vorsichtig zu Haselschweifs Pfoten. "Es ist eine Kätzin," schnurrte ich und lächelte. "Du musst sie trockenlecken. Das fördert die Atmung und stärkt euer Band." Und es lenkt dich ab, fügte ich in Gedanken hinzu. Dann kam ein Kater, der wie eine Miniaturausgabe Haselschweifs wirkte. Wieder zerbiss ich die Hülle in der sich das Junge befand, hob es vorsichtig am Nackenfell und legte es näher zu Haselschweif und dem anderen Jungen. "Es ist wichtig dass du weiter auf deine Atmung achtest," meinte ich eindringlich, aber dennoch sanft. Behutsam legte ich meine Pfoten wieder an den Bauch der Königin und ertastete noch weitere Junge. "Waldpfote pass gut auf, denn das sind wichtige Erfahrungen die du eines Tages alleine bewältigen musst," miaute ich meiner Schülerin zu und sah sie aufmunternd an. "Komm näher her," wies ich sie leise an, denn die nächste Wehe musste die Königin schon über sich ergehen lassen. Blutgeruch stieg mir wieder in die Nase und kurz blickte ich Haselschweif besorgt an. Sie war noch sehr jung und erwartete gleich bei ihrem ersten Wurf soviele Junge, aber das hieß nicht dass sie eine schlechte Mutter werden würde. "Das machst du sehr gut," sprach ich Haselschweif zu, als ein weiteres blutbeflecktes Bündel an ihrem Unterleib lag. Mit starken Zungenstrichen begann ich das Junge aus der Fruchtblase zu lösen, und ein schwarzes Fell blickte mir entgegen. Er sieht aus wie Aschenherz, dachte ich und achtete weiter auf Haselschweifs Atmung, denn die nächste Wehe kam. Ein weiteres schwarzes Kätzchen, welches ich ebenso wie die anderen drei aus der Fruchtblase befreite und der Mutter übergab. "Ein Kater und eine Kätzin, ganz wie der Papa. Es ist gleich vorbei," meinte ich zu der gewordenen Mutter und schnippte Waldpfote gegen das Ohr. "Jetzt bist du dran, denn ich bin mir sicher dass Haselschweif dir vertraut." Ich tastete vorsichtig Haselschweifs Bauch ab, konnte aber nurnoch ein weiteres Junge erspüren, ebenso die nächste Wehe. "Keine Sorge, mach einfach alles genauso wie du es eben beobachtet hast. Ich bin ja da, nichts wird schief gehen," sprach ich auf meine Schülerin ein und zwinkerte ihr aufmunternd zu. 

1. Kornjunges
2. Mausejunges
3. Windjunges
4. Nachtjunges
5. Espenjunges

Ich war echt dankbar das Krähenpfote mir meine Ausfragerei nicht übel nahn und hörte mit gespitzten Ohren zu, als er nachdenklich davon erzählte das sich die Anführer wegen eines MONSTERS gestritten hätten, ob sie es vertreiben würden oder nicht. Aufgeregt baute ich mich auf und schlug auf einen imaginären Gegner ein, bevor ich miaute:"Also wenn ich Anführer wäre, hätte ich dagegen gekämpft, immerhin ist das ja eine Bedrohung für den Clan!" Ich setzte mich wieder und nahm noch einen Bissen vom Kaninchen. Falkenstern... klingt nicht schlecht, oder? überlegte ich. Dabei wusste ich das ich kein Anführer werden müsse um den Clan zu schützen, aber es klingt schon reizvoll, sich mit dem Sternenclan die Zunge geben zu können. Gespannt hörte ich weiter Krähenpfotes Erzählung zu. Er hat sich mit einer Lotusclan-Kätzin unterhalten und meinte sie seien echt nett. Und er meinte das sie nicht abergläubig seien. Er sagte auch, das die Versammlung echt großartig sei, mit den vielen fremden Gerüchen, nur der Sturm nachher sei nicht so toll gewesen. Als der schwarze Schüler sein Kinn dann in die Höhe reckte und so aussah als würde er fasst vor Stolz platzen musste ich Schmunzeln und versuchte, die Stimme Luchssterns nachzuahmen:"Hiermit ernenne ich dich, Krähenpfote, zum Krieger. Du hast Mut bewiesen, als du die Versammlung überstanden hast und am nächsten Tag ein halbes Kaninchen verdrücktest. Von nun an, soll dein Name Krähenfeder heißen!" Ich gab den älteren Schüler mit meiner Schweifspitze einen kleinen Klaps aufs Ohr und fragte dann ausgelassen:"Und du meinst ehrlich Lotusclan-Katzen sind nett? Ich habe gehört das als unser Clan hierher kam, sie uns am liebsten in Fetzen gerissen hätten."

Als Wurzeljunges mich lachend mit "NIESjunges" aufzog, war meine Laune schon im Keller. Meine Nase lief, ich fühlte mich unruhig und wollte einfach nur meine Ruhe. Also zichte ich ihn aufgebracht zu:"Ach halt doch die Klappe du dämlicher Fellball." Die Worte waren nicht ernst gemeint, sondern eher verzweifelt, weil er mir damit wirklich auf die Nervin ging. Plötzlich schoss er weg und wie ich sah, folgte er Echsenjunges. Unentschlossen stand ich rum, bevot ich trotzig zum Ausgang des Heilerbaus lief. Ich werde mit ihnen gehen, sonst passiert ihnen doch noch etwas Tolles und ich verpasse mal wieder alles... dachte ich und bemühte mich, hinter ihnen her zu sausen, immer weiter aus dem Lager. Mit leuchtenden Augen blickte ich noch einmal zurück, mein Herz schlug fast zum zerbersten schnell vor Aufregung. Wenn das mal gut geht...

---> Sturmwiese

Knurrig wie eh und je trat ich aus dem Kriegerbau, am Abend zuvor war es noch ein bisschen später geworden als eigentlich geplant. Warum muss auch dieser dämliche Fellball von Streuner auch einfach hier aufkreuzen., murrte ich Gedanken, ehe ich das Gewusel von Lager erblickte. Ich mochte es immer noch nicht wirklich, es fiel mir schwer, mich daran zu gewöhnen. Das Leben eines Streuners war eben einsam, allein und vor allem freier.
Dennoch war mir damals dieses Bündis gut und vor allem nützlich vorgekommen, auch wenn ich mich nicht gerne unter viele Katzen gab. Jetzt gerade stellte ich meine Entscheidung von damals mehr als nur in Frage. Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, lief ich in meinen Schüler Falkenpfote hinein und unterdrückte nur ein mühsames Fauchen.
"Wir sehen uns an der Sturmwiese zum Jagdtraining.", miaute ich gleichmütig.

<--------Sternenlichtung
Müde trottete ich ins Lager hinein und verschwand sofort im Schülerbau und legte mich Schlafen. Hoffentlich hab ich nicht schon wieder Albträume, dachte ich wärend ich langsam einschlief.

Als ich morgens aufwachte, schien die warme Sonne der Blattfrische und es waren schon viele Katzen wach. Ich gesellte mich zu Falkenpfote und Krähenpfote, die gerade über etwas redeten. Als ich bei ihnen war, fragte ich sie: " Hey über was redet ihrdenn?" Gespannt wartete ich auf ihre Antwort.

Bevor mir Krähenpfote antworten konnte, lief ein großes, schwarzes Etwas in mich hinein. Ich fuhr herum und erblickte meinen wütend aussehenden Mentor, den ich zuerst voller Vorfreude einen schönen Morgen wünschen wollte, aber ihn dann doch diszipliniert zuhörte und schließlich mit einen schmalen Lächeln antwortete:"Okay, ich werde da sein. Ich freu mich schon." Es war ehrlich gemeint, denn dann konnte ich ihn zeigen was Rostherz mir schon gestern gezeigt hat und er konnte mir bestimmt noch viele anderen Jagdtechniken beibringen. Dann drehte ich mich wieder zu Krähenpfote um und erblickte Polarpfote. Ich mochte diese Kätzin wirklich und blickte einen Moment fasziniert in ihre verschiedenfarbigen Augen, die jetzt in der Blattfrische deutlich leuchten. Dann antwortete ich mit einen betont lässigen Grinsen, dass meine Freude wegen ihrer Gesellschaft überdeckte:"Naja, über die große Versammlung und ob die Lotusclan-Katzen wirklich nett sind. Und das Krähenpfote wirklich eine Auszeichnung verdient hat, das er die große Versammlung heil überstanden hat." Beim letzten Satz zwinkerte ich ihr kurz zu, sodass nur sie es sehen konnte, während ich auf eine Antwort wartete.

Es kam schon fast einem wohlwollenden Blick nahe, als ich das Verhalten Falkenpfotes beobachtete. Ihm musste wohl klar sein, dass ich Undisziplin nicht dulden würde. Und dass ich ein ziemlich strenger Mentor war. Das Leben ist eben kein Spiel, kein Schmetterlingfangen und auch kein freundlicher Mentor., dachte ich kryptisch ehe ich langsam zum Frischbeutehaufen ging.
Die magere Fülle machte mir Sorgen, sodass ich warten wollte bis Falkenpfote und ich etwas mitgebracht hatten. Vorhin hatte ich noch die ganzen Jungen und ihre Mütter gehört, sie brauchten das Essen mehr als ich.
Mit einem undefinierbaren Blick ließ ich mich fallen und begann mein dunkles Fell zu putzen.

Und dann hatte Echsenjunges endlich eine Idee! Das hatte auch lange gedauert dachte ich mir und sah meinen Bruder mit funkelnden Augen an. "Auf zu Abenteuern." wisperte ich ihn zu. Verstohlen folgte ich Echsenjunges zum Drecksplatz, wo das kleinere Junge sofort aufsprang und loslief. Natürlich nicht ohne Wurzeljunges und Nieseljunges, die wie Kletten an ihn hingen. Ich verdrehte meine Augen seufzend und folgte ihn. Draußen wird es sooo viel besser sein. Da kann man wenigstens etwas lernen...und vielleicht auch gegen einen Hasen kämpfen! dachte ich aufgeregt.

---> Sturmwiese

Mit großen Augen schaute ich zu, wie Himbeernase das erste Junge herausfischte. Es sah fast schon eklig aus, doch als Haselschweif es trocken geleckt hatte, wirkte es schon niedlich. Aufmerksam beobachtete ich weiter, wobei ich es immer noch seeehr spannend fand. So viele Jungen auf die Welt zu bringen, war bestimmt alles andere als einfach für die arme Haselschweif. Doch plötzlich sollte ich übernehmen! Erst sah ich Himbeernase erstaunt, bevor ich realisierte, dass ich es wirklich machen sollte. "Ich schaffe das, Himbeernase, Haselschweif." miaute ich und schluckte. Haselschweif presste erneut und es kam ein weiß-graues Fellbündel zu Vorschein. Selbstverständlich voller Blut...Wie Himbeernase versuchte ich das Junge vorsichtig aus der Fruchtblase zu befreien, damit es leichter atmen konnte. Nach einigen Zungenstricken wirkte das Junge so gut wie normal. Ich legte es sehr behutsam zu den anderen Jungen zurück und sah Himbeernase strahlend an. "Die Jungen sind wunderschön! Und die atmen schon so laut wie ein Dachs mit Husten." miaute ich glücklich und freute mich.

Ich zuckte mit meinem Ohr. Ich verstand es schon, dass Falkenpfote als Anführer dagegen gekämpft hätte, aber dann gab es da auch nochmal andere Seiten. Krieger konnten sich verletzen und auch sterben, dazu war das Monster unheimlich stark. Sowie ich das vernommen hatte. Wahrscheinlich gab es da keine richtige Lösung, denn beide Entscheidungen hätten Vor- und Nachteile, weshalb ich schweigte. Jede Katze hatte ihre eigene Ansicht.
Ich nahm den letzten Bissen von dem Kaninchen und leckte mir dann genüsslich über die Schnauze. Als Falkenpfote meinte mich scherzhaft zum Krieger zu ernennen schnippte ich ihm spielerisch mit meinem Schweif hinter die Ohren. "Ich hoffe ich werde mein Amt als Krieger ehrenhaft vertreten können." schnurrte ich belustigt und zwinkerte ihm zu. Ich nickte. "Diese Schülerin war wirklich nett und sie schien mich auch zu mögen." Ich musste wieder an Winterpfote denken und lächeln. Ich freute mich darauf sie heute Abend wiedersehen zu können.
Im nächsten Moment kam dann Falkenpfotes Mentor zu uns und sagte kurz was zu seinen Schüler. Ich mochte den Kater nicht wirklich, er war immer so mies gelaunt. Auch Polarpfote kam zu uns und Falkenpfote antwortete ihr auch auf die Frage. "Ich werde der größte Krieger aller Clans." behauptete ich fröhlich und sah die beiden überzeugt an.

Kurz darauf kam endlich Himbeernase und schob mir gleichnamige Blätter zum Kauen vor die Pfoten, Hastig schluckte ich diese, denn die Heilerin sagte, dass sie schmerzen stillen würden - und von denen hatte ich momentan reichlich! Das erste Junge kam und ich presste, was mir den Schweiß von der Stirn tropfen lies. Ein ganz zartes Miauen kündigte an, dass es am leben war. Himbeernase sagte es sei eine Kätzin und schob mir das nasse Bündel zu. Ich tat wie mir befohlen und leckte das bittere Blut ab. "Du bist wunderschön ...." flüsterte ich und bemerkte jetzt erst das weiß-rote Fell des Jungen. Die nächste Schmerzwelle überkam mich und kurze Zeit später war ein braun-weißer Kater geboren. Auch ihn leckte ich rhythmisch trocken und achtete auf die Atmung, so wie Himbeerblatt es sagte. Ich konnte spüren, dass es noch mindestens zwei Junge waren und langsam neigten sich meine Kräfte dem Ende. Pressend zischte ich: "Ich kann ....nicht mehr! Bitte, Himbeernase!" Doch es musste weitergehen, also presste und atmete ich weiter und die Heilerin verkündete, dass es zwei schwarze Jungen seien, ein Kater und eine Kätzin, genau wie Aschenherz. Apropos, wo war er denn nur? "Wo ist... Aschenherz?" keuchte ich erschöpft und spürte wie meine Augen vor Müdigkeit zufielen. Ein letztes Junges kam noch nach, dass Waldpfote auf die Welt brachte. Taub vor Erschöpfung bekam ich nur noch etwas mit von einer lauten Atmung und weiß-grauem Fell. Glücklich aber total fertig sackte ich schließlich zusammen und fiel in einen tieeeefen Schlaf.

Eigentlich war alles blenden in meinem Leben gewesen, es war ruhig, naja einigermaßen und es war warm. Doch, wie könnte es anders sein war das natürlich nur von kurzer dauer. Mit einem unsanften Ruck wurde ich aus der Wärme gerissen und stieß ein klägliches Jammern aus. Ich wollte wieder zurück ins Warme! Warum nahm man mir das weg? Als ich schließlich an etwas warmes, weiches gedrückt wurde hörte ich auf zu Mauzen und wurde wieder ruhiger. Mit meinen kleinen Pfötchen suchte ich die Zitzten und robbte zu einer. Gierig begann ich zu trinken, ich hatte gar nicht gemerkt das ich so einen Hunger hatte. Schließlich drückte ich mich leicht von der Zitzte weg und grummelte einmal kurz zufrieden. Dann döste ich langsam ein.

Am letzten Abend müssten meine müden Beine mich irgendwann noch in den Ältestenbau getragen haben, denn als ich aufwachte, war ich nicht mehr im Heilerbau. Was war gestern alles passiert? Was würde heute alles passieren? Ich wusste es nicht. Doch was wusste ich schon? Hatte ich Familie? Waldpfote... In welchem Verhältnis stand sie zu mir? Ich konnte meinen Gedächtnis nicht trauen. All mein Wissen war die Gegenwart, alles andere zählte nicht. Warum sollte es auch? Ich kannte die Vergangenheit nicht. Nicht mehr. Oder? Ich schob meinen Kopf zu Fleckenbarts leerem Nest, und wisperte leise: "Auf Wiedersehen, Fleckenbart. Ich liebe dich." Sanft drückte ich meine Nase in sein leeres Nest und atmete tief seinen Duft ein. Nie wieder wollte ich diesen Geruch vergessen. Nie wieder. Langsam schloss ich meine Augen und atmete aus. Nie wieder wollte ich das vergessen.

~Tod von Waldsee~

Als Krähenpfote meiner Meinung nach gegenüber schwieg, was den Kampf anbetrifft, konnte ich das verstehen. Immerhin ist Krieg keine schöne Sache, schalte ich mich und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Krähenpfote. Als er mir den Schweif spielerisch hinter meine Ohren schnippte und sagte, das er hoffte sein Amt als Krieger ehrenvoll vertreten zu können, setzte ich eine gespielt ernste Miene auf und sprach mit tiefer Stimme:"Das hoffe ich ebenfalls, junger Krieger." Dann erwiderte ich sein Zwinkern und hörte ihn gespannt zu, als er von der Lotusclan-Schülerin erzählte. Er fand sie ziemlich nett und sie schien ihn wohl auch zu mögen. Dürfen die beiden einander mögen? Darf ich überhaupt Polarpfote gernhaben? überlegte ich und sagte erst einmal nichts dazu, nicht das ich noch etwas falsches tat. Stattdessen meinte ich fröhlich:"Also wenn sie so nett ist musst du sie mir mal auf der nächsten Versammlung zeigen, damit ich mich selbst davon überzeugen kann." Nachdem ich Polarpfote geantwortet und mein Mentor weggegangen war behauptete Krähenpfote überzeugt, das er der beste Krieger ALLER Clans wird. Erst da bemerkte ich, das er sein Kaninchen schon aufgegessen hatte, während bei mir noch die Hälfte übrig war, ich war aber schon satt. Freundlich schob ich Polarpfote meinen restlichen Anteil hin und miaute so gelassen wie möglich:"Hier das kannst du haben, du hast doch sicherlich auch Hunger." Dann wandte ich mich an Krähenpfote und witzelte:"Also wenn du so schnell ist, wirst du der dickste Krieger noch dazu." Ich leckte mir kurz eine Pfote sauber, ehe ich fortfuhr:"Ne, war nur ein Witz. Aber wirklich der beste Krieger aller Clans, auch besser als Luchsstern?"fragte ich und dachte mit voller Ehrfurcht an den Anführer. Ich wollte zwar selbst einer der besten Krieger werden die es gab, aber wirklich DER beste?

Ich schlug meine Aufen auf und war sofort hellwach. Warum wohl? Schnell schüttelte ich mir ein paar Moosfetzen aus meinem Fell und gähnte, weil ich es sonst auch immer tat. Meine Muskeln schmerzten ein wenig, aber ich hatte keinen blassen Schimmer warum. Gut gelaunt schon ich mich aus dem Kriegerbau, der bis auf mich schon ganz leer war, und riss überrascht die Augen auf. Über Nacht hatte sich die Blattfrische eingestellt! Die Jahreszeit, in der ich geboren war. Ich atmete tief den Duft der ersten Blätter ein, und setzte dann ein zufriedenes Lächeln auf. Die Blattgrüne mochte schön sein, auch der Blattfall mit seinen vielen Farben war wunderbar. Aber das Erwachen der Natur aus dem eisigen Schlaf der Blattleere... Ich seufzte leise. Ja, die Blattfrische war meine Lieblingsjahreszeit. Mein noch schweifte über das Lager hin zum Frischbeutehaufen, und mein Magen begann zu knurren, als ich ein Kaninchen ausmachte. Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit schon nichts mehr gegessen! Das letzte Mal in der Blattleere... Ich schmunzelte, nahm mir das Kaninchen und ließ mich neben der erstbesten Katze fallen, die ich traf. Es war Dämonenherz, der ewig schlecht Gelaunte. "Morgen, Dämonenherz!" Ich sagte absichtlich nichts wie: "Tolles Werter heute, findest du nicht auch?", denn ich wollte mir meine Stimmung nicht ruinieren lassen. Genüsslich leckte ich mir mit der Zunge überbringen die Lippe, dann begann ich zaghaft, mein Kaninchen zu fressen. "Willst du auch was ab?" Ich sah Dämonenherz fragend an, und hoffte, keine allzu miese Antwort zu erhalten.