EfeuClan Lager

<--- japanisches Haus

Auf dem Rückweg zum Lager hatte ich noch einmal einige Stellen auf frische Gerücke von Taubenschwinge und Wurzeljunges, oder nach Streunern untersucht, jedoch leider erfolglos. So war es auch nicht verwunderlich, dass Wolkensee vor uns wieder im Lager war. Sie war gerade in einem Gespräch mit Honigfell und Igelnacht verwickelt. Ich schenkte den Kätzinnen ein freundliches Nicken, eher ich kurz den Blick im Lager nach Luchssterns Patrouille schweifen ließ. Sie scheinen noch nicht hier zu sein. Dann trabte ich schnell zur Kinderstube um noch einen Blick auf Haselschweif und meine Jungen zu erhaschen. Ich habe in letzter Zeit wirklich wenig Zeit für sie. Voller Schreck erkannte ich jedoch, dass das Nest meiner Gefährtin leer war. Angst breitete sich in mir aus und so führten mich meine Pfoten automatisch als nächstes zum Heilerbau, wo ich dann auch schließlich Haselschweif und die Jungen entdeckte. Zur Begrüßung drückte ich mich eng an meine geliebte Gefährtin und fragte mit belegter Stimme: "Ist etwas mit den Jungen?" Windjunges bewegte sich gar nicht und ich hatte erst Angst, dass der SternenClan ihn zu sich genommen hatte, doch dann bewegte sich seine Flanke. Kornjunges und Mausejunges dagegen schienen etwas fitter zu sein. Besorgt musterte ich erst sie und dann Haselschweif.

Die Königin hatte sich inzwischen schützend um ihre Jungen gerollt, um sie warm zu halten und zu beaufsichtigen. Als ob ich so die Krankheit von ihnen fernhalten könnte, dachte sie bitter und warf einen Blick auf ihren einzigen Sohn, dessen Fieber immer weiter anstieg. Igelnacht verließ den Heilerbau und wünschte der besorgten Königin, dass der SternenClan über sie wache. "Danke Igelnacht, das hoffe ich sehr," miaute sie leise zurück und bettete ihren Kopf auf die weißen Pfoten. Nach einer Weile war Haselschweif eingedöst und wurde erst wieder wach, als Himbeernase und Waldpfote zurück vom Heilertreffen waren. "Es hat sich nichts verändert," murmelte die Königin schläfrig auf die Frage der Heilerin und betrachtete Mausejunges und Windjunges aus müden Augen. Plötzlich hörte sie eine vertraute Stimme und drehte sich zum Eingang des Heilerbaus. "Aschenherz!" mauzte sie erleichtert und wollte schon zu ihm laufen, bis ihr einfiel, dass sie unter Quarantäne stand. "Stop! Komm nicht näher! Mausejunges und Windjunges haben grünen Husten ... und ich trage ihn vielleicht auch in mir. Du bist viel zu wichtig für den Clan als zweiter Anführer..." Haselschweifs braune Augen glänzten traurig auf, wie gerne würde sie nun die Wärme ihres Gefährten bei sich spüren. Doch es war einfach zu gefährlich für ihn sich seiner Familie zu nähern.

<--- Libellenbach

Schnaufend erreichte ich das Lager und schleppte mich und meine Last noch durch den Lagereingang, bevor ich zusammenbrach. Uff! war fast das einzige, was ich denken konnte und ich schnappte nach Luft, wie ein Fisch an Land. Mehrmals hatte ich Taubenschwinge und Wurzeljunges absetzen mussten, die leider nicht ihr Gewicht mit in den Sternenclan genommen hatten. Als sich wieder ein paar meiner Kräfte gesammelt hatten, erhob ich mich und schleife die beiden noch mit zum Lagereingang. Darauf hoffend das Gismo noch mit den beiden anderen Jungen nachkam, gesellte ich mich zu den ersten Kriegern die ich sah - meine wundervollen Töchter. Erleichterung kam über mich, als ich sah das es wenigstens denen gut ging, auch wenn Igelnacht etwas kraftlos und Wolkensee etwas angespannt aussah. "Hallo, meine Lieben," begrüßte ich sie voller väterlicher Liebe, bis mich der Kummer über Taubenschwinge und Wurzeljunges überrollte und ich hinzufügte,"Echsenjunges und Nieseljunges sind vorhin weggelaufen, ich denke sie wollten ihre Mutter und Wurzeljunges selbst finden," ich deutete auf die zerzausten Leichnamen in der Lagermitte,"und sie haben sie gefunden. Gismo und ich sind ihnen gefolgt, die beiden lagen am Libellenbach. Sie waren zwischen Büschen versteckt gewesen und rochen nach Streuner." Wut machte sich in mir breit und wieder einmal fühlte ich mich als Ältester nutzlos. Nachdenklich schaute ich dann aber wieder zu meinen Töchtern, als mir auffiel das Luchsstern gar nicht da war. "Wo ist eigentlich Luchsstern?" fragte ich an Igelnacht, Honigfell und Wolkensee genannt, vielleicht wussten ja sie etwas?

Als Honigfell nachfragte bezüglich was sie eine Entscheidung treffen musste, haderte Wolkensee kurz mit sich, bevor sie weiter sprach. "Es betrifft den Clan und...Flussstern.", sprach sie schließlich so leise, dass nur Honigfell und Igelnacht sie hören konnten. "Ich liebe und vertraue euch beiden, darum sage ich es euch als erstes. Ich möchte den Clan verlassen und mich dem AhornClan anschließen, weil ich mich in Flussstern und er sich in mich verliebt hat. Ich hoffe ihr könnt mich in irgendeiner Weise verstehen und hasst mich nicht dafür."", fuhr sie fort und schloss kurz die Augen. "Es war eine schwierige Entscheidung und ich muss noch mit Luchsstern darüber sprechen, aber ich möchte es durchziehen." Unsicher was ihre Halbschwestern darauf sagen würden, sah Wolkensee die beiden an. Doch als plötzlich Feuerblatt auf sie zukam, wollte die Kätzin ihn schnurrend begrüßen, erstarrte jedoch bei seinen Worten. "Nicht die beiden.", flüsterte sie traurig und erblickte die beiden toten Körper. "Diese Streuner werden dafür bezahlen.", knurrte sie leise. "Luchsstern ist offenbar noch auf der Suchpatrouille."

Honigfell lauschte ihrer weißen Halbschwester und legte schließlich leicht die Ohren an. Wie starkt konnte die Liebe sein das sie ihre Familie abermals auseinanderriss? Sie selbst hätte damals als sie noch eine einfache Schülerin war, für Nachtpfote alles getan, doch dieser verschwand und mit ihm verschwand auch ein Teil von Honigpfote damals, doch das war die Vergangenheit, nun lebten sie in der Gegenwart. Jetzt war es anscheinend wieder soweit das Honigfell sich schmerzlich von einer geliebten Katze verabschieden sollte. Auch wenn Wolkensee nicht aus der Welt war, so war sie dann doch in einem anderen Clan. Fern von ihrer Familie, ihrem Vater und ihen Halbgeschwistern. "Wolkensee, sofern es sich für dich richtig anfühlt haben wir das zu akzeptieren. Du bist ein Teil unserer Familie also werden wir dich deshalb nicht verurteilen. Ich kann nachvollziehen wieso du so gewählt hast.", flüsterte sie leise und schnurrte schließlich belustigt. "Außerdem hast du dir da ein prachtexemplar von Kater ausgesucht!" Mit dieser Aussage wollte sie das alles wieder etwas auflockern, genau in diesem Moment passierte aber wieder mal das Gegenteil denn Feuerblatt trug die Leichen von Wurzeljunges und Taubenschwinge ins Lager. "Ich werde diesen verdammten Streunern das Fell bei lebendigem Leibe über die Ohren ziehen!", knurrte sie. Niemand durfte eine Mutter und ihr Junges einfach so töten.

Kornjunges Fell stand gegen Ende der Geschichte zu Berge und sie hatte ihre Ohren angelegt, mittlerweile sah sie aus wie eine wütende Fellkugel die man einfach nicht ernst nehmen konnte. Gerade als sie Falkenpfote ihr Mitleid aussprechen wollte kam Himbeernase dazwischen und hatte keine guten Neuigkeiten für den getigerten Schüler. Sein Heilprozess schien nicht so blendend zu verlaufen wie anfangs gedacht. Interessiert betrachtete die kleine Kätzin die Heilerschülerin und lächelte milde als diese dann schließlich aufbrachen. "Falkenpfote, ich werde diesem Kater das Fell über die Ohren ziehen!", miaute sie aufrichtig und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Doch sie wollte noch mehr von Falkenpfote hören, der Kater schien schon viel erlebt und gesehen zu haben, aber der SternenClan war nicht auf ihrer Seite, denn Aschenherz kamg erade in diesem Moment in den Heilerbau, hieß sie musste jetzt mit ihrem Vater aus dem Heilerbau raus da sie sich sonst anstecken würde. "Ich komme dich morgen wieder besuchen.", versprach die Kleine dem größeren Schüler und sprang dann zu ihrem Vater, schnurrend rieb sie sich kurz an dessen Vorderpfote und blickte dann zu ihm auf.

<---- Libellenbach EC/LC

Das Gewitter hatte die Katzen zurück bis ins Lager verfolgt und zusätzlich zog ein Sturm auf. Der Wind peitschte Echsenjunges erbarmungslos in das kleine Gesicht und mit angelegten Ohren zwängte er sich durch den Lagereingang. Feuerblatt legte die beiden Leichname auf der Lichtung ab und schien nach Luchsstern zu suchen. Echsenjunges hingegen wollte nun einfach alleine sein und verzog sich sofort in die Kinderstube. Überraschenderweise war diese komplett leer. Wo sind Haselschweilf und ihre Jungen? fragte er sich, hatte aber keine Lust sich weiter darüber Gedanken zu machen und rollte sich in Taubenschwinges altes Nest ein. "Es riecht noch ein bisschen nach ihr," flüsterte der Bunte und erneut schossen ihm Tränen in die kleinen grünen Augen. Hoffentlich kommt Nieseljunges bald, ich will nicht komplett alleine sein, dachte das Junge traurig und wollte definitiv jetzt gerade keine Mitleidsbekundungen von anderen Katzen haben.

<--- Ahnenbaum

Der Weg war lang und öfters war ich über meine Pfoten gestolpert, während das Gewitter aufzog und schreckliche Geräusche verursachte. Mit gesträubten Fell kam ich ins Lager, wo der Geruch von Tod in der Luft hing. Entsetzt erkannte ich zwei Gestalten in der Mitte der Lichtung, Taubenschwinge und Wurzeljunges. Traurig berührte ich ihre Flanke mit meiner Nase und schaute zum Sternenvlies, wo der SternenClan lebte. SternenClan, was willst du mit diesem Traum sagen? Taubenschwinge und Wurzeljunges haben dieses Schicksal nicht verdient! fragte ich mich und miaute mit leiser Stimme. "Möget ihr beiden nun auf Echsenjunges und Nieseljunges aufpassen, sie brauchen euch doch." Als Mama uns verlassen hatte, war Opa für uns dagewesen. Doch die beiden Geschwister waren nun alleine. Traurig und müde kehrte ich in den Heilerbau zurück, wo meine Mentorin Lavendel für eines der kranken Jungen verabreichte. Meine Augen hellten sich auf als das Wort "Kräutersammeln" erwähnte, doch dann erinnerte ich mich an den Traum. "Himbeernase, kann ich mit dir noch über meinen Traum sprechen? Ich bin verwirrt und weiß nicht weiter." miaute ich etwas leiser, da ich die schlafenden nicht wecken wollte. Insbesondere Falkenpfote nicht. Himbeernase weiß alles! Bestimmt hat sie eine Idee überlegte ich hoffnungsvoll.

Honigfell erzählte von ihrem Tag, und klinkte sich dann aus, als Wolkensee und ich miteinander sprachen. Als meine Halbschwester ertappt zusammenzuckte und dann herumdruckste, sie habe eine wichtige Entscheidung treffen müssen, was die Neugier Honigfells wieder geweckt. Und nicht nur ihre, auch ich wurde hellhörig. Wolkensee erklärte, sie liebe Flussstern und er sie, weshalb sie zum AhornClan wechseln wollte. Während Honigfell der Hellen aufmunternd zusprach und schlussendlich meinte, sie habe sich ein Prachtexemplar von Kater ausgesucht, wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte. Einerseits freute ich mich ungemein für Wolkensee über die erwiderte Liebe, aber wollte sie dafür wirklich den Clan verlassen? Für ihre Mutter war die Loyalität zum Clan immer das Wichtigste gewesen. Schließlich miaute ich zaghaft: "Dann hoffe ich, dass du glücklich wirst und wir uns trotzdem noch sehen können." Wenn Wolkensee ging, dann war das, als wolle man mir ein zweites Mal meine Mentorin wegnehmen. Im nächsten Moment wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Feuerblatt auftauchte und von Nieseljunges und Ecsenjunges erzählte, die losgezogen waren, um Taubenschwinge und Wurzeljunges zu finden. Ich zog scharf die Luft ein, als ich hörte, dass man die beiden gefunden hatte. "Streuner! Ich kann es kaum erwarten, ihre verseuchten Pelze in die Pfoten zu bekommen!" Meine Augen funkelten angriffslustig, aber gleichzeitig fühlte ich dieses taube Gefühl zurückkommen. Was haben wir getan, dass der SternenClan uns eine Mutter und ihr Junges nimmt?

<--- japanisches Haus

Aschenherz verschwand gleich nach unserer Ankunft - vermutlich wollte er Luchsstern direkt Bescheid geben. Allerdings konnte Spinnenbein weder den Anführer noch eine Katze seiner Suchpatrouille im Lager ausfindig machen. Gerne hätte er mit Rostherz darüber gesprochen, ob sie was gefunden hatten, als der Geruch von Krähenfraß in seine Nase stieg. Angewidert zog er sie kraus und suchte nach der Quelle des Gestankes. Mitten auf der Lichtung lagen zwei Leichname, ein großer Grauer und ein kleiner Brauner. Geschockt starrte Spinnenbein auf Taubenschwinge und Wurzeljunges, die er gestern erst noch gesehen hatte - und zwar lebendig. Wut flammte in dem Schwarzen auf und am liebsten wäre er gerade nochmal zurück gerannt und hätte den bunten Streuner auf unschöne Art weiter ausgefragt. Stattdessen suchte er zunächst den Heilerbau auf, in dem er auch Aschenherz wieder fand. "Was ist denn hier los?" warf er in die Runde und betrachtete die ganzen Katzen, die kaum alle in den schmalen Bau passten.

<----Libellenbach

Mit meinem Falken zwischen den Kiefern kam ich müde im Lager an. Heute war ein anstrengender Tag. Erst die aufregende Ernennung, dann der LotusClan an der Grenze und zum Schluss noch Jagen. Doch ich war glücklich und zufrieden, als mein Falke auf den Frischbeutehaufen plumpste. Da entdeckte ich Hirschsprung, der in der Nähe mit Ginsterfang redete. Schmunzelnd sah ich, dass sich ihre Pelze berührten und ihr Augen glücklich leuchteten. Mit müden Pfoten tappte ich zu den Beiden. "Hallo, ihr zwei! Ich hoffe ich störe nicht.", begrüßte ich sie und zwinkerte meinem Bruder zu. "Bereit für unsere erste Wache?" Ich wollte Hirschsprung wirklich nicht stören, wenn er sich gerade mit Ginsterfang unterhielt, doch mein Bruder war in letzter Zeit selten alleine anzutreffen, meist war er in Begleitung dieser hübschen Kätzin. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Gedanken wieder abschweiften und ich Danny vor meinem geistigen Auge erblickte. Vielleicht könnte ich mich ja ganz kurz davon stehlen. Hirschsprung würde bestimmt nichts verraten. Nachdenklich wanderte mein Blick in den Kriegerbau. Wie gerne würde ich mich in ein freies Nest kuscheln und einschlafen.

Bei Haselschweif Worten glitt mir ein kalter Schauer durchs Fell. Meine Jungen haben grünen Husten? Und meine Gefährtin vielleicht auch? Ich konnte es kaum glauben und wurde erst aus meinen Gedanken gerissen, als sich Kornjunges an meinen Pfoten rieb. Sanft leckte ich ihr einmal über den Kopf und wandt mich kurz an Falkenpfote: "Dannke, dass du dich um sie gekümmert hast." Dann richtete ich meinen Blick noch einmal auf meine Gefährtin. "Ich werde jeden Tag vorbei schauen und euch die beste Frischbeute bringen. Um Kornjunges brauchst du dir keine Sorgen zu machen, aber bitte informiere mich falls es den anderen zweien oder dir schlechter geht." Ich trat schnell einen schritt nach vorne und berührte ihre Nase kurz mit meiner, eher ich mich umdrehte. "Komm Kornjunges, wenn du dich benimmst darfst du heute mit mir im Kriegerbau schlafen." ch wollte meine Tochter nicht alleine in der Kinderstube lassen. Als ich aus dem Bau trat und schließlich zwei reglose Gestalten im Lager liegen sah, erstarrte ich kurz. SternenClan nein! "Kornjunges, bleib hier." Schnell trabte ich zu den Körpern von Wurzeljunges und Taubenschwinge. Sie sind wirklich tot. Echsenjunges saß bei den beiden, doch ich wandt mich als erstes an Feuerblatt, den ehemaligen zweiten Anführer. "Was ist passiert Feuerblatt?" Eigentlich konnte ich es mir schon denken, doch wollte ich diese Worte erst ausgesprochen hören.

Als plötzlich Aschenherz in den Bau kam und schon zu Haselschweif ging, wollte sie schon einschreiten, doch die Königin übernahm das selber. Auch Spinnebein trat in den Heilerbau ein und angespannt winkte Himbeernase ihn wieder hinaus. "Mausejunges und Windjunges haben grünen Husten, also sollen möglichst nur die Katzen hier herein, die auch wirklich verletzt oder krank sind. Wir wollen schließlich keine Krankheitswelle.", miaute sie streng und bemerkte den Trubel um Taubenschwinge und Wurzeljunges vorerst gar nicht. Als sich Waldpfote nun an sie wandte, weil sie über ihren Traum reden wollte, nickte Himbeernase entschuldigend. "Natürlich, tut mir leid, ich habe ganz vergessen, dich zu fragen, wie es dir beim Ahnenbaum ergangen ist. Erzähl mir ruhig von was du geträumt hast.", erwiderte sie nun und sah die kleine Kätzin aufmerksam an. Ihren Schweif legte sie nun ordentlich um ihre Pfote und auch wenn sie schon sehr müde war, ließ sie sich nichts anmerken.

Bei den Worten Honigfells atmete sie erleichtert aus und sah sie dankbar an. "Ich bin froh, dass du es verstehst und ja, es fühlt sich richtig an." Ihr letztes Kommentar ließ Wolkensee schmunzeln. "Das stimmt allerdings, er ist großartig.", antwortete sie schließlich grinsend und sah nun zu Igelnacht, die etwas verhaltener als die Rote wirkte. "Wir werden uns bestimmt wieder sehen, Igelnacht.", miaute sie leise und berührte kurz mit der Nase ihr Ohr. "Diamantensplitter hat mir immer gesagt ich soll auf mein Herz hören und das tue ich jetzt und mit meiner Entscheidung.", fügte sie hinzu. Sie wusste, dass sich Igelnacht gut mit ihrer Mutter verstanden hatte, da sie auch deren Schülerin gewesen war. "Ich denke sie wäre mit meiner Entscheidung auch einverstanden, auch wenn ich dafür den Clan verlassen muss." Kurz warf sie nun einen Blick auf Feuerblatt und überlegte, ob sie es auch ihm sagen sollte. "Nicht jetzt, Taubenschwinge und Wurzeljunges muss Respekt gezollt werden, da störe ich nicht mit meiner unwichtigen Angelegenheit.", verneinte sie ihn Gedanken und warf nun einen traurigen Blick auf Mutter und Sohn. "Sie sollten nicht so im Freien liegen, es wir bald anfangen zu regnen.", sprach Wolkensee schließlich. "Es macht euch nichts aus, wenn wir sie für's Erste in den Ältestenbau legen, oder? Dort ist noch am meisten Platz.", fragte sie Feuerblatt nun.

Da mir Himbeernase zu hören wollte, entspannte ich mich ein wenig und setzte mich ruhiger hin, was auch schon seltsam war. Lieber stand ich und ging herum, doch heute war ich wirklich müde geworden. Die Behandlungen der Kranken, Kräutersammeln und die Heilerversammlung! erinnerte ich mich und sah zu meiner Mentorin. "Ein Schrei hat mich geweckt und ich bin ihm hinterhergelaufen, weil er sich schmerzhaft anhörte. Aber eine große Dunkelheit verfolgte mich und flüsterte:  "Rache, Blutrote Rache. Zum Überleben werden sie sterben...". Dann hatte sie mich verschluckt und ich sah Himmelsstürmer wieder. Der war...nunja wie immer nicht nett aber sagte, dass wir gewarnt wären und wir nicht suchen sollten was die Rache ist sondern wer hinter der Rache steckt." fasste ich zusammen und sah zweifelnd zu Himbeernase. "Wenn Himmelsstürmer Recht hat sind wir in Gefahr. Aber was ist mit Rache gemeint?" fragte ich neugierig und gleichzeitig verwirrend. Rätsel waren natürlich spannend, aber wenn man dieses nicht lösen könnte, würde der Clan in Gefahr sein! Wieso kann sich der SternenClan nicht normal austauschen? fragte ich mich.

Mit gespitzten Ohren hörte Himbeernase ihrer Schülerin zu und blickte sie anschließend besorgt an. "Dein Traum ähnelt meinem, auch bei mir ging es um Rache.", miaute die Helle nachdenklich und ging in Gedanken noch einmal ihren Traum durch. "Ich war im Zweibeinerort und Eulenblick hat mich vor etwas gewarnt, was dort lauert. Jedoch meinte er, dass es nicht die Zweibeiner sind, sondern jemand anderes. Außerdem hörte ich eine Art Kampfschrei und kurz bevor ich aufwachte, hörte ich viele Katzen das Worte Rache wispern.", fasste sie zusammen und überlegte kurz, bevor sie weiter sprach. "Ich dass im Zweibeinerort Katzen sind, die Rache ausüben wollen und zwar am EfeuClan. Nur warum, was der Anlass für diese Rache ist, ist auch mir unklar. Wir sollten Luchsstern, wenn er zurück ist, fragen, ob er irgendetwas beim Zweibeinerort bemerkt hat.", beschloss die Heiler nun und sah Waldpfote fest an. "Mir fällt niemand ein, dem wir je Unrecht getan haben, dir?"

<--- Libellenbach

Mittlerweile hatte ich Nieseljunges abgesetzt und einen größeren Abstand zwischen uns und Feuerblatt gebracht, sodass ich nicht mehr darauf achten musste, die Leichname zu verdecken. Die Jungen waren immer stiller geworden, und Echsenjunges tappte mit hängendem Schweif zur Kinderstube. Ich folgte dem jungen Kater mit einem kleinen Umweg über Feuerblatt, der bei seinen Töchtern stand und sich unterhielt. "Ich bleibe bei Echsenjunges und Nieseljunges. Es ist sicher besser, wenn sie nicht alleine sein müssen." Ich nickte den drei Kätzinnen zu und sputete mich dann, in die Kinderstube zu kommen, aus Echsenjunges Stimmchen erklang. Zögerlich betrat ich den Bau, in dem es nach nach Haselschweif und Krankheit roch, aber eben auch noch nach Taubenschwinge. Ich legte mich zu Echsenjunges und Nieseljunges nachdem ich eine kleine Nesterweiterung gebastelt hatte, und betrachtete den Kater nur. "Ihr müsst jetzt stark sein. Eure Mutter und euer Bruder wachen im SternenClan über euch und wollen sicher nicht, dass ihr traurig seid. Und eure Clangefährten sind auch immer für euch da." Tun konnte ich nicht wirklich etwas, außer die beiden zu wärmen, weshalb ich meinen Schweif über ihre Körper legte, und hoffte, dass sie durch mein flauschiges Fell gewärmt Schlaf finden könnten.

Während ich auf eine Antwort wartete lauschte mit einem Ohr der Erzählung von Falkenpfote wegen der großen Versammlung. Knochenpfote, ein Schüler aus dem Lotusclan hatte ihm also das Bein gebrochen, mein Schweif zuckte leicht verärgert "Was für ein dummer Kater" Kurz sah ich zu wie Himbeernase und Waldpfote sich das Bein von Falkenpfote ansahen, jedoch machten diese dann betrübte Gesichte und verschwanden aus dem Heilerbau, ich sah ihnen einen Moment nach und drückte mich dann weiter an das Fell meiner Mutter.
Bald schon kamen die beiden Heilerkatzen zurück, sie fragten ob alles in Ordnung sei worauf ich stumm nickte, folgte Himbeernase mit den Augen und sah wie sie etwas vor mich hin legte. Sie sagte zu Waldpfote dass dies Lavendel sei, und zu Windpfote und mir sagte sie dann wir sollen es kauen und dann schlucken. Gehorsam nickte ich erneut schweigend und nahm das Kraut zu mir, ordentlich kaute ich es durch um es dann mit etwas verzogener Miene zu schlucken "Schmeckt echt eigenartig" dachte ich mir und sah auf als mein Vater Aschenherz den Heilerbau betrat. Er kam näher und mit der Nase berührte ich leicht sein Fell "Hallo Papa" miaute ich mit etwas kratzender Stimme und sah zu ihm auf. Doch Haselschweif warnte Aschenherz nun nicht näher zu kommen und sprach dabei mit ihrer um einiges kräftigeren Stimme als es meine war, so hatte mich mein Vater wohl nicht gehört, denn ohne mich auch nur groß zu beachten verließ er den Heilerbau wieder, jedoch mit dem Versprechen uns jeden Tag besuchen zu kommen, Kornjunges sollte mit ihm gehen und vielleicht sogar bei ihm im Kriegerbau schlafen "Wie ungerecht!" Draußen herrschte eine Menge Trubel, dann betrat Spinnenbein plötzlich den Bau doch Himbeernase brachte ihn wieder raus, so wagte ich mich nicht nach draußen zu gehen, wenn keiner zu uns durfte, durfte ich auch sicher zu niemanden gehen. Ein Husten unterbrach meine Gedanken und ich keuchte leicht als es vorbei war. Müdigkeit überkam meinen erschöpften Körper und ich kuschelte mich ins Fell meiner Mutter, warf jedoch einen besorgten Blick auf meinen Wurfgefährten Windjunges welcher ebenfalls so krank war, wenn nicht sogar noch kränker "Windjunges?" fragte ich leise "Komm doch auch her zu Mama" fuhr ich fort, doch mein Bruder atmete bloß rasselnd und blieb wo er war. Mit leicht weinerlichen Augen sah ich zu Haselschweif auf "Wird Windjunges sterben?" fragte ich leise und auch hörbar erschöpft, doch auf die Antwort würde ich noch warten.

Mit großen Augen sah ich Himbeernase an als sie über ihren Traum berichtete, da er meinem ähnelte und bestimmt genauso unangenehm zu träumen war wie meiner. Als sie meinte das im Zweibeinerort Katzen wären, die Rache an uns ausüben könnten schauderte ich nur. Moment...Blue ist doch dort und hilft den verletzten Katzen! fiel mir ein und besorgt schaute ich zu meiner Mentorin auf. "Vielleicht hat Luchsstern Blue getroffen? Er hilft doch den Katzen dort!" miaute ich. Doch der Zweibeinerort musste unsicher sein, wenn diese Katzen so gefährlich seien wie es in diesem Traum berichtet wurde. Dann aber gähnte ich laut auf und schloss für einen Moment meine Augen. "Ich glaube...ich gehe jetzt schlafen. Ich bin katzenmüde!" erklärte ich Himbeernase und lächelte leicht. Morgen ist auch ein Tag. Und fürs Kräutersammeln werde ich viel Energie brauchen erinnerte ich mich und trottete müde zu meinem Nest, wo ich mich hinlegte. Kurz sah ich zu Himbeernase auf und miaute: "Danke, dass du mir zugehört hast. Ich habe eben die beste Mentorin auf der gesamten Ebene." Etwas ruhiger als vorher schloss ich meine Augen und versank in einen tiefen Schlaf.

Spinnenbein peitschte verärgert mit dem Schweif, als Himbeernase ihn wieder hinausscheuchen wollte. "Eine Meute Ratten hat uns an der Hafenstadt angegriffen. Wolkensee ist unverletzt aber Aschenherz und ich haben einige Biss- und Kratzwunden davon getragen. Ich habe keine Lust, dass mir ein Bein oder Stück Schweif abfällt wenn es sich entzünden sollte," knurrte er und blieb am Ausgang des Heilerbaus sitzen, damit ihn jemand behandeln würde. Er bekam noch mit, dass die Familie seines Cousins grünen Husten hatte und hoffte sehr, dass sie seine Familie nicht anstecken würde. Fledermauspfote war sowieso schon so ruhig und Schattenpfote viel zu energisch um krank in einem Nest herumzuliegen. Außerdem wäre es schade um seine Ausbildung.

[entzündete Wunden an Schulter und Flanke]

Hirschsprung hatte eng an Ginsterfang gekuschelt den Nachmittag und frühen Abend verbracht, bis viele Katzen wieder ins Lager eintrudelten. Darunter auch Aschenherz Patrouille, die leider erfolglos geblieben ist. Doch kurz darauf kam ihr ehemaliger zweiter Anführer mit Taubenschwinge und Wurzeljunges bepackt auf die Lichtung. Er lud die beiden ab und erst jetzt erkannte Hirschpsrung, dass beide tot waren. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, ehe er sein Gesicht in Ginsterfangs buntes Fell grub. "Siehst du die Wunde an ihrem Hals und Nacken? Sie wurde getötet, genau wie Wurzeljunges," flüsterte er nach einer Weile und sah wieder auf. "Also stimmte es was Flussstern gesagt hatte, dass ein Junges von Streunern entführt wurde..." Passend zur traurigen Stimmung im EfeuClan Lager begann es in der Ferne zu Donnern und zu Blitzen. Seufzend erhob sich der junge Kater und sah seine Freundin entschuldigend an. "Ich fürchte das wird heute nichts mit einem Spaziergang. Rehblick und ich müssen Wache halten, gerade jetzt."

Als Waldpfote Blue erwähnte, leuchteten ihre Augen kurz, als sie an den ehemaligen Heilerschüler dachte. "Das stimmt, vielleicht haben sie ihn getroffen.", antwortete sie der Schülerin und nickte, als sie meinte, dass sie schlafen gehen würde. "Gute Nacht, ich hoffe du hast einen ruhigen Schlaf." Bevor sie sich Spinnebein zuwenden konnte, murmelte Waldpfote nich etwas, woraufhin Himbeernase lächeln musste. "Und die bist die beste Schülerin." Nun trat sie zu dem schwarzen Kater, der etwas missmutig wirkte und sah diesen streng an. "Du kannst ruhig einen freundlicheren Ton wählen.", miaute sie ruhig, sah ihn jedoch mit einem funkelnden Blick an, und inspizierte anschließend seine Wunden an der Schulter und der Flanke. Ohne weitere Worte holte sie eine der Klettenwurzeln aus ihrem Vorrat, ebenso wie ein sauberes Stück Moos. Da Windjunges sein mit Wasser vollgesaugte Moos immer noch nicht berührte hatte und es deshalb sicher noch nicht mit den Kramnkheitskeimen in Berührung gekommen war, konnte sie es ruhig benutzen. Die Heilerin ließ das frische Moos mit etwas Wasser von diesem vollsaugen und wandte sich schließlich erneut Spinnenbein zu. Rasch begann sie die Wunden mit dem Moos zu reinigen, bevor sie die Klettwurzel zerkaute und den Brei anschließend auf die Verletzungen schmierte. "Komm morgen wieder zu mir, dann entscheide ich, ob du auf Patrouille gehen kannst oder nicht. Und schick Aschenherz rein, wenn er schon nicht von selber kommt.", wies sie den Krieger an.

Als Himbeernase ihn um einen freundlicheren Ton bat, unterdrückte er ein Knurren. "Und du kannst ruhig mal die Augen aufmachen," entgegnete er der Weißen und ließ die Behandlung über sich ergehen. Zum Schluss sollte er noch Aschenherz holen gehen, worauf er nichts erwiderte. Mein Cousin ist alt genug selber in den Heilerbau zu gehen wenn er sich verletzt hat, dachte der Schwarze genervt und ging zurück auf die Lichtung. Ein starker Wind zerzauste sein kurzes Fell und Donnergrollen war in der Ferne zu hören. Feuerblatts rotes Fell stach aus der tristen Umgebung heraus, doch bei ihm lagen zwei leblose Körper - es waren Taubenschwinge und Wurzeljunges. Aschenherz fragte den Ältesten gerade was passiert sei und neugierig stellte Spinnenbein sich dazu: "Wer war das? Ich werde ihn eigenhändig umbringen!" knurrte er wütend.

Ich genoss die Zeit, die ich mit Hirschsprung hatte und kuschelte mich eng an ihn. Dabei beobachtete ich die Patrouillen, die wieder das Lager betraten. Als Ich Aschenherz erblickte, schöpfte ich kurz Hoffnung, doch seine Patrouille kam ohne die vermissten Katzen heim. Schließlich gesellte sich Rehblick zu uns, und fragte, ob sie stören würde und ob Hirschsprung bereit für die Wache sei, doch ich hatte in dem Moment keine Augen für die Junge hübsche Kriegerin, denn gerade kam Feuerblatt, mein Mentor ins Lager. Er trug Wurzeljunges und Taubenschwinge. "SternenClan, nein!" brachte ich nur heraus, denn als er die beiden auf dem Boden ablegte, sah ich ganz genau, dass sie tot waren. Ich drückte mich eng an Hirschsprung und bei seinen Worten stellte sich mein Fell auf. "Wieso tun Streuner soetwas? Wurzeljunges war doch nur ein Junges." flüsterte ich leise. In der Ferne rollte ein mächtiges Gewitter herbei und der Wind frischte bereits auf. Bei Hirschsprungs nächsten Worten nickte ich zuversichtlich. "Ich bin mir sicher, mit euch zwei als Wache wird der ganze Clan in Ruhe schlafen können." Zwar wäre ich nur zu gerne mit ihm spazieren gegangen, doch es gab auch noch andere Nächte und heute mussten sie Wache halten.

Ich stockte, als die Patrouillen zurück in das Lager trudelten und die schlaffen Körper von Taubenschwinge und Wurzeljunges auf den staubigen Boden plumpsten. "Ach du Schreck! Die Armem!", rief ich erschrocken aus und eilte herbei, um zu sehen, was passiert sei. Die Wunden an Nacken und Hals sprachen Bände. Sie wurden ermordet! Welche Katzen würden eine erschöpfte Königin mit ihrem hilflosem Jungen einfach umbringen? Schockiert sah ich Hirschsprung an. "Das ist doch einfach nur ungerecht!", meinte ich und drückte mich an meinen Bruder, der langsam aufgestanden war. Auch ihm stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. "Wahrscheinlich hat Taubenschwinge versucht ihr Junges zu retten und kam letztendlich auch ums Leben. Sie ist also einen ehrenwerten Tod gestorben." Ich leckte mir kurz über den Hals, um das vor Schreck abstehende Brustfell zu glätten, ehe ich Hirschsprung fragend ansah. "Wollen wir die Wache beginnen?" Eigentlich wollte ich mich heute so gern mit Danny treffen, aber die Wache ging vor. Wenn ich es ihm doch nur irgendwie sagen könnte! Nachdenklich sah ich zu dem immer dunkler werdenden Himmel auf, wo schon die ersten Krieger des SternenClans leuchteten, während ich darauf wartete, unsere Wache schweigend beginnen zu können.