LotusClan Lager

das Eingangsposting lautete :

Hier ist das RPG für das LotusClan Lager.

Inzwischen ging die Sonne langsam hinter den Bergen auf. Die Katzen hatten nun Zeit zu trauern, während Gewitternacht und Eishauch zum Ahnenbaum reisen würden. Auch die Geschichte um die fremde schwarze Katze klärten sich auf. Sie soll Schwanenfeders Ersatz sein? dachte ich leicht skeptisch. Woher hatte sie ihr Wissen über Kräuter? Anwenden konnte sie es anscheinend. Frostschimmer und Eishauch lagen schon Totenwache für Tupfenstern. Ich wollte mich nicht dazu gesellen, sondern blieb stumm sitzen und verabschiedete mich innerlich von der noch viel zu früh gestorbenen Anführerin. Nimm sie ehrbar in Empfang, SternenClan!

Gewitternacht handelte schnell und übernahm das Kommando, was gut war. Der Clan brauchte jetzt eine starke Pfote, die sie führte. Als sie sagte ich solle mich um die Beerdigung kümmern, nickte ich ihr zu. Normalerweise war es die Aufgabe der Ältesten, doch zwei von dreien waren ja schwer verletzt. "Schattenherz, Holunderfleck, ihr zwei helft mir bitte, sobald sich der Rest des Clans von Tupfenstern verabschiedet hat," sagte ich zu den beiden kräftigen Katern und kauerte mich dann neben meine ehemalige Anführerin. Wir würden sie ehrenvoll unter einem Weidenbaum vergraben, so wie es Tradition bei uns war. Ich werde dich sehr vermissen Tupfenstern, hätte der SternenClan doch lieber mich genommen als dich! Meine Gedanken schweiften in der Vergangenheit umher, ich sah Tupfenschweif als zweite Anführerin vor mir und Wurzelstern, der noch zu dieser Zeit gelebt hatte. Sie war so eine ehrgeizige und loyale Kätzin gewesen.

Tupfensterns Tod konnte ich noch immer nicht wirklich begreifen. Sie war schon immer eine starke Katze gewesen, wieso musste sie denn jetzt sterben? Blutlied erzählte vom Kampf gegen die Eule und den Fuchs. Tupfenstern hatte die beiden Ältesten gerettet. Ich fühlte mich wegen des Fuchses schuldig. Wolkenjäger und ich hatten vorgehabt, das Lager nach dem Fuchs abzusuchen und ihn endgültig zu vertreiben, falls wir ihn auffinden würden. Wir hätten bewirken können, dass sich zumindest nur die Eule in unserem Gebiet aufhalten würde, und gegen die zu kämpfen wäre für drei Katzen keine Herausforderung gewesen.
Ich nickte Splitterregen zu, als er mich zur Beerdigung aufforderte. Ich setzte mich neben ihn und betrachtete traurig meine verstorbene Anführerin.

Schattenjäger schien noch geschockt von dem Ereignis, deshalb übernahm ich einfach Blutlied und brachte ihn vorsichtig in den Heilerbau, da der Kater übel zugerichtet war. Danach ging ich zu der schwarzen Kätzin: "Sie sind im Heilerbau," berichtete ich und setzte mich neben Schattenherz, der auch um Tupfenstern trauerte. "Wieso hat sie nicht auf uns gehört?" fragte ich leise. Verzweiflung machte sich in mir breit: "Wären wir dabei gewesen wäre das alles nicht passiert!"

"Das gleiche dachte ich auch grade", miaute ich Wolkenjäger zu. "Wir hätten es verhindern können und haben es nicht getan. Welche Katze kann sich gleichzeitig gegen einen Fuchs und eine Eule wehren? Wir hätten den Fuchs verjagen sollen, als noch Zeit dazu war." Was Flussstern wohl dazu sagen wird? Ich hatte das Bedürfnis, ihm von der schockierenden Neuigkeit zu erzählen. Aber ich traute den anderen Kriegern aus dem AhornClan nicht. Sie könnten es als Chance nutzen, nun öfters Beute von unserem Territorium zu stehlen, weil sie den LotusClan für geschwächt halten könnten.

Ich wartete bis die beiden Katzen im Heilerbau waren und bedankte mich bei dem Krieger namens Wolkenjäger. Danach ging ich zu Feder in den Bau, der schon mit den Mischungen fertig ist. "Kannst du sie bitte zu der schwarzen Kätzin mit den blauen Augen bringen? Sie wird bald losgehen und das brauchen", bat ich meinen Sohn und nahm mir dann die Mohnsamen, die er vorhin gebracht hatte und ging zu dem Ältesten der wach war. "Ich weiß du hast Schmerzen und stehst unter Schock, aber du musst die hier jetzt nehmen und dich ausruhen", sagte ich zu ihm und reichte ihm zwei Mohnsamen.

Ich nickte nur und nahm die Packung in das Maul und verließ den Heilerbau. Die schwarze Kätzin trauerte immer noch um die Tote, die im Zentrum des Lagers lag. Und genau jetzt fällt mir der Name nicht ein... Ich ging ruhig zu ihr und legte ihr die Kräuterpackung vor ihrer Nase. "Die solltst du nehmen....für deine Reise." miaute ich ihr knapp zu.

Ich merkte nicht wie ich in den Heilerbau gebracht wurde, wie mir und Wildfang geholfen wurde. Es zog an mir vorbei wie ein grauer Schleier. Die Worte die mir die Fremde sagen, hörte ich nur als rauschen. Müde und voller Trauer leckte ich die Mohnsamen auf und legte mich hin. Ich wusste was sie bedeuteten. Zu alt um den Schmerz zu ertragen. Zu alt um zu verstehen, was geschehen ist. Zu alt um alles zu verarbeiten Doch dann nahm mich bald ein schwarzer Schleier ein und es wurde alles warm. Ich konnte endlich einschlafen.

Ich leckte das Fell von Tupfenstern und murmelte ein paar Worte zum Abschied. Dann kam der kleine graue Kater, den die Heilerin mitgebracht hatte und legte mir zweimal Reisekräuter vor die Nase. Ich stand auf und aß meine schnell, bevor ich Eishauch bedeutete die zweite Packung zu fressen. "Richte Nachtglanz unseren Dank aus. Wir können im Moment Katzen gebrauchen die mitdenken." Dann sah ich zu Wolkenjäger. "Wenn du dich verabschiedet hast, such dir bitte Katzen mit denen du zur Grenze gehst. In Zeiten wie diesen und nach dem Vorfall gestern dürfen wir sie nicht vernachlässigen." Dann trabte ich zum Lagerausgang. "Komm Eishauch wir gehen."

---> Ahnenbaum

Ich beobachtete wie die zwei fremden Katzen uns die typischen Reisekräuter brachten. Etwas misstrauisch schnupperte ich an ihnen, doch sie schienen wirklich die richtigen Kräuter zu sein. Der Geschmack auf der Zunge war bitter aber immerhin würden sie uns stärken. "Ist gut," miaute ich Gewitternacht zu und folgte der Kätzin zum Ahnenbaum.

----> Ahnenbaum

Ich war etwas überrascht als die schwarze Kätzin sich bei mir bedankte. Wie war ihr Name gleich? Auf jeden Fall etwas mit Nacht am Anfang. Trotzdem freute ich mich darüber und nickte ihr anerkennend zu. Gewitternacht war inzwischen bereit aufzubrechen und sagte ich solle eine Patrouille zu der Grenze leiten. "Mach ich." Als die zweite Anführerin das Lager zusammen mit Eishauch verlassen hatte, suchte ich mir noch zwei Krieger aus: "Sternenschweif und Schattenjäger ihr kommt mit zur Grenze," sagte ich entschieden und winkte die beiden her, damit wir losgehen konnten. Der AhornClan hatte das Recht von Tupfensterns Tod zu erfahren, falls wir einer Patrouille begegnen würden.

----> Grenze

Nachdem Gewitternacht und Eishauch aufgebrochen waren, wurde es Zeit für Tupfensterns Begräbnis. Ich stand mit wackeligen Beinen auf und winkte Holunderfleck und Schattenherz zu mir, die tragen helfen sollten. "Legt sie auf meinen Rücken, ich möchte sie tragen als ihr ehemaliger zweiter Anführer," sagte ich mit tiefer, trauriger Stimme. Die beiden Kater konnten mich ruhig stützen. Wir würden ein Stück außerhalb des Lagers zu einer großen Weide gehen, damit Tupfenstern ehrenvoll beerdigt werden konnte.

Inzwischen war die Sonne aufgegangen aber der Clan wirkte müde und niedergeschlagen. Sternenschweif wurde für eine Patrouille ausgewählt und ich sollte bei Tupfensterns Beerdigung helfen. "Bis später," miaute ich der hübschen Kätzin zu und drückte mich kurz tröstend an sie, ehe ich mich wieder löste und zu Splitterregen ging. Der Kater wollte Tupfensterns Körper ganz alleine tragen, was sicherlich sehr schwer sein würde. Aber ich wusste, dass es keinen Sinn machte ihm das zu sagen. Vielleicht war Tupfenstern ein wenig Tochterersatz für Splitterregen. Der ältere Kater hatte nie eine Gefährtin, geschweige denn Junge gehabt. Also begann ich Tupfensterns kalten Körper über seine Schultern zu ziehen und stützte den Kater von rechts. Jetzt fehlte nur noch Schattenherz.

Ich hatte mich zum verabschieden nicht zu Tupfenstern gesetzt sondern einfach nur auf sie gestarrt und konnte es immer noch nicht fassen, dass sie tot war. Neun Leben einfach so weg. Wozu hatte man ihr so viele Leben gegeben, wenn sie doch mit einer Wunde zerstört werden konnten? Aber diese Antwort würde ich wohl nie bekommen. Als ich Wolkenjägers Stimme hörte, die mich aufforderte mit zur Grenze zu gehen stand ich auf und schüttelte mich. Meine Knochen waren steif und auch Holunderfleck verabschiedete sich. Ich erwiderte seinen Druck kurz, bevor ich hinter Wolkenjäger aus dem Lager stürmte.

---> Grenze

Der Kater war wie im Dilirium. Er sprach weder und schien auch nicht wirklich zu bemerken, dass ich da warr. Das einzige positive war, dass er die Mohnsamen zu sich nahm und danach schlief. Nun war ich also mit zwei alten Katzen alleine, die wahrscheinlich sogar noch jünger waren als ich. Auch ich war müde und meine Knochen taten mir weh. Deswegen og ich mir ein Nest zu den beiden ran, wo ich mich hinlegte, damit ich sie trotzdem in der Nähe hatte, wenn etwas geschah.

Da ich nirgendwo eingeteilt worden war und ich mich schon von Tupfenstern verabschiedet hatte, wollte ich schon über das Lager wachen, solang niemand da war, aber mein Magen fing an wieder heftig zu knurren. Was habe ich bloß gestern getan, dass ich solch einen Hunger habe? Ich ging zum Frischbeutehaufen und nahm mir einen großen Fisch, der noch frisch von gestern war. Mit einem großen Appetit verschlang ich den Fisch, wobei ich hoffte, dass niemand das gesehen hatte. Ich führe mich schon auf, wie ein Ältester Zum Glück, fühlte ich mich schon besser als vorher, natürlich nicht satt, was erstaunlich war, aber gut genug endlich Wache zu halten. Ich setzt mich an den Lagerein- und Ausgang und beobachtete die Lage.

Nun wo diese Anführerin und der Begleiter verschwunden waren, hatte ich nichts mehr zu tun. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich wie eine weiße Kätzin mit Tigermustern im Gesicht einen großen Fisch verspeiste. Die hat wohl Hunger... Da ich bis jetzt nur die Lagermitte als auch den Heilerbau kannte, kehrte ich zu letzteren zurück. Die beiden verletzten alten Katzen schliefen schon und auch meine Mutter. Sollte ich jetzt auch schlafen? Aber ich bin überhaupt nicht müde! Also kauerte ich mir vor dem Eingang des Baus hin und wartete darauf, dass meine Mutter wieder aufwachte. Es war öde.

Holunderfleck und Splitterregen begannen, die tote Anführerin nach draußen zu tragen. Wenn sie erst einmal begraben war, würden wir sie nun wirklich nie wieder sehen. Aber ihr Platz war ab jetzt beim SternenClan und nicht mehr bei uns. Wolkenjäger, mit dem ich mich in dem Moment unterhielt, wurde zu einer Grenzpatrouille  eingeteilt. Anscheinend sollte der AhornClan doch so früh wie möglich informiert werden. Wie er wohl reagieren würde? Würde er sich momentan überhaupt an der Grenze aufhalten?

Ich half Splitterregen und Holunderfleck, indem ich einen Teil von Tupfensterns Körper ins Maul nahm. Dann wartete ich gespannt darauf, in welche Richtung wir uns fortbewegen sollten.

Schattenherz half auf der anderen Seite und zu dritt trugen wir Tupfensterns leblosen Körper aus dem Lager. Ich führte die beiden Krieger vorbei an hohen Schilfpflanzen und folgte dem Flusslauf. Das Gras war noch nass vom morgendlichen Tau, der wie lauter kleine Kristalle auf den Halmen schimmerte. Kurz darauf passierten wir eine stolze Weide. Ich legte Tupfensterns Körper vorsichtig ab und prüfte die Erde an den Wurzeln. Sie war feucht und lehmhaltig also gut zum buddeln. Ich nickte den beiden Kriegern zu und begann zu graben. Zu dritt sollten wir es recht zügig schaffen.

Wir sprachen kaum - oder eigentlich gar nicht als wie das Lager verließen. Die Stimmung war sehr betrübt und angespannt. Der morgen war wunderschön, nur konnte Tupfenstern ihn nicht sehen. An einer großen Weide machten wir schließlich Halt und Splitterregen bedeutete uns zu graben. Ich nickte stumm und begann die Erde mit meinen Krallen zu durchwühlen. Ob Sternenschweif dem AhornClan schon begegnet ist? fragte ich mich still. Ich hoffe ihr geht es gut!

Sie hatte sich noch verabschiedet und dann hatte sich Lotuspfote stumm verkrochen und starrte nur vor sich hin, vor ihr inneren Auge spielte sich einfach nur irgendwas ab was sie nicht verstand, Bilder aus ihren Träumen und Bilder von irgendwo anders, sie starrte nur vor sich hin und konnte nichts tun als die Bilder zu verfolgen.

Auch Lotuspfote schien vom Ereignis gelähmt zu sein. Sie saß ebenfalls abseits von den anderen Kriegern und vermied jeglichen Gesprächskontakt. Ich schlich leise zu ihr und miaute: "Ich kann das alles gar nicht verstehen. Wie konnten auf einmal eine Eule und ein Fuchs in unser Territorium eindringen? Ich habe von den beiden nie etwas bemerkt, als ich unterwegs war." Betroffen schaute ich auf meine Pfoten. Für Lotuspfote war die Situation bestimmt genau so schockierend. Kaum waren wir Schüler und erhielten Einblicke in das Kriegerleben, wurden wir direkt mit dem Tod konfrontiert.

Nichts passierte, außer das ich sah, dass die einzigen Schüler in meinen Clan abseits waren und noch in Trauer. Was verständlich ist, ich bin es ebenfalls, so wie wir alle... Dennoch musste es weitergehen, Beute musste gejagt werden, sowie Grenzen beschützt werden. Ich ging zu Kastanienpfote und Lotuspfote. "Kastanienpfote wir müssen jetzt jagen gehen. Lotuspfote, Schattenherz wird mit dir bestimmt auch gleich tranieren, also iss erstmal etwas. Und jetzt komm Kastanienpfote, wie gehen zum Dunkelmoor." miaute ich ihm zu und lief schon durch den Lagerausgang hinaus, ins Territorium. Er wird schon nachkommen

--> Dunkelmoor

Ich hatte die Zeremonie still vom Kriegerbau aus beobachtet. Tupfensterns Tod war eine große Tragödie für den LotusClan und gerade jetzt mussten wir stark sein. Gewitternacht und Eishauch waren bereits unterwegs zum Ahnenbaum und Splitterregen, Holunderfleck und Schattenherz beerdigten Tupfensterns Leiche. Trotzdem begann ein neuer Tag und wir mussten unsere Pflichten erfüllen. Meine Schwester Frostschimmer verließ gerade mit ihrem Schüler Kastanienpfote das Lager und mein Bruder Schattenjäger... ja wo war er? Der Kater stand immer noch auf der Lichtung. "Solltest du nicht auf Grenzpatrouille? Beeil dich du fischhirn oder Wolkenjäger zieht dir das Fell über die Ohren!" sagte ich und schüttelte leicht den Kopf.

Ich beobachtete still das Treiben auf der Lichtung. Alle waren aufgewühlt wegen Tupfensterns Tod, doch nun konnte man nichts mehr daran ändern. Ein paar Krieger trugen Tupfenstern zu Grabe und andere wurden zu Patrouillen eingeteilt. Es blieb uns wohl nichts anderes übrig. Ich wollte mich gerade in den Kriegerbau zurückziehen, als mich mein Bruder je daran hinderte. "Bambusblatt! Wen nennst du hier Fischhirn? Geht man so mit deinen älteren, klügeren und sowieso einfach fantastischen großen Bruder um?" Nur mit Bambusblatt konnte ich so reden. Alle anderen waren die Mühe nicht wert. Ich seufzte einmal als er die Patrouille erwähnte. "Natürlich... Wir sehen uns später, kleiner Bruder." Ich machte mich eilig auf den Weg, die Patrouille noch einzuholen.


---> Grenze