EfeuClan Lager

Auf die unfreundliche Bemerkung des Kater erwiderte Himbeernase nichts - sie hatte schon genug mit solchen Katzen zu tun gehabt und gelernt sie zu ignorieren. Behandeln ja, das musste sie schließlich als Heilerin, aber mehr auch nicht. Seufzend warf die Helle noch einen Blick auf die Kranken und Verletzten im Heilerbau, bevor sie auch beschloss, sch hinzulegen. "Luchsstern ist immer noch nicht zurück, hoffentlich ist seiner Patrouille nichts passiert.", dachte sie besorgt, als sie an den Anführer dachte. Der Sturm wütete immer noch und ließ sie mit einem unguten Bauchgefühl ins Nest gehen. "Es wird ihnen schon gut gehen. Der SternenClan hat nichts Negatives über ihren Verbleib gesagt und das ist schon einmal gut." Müde gähnte Himbeernase und kuschelte sich in ihr warmes Moos. "Morgen muss ich Luchsstern dann aber unbedingt über diese Warnung informieren.", war ihr letzter Gedanke, bevor sie endlich in einen halbwegs ruhigen Schlaff glitt.

<---- Zweibeinerfriedhof

Die Suche nach Taubenschwinge und Wurzeljunges musste leider abgebrochen werden, da ein heftiges Gewitter aufzog. Schon bald fielen erste Regentropfen und verwischten die vielversprechenden Spuren am Zweibeinerfriedhof. Frustriert kehrte Luchsstern zurück in sein Lager - das Fell durchnässt und den Schwanz über dem Boden schleifend. Hirschsprung und Rehblick waren bereits auf ihrer Position Wache zu halten und respektvoll nickte er den zwei jungen Kriegern zu. Zum Glück muss ich nie wieder schweigend Nachtwache halten, dachte der Getigerte und schüttelte dabei sein nasses Fell. Eine kleine Traube Katzen hatte sich trotz des Regens und des Sturms auf der Lichtung versammelt und kauerte um zwei dreckige Fellbüschel herum. Erschrocken lief der Anführer auf sie zu und bahnte sich einen Weg durch die Menge. "Aschenherz, was ist hier los?" wollte er von seinem Stellvertreter wissen, doch auch der schwarze Kater sah ratlos aus. Wie Luchsstern im Laufe des Abends erfuhr, hatten Feuerblatt und Gismo nach Echsenjunges und Nieseljunges gesucht, wobei die beiden auf die Leichname gestoßen waren - bedeckt mit dem Geruch von Streunern und Fuchsdung. "Ich will, dass du gleich morgenfrüh eine Grenzpatrouille zum Libellenbach leitest. Seht nach, ob der Regen noch etwas von dem Geruch da gelassen hat." Möge der SternenClan dich und deinen Sohn herzlich in Empfang nehmen, dachte er und grub seine Nase in das graue Fell der Königin. Inzwischen wurde es zu gefährlich weiterhin draußen zu bleiben und der Anführer entschied sich zurück zu ziehen. Er ließ Taubenschwinge und Wurzeljunges in den Ältestenbau bringen und befahl Hirschsprung und Rehblick sich Schutz zu suchen, ehe auch er in seinen Bau eilte. Der Getigerte nahm sich vor morgenfrüh gleich mit Himbeernase zu sprechen und machte sich noch einige Gedanken um die jetzigen Ereignisse, ehe er in einen unruhigen Schlaf fiel.

1. Tag der Blattleere
Am nächsten morgen wirbelte ein kalter Luftstoß in den Anführerbau und ließ Luchsstern erschaudern. Müde öffnete der muskulöse Kater seine bernsteinfarbenen Augen und gähnte herzhaft, ehe er sich einer schnellen Fellwäsche widmete. Heute morgen würde er das Frühstück ausfallen lassen, denn es gab viel zu besprechen. Eilig ging er hinaus auf die Lichtung und plusterte das getigerte Fell gegen die Kälte auf. Erster Frost hatte sich auf dem erdigen Boden gebildet und der Himmel leuchtete in einem strahlenden Orange-Pink. "Hirschsprung, Rehblick, eure Nachtwache ist vorbei. Legt euch schlafen," sagte er mitfühlend zu den beiden Geschwistern und krabbelte direkt in den Heilerbau, in dem Himbeernase noch schlief. Er stupste die Heilerin unsanft an und flüsterte: "Bring Aschenherz, Feuerblatt und Waldpfote zu mir wenn ihr ausgestanden seid. Es gibt einiges zu bereden." In dem Bau selber waren einige Katzen, was der Anführer erst jetzt bemerkte. Haselschweif und ihre Jungen lagen zusammengekauert in einem der Nester, während Falkenpfote das andere besetzte. Hoffentlich wird es ihm bald besser gehen, wir brauchen starke Krieger, dachte er und verließ den Heilerbau wieder.

<----- Zweibeinerfriedhof

Wir hatten vergebens gesucht, leider wurden wir nicht fündig. Noch dazu brach ein lautes Gewitter los und mein Pelz war in kürzester Zeit durch nässt. Es tropfte, mein Schweif schliff auf dem Boden als ich das Lager betrat. Wasser lief mir von der Stirn in die Augen und angewidert schüttelte ich mich "Dreckswetter" schimpfte ich in Gedanken und war froh im Lager angekommen zu sein. Jedoch erfreute mich der Anblick überhaupt nicht, Taubenschwinge und Wurzeljunges lagen in der Lagermitte, leblos. Ich schüttelte den Kopf, senkte in betroffen und schritt auf die nassen Körper zu "Es tut mir leid euch nicht früh genug gefunden zu haben. Ich hoffe ihr werdet gut aufgenommen" sagte ich in Gedanken und drückte kurz die Nase an Taubenschwinge dann an Wurzeljunges. Seinen Tod bedauerte ich besonders, er war ein Junges, kaltblütig umgebracht. Streuner sind solche ehrenlosen Kreaturen! Ich senkte noch einmal den Kopf, dann bewegte ich mich auf den Kriegerbau zu, betrat diesen jedoch noch nicht. Zuerst sorgte ich dafür dass mein Fell so gut wie möglich trocknen war indem ich es sorgfältig putzte, dann legte ich mich in mein Nest und schlief bald ein.

Am nächsten Morgen erwachte ich ziemlich früh und streckte mich einmal durch. Ich leckte mein Fell glatt und verließ den Krieger dann um mich draußen um zu sehen. Die Sonne ging gerade auf und Luchsstern löste Hirschsprung und Rehblick gerade von ihrer Nachtwache ab. Mit dem Schweif winkte ich ihm zu und sah mich dann um, dann setzte ich mich neben den Kriegerbau und beobachtete wer als nächstes erwachen würde.

Nächster Morgen:

Ich wachte im Ältestenbau auf, wo wir gestern noch die Körper Taubenschwinges und Wurzeljunges hingebracht hatten, um sie vor Nässe und Kälte zu schützen und Nachtwache für sie halten zu können, ungeachtet des Sturmes. Heute würden wir sie begraben, die Erde war gefroren, denn es hatte die ganze Nacht weiter genieselt. Müde erhob ich mich, und blickte traurig nach draußen, ehe ich mich überwand und nach draußen tappte. Hunger hatte ich zwr, war aber zu faul, um zum Frischbeutehaufen zu laufen, und dem ersten Anschein nach war nur Sturmseele wach, aber eine Windböe trug die Stimme Luchssterns aus dem Heilerbau mit. "Morgen Sturmseele.", gähnte ich und legte meinen Schweif ordentlich um die Pfoten, als ich mich neben dem beige-orangenen Kater niederließ. Auf dem Boden zeichnete sich erster Frost ab, einzig unter meinen warmen Pfoten bildete sich ein kleiner, nicht gefrorener Fleck Erde. Noch war es nicht so kalt, dass ich mein Fell aufplustern musste, um warm gehalten zu werden, also ließ ich es. "Weißt du schon? Echsenjunges und Nieseljunges haben Taubenschwinge und Wurzeljunges gefunden." Ich machte eine kleine Pause, in der ich die Wut hinunterschluckte, kam aber nicht umhin, das Wort 'Streuner' abschätzig zu betonen. "Sie rochen nach Fuchsdung und Streuner."

Gismo setzte mich dann im Lager ab und ich tapste mit hängendem Kopf die letzten Schritte in die Kinderstube. Ich traute mich nicht in die Gesichter der anderen Katzen zu sehen, denn egal was sie verrieten, ich wollte es nicht sehen, weder Mitleid noch Wut über unseren kleinen Ausbruch. Es hatte schon angefangen zu nieseln und ich fragte mich ob das ein Zeichen sei. Ob der Sternenclan um Mana und Wurzeljunges weint? fragte ich mich mit einem Kloß in Hals, ehe ich in die Kinderstube zu unserem Nest stolperte. Echsenjunges weinte auch, weshalb ich mich tröstend an ihn drückte und merkte, wie auch mir die Tränen nie enden wollend über die Wangen kullerten. "Sie werden jetzt auf uns aufpassen, da wo sie sind," flüsterte ich in das Ohr meines Bruders und roch schal den Geruch von Taubenschwinge, der aus dem Nest verblasste, wie sie aus unserem Leben. Eine Gestalt trat in die Kinderstube und fast in der Hoffnung Taubenschwinge zu sehen hob ich den Kopf, doch es war nur Gismo. Der weise Kater meinte wir müssten jetzt stark sein und redete über unseren Bruder und unsere Mutter im Sternenclan. Auch wenn das gut gemeint war, wollte ich es nicht hören, ich wollte nur noch in Trauer versinken, ich wollte vergessen. Also schloss ich die Augen und fiel in einen tiefen, unruhigen Schlaf wo blutige Krallen blitzten und ich von den Schreien unserer Mutter verfolgt wurde.

Nächster Morgen:
Ein leises Schnarchen weckte mich, sodass ich meinen Kopf reckte. Meine Augen fühlten sich trocken an und ich hatte einen salzigen Geschmack auf dem Lippen, was wohl vom Weinen herrührte. Mein Bauch grummelte, aber die Trauer lastete wie ein schwerer Stein in meinen Bauch, sodass ich bei den Gedanken an Frischbeute nur nur Übelkeit verspürte. Wie es Wurzeljunges im Himmel geht? Hoffentlich wird ihm nicht langweilig und man passt auf ihn auf, dachte ich und blieb kauernd liegen, unwissend ob ich zurückblicken oder nach vorn schauen soll. Wie soll das nur weitergehen?

Echsenjunges wurde wach, als Nieseljunges sich neben ihm regte. Müde drehte er sich um und blickte mit verklebten Augen zu seiner Schwester. Für einen Moment fühlte er sich wie früher und wollte gerade nach Taubenschwinge und Wurzeljunges sehen, da fiel ihm ein, dass beide tot waren. Erneut schossen dem Bunten Tränen in die Augen doch dieses Mal schluckte er sie herunter. Er musste jetzt stark sein - für sich und vor allem für seine Schwester. Einen Vater hatten sie nie gehabt und ohne Mutter und Bruder war Echsenjunges nun derjeniger, der die Verantwortung für seine Familie trug. Zumindest dachte er es. "Komm, wir gehen essen. Wir müssen groß und stark werden und Mentoren bekommen. Die zeigen uns das Kämpfen und dann werden wir unsere Familie rächen." Ausgesprochen klang es selbst für Echsenjunges ein wenig seltsam, doch genau das war sein Plan. Selbstsicher betrat er die Lichtung und war froh, dass man Taubenschwinges und Wurzeljunges Leichname in den Ältestenbau gebracht hatte. Er nahm für sich und Nieseljunges einen Habicht und trug den Vogel, der fast so groß war wie der Kater selber zurück zur Kinderstube. "Iss," sagte er und begann den Vogel zu rupfen.

Es war bestimmt nicht Hirschsprungs schönste Nacht gewesen bei dieser Kälte Nachtwache zu halten, doch der Verlust von Taubenschwinge und Wurzeljunges hielt ihn wach. Niemals würde der junge Kater es sich verziehen, sollte jemand während seiner Wache ungesehen ins Lager eindringen. Rehblick wirkte die Nacht über nervös und aufgewühlt, doch er konnte seine Schwester ja nicht fragen was mit ihr los sei. Endlich hörte der Regen auf und die Sonne ließ sich am Horizont blicken; sie färbte den Himmel in ein leuchtenden Orange-Pink. Kurze Zeit später kam Luchsstern zu den beiden Geschwistern und erlöste sie aus ihrem Schweigen. "Danke Luchsstern. Es war alles ruhig," sagte der Krieger mit rauer Stimme und begab sich sofort in den Kriegerbau. Da dort noch kein Nest hatte, legte er sich dreist zu Ginsterfang und kuschelte sich an ihr warmes, buntes Fell. Kurz legte er schnurrend das Kinn auf ihre Schulter und glitt dann innerhalb weniger Herzschläge in einen tiefen Schlaf.

<--- Zweibeinerfriedhof

Ein wenig müde und erschöpft betraten wir das Lager. Die Suche war leider erfolglos, wegen dem aufziehenden Gewitter mussten wir abbrechen. Es viel mir nicht leicht, den Weg zurück zum Lager zu gehen, da ich mir große Sorgen um die zwei verschwundenen machte. Ich steuerte schon auf den Kriegerbau zu, als ich die beiden reglosen Gestalten in der Mitte des Lagers sah. Angst breitete sich in mir aus, sodass ich schnell zu den versammelten Katzen sprang. Ich blieb neben Spinnenbein stehen und blickte geschockt auf Taubenschwinge und Wurzeljunges, deren Wunden eindeutig zeigten, dass sie getötet worden waren. Als ich den Geruch nach Streuner und Fuchsdung erkannte, stellte sich mir das Fell auf und ich knurrte leise vor mich hin. Indem ich den anderen Katzen zuhörte, erfuhr ich, was passiert war und wie Feuerblatt die zwei ins Lager gebracht hat. Erst dann viel mir zu allem Überfluss auch noch die Wunde an Spinnenbeins Schulter auf. Aschenherz hatte genau so eine. Was ist nur mit ihnen passiert? Ich war viel zu müde um mir darum weiter Gedanken zu machen und wollte einfach nur noch in den Schlaf flüchten. Kurz drückte ich meine Nase in das Fell von Taubenschwinge und Wurzeljunges und flüsterte: "Kümmert euch bitte vom SternenClan aus gut um Echsenjunges und Nieseljunges." Dann drehte ich mich um und stolperte zum Kriegerbau. Schwer ließ ich mich in mein Nest fallen, doch als der Schlaf schließlich kam, träumte ich von wilden Kämpfen, kreischenden Katzen und scharfen Krallen.

Nächster Morgen:

Mit einem Fauchen wachte ich auf und sprang in meinem Nest auf. Schlechte Träume hatten mich die ganze Nacht gequält, mein Fell stand in alle Richtungen ab und ich fühlte mich alles andere als fit. Dennoch brauchte mich der Clan und so kämpfte ich mich aus meinem Nest und hinaus in die kalte Brise des Blattfalls. Einige Katzen waren schon wach, doch ich war froh über ein wenig Ruhe an diesem Morgen. Ich setzte mich mit ein wenig Abstand zu Igelnacht und Sturmseele und beobachtete sattdessen, wie langsam Leben ins Lager kam. Kurz ließ ich meinen Blick zum Frischbeutehaufen schweifen, doch irgendwie war mir der Appetit vergangen.

Ich erfuhr von den anderen, was genau geschehen war und kam nicht umhin, trotz der schrecklichen Situation, Feuerblatt für seine Stärke zu bewundern. In diesem Moment kam Luchsstern mit seiner Patrouille zurück und fragte mich, was passiert war. Ich erklärte ihm, was ich wusste, eher ich selbst vortrat und meine Nase kurz in das Fell von Taubenschwinge und Wurzeljunges drückte. Wurzeljunges hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Ich warf einen Blick auf Kornjunges und konnte mir kaum vorstellen, wie schrecklich es war ein Junges zu verlieren. Schnell trat ich zu meiner Tochter. "Dir ist sicher kalt. Komm, Zeit zu schlafen." Ich war mir ziemlich sicher, dass Luchsstern morgen so einiges zu besprechen hatte, sodass ich Kornjunges sanft ins Maul nahm und mit ihr zum Kriegerbau lief. Dort legte ich mich schließlich bequem hin und drückte meine Tochter an meine Seite. Ich befürchtete, dass ich nicht würde einschlafen können, doch seltsamerweise versank ich schnell in einen tiefen Schlaf.

Nächster Morgen:

Ein bedrohliches Geräusch ließ mich aufschrecken. Einen Herzschlag lang befürchtete ich einen Angriff der Streuner, doch dann erkannte ich Rostherz, die scheinbar keine gute Nacht hinter sich hatte. Mit einem sanften Stupsen weckte ich Kornjunges. "Guten Morgen. Ich hoffe, du hast gut geschlafen?" Dann trat ich mit ihr hinaus ins Lager, denn ich wollte sich nicht alleine im Kriegerbau zurück lassen. Doch schon bei meinem ersten Schritt, zuckte ich kurz zusammen. Der Biss von gestern meldete sich und ich hatte ihn doch komplett vergessen. So weit ich es beurteilen konnte, sah die Wunde nicht sonderlich gut aus. Humpelnd lief ich zum Frischbeutehaufen, nahm ein Kaninchen für Haselschweif und die Jungen und machte mich dann auf den Weg zu Himbeernase. Kornjunges ist dann dran. Dabei nickte ich Luchsstern kurz zu, der diesen gerade eben verließ. "Morgen!" rief ich ihm noch hinterher, eher ich den Bau betrat, das Kaninchen vor meiner Gefährtin ablegte und mich direkt an Himbeernase wandt. "Himbeernase, guten Morgen. Ich habe von einem gestrigen Kampf einen Rattenbiss an der Schulter, kannst du dir das kurz ansehen?" Ich flüsterte extra um Haselschweif und meine Jungen nicht zu wecken. Etwas umständlich drehte ich meine Schulter der Heilerin zu und murmelte: "Es juckte ziemlich doll." Dann wartete ich auf ihr Urteil.

Nachdem ich mich von Hirschsprung verabschiedet hatte, legte ich mich nur noch schnell in mein Nest um diesen Tag hinter mir zu lassen. Am nächsten Morgen wurde ich durch eine Bewegung aus dem Schlaf gerissen. Verwirrt hob ich den Kopf und blickte mich im dämmrigen Bau um. Da bemerkte ich, dass Hirschsprung mich geweckt hatte. Er hatte sich einfach zu mir gelegt und schlief schon jetzt tief und fest. Die Nachtwache war schon immer sehr anstrengend. Leise begann ich zu schnurren und strich ihm mit der Zunge liebevoll über den Kopf, darauf bedacht ihn nicht zu wecken. Ich bedauerte es, dass ich jetzt aufstehen musste und von ihm weg musste, doch die Pflicht rief. Vorsichtig stand ich also auf und bewegte mich geschmeidig durch die schlafenden Körper,eher ich ins Lager trat. Sofort wehte ein kalter Wind durch mein ohnehin zerzaustes Fell und ich fröstelte kurz. Dann fiel mein Blick auf Igelnacht und Sturmseele und ich gesellte mich gemächlich zu den beiden. "Guten Morgen ihr zwei." Sofort war mir klar, welches Thema Igelnacht aufgegriffen hatte, doch genauso klar war mir, dass man diesem Thema nicht aus dem Weg gehen konnte. "Es ist wirklich schrecklich, was den beiden passiert ist. Wurzeljunges war noch so jung und auch Taubenschwinge hatte noch viele Blattwechsel vor sich. Vor allem für Echsenjunges und Nieseljunges tut es mir leid." Kurz ließ ich meinen Blick zur Kinderstube schweifen. "Ich hoffe wir finden den Streuner der das getan hat."

Gemütlich saß ich da, beobachtete das Lager und genoss den Morgen. Jedoch lagen noch immer die zwei toten Körper auf der Lichtung was einfach ein schrecklicher Anblick war, ich war froh wenn die Ältesten die beiden bestattet hatten, denn sicher war dies kein schöner Anblick, besonders für die beiden Jungen nicht die von Taubenschwinge´s Wurf noch übrig sind. Dann fiel mir eine Bewegung ins Auge, Igelnacht bewegte sich auf mich und wünschte mir einen guten Morgen, ich nickte ihr zu "Guten Morgen Igelnacht, hattest du eine erholsame Nacht?" fragte ich freundlich und lächelte leicht. Sie ließ sich neben mir nieder und griff auch so gleich das Thema um Taubenschwinge und Wurzeljunges auf, als ich hörte dass Echsenjunges und Nieseljunges ihre toten Familienmitglieder gefunden hatte lief es mir eiskalt den Rücken runter. Die armen Jungen! Fassungslos schüttelte ich den Kopf "Die armen kleinen, weißt du wie es ihnen geht?" fragte ich und vernahm ihre letzten Worte "Natürlich waren das Streuner!" knurrte ich tief "Niemand sonst ist zu sowas in der Lage als dieser dreckige Abschaum!" gereizt hatte sich mein Fell gesträubt, doch ich zwang mich es wieder an zu legen und grüßte nun Ginsterfang die sich ebenfalls dazu gesellte "Morgen Ginsterfang" miaute ich leicht lächelnd und hatte nun dezent schlechte Laune bei dem Gedanken daran wie grausam diese Streuner gewesen sind. Auch die gefleckte Kätzin sprach ihre Meinung dazu aus, zustimmend nickte ich "Sie waren beide viel zu jung um zu sterben, und Echsenjunges und Nieseljunges zu jung für solch eine Tragödie" Auch die letzten Worte von Ginsterfang bezogen sich auf den Übeltäter dieser tat, knurrend stimmte ich zu "Sehe ich auch nur einen Streuner in der Nähe unseres Territoriums zerfetze ich ihm seine dämliche Visage. Mir egal ob diese der Mörder ist oder nicht, sie haben es alle verdient" Ich hatte unendlich viel Wut in mir und knurrte leise vor mich hin. Jedoch fing ich mich wieder, es brachte ja doch nichts sich nun so aufzuregen, also schüttelte ich mir einmal mein Fell und sah die beiden Katzen entschuldigend an "Tut mir leid, nur wenn es darum geht hilflose Junge zu verletzen oder gar zu töten da stellt sich mir das Fell auf"

Als Himbeernase unsanft aufgeweckt wurde, blickte sie direkt in die Augen Luchssterns, der unbedingt etwas mit ihnen besprechen musste. "Früher bist du einfach mal so vorbeigekommen, um zu reden und jetzt musst du immer etwas mit uns besprechen.", meinte sie scherzhaft, richtete sie dann aber gähnend auf. "Waldpfote, aufstehen. Luchsstern ist wieder da und möchte etwas mit uns besprechen.", miaute sie dann zu ihrer Schülerin und stupste diese sanft an. Als auch schon Aschenherz zu ihr kam und ihr von dem Rattenbiss berichtete, von dem sie gestern schon erfahren hatte, sah sie ihn streng an. "Warum bist du denn nicht schon gestern zu mir gekommen?", fragte Himbeernase ihn, während sie das Moos nass machte und die Klettenwurzel heraussuchte. Vorsichtig säuberte sie die Wunde und zerkaute anschließend die Wurzel zu einem Brei, den sie auf seine Wunde gab. "Pass auf, dass du sie nicht dreckig machst, ansonsten kann es sein, dass sie sich entzündet.", warnte sie den schwarzen Kater. "Achja, Luchsstern möchte mit uns reden, also geh gleich zu ihm und sag ihm, dass ich auch gleich komme. Ich muss mich noch um eure zwei Jungen kümmern, kannst du währendessen Feuerblatt holen?", bat sie den zweiten Anführer und trat dann sogleich zu Haselschweif. "War die Nacht halbwegs ruhig?", fragte sie die Königin und hoffte, dass sie nicht auch noch Husten bekam.

Nachdem Wolkensee die Nacht Totenwache bei Taubenschwinge und Wurzeljunges gehalten hatte, waren ihre Glieder müde und schwer, aber dennoch ließ sie sich nichts anmerken. Nachdem sie sich gedehnt und somit ihre Muskeln etwas aufgelockert hatte, warf sie einen letzten Blick auf die Zwei Toten. "Euer Tod wird gerächt werden.", versprach sie ihnen in Gedanken und trat nun aus dem Ältestenbau hinaus, wo ihr die Kälte der Blattleere entgegen schlug. Schon einige Katzen waren wach, unter anderem auch Luchsstern, der auf etwas zu warten schien. "Ich denke ich informiere ihn heute Abend über Flussstern.", dachte sie und bei dem Gedanken an den Kater wurde ihr unwillkürlich warm ums Herz. "Hoffentlich ist dem AhornClan bei diesem Unwetter nichts passiert. Bei ihnen ist es mit den Bäumen ja umso gefährlicher während eines Gewitters." Ihre Pfoten führten Wolkensee schließlich zum Frischbeutehaufen, der gut gefüllt schien. Hungrig nahm sie sich den letzten Fasan und zog sich schließlich zu einer windstillen Ecke zurück, wo sie zu essen begann.

Sanft wurde ich angestupst und mit einem lauten Gähnen begrüßte ich meine Mentorin. "Mhm...werde gleich aufstehen." murmelte ich durch das Moos hindurch und schloss für einen Moment die Augen. Ich muss das Positive sehen. Desto früher wir aufstehen desto länger werden wir draußen Kräuter sammeln überlegte ich und stand dann langsam auf. Dann fiel mir ein, dass meine Geschwister die ganze Nacht nicht über schlafen konnten, da sie Nachtwache gehalten hatten! Und ich beschwere mich über zu wenig Schlaf dachte ich belustigt nach und sprang schon ein Stück fröhlicher aus dem Schlafplatz. Ich setzte mich zu Himbeernase, die Aschenherz Wunde behandelte und mit Haselschweif sprach. Neugierig betrachtete ich die Jungen, die immerhin ruhig schliefen. "Guten Morgen, Haselschweif." begrüßte ich sie lächelnd und mir fiel wieder ein, dass damals Aschenherz verletzt war und Haselschweif sich um ihn gekümmert hatte. Wir hatten so viel Spaß gehabt mit dem Rebhuhn erinnerte ich mich fröhlich.

Spinnenbein wurde von einem stechenden Schmerz in seiner Schulter geweckt. Zwar war er nach der Behandlung von Himbeernase für einige Zeit verebbt, doch heute morgen fühlte es sich fast so schlimm an wie anfangs. Vorsichtig schnupperte er an der Wunde und leckte das schwarze Fell außen rum sauber, ehe er sich dem Rest seines langen Körpers zu wandte. Im Kriegerbau waren die meisten Nester schon leer, weshalb er sich etwas beeilte und dann auf die Lichtung trat. Von seinen Söhnen war bislang keine Spur, was ihm allerdings sofort ins Auge fiel, war Rostherz aufgestelltes Fell und ihre müden Augen. Zögerlich ging er auf die Graue zu und räusperte sich. "Morgen. Du siehst aus, als hätte dich ein Fuchs quer über die Ebenen gejagt."

Haselschweif wachte am nächsten morgen auf, als sich die Katzen im Heilerbau regten. Müde öffnete sie ihre verklebten Augen und sah sich schlaftrunken um. Waldpfote hatte die Königin freundlich begrüßt und gerade als sie den Gruß erwidern wollte, kam kein Laut aus ihrem Hals. Sie räusperte sich kräftig, was zu stechenden Schmerzen führte und versuchte es erneut: "- morgen." Man hatte die Kätzin so gerade verstehen können, wenn man genau hinhörte. Sie fühlte sich elend und krank, weshalb sie auch die Frischbeute vor ihrem Nest verschmähte. "keinen Hunger," krächzte sie und sah Waldpfote leidend an. Auf Himbeernases Frage zuckte sie lediglich mit den Schultern, denn seid ihre Jungen krank waren konnte die Königin eh nicht richtig schlafen.

Rußhauch erwachte durch einen kalten Windzug, der durch ihr Fell striff und setzte sich langsam auf. Sie hatte nicht gut geschlafen, schlechte Träume und Gedanken hatten sie verfolgt wie hetzende Hunde und jetzt fühlten sich ihre Muskeln steif und verspannt an. Der Kriegerbau leerte sich langsam und auch die Kriegerin verließ ihn auf leisen Pfoten. Schattenpfote und Fledermauspfote schienen noch zu schlafen und schmerzlich bemerkte Rußhauch, wie sehr ihr die Nähe zu ihren mittlerweile so groß und erwachsen gewordenen Jungen gerade jetzt fehlte. Der Schmerz war wie weggefegt, als sie Spinnenbein bei Rostherz erblickte und kalte Wut machte sich in ihr breit. Sie und Spinnenbein hatten es zwar nicht eine Sekunde lang angesprochen, aber es war ihnen beiden wohl klar, dass es mit ihnen entgültig vorbei war. Sie schüttelte den Kopf, enttäuscht und erzürnt, dann suchte sie mit dem Blick das Lager ab um treuere und vertrauenswürdigere Gesprächspartner zu finden. Sobald ihre Jungen den Schülerbau verlassen würden, würde sie wohl oder übel mit ihnen reden müssen. Hoffentlich verstehen sie es und sind nicht wütend auf mich.. Wenn ihre Jungen enttäuscht von ihr wären, würde es Rußhauch mit Sicherheit das Herz zerreissen. Sie atmete tief aus, für solche Gedanken war später noch Zeit. Etwas steif trat sie zu Wolkensee, die sich gerade einen Fasan vom Frischbeutehaufen genommen hatte. Schon der Gedanke an Essen bereitete Rußhauch ein flaues Gefühl im Magen, obwohl sie auch am Vortag nichts gefressen hatte. "Guten Morgen und einen guten Appetit", grüßte sie die hübsche helle Kätzin mit einem matten Lächeln und setzte sich zu ihr.

Der Fasan war zwar etwas kalt, aber dennoch sehr lecker. In Gedanken und das Essen vertieft, blickte die Kriegerin erst wieder auf, als sie Schritte spürte, die sich näherten. "Dir auch einen Guten Morgen, Rußhauch! Und danke.", erwiderte sie fröhlich, doch als sie deren Gesichtsausdruck bemerkte, legte sich ihre Stirn nachdenklich in Falten. "Ist etwas passiert? Du wirkst irgendwie bedrückt, kann das sein?", fragte Wolkensee die Dunkelgraue. "Kann es sein, dass es etwas mit Spinnenbein zu tun hat?", fügte sie schließlich vorsichtig hinzu, als sie den schwarzen Kater bei Rostherz erblickte. Sie wusste nicht, ob ihre Freundin mit ihr darüber sprechen wollte, aber wenn sie das tat, wäre sie für ein Gespräch offen. Generell hatte sie in letzter Zeit bemerkt, dass sich Rußhauch und Spinnenbein immer weniger zusammen blicken ließen. Woran das lag wusste die Helle nicht, aber vielleicht würde sie Rußhauch ja darüber aufklären.

Nachdem Himbeernase meine Wunde behandelt hatte, bedankte ich mich bei ihr und verließ schnell den Bau. Ich bewegte die Schulter nur sehr langsam, als ich zu Luchsstern trat, mich niederließ und respektvoll meinen Kopf neigte: "Guten Morgen. Himbeernase und Waldpfote kommen gleich ebenfalls." Kurz ließ ich meinen Blick durchs Lager schweifen. Die ganzen Krieger die hier so friedlich beieinander sitzen. SternenClan, beschütze sie. Dann blickte ich wieder zu Luchsstern. "Es geht bestimmt um die Streuner, oder?" Ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Krallen in die Erde gruben. Es war einfach unvorstellbar, dass sie einfach so ein Junges und dessen Mutter töten.

"Weit erstreckten sich die weiten Ebenen des Efeuclan Territorium´s vor meinen Pfoten und mit leuchtenden Augen rannte ich diese entlang. Ich sah Beute welche beinahe von selbst in mein Maul sprang, ich sah Gebiete und Gegende die ich nie in meinem Leben gesehen hatte, alles war so unglaublich aufregend und neu. Doch dann tat sich plötzlich eine Schlucht vor mir auf, ich bremste gerade noch rechtzeitig und sah in die bodenlose Schlucht, meine Augen weiteten sich vor Entsetzen als ich Hasleschweif, Aschenherz und meine Geschwister dort unten sah. Ich rief nach ihnen doch bekam keine Antwort, plötzlich wurde ich gestoßen, während ich fiel erhaschte ich einen Blick nach oben, ein böses Paar Augen, eisig blau funkelte mich an und grinste schäbig während ich in den Tod stürzte. Ich jaulte auf" Schnell schoss mein kleiner Kopf nach oben und ich sprang hektisch auf meine kleinen Pfoten. Eilig drückte ich mich ans nächste Fell in meiner Nähe welches in diesem Fall das von Waldpfote war und sah dann ängstlich zu dieser hoch. Doch schnell erkannte ich den üblichen sicheren Heilerbau, sah Haselschweif und Windjunges und beruhigte mich langsam. Ein leichtes seufzen stieß ich aus, dann ließ mich wieder ins Nest fallen, jedoch sah Haselschweif heute gar nicht gut aus und besorgt sah ich meine Mutter an "Mama? Geht es dir nicht gut?" fragte ich leise und betrachtete die Frischbeute welche sie nicht anrührte "nicht gut"

Tief versunken in meinen Gedanken bemerkte ich gar nicht, wie sich Spinnenbein näherte. Daher zuckte ich erschrocken zusammen, als er mich ansprach: "Heiliger SternenClan, Spinnenbein, hast du mich erschreckt!" Verlegen leckte ich mir kurz über das Brustfell, eher ich zu einer Antwort ansetzte: "Die letzten Tage waren einfach ziemlich anstrengend. Meine Schwester Hagelblüte ist verschwunden, mein Neffe Falkenpfote hat ein gebrochenes Bein und wird vielleicht nie wieder richtig laufen können. Ein Junges und eine Königin wurden von Streunern getötet und zu allem Überfluss habe ich die Nacht nicht besonders gut geschlafen." Eigentlich wollte ich dem Krieger nicht mein Leid klagen, er hatte bestimmt genug um die Ohren. Daher räusperte ich mich kurz und schnitt das Thema an, dass mir besonders am Herzen lag und ihm bestimmt auch Sorgen bereitete. "Es mag vielleicht ein wenig grausam klingen, wo wir doch gerade zwei Clangefährten verloren haben, doch Falkenpfotes Verletztung bereitet mir momentan die größten Sorgen." Kurz schweifte mein Blick zum Heilerbau, eher ich Spinnenbein fest in die Augen sah. "Ich würde nur zu gerne sein gebrochenes Bein haben, wenn ich ihn dafür jagen und herum springen sehen könnte." Seit er Hagelblüte verloren hatte, fühlte ich mich noch mehr verantwortlich für ihn. Bitte SternenClan, gib ihm sein Bein zurück!

Ich spürte neben mir wie Echsenjunges wach wurde und versuchte ihn ein aufmunterndes Lächeln als Gruß zu schenken, was aber kläglich scheiterte. Ich sah wie meinen Bruder erneut Tränen in das Gesicht schossen und ich kuschelte mich näher an ihn, um ihn tröstend über die Schulter zu lecken. “Bitte weine nicht,“ nuschelte ich zwischendurch. Echsenjunges selbst sagte nichts und wirkte daneben zu stehen, was mir ein wenig Angst machte, aber ich sagte nichts dazu. Ich will ihn jetzt nicht wegen eines blöden Streits auch noch verlieren! Also wartete ich und horchte mit gespitzten Ohren auf, als er anfing zu sprechen. Er meinte das wir essen gehen sollten, weshalb ich zuerst spöttisch fragend eine Augenbraue hob, doch als er mir seinen Plan vorlegte, kam mir das sehr sinnvoll vor. Ich sah ihn raustreten und merkte plötzlich, das wir in einer neuen Welt angekommen waren. Hier gab es keine tollen Jungenabenteuer mehr, keine wohlbehütenden Mütter oder die Sicherheit des Lagers. Hier war alles Ernst und man überlebte nicht, wenn man sich wie ein weiches Hauskätzchen verhielt. Tief atmete ich einmal ein, schloss die Augen und ließ mich nochmal in die Trauer sinken, die ich hatte. Als dann Echsenjunges zurück kam blitze in meinen Augen Entschlossenheit auf und versuchte mich nicht super staunend zu zeigen, das Echsenjunges einen Habicht und einen anderen, riesigen Vogel zurück in die Kinderstube brachte. Sein knapper Befehl iss, ließ mich gehorchen und ich murmelte leise:“Für Taubenschwinge und Wurzeljunges.“ Dann zwang ich mich den Habicht zu rupfen und das Fleisch herunter zu kriegen, dabei beäugte ich mit unauffällig leicht zusammengekniffenen Augen meinen Bruder. „Denkst du das wir ehrlich heute ernannt werden? Luchsstern wird sicher böse auf uns sein, wegen unseres Ausbruchs,“ miaute ich und schielte dann zu Gismo, der noch friedlich schlief. Es sei denn er hat noch nicht davon erfahren!

Sturmseele fragte mich, ob ich eine erholsame Nacht hatte, und ich schüttelte leicht den Kopf. "Nicht wirklich. Aber danke der Nachfrage." Ich lächelte und sah den beige-orangenen Kater an. "Hattest du denn wenigstens eine erholsame Nacht?" Mittlerweile bereite ich es, Nichts zum Frühstücken geholt zu haben, denn mein Bauch grummelte leise. Im selben Moment kam Ginsterfang, der ich freundlich zulächelte: "Morgen, Ginsterfang." Die Bunte meinte, was passiert war sei schrecklich und es tue ihr besonders für Nieseljunges und Echsenjunges leid, die ja den schrecklichen Fund gemacht hatten und die nun ohne Mutter und Bruder weiterleben mussten. Sturmseele fragte daraufhin, ob ich wisse, wie es den beiden nun gehe. "Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, Echsenjunges und Nieseljunges wollen nicht, dass man sie danach fragt." Dabei glitt mein Blick zu Echsenjunges, der genau in diesem Moment zum Frischbeutehaufen stapfte und mit einem Falken in die Kinderstube zurückkehrte. Der Bunte wirkte abgekämpft, aber tapfer. Ihren Morddrohungen an sämtliche Streuner stimmte ich mit wütend blitzenden Augen zu, und ich war mir sicher, dass es im EfeuClan keinen gab, der das nicht getan hätte. "Du musst dich nicht entschuldigen. Diese Flohpelze haben es ja auch nicht besser verdient.", miaute ich auf Sturmseeles Entschuldigung hin, in der es um sein gesträubtes Fell und die Streuner ging, die Taubenschwinge und Wurzeljunges so hinterlistig ermordet hatten. Mein Buch grunmelte ein weiteres Mal, was ein verschämtes Lächeln auf meine Lippen lockte. Ich stand auf, tappte zum Ftischbeutehaufen und suchte mir mach kurzem Zögern win Rebhuhn aus, von dem ich sicher war, dass unsere Patrouille es gestern gefangen hatte. "Möchtet ihr ein Stück abhaben?", fragte ich Sturmseele und Ginsterfang noch, und begann währenddessen, den Vogel zu rupfen.

Ich hörte Sturmseele und Igelnacht aufmerksam zu und stimmte beiden mit einem Nicken zu. "Wer wehrlose Junge tötet hat es nicht anders verdient." entschied ich grimmig, auch wenn ich mich kurz über meine eigene Meinung erschreckte. Ein Knurren von der Seite ließ mich verwirrt den Kopf drehen, eher ich erkannte, dass es nur Igelnachts Bauch war. Sie tappte auch gleich los und holte sich ein Rebhuhn. als sie wiederkam meinte ich nur lachend: "Gut, dass du dir das Rebhuhn geholt hast. Ich hatte schon Angst um mich!" freundschaftlich schnippte ich ihr mit dem Schwanz gegen die Schulter. Dann bot sie auch uns etwas an, worauf ich nur erwiderte: "Danke, aber ich brauche nichts. Ich habe mir gestern Abend erst Frischbeute mit Hirschsprung geteilt. Ich lass euch zwei jetzt aber mal alleine, ich würde gerne Feuerblatt besuchen." Mit einem Kopfniccken verabschiedete ich mich, steuerte den Frischbeutehaufen an und nahm mir von dort ein Kaninchen. Damit lief ich zum Ältestenbau, schob mich durch den Eingang und legte das Kaninchen vor mir ab. "Feuerblatt? Bist du da?" In der Dunkelheit konnte ich kaum etwas erkennen, doch ich musste heute unbedingt mit ihm sprechen. Er war mein Mentor und ich habe ihn noch nicht ein mal hier besucht. Das schlechte Gewissen nagte unangenehm in meinem Bauch.

Glücklicherweise hatten Igelnacht wie auch Ginsterfang Verständnis für meine raue Aussprache was diesen Fall betraf und gut gelaunt begann ich zu lächeln "Gut dass ihr das nicht falsch auffasst" meinte ich grinsend und zuckt mit einem Ohr als Igelnacht´s Magen neben mir anfing zu grummeln. Belustigt begann ich zu schnurren und sah ihr nach als sie sich ein Rebhuhn nahm und wieder zurück kam. Sie bot jedem ein Stück an, doch dankend lehnte ich ab "Wirklich vielen Dank für das Angebot Igelnacht, aber ich habe ein irgendwie unangenehmes Gefühl im Magen. Mein Appetit ist wirklich winzig" miaute ich ihr dankend zu und entdeckte dann Rußhauch welche aus dem Kriegerbau kam. Sie sah verdammt geknickt aus und ich machte mir sofort Sorgen um meine Freundin, nur am Rande bekam ich mit dass Ginsterfang sich entfernte. Ich warf Igelnacht einen entschuldigenden Blick zu "Ich muss mal zu ihr. Wir sehen uns später" miaute ich ihr zu und schnippte ihr freundschaftlich mit dem Schweif an´s Ohr, dann schritt ich los, geradewegs auf Rußhauch und Wolkensee zu. Neben Rußhauch blieb ich schließlich stehen und sah sie leicht besorgt an "morgen Wolkensee" grüßte ich zuerst die weiße Kätzin und konzentrierte mich dann auf meine Freundin "Morgen Rußhauch, du siehst ziemlich bedrückt aus, ist etwas geschehen?" Einen Augenblick folgte ich ihrem Blick und entdeckte Spinnenbein bei Rostherz, ich seufzte innerlich "Du Dummer Kater" Doch ehe ich voreilige Schlüsse zog wartete ich ob Rußhauch mir  erzählen würde was los war, also setzte ich mich und sah sie geduldig an.