EfeuClan Lager

Die erste Nacht in unserem neuen zu Hause war komisch geworden. Auch wenn ich mitten in der Wildnis schlafen musste, fühlte ich mich behütet durch die vielen Katzen um mich herum. Trotzdem vermisste ich mein weiches Kissen in meinem geflochtenem Körbchen und den warmen Ofen.... hach der Ofen... müde öffnete ich am nächsten morgen die Augen zu schmalen schlitzen und bemerkte, dass meine Baukameraden Fleckenbart und Waldsee noch tief und fest schliefen. Ich wusch mein Fell kurz ordentlich und streckte dann die alten Knochen. Zwischendurch knackste es leicht, doch daran hatte ich mich bereits gewöhnt. Noch eine Weile blieb ich liegen, bis ich keine Lust mehr hatte und lief dann doch schließlich unschlüssig auf die Lichtung. Viele Katzen waren schon wach und jeder schien seine Aufgabe zu haben. Um nicht zu stören setzte ich mich in ein sonniges Eckchen und beobachtete das Treiben ein wenig. Zum Glück schien Echo schon Anschluss gefunden zu haben, denn er unterhielt sich mit einem bunten Jungen.

Mit offenem Maul und großen Augen sah ich den schwarzen Krieger an und vergaß sofort wieder was er gesagt hatte. Warum war ich noch mal hier? Da sprach mich plötzlich ein grau-weißes Junges an, das ich bisher noch nicht gesehen hatte. "Hallo ich bin Echsenjunges," stellte ich mich ebenfalls vor und grinste den Kater an, denn er war mir auf Anhieb sympathisch. "Wo kommst du denn auf einmal her? B-bist du von einer Eule gebracht worden?" fragte ich neugierig nach. "Mama hat gesagt, dass manche Jungen von Eulen gebracht werden.... geht das überhaupt?" Ich warf noch einmal einen Blick zu den Kriegern, doch niemand schien uns zu beachten. "Komm mit, ich weiss wo wir gaaaanz toll spielen können!" mauzte ich leise und warf Echojunges einen schelmischen Blick zu, während ich auf den Heilerbau deutete und los rannte.

Das bunte Junge stellte sich als Echsenjunges vor und ich mochte es direkt. Als er fragte ob ich von einer Eule gebracht wurde hatte ich erst ein bisschen Angst. Gab es hier etwa Eulen? Die sind doch bestimmt gefährlich. dachte ich. "Mit einer Eule gekommen? Nein ich bin gestern, hier angekommen. Ich war mal eine Hauskatze. Ich bin mit Gismo gekommen." antwortete ich und deutete auf meinen Ziehvater, der sich in die Sonne gelegt hatte. Echsenjunges sagte er wüsste wo man spielen kann und rannte auch gleich los zum Heilerbau. Ich fragte mich zwar wie man da spielen konnte, aber er wird es schon wissen. "He, warte auf mich!" rief ich ihm hinterher und rannte auch direkt in den Heilerbau. Dort roch es genau wie gestern irgendwie süßlich. "Und was machen wir jetzt?" fragte ich nach und sah mich genau um. Hier gab es sooo viele verschiedene Kräuter die alle anders rochen. Ein paar davon hätte ich am liebsten gleich aufgegessen.

Als Echojunges erzählte, dass er einmal eine Hasukatze war, sah ich ihn staunend an. "Wirklich? Kraaaass... wie ist es so als H-Hauskätzchen?" fragte ich nach und betrat zeitgleich den Heilerbau. Himbeernase und Waldpfote waren zwar da, schienen aber abgelenkt. Ich deutete Echojunges gaaaanz leise zu sein und schlich mich an den Heilerinnen vorbei, zu den Kräutervorräten. "Wurzeljunges und ich haben schon einmal Honig bekommen, der ist soooo süß und lecker!" flüsterte ich gaaanz leise und krabbelte einen Blätterhaufen hoch, wobei ein paar Rindenstücke auf den Boden fielen und unter meinem Gewicht zerbrachen. Erschrocken zuckte ich zusammen, kletterte dann aber weiter und fand schließlich den Honig. Begeistert tippte ich meine Pfote hinein und leckte daran. "Du auch?" mauzte ich fragend und sah hinunter zu Echojunges. Mit der kleinen weißen Pfote stupste ich das Gefäß mit Honig an, bis es hinunter fiel und auf dem Boden aufklatschte. Echojunges bekam wohl ein paar Spritzer ab, weshalb ich entschuldigend mit den Ohren zuckte. Ein paar hübsche gelbe Blüten fielen mir sofort ins Auge und ich musste sie unbedingt mitnehmen. "Für meine Mama! Die wird sich freuen!" miaute ich aufgeregt und kletterte zurück zu Echojunges, wo ich genüsslich begann den Honig aufzuschlecken.

"Es war furchtbar laaangweilig. Ich hab immer aus Versehen Sachen umgeworfen." gab ich zurück und musste an die Gedanken daran grinsen. Dann kletterte Echsenjunges einen Berg Blätter hoch und warf Honig zu mir herunter. Ich leckte daran und er war wirklick süß. Das war sooo lecker ich schleckte noch mehr davon auf, bis alles weg war. Waldpfote und die andere Heilerin schienen uns noch nicht bemerkt zu haben, also kletterte ich auch noch ein bisschen auf dem Berg herum und verfing mich auf einmal in irgendwas klebrigem. Ich versuchte es aus meinem Fell zu kriegen, aber dadurch verfing es sich in meinen Pfoten. Ich gab es auf und bemerkte ein paar lila Blüten die sooo gut rochen, dass sie mich fast magisch anzogen. Ich leckte an einer Blüte und es schmeckte auch noch richtig gut! "Das musst du mal probieren!" sagte ich zu Echsenjunges und warf ihm eine Blüte zu. Ich aß 2 Blüten davon ganz auf und ging dann wieder zu dem Bunten. "Das ist echt ein lustiger Platz hier." lächelte ich ihn an.

Ich wurde ziemlich unsanft vom Gemauze meiner Jungen aus dem Schlaf gerissen. Eigentlich war ich noch nie die Frühaufsteherin gewesen, doch jetzt, seit Echsenjunges und Wurzeljunges so aktiv waren wurde es anstrengend. Langsam rappelte ich mich auf und strich Nieseljunges kurz mit meinem Schweif über den Kopf. "Aufstehen Kleines.", schnurrte ich leise und betrachtete sie aus meinen bernsteinfarbenen Augen. Dann wandte ich mich kurz an Rußhauch und miaute gedämpft: "Guten Morgen!" Ohne lange zu warten verließ ich die Kinderstube und sträubte mein Fell gegen die Kälte. Mit zusammengekniffenen Augen suchte ich das Lager nach meinen Jungen ab. Wo waren denn jetzt schon wieder Echsenjunges und Wurzeljunges hin? Wie konnte ich so aufgeweckten Jungen jemals beibringen, dass das eigentliche Leben bei weitem nicht so lustig ist. Es wird begleitet von dem Tod. Wie konnte ich ihnen das nur beibringen.

Ich zuckte etwas zusammen, als Aschenherz mich anfuhr. Dann neigte ich den Kopf vor Haselschweif. Entschuldige bitte die Aktion von gestern. Ich wollte Kämpfe im Lager vermeiden Als ich das gesagt hatte, rief Feuerblatt die Paroullien aus. Mein Schweif senkte sich. Ich war nicht dabei. Seufzend trottete ich wieder zum Lagerrand. So wie du dich gestern benommen hast, ist das auch kein Wunder, keifte mich mein Verstand an. Trotzdem wirkte ich etwas verloren. Ohne eine Aufgabe kam ich mir ziemlich nutzlos vor.

Ich schaute zu Nachtschatten und lächelte. "Ja, bitte.", schnurrte ich und lief näher zu ihm und begann zu Fressen. Zwischen den Bissen richtete ich meine Aufmerksamkeit immer wieder auf Haselschweif und Aschenherz, bis die beiden schließlich verkündeten das sie Junge erwarteten. Erfreut richtete ich mich auf und lächelte. "Das ist ja toll!", schnurrte ich begeistert und schaute dann zu meinem Vater der die Patrouillen einteilte. Jagen, gut, das war jetzt nicht meine Lieblingsbeschäftigung aber ich musste Wiesenpfote ja alles beibringen. Schnell suchte ich das Lager nach meiner Schülerin ab, konnte sie aber noch nicht finden. Vermutlich schlief sie noch.

Die Patrouillen wurden eingeteilt und ich sollte mit Rostherz jagen gehen. Super ich liebe jagen, dachte ich fröhlich. "Ich ähm geh mal zu Rostherz", sagte ich zu den anderen Schülern und ging zu meiner Mentorin. "Rostherz wo genau gehen wir heute jagen?", fragte ich sie. Eigentlich ist es mir egal , solange mich keine Eule mit nimmt, dachte ich denn ich dachte wieder an Zimtpfote der ja am vergangenem Tag von einer Eule mitgenommen wurde. Geduldig wartete ich auf Rostherz' Antwort und wartete gleichzeitig darauf das Spinnenbein kam.

Papa war natürlich alles andere als begeistert, dass wir Fuchs spielten, aber immerhin gab es Hasen! Mit einem hungrigen Blick sah ich auf die Frischbeute und setzte mich gleich dran. Doch bevor ich anfing zu essen, sah ich hoch. "Also Fledermausjunges und Mama brauchen auch was. Frischbeute wird sie bestimmt aufwecken, oder?" fragte ich mit leuchtenden Augen und versuchte ein Stück des Hasen. Es schmeckte köööstlich! Laut aufseufzten schaute ich mich um und zuckte zusammen, da Echsenjunges einfach verschwunden war! Wo ist er nur? Spielen wir nicht mehr Fuchs? fragte ich mich und vergaß dabei weiter zu kauen.

Während ich auf die Antwort von Himbeernase wartete, schaute ich verträumt durch die Gegend und malte mir aus endlich nach draußen zu gehen und was spannendes zu unternehmen. Doch plötzlich hörte ich leise Stimme, die ich mir doch bestimmt nicht ausgedacht hatte. Oder? Leise drehte ich mich um und ging nach hinten zum Kräutervorrat, wo ich Echsenjunges und Echojunges entdeckte. "Oh, Oh..." miaute ich mit großen Augen. Wenn Himbeernase das sehen würde, müsste ich ja aufräumen und wir würden nie nach draußen gehen können! Schnell lief ich zu den beiden kleinen Jungen und flüsterte ernst:"Wenn ihr beide eure Ohren noch haben wollt, dann lauft geduckt weg. Ich versuche aufzuräumen!" Schnell huschte ich sie mit meinen Schweif etwas auf und zuckte zusammen, als ich bemerkte, dass sie Katzenminze gefuttert hatten! Oh nein, Oh nein, was mache ich da nur? dachte ich nach und fing mit der Schadensbegrenzung an. Hoffentlich hatte Himbeernase nichts gesehen...

Noch eher wir das Schülergespräch fortsetzten konnten, teilte Feuerblatt die Patrouillen für diesen Tag ein. Ich würde mit ihm, Diamantensplitter, Honigfell und Wiesenpfote auf Patrouille gehen, nur sagte mein Mentor nichts davon, was wir machen würden. Ich wand mich noch mal kurz an die anderen Schüler und miaute: "Ich gehe dann mal zu Feuerblatt. Vielleicht dürfen wir ja nochher mit auf die große Versammlung!" Dann drehte ich mich um und trabte zu Feuerblatt. Unterwegs stellte ich fest, dass schon einige Katzen wach waren, auch die Jungen tollten wild herum, wobei Echojunges und Echselnjunges zum Heilerbau rannten. Na das wird sicher Ärger geben. stellte ich belustigt fest. Bei Feuerblatt angekommen, ließ ich mich nieder und fragte: "Guten Morgen." Was machen wir denn heute?" Dann wartete ich auf die anderen.

Nachdem ich mit dem Essen fertig war, vergrub ich fein säuberlich die Knochen des Bussards am Rande des Lager und ließ mich anschließend in der Sonne nieder um meinen Körper aufzuwärmen. Ich beobachtete eine Zeit lang das Treiben im Lager, wie die Jungen miteinander spielten und die Schüler sich zusammen in ein Gespräch vertieften, dann jedoch teilte Feuerblatt die Patrouillen ein. Ich würde mit Spinnenben und Polarpfote jagen gehen. Spinnenbein war manchmal zwar etwas grimmig, aber noch lange nicht so schlecht drauf wie Dämonenherz. Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Polarpfote zu mir kam. Sie fragte mich auch gleich, wo wir jagen gehen würden. Darauf antwortete ich ihr: "Wir warten noch auf Spinnenbein, da er diese Patrouille anführt. Er wird auch entscheiden, wo wir jagen gehen." Ich warf meiner Schülerin einen fröhlihen Blick zu und stellte fest, dass das Sonnenbad meine Laune erheblich gesteigert hatte. Spielerisch schnippte ich ihr mit dem Schweif übers Ohr und meinte gespielt streng: "Heute erwarte ich vollen Einsatz von dir!" Dann blickte ich zu Spinnenbein und hoffte, dass wir bald los könnten.

Als ich aufwachte, erfüllte mich de beruhigende Duft nach Kräutern und Waldpfotes Stimme, die ein wenig ängstlich klang. Schwerfällig schlug ich die Augen auf und sah dann, was ich eigentlich schon vermutet hatte: Ich hatte im Heilerbau übernachtet, und irgendjemand hatte hier eine furchtbare Unordnung gestaltet. Ein unangenehmes Ziehen in meiner Bauchgegend sagte mir, dass ich diese Nacht wohl besser im Ältestenbau verbracht hätte, doch ich konnte mir nicht wirklich denken, warum. Auch als ich aufstand, sah ich den Grund immer noch nicht. Ich tappte zu Waldpfote und wunderte mich insgeheim, weshalb mir meine Bewegungen nicht so weh taten wie sonst. Dafür schien meine Stimme noch brüchiger und krächzender zu klingen als sonst. "Hallo Waldpfote. Kann ich dir helfen... Und nachher vielleicht mit dir sprechen?" Ich glaubte nun, den Grund für das Ziehen in meinem Bauch erkannt zu haben, und mit war nicht wohl dabei, Waldpfote damit zu belasten. Ich seufzte. Aber einer muss es erfahren... Dabei weiß ich noch nicht mal genau, wie ich es ihr dann sagen werde...

Plötzlich tauchte Waldpfote auf und schien geschockt über das hübsche Chaos, dass wir hier angerichtet hatten. Unschuldig sah ich zu Echojunges und zurück, doch die Heilschülerin sagte bloß im ernsten Ton, dass wir schnellstmöglich verschwinden sollten. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und sprang Echojunges aufgescheucht an. "Los schnell, weg!" mauzte ich und schnappte noch meine geklauten gelben Blüten, ehe ich aus dem Heilerbau stürmte. Ich lief über die Lichtung und rannte immer weiter, wobei die Blume über den Boden schleifte und kaum noch Blüten an ihrem Stängel hatte. "Komm mit, ich stell dir Mama vor," sagte ich zu meinem neuen Freund und lief rüber zur Kinderstube. "Mama!" rief ich in freudiger Erwartung und plumpste durch den Eingang. Glücklicherweise war sie eeeendlich wach! Stolz legte ich ihr die kaputte Blume vor die Pfoten. "Guck mal Mama, d-die ist für dich," mauzte ich und fühlte mich, als hätte ich ihr 10 Beutetiere vor die Pfoten gelegt.

Rostherz sagte wir würden noch auf Spinnenbein warten weil er die Patroullie anführen würde und entschied wo wir jagen würden. Dann schnippte Rostherz mir mit den Schwanz über mein Ohr und sagte mir das sie heute vollen Einsatz von mir erwarten würde. "Ich werde mich ganz doll anstrengen", sagte ich zu Rostherz voller Elan. Wann kommt Spinnenbein denn endlich, dachte ich genervt denn ich konnte es kaum erwarten.

Schattenjunges schien zumindest von dem Hasen begeistert zu sein, doch als er sagte, dass Rußhauch ebenfalls Frischbeute brauchte, legte ich schuldbewusst die Ohren an. "Da hast du wohl Recht," murmelte ich und sah auf die mageren Reste des Hasens hinab. Die besten Stücke hatten mein Sohn, Wurzeljunges und ich schon gegessen. Mürrisch nahm ich die letzten Überreste und hörte gerade Feuerblatts Patrouilleneinteilung für heute. Da ich eine Jagdpatrouille anführen sollte, beeilte ich mich und lief zur Kinderstube. Taubenschwinge und Nieseljunges lagen noch in ihren Nestern, so wie Fledermausjunges und Rußhauch. Mit leicht schlechtem Gewissen legte ich die Reste vor das Nest meiner Gefährtin und sah sie mit meinen gelben Augen kühl an. "Es ist nicht viel aber ...." Ich nahm mir vor ihr ein frisches Stück zu bringen, sobald ich vom Jagen zurückkam und wandte mich ab. Draußen auf der Lichtung schienen Rostherz und Polarpfote schon auf mich zu warten, also gab ich das Zeichen zum Aufbruch. "Dornensumpf," sagte ich knapp und ging voraus.

----> Dornensumpf

Spinnenbein kam zu uns und gab uns das Zeichen zum Aufbruch und sagte das wir zum Dornensumpf gehen würden. Toll, dachte ich fröhlich, Auf geht's. Schnell rannte ich Spinnenbein hinterher denn ich wollte endlich jagen gehen. Heute werde ich mich sehr arg anstrengen, sagte ich zu mir selbst und rannte in Richtung Dornensumpf  und hoffte darauf das Rostherz nachkommen würde.

-----> Dornensumpf

Das Junge, das in mich hineingerannt war, entschuldigte sich nicht einmal und rannte einfach weiter. So eine Frechheit., dachte ich angewidert. Wenn wir damals so durch das Lager getobt wären und Krieger umgerannt hätten, wäre das nicht einfach so hingenommen worden. Auch nachdem ist das Junge angefaucht hatte, schien es das Gesagte nicht zu verstehen, bis ich mir von Spinnenbein, dem Vater dieses Mäusehirns anhören musste, ich solle mit seinem Sohn nicht so reden. "Was kann ich dafür, wenn er Steine in den Augen hat und mich einfach ummäht?, sagte ich kühl, ehe ich mich abwandte und nun auf Falkenpfote zuging. Nebenbei hörte ich, das wir für eine Patrouille eineteilt worden waren, der Waldrand war unser Patrouillengebiet - umso besser für mich, da ich ihm ja die Grenzen zeigen wollte. "Falkenpfote, unsere Patrouille verlässt gleich das Lager.", sagte ich ruhig, ehe ich mich schon einmal Richtung lagerausgang begab.

Wir unterhielten uns eine Weile und ich aß schnell mein Falken auf und ich wollte dem neuen Jungen antworten, doch die Jungen aus der übervollen Kinderstube gesellten sich zu ihn. Als mein Mentor kam und sagte, das wir auf Patrouille gehen würden, sprang ich begeistert auf und schaute nochmal zu Krähenpfote und Polarpfote."Viel Spaß!" rief ich und sah nun meinen Mentor erwartungsvoll an:"Und wo patrouillieren wir?"

Polarpfote bestätigte mir, dass sie sich heute besonders anstrengen würde. Stumm dachte ich nur bei mir: Hoffen wir, dass das gut klappt. Es dauerte nicht lange, da trat Spinnenbein auch schon auf uns zu. Der dürre Kater war wie immer sehr wortkarg und meinte daher nur, dass es zum Dornensumpf gehen würde. Meine Schülerin trabte ihm ziemlich energiegeladen hinterher, doch mir war auf einmal ein wenig die Lust vergangen. Naja, nur weil wir in einer Jagdpatrouille sind, müssen wir ja nicht viel miteinander zu tun habe. Dann trabte ich den anderen beiden hinterher.

---> Dornensumpf

Ich hörte die lärmenden Stimmen meiner Brüder und hielt mir die Ohren zu, um in meinen süßen Träumen von duftenden Wiesen und aufregenden Wäldern zu bewahren. Doch nach einer Weile weckte mich auch Mama und ich gab es auf. Also rappelte ich mich auf und wusch mein wuscheliges Fell damit es schön glänzte , während ich nuschelte:"Guten Morgen Mami!" Fertig mit meiner Wäsche folgte ich Taubenschwinge nach draußen und ließ mich neben ihr nieder, während ich unsere Felle betrachtete. Warum sehe ich so aus wie sie, Wurzeljunges und Echsenjunges haben doch auch andere Fellfarben! dachte ich und träumte, wie es wohl wäre ein Anderes Fell zu haben. Aus meinen Träumereien wurde ich von meinen Bruder Echsenjunges gerissen, der Mama eine zerrupfte Blume hinlegte. So eine hatte ich noch nie gesehen, immerhin müssen wir im Lager bleiben. Mit einem teils spöttischen, aber auch teils erstaunten Lächeln betrachtete ich die hübsche Blume und flüsterte:"Ohh, die ist ja hübsch..." Doch mein Staunen verwandelte sich in Neugier. Da es solche Blumen hier nicht gab müssen sie draußen gewesen sein! Fragend beäugte ich meinen Bruder mit möglichst gleichgültigen Blick und fragte ihn, während ich meine Aufregung unterdrückte:"Wo hast du die her? Warst du etwas draußen? Aber ich dachte wir dürfen nicht raus!" Dann wandte ich mich zu Mama und miaute mit großen Augen:"Können wir bitte auch rausgehen? Ich wette es ist dort wunderschön. Bitte, ich möchte wissen wie das Kornblumenfeld aussieht, von dem die Schüler erzählen." Auf eine Frage wartend warf ich einen vielsagenden Blick meinen Bruder zu. Vielleicht dürfen wir heute ja raus...

Eine leichte Welle der Erleichterung überkam mich, als ich die strahlenden Augen Haselschweifs erblickte, welche sogleich euphorisch aus dem Heilerbau rannte als hätte eine Schlange sie gebissen. Wie oft hatte ich es schon erlebt dass Kätzinnen ein geradezu entsetzten Gesicht machten, als es hieß sie erwarten Junge? Damit muss man nunmal rechnen!, merkte ich innerlich an und schüttelte leicht den Kopf. Darauf dass Waldpfote darauf bestand, die Junge in Haselschweifs Bauch würden Steinen gleichen wusste ich nichts zu erwidern. Sie ist jung und muss noch viel lernen. Jedoch bevor ich Waldpfote meine heutigen Pläne verraten konnte klang gekicher und gerumpel aus dem Kräutervorrat, unwillkürlich sträubte sich mein Fell. Waldpfote schlich sich nach hinten und ich folgte ihr, wobei mir ein buntes Junge zwischen die Beine lief. Der Kräutervorrat war zerstreut, mitten drin Echsenjunges und Echojunges. "Hier geblieben," zischte ich und schnitt Echojunges den Weg ab. Echsenjunges war auf und davon, aber auch er würde nicht ungeschoren davon kommen. "Ich hoffe dir ist bewusst, dass sich das nicht gehört. Du solltest lernen dich zu benehmen, wenn du nicht zurück zu den Zweibeinern willst," merkte ich spitz an, wobei mein Schweif leicht peitschte. "Gerade du solltest dir sowas nicht erlauben, aber was soll man von einem Hauskätzchen anderes erwarten?" Ich seufzte matt. "Wie es aussieht darfst du heute den Kräutervorrat aufräumen, Waldpfote. Echojunges wird dir dabei helfen," miaute ich, wandt mich dann aber wieder Echojunges zu. "Ich glaube du weißt wenigstens dich zu entschuldigen, oder? Also, was habt ihr alles gegessen?", wollte ich streng wissen. Eine Vergiftung war leider nie auszuschließen, und in der Blattleere ließen sich Kräuter nur schwer auftreiben, aber die Jungen mussten das mit ihren Streichen nicht noch toppen. Sie hatten definitiv zuviele Flöhe im Kopf. "Waldsee, ich würde dich bitten die beiden alleine zu lassen." Meine Ohren zuckten schlaff und ich warf den jungen Katzen einen tadelnden Blick zu.

Kopfschüttelnd schaute ich zu Echsenjunges und legte leicht meine Ohren an, es war zwar süß das er mir diese Blume brachte, doch er hatte sie sicher nicht außerhalb des Lagers gefunden, denn diese Blüte war eindeutig aus dem Heilerbau. Tadelnd schüttelte ich den Kopf. "Echsenjunges, warst du etwa gerade im Heilerbau?", miaute ich und lächelte leicht als sich Nieseljunges über die Blume beugte und sie einfach nur schön fand. Als sie mich jedoch fragte ob sie raus dürfte verschwand das Lächeln von meinem Gesicht und ich wurde ernst. "Ihr werdet beide noch früh genug aus dem Lager kommen, es besteht kein Grund zur eile.", sagte ich und blickte sie ernst an. Wie konnte man nur so stürmisch sein? Ich gähnte kurz und bedachte Echsenjunges mit einem strengem Blick.

Mama schien verärgert zu sein, dass Echsenjunges die Blume aus dem Heilerbau hatte. Verständnislos rollte ich etwas mit dem Augen, immerhin hat er ja nicht ohne Erlaubnis das Lager verlassen. Das wäre viel aufregender gewesen, dachte ich und stellte mir vor, wie wir durch die wilden, ubekannten Wiesen preschten. Ich bemerkte das Mama bei meinen Anblick lächelte. Was ist denn so witzig? dachte ich etwas beleidigt. Beim Anblick eines Kriegers sollte man nicht lächeln, sondern erzittern! Doch nach meiner Frage verdunkelte sich ihr Gesicht wieder und sie verneinte. Sie sagte zwar nicht wirklich nein, doch man sollte es als solches deuten. Sie blickte mich ernst an und ich blickte unschuldig und mit großen Augen zurück. Danach versuchte ich die Stimmung aufzuheitern und widmete mich Echsenjunges. "Ich glaube du solltest dich entschuldigen." Und ich deutete in die Richtung wo er herkam. Mir war nicht entgangen wie er mit einen anderen Jungen rein, aber allein wieder rausgegangen ist. Aufmunternd tippte ich ihn kurz auf die Schulter und sah mich auf der Lichtung um, ehe ich meine Großcousine Ginsterpfote entdeckte. Mit kleinen Hopsern huschte ich in ihre Richtung, um nicht von einen Krieger nieder getrampelt zu werden und setzte mich neben sie. Sie hatte sich vermutlich gerade mit einem lohfarbenen Krieger unterhalten und ich ahmte Ginsterpfote nach, während ich dem Krieger einen wartenden Blick zu warf, da ich wissen wollte was er zu sagen hat.