EfeuClan Lager

Spinnenbein konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er Rostherz anscheinend mit seiner Anwesenheit erschreckt hatte. Die Graue klagte ihr Leid und vor allem schien sie sich wegen ihrem Neffen Falkenpfote zu sorgen. "Familie ist das wichtigste auf der Welt und geht immer vor. Es ist verständlich, dass du dich um ihn sorgst. Zwar bin ich nicht verwandt mit ihm, doch er war ... ist mein Schüler und ich fühle mich teilweise ebenfalls verantwortlich für ihn. Wenn ich diesen räudigen LotusClan Kater das nächste Mal alleine treffe wird die Sache ganz anders ausgehen." Ein tiefes Knurren drang aus der Kehle des Schwarzen und er bohrte kurz seine langen Krallen in den frostigen Boden. Doch als Rostherz sagte, dass sie lieber Falkenpfote's gebrochenes Bein an seiner Stelle hätte, schüttelte der Schwarze den Kopf. "Sag so etwas nicht. Er hat noch sein ganzes Leben vor sich und wird es auch auf drei Beinen gut meistern, da bin ich mir sicher." Spinnenbein spürte Blicke auf sich ruhen und drehte sich um. Rußhauch blickte zu ihm, so wie Sturmseele und Wolkensee. Der Kater hasste es wenn man über ihn tuschelte, so wie damals als Junges und Schüler. Wie oft wurde er wegen seiner langen Ohren und Beine gehänselt? Er warf einen wütenden Blick zu seiner Gefährtin und wandte sich dann wieder ab.

Ertappt senkte Rußhauch den Blick kurz, als Wolkensee direkt fragte, ob ihre eher depressive Stimmung etwas mit Spinnenbein zu tun habe. Einen Moment folgte ihr Blick dem ihrer Freundin zu dem schwarzen Kater und ihr Nackenfell richtete sich gegen ihren Willen leicht auf. "Wir haben seit der Ernennung von Fledermauspfote und Schattenpfote kein gutes Wort mehr gewechselt", sagte sie mit leiser und belegter Stimme, "Er ist so... bitter geworden. Ich erkenne ihn gar nicht wieder. Und ich kann und will alles nicht mehr. Die bösen Blicke und Worte, das ständige Ignorieren.. Ich will es beenden." Sie seufzte tief, hob den Blick und sah Wolkensee in die freundlichen blauen Augen, bevor sie mit einem etwas verzweifelten Unterton fortfuhr. "Ich will keinen Fremden als Gefährten haben.. Sobald die Kleinen wach sind, werde ich mit ihnen reden." Ein leichtes Zittern begleitete den letzten Satz. Obwohl die Kleinen, mittlerweile ihre Mutter überragen, waren sie für Rußhauch immer noch ihre heißgeliebten Jungen, ihr ein und alles. Als sie Schritte hörte, drehte sie den Kopf und sah, wie ihr Kindheitsfreund Sturmseele auf sie zukam. Schwach lächelnd erwiderte sie seinen Morgengruß und knirschte dann mit den Zähnen. "Sehe ich wirklich so bedrückt aus?", fragte sie kritisch und legte die Ohren an, es musste schliesslich nicht der ganze Clan von ihren Familienproblemen erfahren.

Honigfell war gestern Nacht eine Weile bei Taubenschwinge und Wurzeljunges Leichen gesessen um für die beiden Totenwache zu halten. Innerlich hatte sie sich die ganze Zeit geschworen dass sie den Verantwortlichen dafür töten würde. Aber irgendwann übermannte sie die Müdigkeit also hatte sie sich entschuldigt und war in den Kriegerbau gelaufen, kaum war sie in ihr Nest gefallen war sie auch schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen schlug Honigfell gähnend ihre Augen auf und schüttelte ihren Kopf. Sie war müde und wollte heute nur noch schlafen. Da sie erst gestern Abend gegessen hatte und sie auch nicht das Bedürfnis hatte erneut etwas zu essen blieb sie erstmal eine Weile liegen und drehte sich schließlich so hin das sie in ihrem warmen Nest mit ihrer Fellpflege beginnen konnte. Ja, sie durfte jetzt auch einmal Faul sein. Wenn Aschenherz die Patrouillen verkünden würde, würde sie den Kriegerbau verlassen und sich voller Eifer an die Arbeit machen, aber noch konnte sie noch etwas ihre Ruhe genießen. Da sie Zeit hatte dachte sie nochmal in aller ruhe über das Gespräch mit Wolkensee nach, diese schien in letzter Zeit also wirklich nur noch Augen für Flussstern zu haben. Doch was würde das zwischen den Clans bedeuten, der EfeuClan und der AhornClan schienen sich ja zu verstehen, würde Wolkensees möglicher Clanwechseln das etwa alles zerstöhren? War es das dann wert? Oder noch schlimmer was war wenn Honigfell gegen ihre Halbschwester Kämpfen musste, wem galt dann ihre Treue, dem Clan oder ihrer Familie. Sofort schüttelte Honigfell energisch ihren schönen Kopf. Nein über so etwas dachte sie jetzt sicher noch nicht nach.

Die Wache verlief so ruhig, wie ich es erwartet hatte, doch der Gedanke an den wartenden Danny am Kornblumenfeld ließ mich nervös zappeln. Am liebsten würde ich meine Sorgen mit Hirschsprung besprechen und sofort über die weiten Hänge des EfeuClan Gebietes stürmen und dem einsamen Streuner sagen, dass es mir leid tat. Doch ich musste mich zusammenreißen. Das hier war sicherlich wichtiger. Ich atmete die kühle Nachtluft ein und beobachtete die SternenClan-Krieger am schwarzen Himmel, die uns mit leuchtenden Augen beobachteten. Fröstelnd kuschelte ich mich an das weiche Fell meines Bruders, um ihn zu wärmen und mich selber warm zu halten. Es kam mir, wie eine halbe Ewigkeit vor, die kalt, ernst, aber auch aufregend auf mich wirkte, als endlich die ersten Sonnenstrahlen hinter den hellgrünen Hügeln auftauchten und die Landschaft in ein zartes Rosa-Orange verwandelten. Gähnend begrüßte ich Luchsstern, der kam, um uns zu entlassen. "Vielen Dank, Luchsstern und Guten Morgen, Bruderherz!", murmelte ich und bewegte meine steifen Beine Richtung Kriegerbau, wo ich etwas Moos zusammenscharrte und mich in das im provisorische Nest legte, wo ich sofort einschlief.

Ich hörte Spinnenbein aufmerksam zu und nickte bei seinen Worten. Familie ist wirklich das wichtigste. Und mit einem Nicken stimmte ich ihm zu. "Sollte mir dieser Schüler im Kampf jemals gegenüber stehen, wird er froh sein, wenn er mit nur einem gebrochenen Bein davon kommt." knurrte ich. Dann richtete ich mich ein wenig auf und schüttelte mein Fell einmal durch. Genug gejammert für heute. Der Clan braucht jetzt jeden Krieger. Spinnenbeins nächste Worte ließen mich nachdenklich werden. Natürlich ist Falkenpfote noch jung, aber gerade deshalb sollte er nicht krank im Heilerbau liegen. Der geschmeidige schwarze Kater vor mir konnte mich nicht von meinen Gedanken abbringen, doch als er den Kopf nach hinten drehte, blickte auch ich zu den dort versammelten Katzen. Wolkensee, Sturmseele und Rußhauch starrten uns regelrecht nieder. Ich konnte mir aus ihrem Verhalten keinen Reim machen. "Darf man jetzt nicht einmal mehr mit einer anderen Katze reden?" brummte ich mehr zu mir selbst und versuchte so gut es ging die Blicke zu ignorieren.

Langsam öffnete ich meine Augen und stellte fest, dass es sehr leer im Schülerbau war. Mein Bruder Fledermauspfote schlief wie meistens vor sich hin und Falkenpfote war nicht da, da er im Heilerbau sein Bein kurieren musste. Immerhin ist es still überlegte ich und stand auf, wobei einiges Moos in meinem kurzen Fell feststeckte. Seufzend säuberte ich meinen Pelz bis er einigermaßen ordentlich aussah und verließ den Schülerbau, wo ich feststellte, dass die meisten Katzen schon wach waren. Auch meine Eltern, die aber weit entfernt voneinander saßen. Spinnenbein mit meiner Mentorin Rostherz und Rußhauch mit Wolkensee und Sturmseele. Das ist mir zu kompliziert. Ich bleibe einfach hier sitzen und warte ab beschloss ich kopfschüttelnd und blieb vor dem Schülerbau sitzen. Was wohl Rostherz heute mit mir trainiert? Gestern habe ich immerhin gekämpft und gejagt! erinnerte ich mich stolz drauf.

Gestern ging es noch ziemlich wild hier zu, doch ich starrte meist nur vor mich hin und versuchte irgendetwas harmloses darin zu entdecken, was Himbeernase und Waldpfote zu mir gesagt hatten. Wenn jemand etwas von mir wollte nickte ich nur. Denken, Nicken, Denken, Nicken, Denken... letztendlich bin ich eingeschlafen. Doch jetzt wurde ich wieder von Stimmen geweckt und spürte, das mein Bein nicht mehr weh tat. Misstrauisch erhob ich mich und beäugte es. "Zum-", schnappte ich zuerst nach Worten, bis ich ausdruckslos mein Makel an. Es sah verdreht aus, aber nicht super schlimm, sondern einfach nur... seltsam. Es hätte längst verheilen müssen, traf mich die Erkenntnis und irgendwie fand ich mich damit ab. Jedenfalls stand ich wie in Trance auf und merkte, das ich in mein Bein sogar bewegen und damit spüren konnte. Plötzlich hatte ich das Verlangen zu laufen und ich machte einen Schritt, dann noch einen. Es fühlte sich nicht viel anders an, nur ein bisschen steif. Entschlossenheit machte sich in mir breit, ließ meine Augen funkeln und ich hob mein Kinn aus Selbstvertrauen. Nun lief ich weiter und weiter, bis auf die Lichtung. Ich roch Frischbeute und hörte meinen Magen knurren, doch zuerst wollte ich zu Rostherz. Schnell fand ich meine Tante bei meinen Mentor und lief, wenn auch etwas unbeholfen zu ihr hin. "Hallo," begrüßte ich sie mit einem schwachen Lächeln, aber den Stärksten was ich aufbringen kann und wartete ab, was sie wohl sagen würde, während ich ihre Reaktion beobachtete.

Gähnend rekelte ich mich in meinem Nest. Durch die gestrige Nachtwache tat mir immer noch alles weh, doch jetzt war ich zumindest ausgeruht. Protestierende Muskeln ließen mich aufstöhnen, als ich versuchte aufzustehen. Eine Fellwäsche war heute nicht nötig, denn mein Schlaf war ruhig und entspannt gewesen und außerdem hatte ich die Nacht genug Zeit gehabt meinen Pelz zu säubern. Leise schlüpfte ich aus dem Kriegerbau, quer über die Lichtung und direkt aus dem Lager. Wenn ich schon zu keiner Patrouille eingeteilt bin, kann ich genauso gut versuchen, eine Kleinigkeit zu fangen. Da ich vermutete, dass fast alle Jagdpatrouillen an den günstigsten Stellen im EfeuClan-Gebiet eingeteilt wurden, nahm ich mir vor, mal woanders mein Glück zu versuchen, wo ich gleichzeitig über meine Zukunft als vollwertige Kriegerin in Ruhe nachdenken konnte. Es war ungewohnt, aber auch angenehm ruhig ohne Mentor das Lager zu verlassen.

---->altes japanisches Haus mit großem Garten

Als ich meine Augen öffnete fand ich mich in der nähe eines Sumpfes wieder der mir sehr vertraut vorkam. Plötzlich sah ich 3 Katzen: Eine graue Schildplattkatze, einen weißen Kater und.... ein kleines Junges mir Schildplattmuster! Es traf mich wie der plötzlich wie der Blitz: ich träumte und sah meine Kindheit! Ich wollte jedoch nicht weiter zuschauen da ich diesen Moment nur zu gut kannte. Der Moment den ich gerade sah war der Moment in dem ich meine Eltern verlor. Kaum hatte ich dies gedacht, tauchte der Streuner auf und schlitzte meinen Eltern die Kehle auf. "NEIN!!", rief ich und wollte mich auf ihn stürzen konnte mich aber nicht bewegen. Ich sah nur noch mein kleines Ich wegtorkeln.

Angstvoll schlug ich meine Augen auf und merkte, dass ich mich im Kriegerbau des Efeuclans befand. Dieser Moment wird mich immer verfolgen, dachte ich als ich aufstand und nach draußen ging. Als ich mich umsah merkte ich das schon einige Katzen draußen waren.

Sowohl Ginsterfang als auch Sturmseele wollten nichts von meinem Frühstück anhaben, und verabschiedeten sich beide, wobei Gibsterfang den Ältestenbau aufsuchte und Sturmseele zu Wolkensee und Rußhauch lief, die nun tuschelnd zu Rostherz und Spinnenben sahen. Ich schüttelte leicht den Kopf und sah mich dann weiter um, nach einem potenziellen Gesprächspartner mit Hunger. Mein Blick blieb schließlich an Honigfell hängen, die eben erst aufgestanden war und schon so früh wirkte, als mache sie sich tiefgründige Gedanken. "Morgen, Schwesterherz!", miaute ich fröhlicher die Begrüßung und legte dann das Rebhuhn vor uns ab. "Sag mir nicht, dass du auch keinen Hunger hast." Ich grinste schelmisch und begann dann damit, den Vogel in zwei Hälften zu zerteilen, doch mitten in mener Tätigkeit stoppte ich und folgte dem Blick meiner honigfarbenen Schwester. "Du machst dir Gedanken wegen Wolkensee, stimmt's?" Das Rebhuhn zu meinen Pfoten und mein rumorender Bauch waren vergessen, und ich sah unsere Halbschwester auch nachdenklich an. Ich will nicht, dass sie geht. Das alles bringt doch nur mehr Probleme, als wenn sie eibfach bleibt. Dass Wolkensee Flussstern liebte, war für mich wohl nicht so einfach zu begreifen... Dann fragte ich leiser, sodass nur Honigfell es hören konnte: "Denkst du, wir könnten noch ein  letztes Mal zu dritt jagen, ehe sie weg geht?" Ich wusste, das war kein Thema für jetzt, aber es lag mir eben auf dem Herzen.

Daunenfeder

Ein wenig Licht gelangte in meine Augen als ich den Schlaf aus meinen Augen blinzelte. Ich gähnte und streckte mich ausgiebig. Mein Fell sah wirklich schrecklich aus. Moos hing darin und es war strubbelig. Sorgfältig fing ich nun an es zu putzen. Als ich fertig war musste ich feststellen das es immer noch nicht so schön glatt anlag wie bei allen anderen Katzen, aber daran war ich schon lange gewöhnt. Es hatte sich eigentlich seit meiner Jungenzeit gar nicht verändert. Es sah immer ganz flauschig aus, daher passte es auch ganz gut das ihre Mutter sie damals immer kleine Pusteblume genannt. Als ich raus ging viel mir auf das ich wohl etwas zu lang geschlafen hatte. Mist! Sowas musste aber auch immer mir passieren. Alle waren schon wach und ich war wieder die letzte. Hoffentlich hatte ich nichts verpasst. Ich setzte mich vor den Kriegerbau und sah mich um. Ob es wohl etwas für mich zutun gab? Oder jemanden zu dem ich gehen konnte?

Ich wurde aus meinen gedanken gerissen als hinter mir die Kriegerin Daunenfeder aus dem Kriegerbaukam und ihr flauschiges Fell putzte. Ich musste erlich sein das ich sie ein wenig um ihr Fell beneidete auch wenn dort öfters etwas hängen blieb. "Hallo Daunenfeder", grüßte ich die weiße Kriegerin etwas schüchtern. Während ich auf ihre Antwort wartete merkte ich das der erste Frost eingetreten war. Ihr dichtes Fell muss sie bei diesem Wetter bestimmt warm halten. Und wenn es schneit sieht man sie bestimmt nicht., dachte ich.

Ich blickte von meinem Gespräch mit Spinnenbein auf, als ich eine Bewegung am Heilerbau bemerkte. Im ersten Moment wollte ich meinen Augen nicht trauen, doch da lief tatsächlich Falkenpfote auf uns zu. Ich unterdrückte einen aufkommenden Impuls zu ihm hinzulaufen. Er muss das alleine schaffen! ermahnte ich mich selbst und richtete stattdessen meine Aufmerksamkeit auf sein Bein. Dieses sah merkwürdig verrenkt aus und mein Neffe schwankte beim gehen leicht, doch Schmerzen schien er nicht zu haben. Eine Welle der Erleichterung traf mich und spülte einen Teil der Sorgen fort, die sich so sehr in mir fest gesaugt hatten. Falkenpfote schien immer noch nicht ganz fit zu sein, als er bei uns ankam und uns begrüßte, doch für mich war das in dem Moment unwichtig. "Ich bin so stolz auf dich, wie eine Tante nur sein kann." sprach ich glücklich und leckte ihm kurz über den Kopf. Dann fragte ich doch noch einmal um auf Nummer sicher zu gehen: "Hast du noch Schmerzen? Wie fühlt es sich an?" Ich hoffte, dass er mit seinem Bein ein ganz normales Kriegerleben führen könnte.

Honigfell hatte ihre Schwester schon gehört, mittlerweile wusste sie wie Igelnacht zu ihr kam, früher als sie Schülerinnen waren hatte sie sich immer so erschrecken lassen. Aber ihre Schwester kam diesmal sogar mit Beute an was Honigfell ein leichtes Grinsen ins Gesicht zauberte. "Genug um mit dir zu teilen.",miaute sie fröhlich und seufzte schließlich. Ihre Schwester machte sich gleich daran das Rebhuhn zu teilen doch Honigfells Blick löste sich nicht von Wolkensee, erst als Igelnacht ihre Gedanken in Worte fasste ohne sie zu kennen seufzte die Honigfarbene und nickte. "Ja ich frage mich was ich tun würde wenn ich sie bekämpfen müsste. Eigentlich muss ich mich für den Clan entscheiden, doch was ist wenn wir das nicht können?", miaute sie leise und blickte ihre braun getigerte Schwester schließlich irgendwie hilfesuchend an. Langsam begann sie schließlich ihre Rebhuhnhälfte zu rupfen und nahm einen Bissen ehe sie zu Igelnacht blickte. "Ich glaube die Blattleere kommt wieder, es wäre gut wenn sie uns zu dritt Jagen schicken, wir könnten vielleicht ein paar Rebhühner jagen. Wir drei wären sicherlich Erfolgreich und dann müssen wir Dad mal besuche, der langweilt sich sonst zu Tode.", schnurrte sie und lächelte milde ehe sie einen weiteren Bissen von dem Rebhuhn nahm.

Daunenfeder

Draußen angekommen sprach mich Frühlingshauch an. Mit einem nicken begrüßte auch ich die schildpattfarbene Kriegerin. "Hallo Frühlingshauch". Eine kühle Windbriese fuhr mir über den Nacken und sofort plusterte mein Fell sich wieder übertrieben auf "Ach manno" murmelte ich und versuchte es wieder mit Mühe in Form zu bekommen. Frustriert setzte ich neben Frühlingshauch, lächelte dann aber wieder. Deprimiert wegen einer Sache rumzusitzen die man nicht ändern konnte brachte wirklich niemanden etwas. "Sind schon Patrouillen los gegangen?" fragte ich Frühlingshauch, falls ich in einer Patrouille eingeteilt worden war und nun nicht mitgegangen war, wäre mir das umso peinlicher und selbst wenn das nicht der Fall war so konnte ich mich bestimmt ach irgendwie anders nützlich machen. Jagen gehen oder sowas. Vielleicht wollte Frühlingshauch ja auch mitkommen. Aber ich wartete erst einmal auf eine Antwort von ihr.

Bei Haselschweifs Husten trat die Heilerin näher an sie heran und bemerkte, wie erschöpft und müde die Königin aussah. "Der grüne Husten hat wohl auch nicht vor dir Halt gemacht.", meinte Himbeernase besorgt und holte auch für die Königin etwas Katzenminze. "Hier, bitte gründlich kauen." Schließlich warf sie einen Blick auf Windjunges und Mausejunges, als ihr der Atem für einen kurzen Moment stockte. Sanft berührte sie den schwarzen Kater, doch er atmete nicht mehr und war schon kalt. "Es tut mir leid, Haselschweif. Er war nicht stark genug, um diese Krankheit zu überstehen.", miaute sie leise und trat etwas zurück, damit die Königin etwas mehr Zeit und Raum für sich hatte. Unauffällig winkte sie Waldpfote zu sich und schritt schließlich aus dem Heilerbau hinaus. "Mausejunges sah zum Glück schon besser aus, bei ihr scheinen die Kräuter anzuschlagen.", miaute die Weiße zu ihrer Schülerin und hatte einen abwesenden Ausdruck in den Augen. Der Tod eines Jungen war besonders schlimm, da sie noch ihr ganzes Leben vor sich gehabt hätten. "Ich hole noch schnell Feuerblatt, geh du schon zu Luchsstern.", wies sie Waldpfote nun an und ging zum Ältestenbau hinüber, wo sie sogleich den feuerroten Kater erblickte. "Guten Morgen! Luchsstern möchte mit uns sprechen, also komm lieber gleich mit." Auch die Heilerin gesellte sich nun zu dem Anführer und erblickte dort schon Aschenherz, was sie leicht aufseufzen ließ. "Aschenherz, es tut mir sehr leid, aber Windjunges ist heute Nacht gestorben. Er ist noch bei Haselschweif."

Als ich bei meiner Freundin Rußhauch angelangt war begann diese auch so gleich zu erzählen. Sehr aufmerksam lauschte ich ihren Worten und machte mir Sorgen um sie, sie war anscheinend sehr unglücklich mit Spinnenbein, wollte dies nun beenden aber mit ihren Jungen erst darüber sprechen. Ich verstand dies sehr gut und als sie fragte ob sie bedrückt aussieht nickte ich leicht "Die die dich gut kennen werden es dir ansehen dass etwas nicht stimmt, aber sicher nicht jeder" miaute ich freundlich und drückte mich kurz tröstend an die Flanke der Kätzin welche ich schon so lange zu meinen Freunden zählte "Du wirst die richtige Entscheidung treffen Rußhauch, da bin ich mir sicher. Und deine Jungen werden sicherlich zu dir stehen, auch wenn Spinnenbein und du kein Paar mehr seid" fuhr ich fort und lächelte sie aufmunternd an "Es wird sicher alles gut werden, ich bin immer für dich da" Mit diesem Worten endete ich und sah kurz zu Spinnebein und Rostherz, der Kater warf einen bösen Blick zu Rußhauch und ich legte die Ohren an "Blaff sie an und ich komm persönlich rüber!" dachte ich innerlich knurrend und wandte mich wieder ab. Dieser Kater würde eindeutig mein Feind sein denn er hatte meiner Freundin weh getan, sie verletzt und ihr ein solch mieses Gefühl gegeben, dass war im Endeffekt sein Fehler und sein Pech denn Rußhauch war und ist eine tolle Katze.

Mausejunges schreckte auf und warf sich kurz an meine Flanke, bevor das Junge wieder ins Nest landete. "Ich bin nicht so weich wie dein Nest!" schnurrte ich belustigt und zuckte innerlich zusammen als ich Haselschweifs Worte hörte und Himbeernases Diagnose. Das ist unfair! trauerte ich still und entfernte mich von meiner Freundin, damit diese in Ruhe Trauern konnte. "Ich werde mit dir Nachtwache halten." flüsterte ich leise zu ihr und folgte meiner Mentorin, die über Mausejunges sprach. Ich nickte erleichtert auf und seufzte dann wieder. "Wieso musste der SternenClan Windjunges nehmen? Haselschweif und Aschenherz sind die besten Eltern und haben sich immer gut im sie gekümmert." miaute ich traurig. Manchmal verwirrten mich die Ahnen noch immer. Dann hieß es, dass ich schon zu Luchsstern gehen sollte und mit einem fehlendem hüpfenden Gang setzte ich mich zu unserem Anführer, wo bereits Aschenherz war. "Guten Morge!" miaute ich in die Runde und sah, dass meine Mentorin auch nun hinzukam. Über was Luchsstern reden will? fragte ich mich.

"Hallo, Sturmseele.", begrüßte sie den Kater, als dieser auf sie zukam und schließlich Rußhauch ansprach. Bei den Worten der dunklen Kriegerin sah die Getigerte ihr achtsam in die Augen und hörte sich ihre Zwickmühle an. "Das tut mir ehrlich leid, Rußhauch. Dennoch bin ich mir sicher, dass die jetzige Situation sicher nicht deine Schuld ist. Vielleicht habt ihr euch einfach nur auseinander gelebt? Ich denke das passiert nicht selten bei Paaren. Oftmals gehen die Interessen einfach auseinander und es ist nicht mehr so wie früher.", miaute Wolkensee zu ihrer Freundin und lächelte diese aufmunternd an. "Du bist eine wunderbare Kätzin, liebevolle Mutter und sehr gute Freundin, ich möchte dich nicht unglücklich sehen. Du verdienst einen liebenden Gefährten und wenn Spinnenbein das nicht mehr ist, kannst du auch nichts mehr daran ändern. Du wirst jemand Neuen finden, einen der immer für dich da ist und zu dir steht.", fügte sie hinzu und bemerkte die angespannten und teilweise genervten Blicke von Spinnenbein und Rostherz, doch daraufhin lächelte sie den Zweien nur zu. Sie hatte nichts gegen die Beiden, weshalb sie sicher nicht gegen sie zu sticheln anfangen würde."Ich wünsche dir viel Glück bei dem Gespräch.", miaute die Helle schließlich, als sie Schattenpfote erblickte.

Als ich so aus dem Schlaf geschreckt war und im ersten Moment bei Waldpfote an der Flanke landete, diese nahm es jedoch mit Humor und schnurrte bloß belustigt dass sie nicht so weich wie mein Nest sei. Obwohl ich mir Sorgen um Mama machte zauberte mir dies ein Lächeln ins Gesicht "Naja dein Fell ist schon sehr weich" miaute ich dann und bemerkte dass mein Hals schon sehr viel weniger als am Vortag kratze. Voller Freude stellte ich somit fest dass ich anscheinend gesund wurde, doch machte mit Sorgen als die Heilerin Himbeernase jedoch sagte dass Haselschweif nun auch an grünem Husten erkrankt war legte ich die Ohren flach an "Habe ich sie angesteckt? Das wollte ich nicht!" Etwas entschuldigend drein blicken sah das Junge die beiden Heilerkatzen an als sei der grüne Husten ihre Schuld und sah dann Himbeernase zu wie sie Kräuter holte, ich Blick traf schließlich auf und ich sah sie an. Dann ging ihr Blick weiter zu meinem Bruder welchen ich nun auch ansah, und als Himbeernase ihn anstupste und er sich nicht bewegte wurde ich nervös. Ganz vorsichtig tappte ich hin und berührte ihn auch doch er war kalt und ich zuckte mit der Nase weg, hörte direkt hinter sich die Worte der Heilerin und ließ die Ohren hängen. Windjunges war an dem grünen Husten gestorben. Traurig begann ich zu wimmern und kugelte mich neben meinem toten Bruder zusammen, es war ein erdrückendes und auch schreckliches Gefühl ihn so steif und kalt an mir zu spüren doch ich vermisste ihn jetzt schon so und wimmerte weiter.

Rostherz schien merkwürdig erleichtert zu sein, sodass Schuldgefühle in mir aufkamen. Sie muss sich Sorgen gemacht haben deswegen. Hoffentlich nicht allzu doll, grübelte ich und horchte dann auf, als meine Tante glücklich miaute das sie so stolz auf mich wäre, wie es eine Tante nur sein kann. Unschlüssig was ich darauf antworten sollte, lächelte ich also versonnen und erwiderte etwas überrrascht:"M...meinst du? Ich hab doch gar nichts gemacht außer mir das Bein brechen zu lassen. Und meinem Gejammer musstet ihr auch zuhören." Verlegen leckte ich mir das Brustfell und schaute zu Spinnenbein. Was er wohl denkt? Hoffentlich denkt er nicht, das mich meine Verletzung am Training hindert. Beim Nachdenken bemerkte ich eine Gruppe von Katzen, die ziemlich feindselig zu meinem Mentor und Rostherz starrten. Ich warf ihnen einen fragenden Blick zu, besonders Sturmseele, einen älteren Krieger, sah man seine Wut an. Auch meine Freundin Wolkensee war dabei, doch diese lächelte Spinnenbein und meiner Tante zu, weshalb ich grüßend mit dem Schweif winkte. Trotzdem stand ich instinktiv auf und stellte mich zwischen die Grüppchen und schirmte besonders meinen Mentor ab. Danach wandte ich mich wieder Rostherz zu und beantwortete ihre Fragen aufrichtig."Nein, schmerzen tut es nicht, das Bein fühlt sich einfach nur unbeweglich und ein bisschen taub an," mir wurde klar, das ich überzeugend sein musste, das es nicht weh tat um wieder trainieren zu dürfen,"was mich aber nicht am trainieren abhalten wird. Und wie geht es dir? Hat Schattenpfote sich im Kämpfen verbessert?" Neugierig blickte ich sie an, immerhin war ich lange nicht mehr draußen gewesen und es tat gut mit jemanden zu reden.

Der gestrige Tag zerrte an meinem Kräften, weshalb ich mich früh von meinen Töchtern verabschiedet, die fragenden Krieger abgeschüttelt und mich ins Nest gelegt habe. Darum war es auch kein Wunder das mich erst am späteren Morgen eine Stimme weckte. Gismo? fragte ich mich zuerst und öffnete die Augen einen Spalt breit, doch die Stimme war um einiges jünger und femininer. Gähnend erhob ich mich und blickte noch leicht verschlafen meinen gegenüber an, der sich erfreulicher weise als Ginsterfang herausstellte. „Guten Morgen, Ginsterfang! Was führt dich her?“ miaute ich freundlich und sah aufmerksam meine ehemalige Schülerin an. Gut hat sie sich gemacht, eine richtige Kriegerin! dachte ich und fing an schnell mein Fell zu putzen. Als ich fertig war, sah ich eine emsige Himbeernase in den Bau laufen. Diese begrüßte mich kurz, bevor sie meinte das Luchsstern mit uns sprechen wolle, weshalb ich lieber gleich mitkommen sollte. Entschuldigend sah ich zu Ginsterfang und lächelte sie an. „Sieht so aus als hätten die wohl meine Hilfe nötig. Danke das du mich besucht hast, es war schön dein Gesicht mal wieder zu sehen. Vielleicht können wir uns ja am Abend weiterunterhalten,“ miaute ich ihr zu und stand dann auf, um meine alten Glieder zu strecken, bevor ich mich mit entspannt selbstbewussten Gang zu Luchsstern und den anderen Anwesenden wie Aschenherz und Waldpfote gesellte. „Guten Morgen, also was gibt’s?“ begrüßte ich die Runde lächelnd und schaute aufmerksam Luchsstern, meinen guten Freund an. Er würde uns immerhin nicht zu sich bestellen, wenn es kein Problem gäbe, besonders nicht jetzt.

Daunenfeder grüßte mich zurück als eine Windbrise ihr Fell wieder aufplusterte. Ich musste innerlich ein bisschen schmunzeln und dachte: Das ist ein Vorteil an meinem Glatten Fell. Als sie mich fragte ob die Patroullien schon losgegangen währen, meinte ich nur: "Das weis ich nicht aber ich denke nicht. Ich bin nicht viel früher als du aufgestanden...." Ich lächelte Daunenfeder an. "Falls die Patroullien noch nicht eingeteilt wurden und wir beide nicht eingeteilt werden wollen wir zusammen jagen gehen?", fragte ich sie in der Hoffnung das sie Ja sagen würde da es zu zweit mehr spaß machte als wenn man alleine jagt.

Aus trüben Augen sah die braun-weiße Kätzin zu Himbeernase, als sie auch ihr Kräuter zum Kauen gab. Ich darf nicht schwach werden, ich muss stark bleiben für meine Jungen! dachte sie und fraß, was ihr vorgesetzt wurde. Plötzlich stockte die Heilerin und Haselschweif wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie folgte dem Blick der Kätzin und entdeckte Windjunges, der sich nicht mehr bewegte. "Nein, nein nein!" krächzte sie und robbte sich nach vorne zu ihrem einzigen Sohn. "Bitte nicht..." Tränen kullerten aus ihren haselnussbraunen Augen, als sie den kalten Körper Windjunges berührte. Schluchzend zog sie ihn an sich ran und leckte über seinen winzigen Kopf. SternenClan, gib ihn mir zurück! Er ist noch viel zu jung, um zu sterben! klagte sie stumm.

Als nun auch Haselschweif mit bekam was geschehen begann diese auch sofort sich zu Windjunges zu bewegen, ich bewegte mich dabei etwas auf Seite und ließ die Ohren hängen als sie anfing zu weinen. Allein durch die Reaktion und Worte der Heilerin Himbeernase wie auch meiner eigenen Berührung wusste ich dass mein Bruder Windjunges tot war und es tat mir weh Haselschweif nun so zu sehen. Vorsichtig trottete ich näher an sie heran, drückte mich an sie und Windjunges und versuchte Trost zu sprenden während ich selbst welchen suchte. Worte hatte ich keine parat also schwieg ich und trauerte still mit Haselschweif "Ob Papa es schon weiß? Und Kornjunges?" überlegte ich einen Moment und drückte mich traurig an meine Mutter und meinen verstorbenen Bruder. Außerdem machte ich mir große Sorgen um Haselschweif da auch diese an dieser schrecklichen Krankheit erkrankt war welche uns nun Windjunges genommen hatte "Hoffentlich wird sie schnell wieder gesund"