LotusClan Lager

das Eingangsposting lautete :

Hier ist das RPG für das LotusClan Lager.

Ich war schon ein wenig enttäuscht, als der Kater sagte, dass ich sie nicht essen durfte. Ich betrachtete ihn etwas genauer und wunderte mich darüber, wie schmächtig er doch aussah. Ich hätte ihn sicher mit meiner Pfote niederdrücken können, wenn ich gewollt hätte. Doch ein frischer Schüler war er nicht. Ganz im Gegenteil. Er sah aus, als würde er schon im Kriegeralter sein. Das galt für Heiler natürlich nicht. "Ist sie denn giftig, wenn ich sie ohne Bauchschmerzen nehme?", hackte ich nach. Ich war nicht oft krank. Ich konnte mich nicht daran erinnern, schon jemals krank gewesen zu sein. Daher hatte ich keine Ahnung, wie Kräuter schmecken konnten. Aber riechen taten sie gut.

Seufzend sah ich diesen Kater an. Entweder war er wirklich sehr neugierig, was ich nicht kannte oder er wollte mir nur Zeit rauben und mich nerven. "Ich weiß ja nicht, wieso es dich interessiert, aber nein. Zumindest nicht in kleinen Mengen. Es ist aber selten zu finden und obwohl es süß richt schmeckt es bitter." Hoffentlich reichte ihm diese Antwort. Was will er hier überhaupt? Ist dieser Heilerbau nicht für kranke Katzen?

Eishauch war ein aufmerksamer Krieger. "Ja, ich habe Hunger, Danke", sagte ich und wollte mir gerade mit ihm den Fisch teilen, als nach und nach die Krieger kamen und mich begrüßten. Es war anders. Sir wirkten jetzt alle so respektvoll und unnahbar. Ich war doch eigentlich immer noch dieselbe Katze oder? Als dann Wolkenjäger kam, schüttelte ich den Kopf. Es reichte wohl nicht, dass unsere Anführerin heute gestorben war. Jetzt noch eine Streunerin, die irgendwas mit Lotuspfote zu tun hatte. "Du hast gut gehandelt indem du erst zu mir gekommen bist. Bambusblatt und Mondstaub, ihr werdet der Spur folgen und diese Streunerin aus unserem Territorium vertreiben", wies ich die Kater an. Wolkenjäger entließ ich.

Ich wollte mir gerade den Fisch mit Gewitterstern teilen, als Wolkenjäger von der Patrouille zurück kam und Bericht erstattete. Hatte der Clan heute nicht schon genug durchgemacht? Am liebsten hätte ich diese Streunerin selber davongejagt. Aber Wolkenjäger und Mondstaub würden ihr eine ordentliche Lektion erteilen. Ich setzte mich nieder und teilte den Fisch in zwei Hälften, dann schob ich die eine der Anführerin zu. "Es muss komisch sein, dass dich nun alle mit Gewitterstern anreden," schmunzelte ich.

<--- Grenze

Als ich endlich im Lager ankam, verschwand Wolkenjäger wieder und sagte mir, ich solle mich um Lotuspfote kümmern. Aber sollte ich ihr die Worte der komischen verwirrten Katze wirklich überbringen? Ich war mir nicht so sicher. Aber ich sah sie gerade sowieso nirgendwo und beschloss erstmal zu Holunderfleck zu gehen. Ich setzte mich neben ihn. Er war sowas wie ein Ruhepol für mich und er wirkte ziemlich deprimiert. Ihn nach der Beerdigung zu fragen wäre sinnfrei gewesen, weil es für jede Kaze schmerzlich wäre. "Wie geht es dir", fragte ich ihn deswegen also nun.

Ich biss in meinen Fisch und überlegte, ob Mondstaub die passende Entscheidung gewesen war. Er war in letzter Zeit wenig zu sehen gewesen. Aber das war seine Chance sich jetzt wieder ins Clanleben einzuordnen. Dann dachte ich über Eishauchs Aussage aus. "Ja, es wird wirklich komisch sein. Ich werde jetzt in Tupfensterns ehemaligem Bau schlafen und nicht bei den restlichen Kriegern. Außerdem sehen sie mich jetzt wie eine vollkommen andere Katze an. Es ist gut, dass sie mich respektieren ... aber ich bin immer noch dieselbe Katze wie vorher."

Endlich! Da war sie! Sternenschweif kam zu mir in den Kriegerbau und setzte sich neben mich. Auf ihre Frage hin zuckte ich mit den Schultern. "Etwas aufgewühlt aber okay. Geht es dir denn gut? ich habe mitbekommen, dass an der Grenze eine Fremde war. Habt ihr gekämpft?" Besorgt betrachtete ich die getigerte Kätzin, doch äußerlich schien sie unverletzt. "Ich habe mir Sorgen gemacht," rutschte mir plötzlich raus.

Daran hatte ich gar nicht gedacht. Es war bestimmt komisch für Gewitterstern in Tupfensterns Bau zu schlafen. Alles dort drinnen roch nach der ehemaligen Anführerin. "Wenn du willst kann ich dir helfen ein neues Nest zu bauen und das andere raus zu holen," bot ich der Kätzin an und aß weiter. "Irgendwie bist du schon die selbe Katze.... nur mächtiger," versuchte ich sie aufzumuntern. Eine starke Brise zerzauste mein kurzes Fell. Na nu? Der Himmel zog sich etwas zu - ob es heute Nacht wohl regnen oder stürmen würde?

Ich seufzte. Ich hatte gerade eigentlich keine Lust in den Bau zu gehen, aber ich würde es tun müssen. Aber ich würde nicht die anderen Katzen dort mit hineinziehen. Ich wusste, dass Eishauchs Trauer große war. So wie die aller anderen Katzen. "Nein, du brauchst mir dabei nicht zu helfen, ich schaffe das schon", sagte ich lächelnd und nahm einen weiteren Happen. "Ja, ich habe jetzt neun Leben und stehe mit dem SternenClan im Kontakt, aber an meinen anderen Fähigkeiten hat das alles nichts geändert. Aber na ja ..."

Langsam wurde es im Kriegerbau richtig voll, und ich beschloß auf die Lichtung zu gehen. Die meisten Katzen schienen sich durch Jagen etwas abzulenken, und ich war mir sicher dass Tupfenstern nicht gewollt hätte dass unser Clan niedergeschlagen ist. Immerhin wird Gewitterstern eine gute Nachfolgerin, da war ich mir sicher. Ich ging zum Frischbeutehaufen und nahm mir eine kleine Rotfeder, bevor ich mich unter eine Weide setzte und sie genüßlich fraß.

Etwas überrascht hob ich den Kopf: "Geht in Ordnung," sagte ich zu Gewitterstern und neigte respektvoll den Kopf. "Mondstaub, komm mit! Wir müssen einer Streunerin eine Lektion erteilen!" rief ich dem Kater zu und lief zum Lagereingang. Sie wird sich wünschen niemals dem LotusClan begegnet zu sein!

----> Flussufer

"Danke Gewitterstern," ich freute mich übre ihr Lob und entdeckte Sternenschweif, die gerade durch den Lagereingang kam und direkt bei meinem Bruder im Kriegerbau verschwand. Mein Magen knurrte, ich hatte heute noch nichts gefressen. Ein dicker Fisch guckte mich förmlich vom Frischbeutehaufen an, deshalb pickte ich ihn mir herunter und ging zu Nebelglanz, die auch gerade aß. "Hallo," grüßte ich die Kätzin und setzte mich dazu. "Hast du das mit der Streunerin mitbekommen?" fragte ich, während ich den fetten Fisch in kleine Teile riss.

Der Boden färbte sich rot und überall kam tote Beute zum Vorschein. Mein Fell stellte sich auf vor Schreck und ich rannte davon, doch wo ich auch hinrannte, überall stank es nach Blut und tote Beute war zu sehen. Ich hörte Katzen husten und würgen, konnte sie aber nicht erkennen. In meiner Panik rannte ich weiter und kam schlitternd an einer Klippe zum stehen. Irgendein glänzender Kasten, auf dem seltsame Zeichnungen waren, verlor eine leuchtend grüne, stinkende Flüssigkeit. Langsam sickerte sie auf den Borden, der sie gierig auf sog. "Ihr müsst den Wald retten," hauchte plötzlich eine Stimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. "Mohnblüte" Die schwarze Kätzin, die mir auch schon gesagt hatte, dass ich zum LotusClan müsste, tauchte wieder vor mir auf. "Drei aus jedem Clan. Eine Katze die alt ist, aber trotzdem noch den Willen hat seinen Clan zu beschützen und etwas wieder gut machen will. Ein Kater, der aus zwei Clans stammt, aber seine Zugehörigkeit nie in Zweifel gezogen hat und eine Kätzin, die den anderen helfen muss und mit Rat und Tat zur Seite steht. Ihr müsst euch vor Sonnenaufgang an der Grenze treffen." Die Silhouette der Kätzin verschwand, genauso wie mein Traum.

Erschrocken wachte ich auf. Was hatte das zu bedeuten? Es war eindeutig eine Nachricht des SternenClans gewesen, aber wer waren die anderen Katzen? Ich stand auf und begann im Bau auf und ab zu tigern.

Ich war grade dabei den letzten Happen von meinem Fisch zu fressen, als Wolkenjäger zu mir kam und etwas von einer Streunerin erzählte."Nein," miaute ich und schüttelte den Kopf, "Ist etwa eine in unserem Territorium?" Ich legte meine Ohren kurz an und beobachtete ihn. Als ich das letzte Stück Fisch gegessen hatte, leckte ich mir schnell über die Schnauze. Was will eine Streunerin hier?

"Ja an der Grenze hat sie anscheinend sogar auf uns gewartet," berichtete ich zuckte irritiert mit dem Ohr. "Sie wollte, dass wir Lotuspfote irgendetwas ausrichten aber keine Ahnung was genau. Sie sprach in Rätseln. Zu allem Überfluss ist sie dann auch noch in Richtung Flussufer gerannt. Bambusblatt und Mondstaub kümmern sich nun um sie." Ich begann meinen Fisch zu essen, der wirklich schön zartes Fleisch hatte. Welch ein seltsamer Morgen. "Und wie war dein Tag bisher?" fragte ich nach.

Ich nickte. "Ja, da war eine komische Kätzin. Sie hatte nicht mehr alle Latten am Zaun und wollte, dass wir Lotuspfote irgendwas von einem Mond oder so ausrichten und dann ist sie weggegangen, aber nicht von unserem Territorium runter", erklärte ich ihm und drückte mich dann an ihn, als er sagte, dass er sich sorgen gemacht hatte. "Wir waren zu dritt, und Wolkenjäger ist ein guter Kämpfer, mir wäre bestimmt nichts passiert."

"Hey, ich bin auch ein guter Kämpfer," protestierte ich kleinlaut und erschrak kurz, als Sternenschweif sich an mich drückte. Dann erwiderte ich ihre Berührung. "Ich werde dich immer beschützen, egal was passiert," versprach ich und schaute in ihre gelb leuchtenden Augen. "Mir ist in der ganzen Zeit klar geworden, dass du die wichtigste Katze hier im Clan für mich bist und immer sein wirst. Bei dir fühle ich mich wohl und kann so sein wie ich wirklich bin, Sternenschweif. Am liebsten möchte ich den Rest meines Lebens an deiner Seite verbringen aber nicht als Freund, sondern als Gefährte." Was beim SternenClan hatte ich da gerade gesagt?!

Doch der Kater antwortete nicht und meine Mutter wachte auf. Sie ignorierte die Beute vor ihrer Nase, mich und auch den Besucher. Eigentlich war sie die Ruhe selbst, aber sie so...ruhelos zu sehen war seltsam. Eigentlich war ich immer der, den sie beruhigte. "Mutter, was ist los?" fragte ich verwirrt und ging auf sie zu.

Ich sah nicht ein, warum ich nicht einmal ein Blatt essen durfte. Wenn es bitter war, würde ich es jedoch sowieso nicht wollen. Das hieß, wenn ich dem grauen Kater Vertrauen schenken durfte und es nicht nur eine Ausrede war, um mich abzuwimmeln. Plötzlich wachte die schwarze Katze auf und begann hin und her zu gehen ohne irgendjemanden von uns Beachtung zu schenken. Eigenartige Katze. Ich blieb jedoch wo ich war. Es sah so aus, als könnte es interessant werden und auf der Lagerlichtung war sowieso nichts zu tun.

Ich wusste wirklich nicht was ich sagen sollte als Holunderfleck anfing zu reden. Und als er dann immer weiter redete und mir irgendwie seine Liebe erklärte wusste ich wirklich nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte den Kater ja schon immer gemocht und er mich anscheinend auch. Aber ich war nicht sonderlich gut darin meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und deswegen würde ich auch nicht solche Worte für ihn finden. Also nahm ich meinen Mut einfach zusammen und berührte seine Nase mit meiner.

Was würde eine Streunerin von Lotuspfote wollen? Und woher kannte sie unsere Schülerin überhaupt? Als der Kater fragte wie mein Tag gewesen ist, zuckte ich mit den Schultern. Wie sollte er schon gewesen sein? Tupfenstern ist tot.. Eigendlich hatte ich nur herumgelegen und ihr nachgetrauert, da ich zu keiner Patrouille eingeteilt worden war. "Ganz gut bis jetzt." antwortete ich stattdessen und sah zum Himmel. Wolken zogen auf.

Ich war noch so in meine Überlegungen bezüglich des Traums vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass Feder und ein weiterer Kater im Heilerbau waren. "Ich hatte einen Traum", sagte ich einfach. Ich würde nicht darüber reden, solange ein mir fremder Kater im Bau war und deswegen sah ich ihn an. "Bist du verletzt oder fühlst du dich nicht gut? Wenn nicht, dann bitte ich dich diesen Bau jetzt zu verlassen", sagte ich höflich und fing dann wieder an rumzutigern.

Anscheinend war ich im Heilerbau nicht willkommen. Da nisteten sich zwei fremde Streuner im Heilerbau ein und schickten den Einheimischen weg. Ich konnte keine Logik dahinter erkennen. Vor allem sah es wichtig aus. "Sollte es den Clan betreffen, müsst ihr uns das mitteilen.", meinte ich stur und wandte mich nochmal an den grauen Kater. "Du kannst mir aber mal ein süßes Kraut vorbeibringen." Mit diesen Worten verschwand ich aus dem Heilerbau. Nun wusste ich wieder nichts zu tun. Sowohl mein Bruder, als auch meine Schwester waren nicht im Lager. Seufzend legte ich mich hin und schloss die Augen.

<--- Dunkelmoor

Leicht außer Atmen kam ich im Lager an. Gewitternacht, nein natürlich Gewitternstern war mit Eishauch da, die was aßen. Ich werde ihn gleich begrüßen, ich hole mir nur Kräuter und dann geht es wieder Auch mein Bruder war da, der leicht frustriert wirkte. Was hatte er nur wieder angestellt? fragte ich mich, winkte ihn aber mit meinen Schweif kurz zu und verschwand in den Heilerbau, wo ich die fremde, dunkle Kätzin sah und ihren Sohn. "Ich...Ich hoffe ich störe nicht, aber mir geht es seit heute morgen schlecht. Mein Bauch tut fürchterlich weh und ich bin die ganze Zeit außer Atem." erklärte ich den beiden Katzen, während ich mich hinsetzte. Hoffentlich wird es mir bald wieder besser gehen, dann kann ich wieder mit Eishauch jagen gehen.

Meine ganzen Zweifel wurden weggewaschen als Sternenschweif ihre Nase gegen meine drückte. Ein leises Schnurren drang dabei aus meiner Kehle. Hätte ich dich bloß nicht so rum geschwafelt und das gleiche getan, dachte ich. Denn ihre Geste sagte mehr als alles andere. Zufrieden lächelte ich und schmiegte mich an ihre warme Flanke.