EfeuClan Lager

Langsam trennte sich die Gruppe und alle gingen ihren Pflichten und Aufgaben nach und auch Rußhauch streckte sich noch einmal ausgiebig. Ich sollte wirklich mit Wolkensee über Spinnenbein reden, überlegte die dunkle Kätzin sich und seufzte tief. Not hatte sie und ihren Gefährten zusammengebracht, er hatte ihre dunkle Seite gesehen und sie akzeptiert und irgendwie merkte sie langsam, dass nur das sie hielt. Er konnte ihr das ganze Leben zerstören und sie vor den Augen ihrer Kinder als das Monster, das sie tief in ihrem inneren war, verurteilen. Zu wem würden Schattenpfote und Fledermauspfote halten? Wenn sie sich für Spinnenbein entscheiden würden, welchen Sinn hätte Rußhauchs Leben dann noch? Sorgen umschlangen die Kriegerin wie eine große Würgeschlange und als ihre Patroullie aufbrach, folgte sie mit ein wenig Abstand, den Kopf voller Gedanken und das Herz schwer, wie ein Stein.

---> Libellenbach

Luchsstern nickte mir bestätigend zu, und ich lächelte. "In Ordnung.", miaute ich, da er entschied, nun aufzubrechen und ich folgte ihm mit schnellen Schritten. Der Boden unter meinen Pfoten war mehr als nur dürr, sodass sich hinter mir stets eine kleine Staubwolke bildete. In der Blattgrüne gab es hier fast nur staubige Erde und vertrockenete Gräser, die absolut kein schöner Anblick waren. Die Blattleere war doch viel schöner, allein schon wegen der Temperaturen! Ich lächelte und ließ mir den Wind durch den Pelz streichen. Jetzt zu rennen war einfach nur wunderbar! Währneddessen fanden meine Gedanken alleine den Weg zu Feuerblatt, und ob ich nach dem Spielen mit Haselschweifs Jungen wohl noch Zwit hätte ihn zu besuchen. Wer weiß, vielleicht konnte sich Honigfell ja auch dazu überreden lassen, mitzukommen? Ich musste schmunzeln, als ich daran dachte, dass ich meine honigfarbene Schwester sicher nicht überreden müsste, sie würde sicher gerne mitkommen.

---> Libellenbach

"Gut ich denk du hast recht Sonnenplateau ist eigentlich eine Wunderbare idee, und wie es mir scheint geht dort auch niemand hin" Miaute ich und schaute Honigfell dabei an, "dann müssen wir ja nurnoch deinen Schüler suchen " fuhr ich fort.
"Rehpfote? Schau bitte im Schülerbau, und frag ob die andern Schüler Echopfote gesehn haben" sprach ich zu meiner Schülerin. Ich bemerkte das Honigfell sehr müde aussah "geht es dir gut honigfell?" fragte ich sie daher besorgt. *Ich fühlte mich heute sehr Wach und ausgeschlafen, ich bin mal gespannt was dieser Tag bringen wird

Mein Mentor befahl mir nachzuschauen, wo Honigfells Schüler steckte. Also lief ich geradewegs in Richtung Schülerbau. Gut gelaunt spähte ich in den dämmrigen Bau und rief: "Echopfote? Bist du da? Wir sind zum Jagen eingeteilt!" Dann setzte ich mich wartend vor den Bau. Da mir nichts anderes einfiel, putzte ich mir mein noch vom Schlaf zerzaustes Fell. Hoffentlich beeilt sich Echopfote! Ich will endlich raus aus diesem Lager! Der Wind fuhr durch mein geputztes Fell und ich lauschte dem Vogelgesang, der von draußen hereindrang. Ungeduldig leckte ich mir noch ein paar mal über das Brustfell, während ich immernoch auf eine Antwort wartete.

Nach kurzer Zeit kam Wurzeljunges aus dem Heilerbau gestürzt, schien mich aber nicht zu bemerkten. Dann bemerke ich ihn halt auch nicht, soll er mich doch finden! dachte ich resigniert und ärgerte mich schön wieder über mein kleines Maß an Größe. Nun kam auch Echsenjunges raus und fragte, ob ich und Wurzeljunges Mama gesehen hatten und ob sie überhaupt bei uns diese Nacht geschlafen hatte. Generell fiel mir auf das ich schon gestern abend nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte und rief ich meinen Bruder nach:"N...Nein, sie war seit gestern Sonnenhoch nicht mehr in der Kinderstube. Denkst du ihr ist etwas zugestoßen?" Doch er schien mich nicht mehr zu hören und suchte den Heilerbau auf, was mich irritiert und verängstigt zurück ließ. Wurzeljunges schien heute nicht sehr gesprächig, deshalb entschied ich mich Trost bei meiner Großtante Haselschweif zu suchen. Furchtsam begab ich mich zu ihr und ihren Gefährtin Aschenherz, bevor ich kleinlaut miaute:"Guten Morgen Haselschweif. Hast du Mama gesehen? Sie hat auch gestern nicht bei uns geschlafen!" Ich sah sie verzweifelt an. "Sie hat uns doch nicht verlassen, oder?" fragte ich und mir war am liebsten nach heulen zu mute. Reiß dich zusammen du Floh, deine Brüder sind doch auch nicht so besorgt! mahnte ich mich. Und tatsächlich, Echsenjunges begab sich gutgelaunt zu unseren neuen Nestgefährten. Nun beschämt schaute ich kurz von Haselschweif zu Aschenherz und murmelte:"´tuschuldigung das ich euch gestört habe." Dann gesellte ich mich zu Echsenjunges und hörte gespannt zu, worüber er und Haselschweifs Jungen wohl reden würden.

cf.: Farnlichtung

Auf dem Weg zurück ins Lager brannte die Sonne gnadenlos herunter und brachte auch Wolkensee leicht ins Schwitzen. Normalerweise hielt sie Hitze sehr gut aus, aber wenn es dann doch so extrem war, wollte auch sie sich einfach in den Schatten verziehen. Beim Tunnel angekommen, machte sie sich klein und schlüpfte schnell hindurch, wobei sie darauf achtete, nicht an den Erdwänden anzukommen. Beim nächsten Herzschlag war sie auch schon im Lager und blickte sich auf der großen Lichtung kurz um. Die meisten Patrouillen hatten das Lager schon verlassen, nur die Jagdpatrouille war noch hier. Schließlich stellte Wolkensee fest, dass Kornjunges und Espenjunges gerade mit Echsenjunges und Nieseljunges sprachen, weshalb sie nicht stören wollte. Die Jungen würden schon zu ihr kommen, wenn sie spielen wollten. "Flussstern ist sicher auch ein fürsorglich Vater, seine Jungen werden sicher sehr gut behütet.", dachte die Silberne unwillkürlich an den Anführer des AhornClans. Langsam schritt die Kätzin schließlich zu einem schattigen Plätzchen, die Sonne hielt sie einfach nicht mehr aus. Zwar war es unter dem Ginsterbusch auch warm, doch war es besser als vorher. "Schade, dass ich keine Frischbeute mitbringen konnte, der Clan hätte sie gebraucht."

Ich hätte erhofft, dass meine neue Schülerin nicht so quirlig wäre, doch ich munterte mich damit auf, dass man es ihr noch jederzeit beibringen könnte und wartete ruhig vor dem Schülerbau, bis Mondpfote fertig gegessen hatte. Es dauerte nicht lange, bis die Katze fröhlich her gesprungen kam und sofort fragte, wohin wir denn gehen würde. Ruhig senkte ich den Kopf und miaute: "Folge mir und du wirst es schon sehen." Entspannt lief ich los und verließ das Lager durch den geschützten Erdtunnel und schlug die Richtung zum Kornblumenfeld ein.

--------> Kornblumenfeld

Haselschweif drehte sich überrascht um, als sie Nieseljunges helle Stimme hinter sich vernahm. Die kleine Kätzin, die ihrer Mutter 1:1 glich, hatte eine besorgte Mine aufgelegt. "Nein mein Schatz ich weiss leider nicht wo Taubenschwinge ist. Vielleicht ist sie ja draußen jagen, eingeteilt wurde sie jedenfalls nicht." Es tat mir Leid, dass Junge nicht wirklich beruhigen zu können und niedergeschlagen zog es von dannen. Die graue Kätzin mit dem platten Gesicht hatte ich aber tatsächlich schon länger nicht mehr gesehen - vermutlich hatte sie wieder eine depressive Phase. Ob es vielleicht Kräuter dagegen gab? Wolkensee betrat gerade wieder das Lager und legte sich gleich in den Schatten. Da meine Jungen auf der Lichtung tobten, konnte ich mich guten Gewissens zu der hellen Kätzin setzen. "Hey, wie verlief die Grenzpatrouille? Alles ruhig beim AhornClan?" erkundigte ich mich und begann das dreckige Fell zu waschen, während ich meine Jungen nicht ganz aus den Augen ließ.

<-- EfeuClan Territorium

Mit vollkommen zerzaustem Fell kam Taubenschwinge im Lager an und hatte sogleich ein schlechtes Gewissen, sie hatte sich in der letzten Nacht einfach aus dem Lager gestohlen um mal Zeit für sich alleine zu haben, recht egoistisch. Doch daran konnte sie nichts ändern. Sie erblickte ihre Jungen auf der Lichtung und steuerte direkt auf Nieseljunges zu, die Kätzin sah traurig aus. Aber doch nicht wegen ihr? Ihre Vermutung wurde leider bestätigt als sie Haselschweifs Antwort aufschnappte, ihre Tochter hatte also nach ihrer Wenigkeit gefragt, schnurrend und mit einem entschuldigendem Blick blieb Taubenschwinge neben ihrer Tochter stehen und legte dieser ihren buschigen Schweif um die kleinen Schultern. "Schätzchen, alles ist gut, ich bin schon wieder da.", schnurrte sie beruhigend und zugleich entschuldigend, flüchtig leckte sie Nieseljunges über das Köpfchen und blickte sie liebevoll an.

Wolkensee hob ihren Kopf und blinzelte gegen die Sonne, als sie plötzlich Haselschweifs Stimme vor sich vernahm. "Ja, die Grenzpatrouille lief toll, rate mal wer bei der AhornClan-Patrouille mit von der Partie war - Flussstern! Wir haben miteinander geredet und er hat mir von den neuen Jungen in seinem Clan erzählt. Ich habe dann von dir erzählt und dass du ebenfalls Junge geboren hast, ich soll dir seine Glückwünsche ausrichten. Jedenfalls läuft es bei ihnen auch gut, sie haben anscheinend auch genügend Beute.", erzählte sie begeistert und schnurrte leicht. "Es ist schön, dass sich unsere Clans so gut verstehen, findest du nicht auch? Ich meine, mit dem LotusClan läuft es zurzeit zwar noch friedlich, aber sie sind einfach oft sehr unhöflich.", miaute Wolkensee. Natürlich gab es auch freundliche Krieger, die auch gerne mit einem redeten, wie zum Beispiel Eiskristallsplitter oder Weizenfell. Als Taubenschwinge durch den Erdtunnel geschlüpft kam und sofort zu Nieseljunges eilte, warf sie der Grauen einen langen Blick zu. Die Kätzin war dafür bekannt, dass sie oft depressive Zeiten hatte, aber trotzdem war sie eine gute Mutter und Wolkensee mochte sie. "Wo sie wohl die ganze Zeit war?"

Kornjunges war in der Zwischenzeit während Wolkensee auf Patrouille gewesen war am Kriegerbau gehockt und hatte kleine Äste aus der Baumumwallung gezupft, mit diesen rannte sie nun zu ihrer Mutter und hielt ihr diese kleinen Äste hin. An einigen baumelten noch schöne dennoch vertrocknete Blätter. Sie hielt diese ihrer Mutter stolz vor die Nase und schnurrte, dann lies sie die Äste vor Haselschweif fallen und blickte mit strahlenden Augen zu ihr auf. "Hier Mama!", schnurrte sie und drückte sich kurz gegen die große weiche Pfote ihrer Mutter, dann stürmte sie zu Wolkensee. "Können wir nun Kämpfen üben?", jaulte sie voller Begeisterung während sie die weiß getigerte Kriegerin hüpfend umkreiste.

Mondpfote quiekt vor Vorfreude auf. Endlich ging es los ihr erstes Training nach langer Zeit. Was würde er ihr wohl als erstes beibringen. Sie hüpfte aufgeregt auf der Stelle hin und her. Als ihr Mentor sich dann endlich in Bewegung setzte und durch den Lagereingang verschwand raste sie ihm sie ein kleiner Wiesel hinterher. Ihre Pfoten berührten fast nicht mehr den Boden und sie musste sich immer wieder bremsen um nicht mit voller Wucht in ihren Mentor hinein zu sauen. Sie drehte Kringel um Büsche und sprang nach Vögel die dann mit einem Schrei aufflogen und das weite suchten. Mondpfotes Augen blitzten, sie war wie ein Wildpferd das man zu lange in einem Stall eingesperrt hatte und das jetzt erstmals seine komplette Power rauslassen konnte und musste, um wieder in den Normalen Modus übergehen zu können.

Honigfell legte beschämt ihre Ohren an. "Ich Entschuldige mich für meinen Schüler, an seiner Disziplin müssen wir noch arbeiten.", miaute sie und schüttelte bei der zweiten Frage des Gescheckten Katers ihren Kopf. "Ich bin nur noch etwas verschlafen. Normalerweise schlafe ich länger als heute.", miaute sie und blickte Rehpfote hinterher welche schon auf dem Weg war um ihren Schüler zu suchen, es war für Honigfell beschämend wenn ihr eigener Schüler so ungehorsam war. Hoffentlich bekam der Kater seinen Hintern hoch damit sie bald aufbrechen konnten.

da nach gefühlten Stunden immer noch keine Echopfote auffindbar ist, beschloss ich mit meiner Schülerin vor zu gehen "Honigfell Rehpfote und ich gehen schon mal los, sonst verhungern wir noch alle, wenn du möchtest komm ohne deinen Schüler mit, oder möchtest du warten? ohne eine Antwort abzuwarten lief ich rüber zum Schülerbau, "Komm Rohpfote es hat keinen sinn zu warten, wir haben schon viel zu viel zeit verstreichen lassen, wir müssen uns beeilen, lass uns los gehen" etwas genervt schaute ich meine Schülerin an, entspannte mich aber im nächsten Moment wieder *Sie kann ja auch nichts dafür..*
Also machte ich mich in Zügigen Pfoten schritten auf den weg Richtung Sonnenplateau

----> Sonnenplateau

Gismo war schon früh auf den Pfoten gewesen und erkundete das Lager. Bei den Clankatzen gab es zum Glück immer etwas neues und Haselschweifs Jungen machten gerade die Gegend unsicher. Lächelnd betrachtete er die Bande eine Weile, ehe er in den Heilerbau ging, um Waldpfote aufzusuchen. "Na du kleiner Fuchs?" begrüßte er die Heilschülerin freundlich und setzte sich zu ihr. Auf ihn wirkte sie etwas gelangweilt und frustriert. Kurz überlegte er und sah sie dann erwartungsvoll an. "Hey Waldpfote wie wärs wenn du einem alten Kater zeigst wo man in eurer Gegend Kräuter sammelt? Himbeernase würde sich ganz bestimmt darüber freuen!" schlug er vor und sah sie erwartungsvoll an. Auch wenn Gismo alt war, so konnte er sich noch nützlich machen.

Ich wartete noch immer auf Echopfote, als Eulenfeders Stimme hinter mir ertönte. Ich erschrak, weil ich gerade verträumt nachgedacht hatte, und wirbelte herum. Mein Mentor befahl mir mit ihm ohne Echopfote und Honigfell loszugehen. Unentschlossen blickte ich zu der honigfarbenen Kriegerin. Sollten wir nicht auf die anderen warten? Überlegte ich. Doch bevor ich die Frage auch nur laut aussprechen konnte, drehte sich Eulenfeder einfach um und eilte aus dem Lager. Da ich keine andere Wahl hatte, spurtete ich schnell hinter ihm her. Draußen war es auch nicht kühler und es schien als wolle sich die Beute vor der sengenden Hitze verkriechen. Denn außer ein paar Vögeln war es still.

-------> Sonnenplateau

Zerknirscht beobachtete ich meine Baugefährten und versuchte ihnen zu zuhören, aber meine Gedanken drehten sich nur um Taubenschwinge. Eine Träne lief mir über das Gesicht, die ich trotzig wegwischte. Sie kann uns nicht verlassen haben! dachte ich und blickte mit großen Augen auf, als ich einen vertrauten Geruch wahrnahm. Taubenschwinge war wieder da! Meine Miene hellte sich binnen Sekunden auf, als ich sah das sie direkt auf mich zu steuerte und schnurrend mit einem entschuldigenden Blick neben ihr stehen blieb. Ich sah aus meinen blauen Augen zu ihr hoch und miaute mit weinerlicher:"Ich dachte schon du hättest uns verlassen, keiner wusste wo du bist. Aber das würdest du niemals tun oder?" Wie zur Antwort legte sie ihren buschigen Schweif um meine Schultern, sodass ich mich in ihr weiches Fell kuschelte und ihren vertrauten Geruch einatmete. Niemals könnte ich ohne Taubenschwinge leben, ob sie das auch weiss? fragte ich mich und horchte glücklich ihren Worten, als sie mit beruhigender Stimme sagte, das alles wieder in Ordnung war. Hörte ich da einen entschuldigenden Ton? fragte ich mich kurz und kuschelte mich noch etwas näher, als sie mir kurz über den Kopf leckte und mich liebevoll ansah. "Ich hab dich lieb, Mami." miaute ich nun, nach dem ich mich wieder gerafft hatte und sah zu ihr auf. Dann entfernte ich mich etwas von ihr, um mit ihr richtig sprechen zu können und berichtete stolz von meiner Begegnung von Luchsstern:"Wusstest du schon, heute früh habe ich mich mit Luchsstern unterhalten! Nur ganz kurz, weil so ein Anführer hat ja auch viel zu tun. Es kam aber dazu, weil ich über seinen Falken gestolpert bin," ich musste kurz kindisch kichern, ehe ich glücklich weiter erzählte:"Aber er war mir auch nicht böse, er meinte nur lachend, das ich ihn erschreckt hatte. Aber was sollte ich den dazu sagen! Er ist do soooo groß. Als ich ihn gefragt habe, ob wir auch mal so groß werden, meinte er nur das es nicht auf die Größe ankam, sondern darauf das wir unsere Familie ernähren und für sie kämpfen können." Dann schloss ich meine Erzählung und wartete gespannt darauf, was Taubenschwinge wohl dazu sagen würde.

<--- Waldrand (Grenze)

Ich hatte etwas Mühe mich und das Kaninchen durch den Eingang des Lagers zu bugsieren, doch schließlich geklang es mir, zwar nicht ohne zu stolpern, aber immerhin ohne auf die Nase zu fallen. Meine Beine führten mich schnell über den fast schon heißen Boden des Lagers, zum Frischbeutehaufen, wo ich froh war, die Last loszuwerden. Suchend blickte ich mich daraufhin um, konnte jedoch Luchsstern nicht sehen. Ich muss ihm unbedingt von Dunstpelz Warnung erzählen. Dann hielt ich Ausschau nach Rußhauch oder Spinnenbein, konnte die zwei jedoch auch nicht sehen. Sind wohl alle noch unterwegs. Da ich nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte, bis eine der gesuchten Katzen wieder da war, ließ ich mich im Schatten nieder und beobachtete entspannt das Treiben im Lager.

Blutsee schlug die Augen auf, wie lange er wohl geschlafen hatte? Auf jeden Fall viel zu lange bemerkte als ihn ein Sonnenstrahl an der Nase kitzelt, der seinen Weg durch die Wand des Kriegerbaus gefunden hatte. Blutsee erhob sich schwerfällig und schüttelte die restlichen Moosfetzen aus seinem Fell, die sich beim Schlafen dort verfangen haben mussten. Er rieb sich mit einer Pfote den letzten Schlaf aus den Augen und streckte sich danach ausgiebig, bevor er seinen Weg aus dem Kriegerbau heraus fortsetzte. Hoffentlich hatte niemand seine Abwesenheit bemerkt, er hatte keine Lust gleich nach dem Aufstehen von irgendwem angefahren zu werden.
Er setzte sich vor den Kriegerbau und putzte sein Fell mit schnellen Zungenstrichen, seine Ohren waren aufmerksam auf das Lager gerichtet. Er bekam mit das Honigfell ihren Schüler suchte und nicht finden konnte, weil dieser wahrscheinlich noch schief Was für ein fauler Schüler er sah Honigfell mitleidig an und stand dann auf und ging auf die Kätzin zu. Sein dunkles Fell schimmerte leicht in der Sonne.
"Hallo Honigfell" begrüßte der Kater die Kätzin mit freundlicher Stimme.

<--- Waldrand (Grenze)

Später als meine Mentorin kam ich schlussendlich im Lager an und mein Kiefer schmerzte grauenhaft. Fühlen sich so die Ältesten? fragte ich mich und schleppte das Rebhuhn zum Frischbeutehaufen, der nun etwas voller wirkte als heute Morgen. Meine Mentorin beobachtete das Lagergeschehen doch andere Schüler sah ich nicht, was auch nicht schlimm war. Ruhig setzte ich mich vor den Schülerbau hin und säuberte mein dichtes, schwarzes Fell, welches von der Jagd dreckig geworden war. Erstaunlicherweise hatten sich auch wenige Federn des Rebhuhns darin verfangen, was nicht besonders appetitlich aussah. Schnell entfernte ich sie und döste dann vor mich hin, da ich nun meine Ruhe hatte. Und wenn Fledermauspfote aufwacht erzähle ich ihm vom heutigen Geschehen beschloss ich und schloss meine Augen.

Taubenschwinge schnurrte und leckte Nieseljunges erneut über den Kopf. "Ich würde euch nie verlassen!", miaute sie sanft und blickte ihre Tochter fragend an. "Schätzchen hast du schon was gefressen? Willst du was essen?", miaute sie. Auf die Aussage ihres Jungen hin lächelte Taubenschwinge nur und drückte sich an das kleine Junge. "Ich dich auch mein Kleines.", miaute sie leise und richtete sich dann wieder auf. "Und glaub mir, du wirst sicherlich größer als Luchsstern wenn du weiterhin so schnell wächst.", miaute sie und schnurrte kurz belustigt.

Honigfell blickte dem gescheckten Kater mit angelegten Ohren hinterher sie warf blitschnell einen missmutigen Blick über ihre Schulter zurück zum Schülerbau. Sie war hin und her gerissen zwischen Bleiben und Gehen. Schlussendlich hatte Honigfell ihren Entschluss gefasst und stand auf als sie plötzlich von Blutsee angesprochen wurde zuckte sie erneut zusammen, so wie damals von Luchsstern erschreckt wurde. Sie wirbelte mit zusammengekniffenen Augen herum und schüttelte ihren Kopf. "Es tut mir Leid Blutsee, die grottenschlechte Mentorin muss auf die Jagd.", miaute sie nüchtern, drehte sich von dem Kater weg und sprintete aus dem Lager, es war ihr zurzeit einfach alles zu blöd.

--> Sonnenplateau

Es war schön ein wenig Ruhe zu haben. Doch ich vermisste meine Schwestern. Abgesehen von mir und Kohljunges war niemand hier und kurze Zeit später verließ auch ich den Bau. Auf der Suche nach meinen Geschwistern durchstreifte ich das Lager. Es roch nach frischen Fleisch und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Als ich auf der Lichtung ankam, erblickte ich, wonach ich gesucht hatte. Ich rannte hinüber zu Kornjunges und sprang auf sie zu. Dabei warf ich sie zu Boden und biss ihr sanft und liebevoll in die Flanke.

<--- Sturmwiese

Leicht müde und mit einem dreckigen Fell kehrte ich ins Lager zurück, wo bereits einige Patrouillen zurückgekehrt waren. Meine Gefährtin war in ein Gespräch mit Wolkensee vertieft, während unsere Jungen wild miteinander spielten. Lächelnd setzte ich mich an die Flanke von Haselschweif und genoss die Ruhe, die sie ausstrahlte. "Ich glaube mein Glück war mir heute nicht hold, immerhin habe ich noch die schönste Gefährtin auf der gesamten Ebene." begrüßte ich sie und sah zu Wolkensee, die ebenfalls zufrieden wirkte. "Schon gespannt auf die Große Versammlung, Wolkensee?" fragte ich die weiße Kätzin.

Mami schnurrte und leckte mir erneut über den Kopf. Eigentlich hätte ich mich schon längst dagegen gewehrt, aber da ich Taubenschwinge so vermisst hatte, hieß ich es gut. Sie beteuerte sanft miauend das sie das sie uns nie verlassen würde und ich glaube ihr. Dann fragte sie ob ich etwas essen wollte und ich bemerkte, das ich hungrig war. Wie lange hatte ich schon nichts gegessen? fragte ich mich, ehe ich Taubenschwinge erfreut antwortete:"Ja bitte! Ich könnte einen Dachs verschlingen." Ich wollte auch schon etwas für uns holen, als sie auf meine Aussage hin lächelte und sich an mich drückte. Sie erwiderte das sie mich auch lieb hatte, weshalb ich ihr kurz über die Schulter leckte, bevor sie sich wieder aufrichtete und meinte, das ich bestimmt größer als Luchsstern werden würde, wenn ich weiterhin so schnell wachsen würde. "Wirklich? Es muss bestimmt toll sein groß zu sein." miaute ich glücklich und bevor ich in meine Träumereien versinken konnte, hopste ich zum Frischbeutehaufen, um von dort aus eine kleine Otter zu Taubenschwinge zu zerren. Bei ihr zurückgekommen war ich etwas erschöpft, doch lächelte meine Mama fröhlich an. "Wollen wir teilen?" fragte ich sie mit übertriebener Höflichkeit und musste kichern, bevor ich auf ihre Antwort wartete.