Zweibeinerdorf

das Eingangsposting lautete :

Hier ist das RPG für das Zweibeinerdorf.

Kiba schien verwundert, als ich den Baum zu ihm hochkletterte, und er spannte seine Muskeln an, als ich mich schließlich neben ihm niederließ. Dachte er, ich würde ihn angreifen? In dieser Höhe? Und mit Douleur, der mir den Pelz zerfetzen würde, wenn ich einem seiner Sklaven etwas antat? Denn das waren wir, Sklaven. Douleur benutzte uns, um seine eigenen Ziele zu verfolgen. Dass Kiba es hinnahm, die Katzen zur Grenze zu bringen, freute mich irgendwie, denn so musste ich den Getigerten nicht erst überzeugen, zu tun, was Douleur von uns verlangte. Kibas Absichten entsprachen sicherlich nicht Douleurs Gründen, warum die Leichen zur EfeuClan-Grenze gebracht werden sollten. Als ich von Six erzählte, stellten sich dir Ohren des Katers mit den freundlichen grünen Augen auf, und er antwortete gewissenhaft, er wirke vielleicht zu aufdringlich, und dass ihr Gefährte nicht besser sei als Fuchsdung, so wie er sie behandelt hatte. Hass kam in mir auf, als ich daran dachte, wie Trouble Six in dieser grausamen Nacht ihre Narben eingeritzt hatte, und gleichzeitig fühlte ich geschwisterliche Liebe und tiefe Verbundenheit zu meiner Schwester. Ich murrte auf Kibas Worte gin nur zustimmend, und hoffte, dass der Kater nun doch seine Pfoten von Six lassen würde, dabei würde es schon reichen, wenn er nicht wie eine Klette die ganze Zeit an ihr klebte. Was er tat, wenn ich es nicht sah, konnte ich sowieso nicht verhindern, aber zumindest bei meiner Anwesenheit... Ich war fast erleichtert, dass der Kater sich von sich aus dazu entschloss, dass Thema ruhen zu lassen, und genauer nachfragte, was unsere Mission betraf. "In der Abenddämmerung. Die Clankatzen sollen uns auf gar keinen Fall erwischen, weshalb wir uns vorher noch in Fuchsdung wälzen werden." Ein amüsiertes Grinsen huschte über meine Lippen, und ich sah Kiba auffordernd an. "Wir treffen uns nachher bei den Toten." Mit diesen Worten verschwand ich und konnte endlich den hohen Baum verlassen. Erleichterung durchströmte mich, als ich den festen Boden wieder unter meinen Pfoten spürte, und ich lief ein wenig abseits von den anderen Katzen umher, um nachzudenken und Fuchsdung zu finden, um später nicht allzu viel Zeit vertrödeln zu müssen.

Dicht hinter Lynx liefen sie die Gassen entlang und jagten den blauen Kater vor ihnen her, bis sie schlussendlich bei den anderen Katzen angelangt waren. Für Kyra roch es ungewöhnlich und Lynx wirkte nervös. Die mutige Lynx, die immer die Ruhe selbst war. Erschrocken wollte die kleine Katze zurücktreten, als sie tote Katzen -eins davon war ein Junges wie sie- auf den Boden liegen sah, doch die Getigerte hielt sie dicht bei sich. "Wa..warum?", wimmerte Kyra und betrachtete das hellbraune Junge mit weit aufgerissenen Augen. Was hat es getan?, fragte sie sich verständnislos und sah Lynx und die anderen Katzen abwechselnd an. Douleur erzählte Lynx, warum die graue Katze und ihr Junges sterben mussten und lächelte dabei auch noch. "Aber warum hast du das Junge auch getötet?!",sagte das Kätzchen laut, schrie fast schon, so aufgebracht war es. Normalerweise wusste sie, dass es mit Douleur nichts zu verhandeln gab, doch dieses Mal war Kyra einfach nur aufgelöst und wütend und starrte den Kater in seine gelben Augen. Der Blaue Kater beschimpfte Douleur als Mörder und weigerte sich, die verletzten Katze zu heilen. Recht hat er.. Doch nachdem Lynx ihn zurechtwies, begab er sich schon zu Six und machte sich an die Arbeit. Am Boden zerstört trottete Kyra neben Lynx in das verlassene Menschenhaus und rollte sich darin zusammen. Sie wollte einfach nicht verstehen, warum man das schuldlose Junge umbringen musste.

Douleur sprang von seinem Zaun und blickte zu Lynx. Er nickte anerkennend als Lynx den wandernden Heiler erwähnte, der Kater wollte ihr gerade sein Lob aussprechen als der Kater herumbrüllte das sie hier alle Mörder seien. Douleur öffnete sein Maul, kam aber nicht dazu dem Kater zu antworten da das seine Gefährtin schon übernommen hatte, anerkennend nickte er abermals. "Du machst mich immer wieder auf neue Stolz und überrascht mich immer wieder.", schnurrte er und blickte zu dem Heiler. "Willkommen hier Fremder, solange du uns treu dienst wird dir kein Leid wiederfahren, doch ungehorsam wird nicht geduldet.", stellte er klar und er hatte das Bedürfnis sich zu rechtfertigen, auch wenn er wirklich ein Mörder war musste er die Tatsachen klarstellen.
"Wenn man angegriffen wird wehrt man sich auch. Wir kennen kein Gesetzt der Krieger, Tode sind bei uns Normal.", miaute er und blickte dann zu Kyra, er schüttelte leicht seinen Kopf, das Kätzchen würde schon noch den Lebensstandard dieser Gruppe verstehen und wenn nicht würde sie das Training mit seiner Wenigkeit sowieso nicht überleben. Er wandte sich also wieder an Lynx und schnurrte leise. "Gut wo sind wir stehen geblieben?"

Während Lynx sich mit Kyra das sehnige Taubenfleisch teilte, kam Douleur zu ihnen und erklärte dem Jungen, weshalb das andere sterben musste. "Kyra, das waren böse Katzen. Sie haben anderen viel Leid zugefügt und wollen uns das gleiche antun," fügte die Kätzin in einem mitleidigen Ton an und blickte tadelnd zu ihrem Gefährten. Überall mir bitte das Reden, das ist nämlich nicht deine Stärke! sagte ihr Blick, ehe er wieder bei dem Lob des Getigerten weicher wurde. "Danke, ich hoffe er wird uns gute Dienste erweisen," antworte sie zufrieden und rückte näher an Douleurs Seite. "Wann glaubst du sind wir soweit? Sind wir genug Katzen? Ich glaube einige bräuchten noch mehr Training, vor allem Kyra." Lynx wollte gar nicht daran denken was passieren würde, sollte das Junge gegen einen ausgewachsenen EfeuClan Krieger kämpfen müssen!

So wie es aussah hatten meine Worte Wirkung - Blue schien sich zu erinnern. Gespannt wartete ich auf eine Reaktion und schaute mich derweils um, wobei meine Augen sehnsüchtig das Zweibeinerdorf nach Scáth absuchten. Hoffentlich kommt er zurück... oh Katze im Himmel oder wer sonst das sagen da hat, lass ihn nichts passieren! dachte ich klammheimlich und bemerkte wie unser graue Bekannte sich regte. Fast schon schnurrend bemerkte ich wie er Lynx Gemeckere ignorierte und als Douleur noch was zu ihn sagte, schob ich mich unauffällig zwischen Blue und der Rest der Gruppe, damit er vor ihren Worten sicher war. "Lass dich nicht von ihnen einschüchtern, du bist viel zu wertvoll für sie, als ob sie dir ein Schnurrhaar krümmen," ermutigte ich Blue leise und wich kurz zurück, als er näher kam. Doch er wollte nur meine Wunden ansehen, weshalb ich ihn ließ und bei seiner Diagnose innerlich zusammen, aber äußerlich nicht einmal mit der Wimper zuckte. Echt so schlimm? Habe ich so schlecht gekämpft? Ach nein, die Kätzin habe ich ja umgebracht, ein Fuchs ist trotzdem eine Nummer zu groß für mich... vielleicht bald nicht mehr, klauten Gedanken meine Aufmerksamkeit, bis ich bei Blues Stimme aufblickte. Er schlug einen Deal vor, er heilt mich und dafür sollte ich ihn alles erzählen. "Wow, langsam glaube ich man braucht dich gar nicht zu beschützen," schmunzelte ich anerkennend über seinen Mut und nickte dann bedächtlich,"Okay, Deal. Was genau willst du wissen? Weil es ist wirklich viel passiert seit du uns verlassen hast." Meine Augen verdüsterten sich angesichts der schaurigen Erinnerungen und ich schaute mich schnell um, bevor ich hinzufügte:"Aber nicht hier mit all den Schaulustigen, folge mir." Ich stand auf und humpelte angestrengt in eine ruhige Ecke zwischen ein paar Rosenbüschen und einem weißen, morschen Zaun eines Zweibeinergartens. Dort schaute ich mich funkelnden Augen zurück und bedeutete Blue noch einmal mit meinem Schweif mir zu folgen.

Nun gut, Fuchsdung hatte ich zwar noch nicht gefunden, dafür war mir aber der Geruch einer fremden Streunerin aufgefallen, in deren Richtung ich mich schnurstracks bewegte. Wer sie wohl war? Ich wusste nur, dass sie in absehbarer Zeit Mitglied der Streunerbande sein würde. Es wäre sicher besser, wenn Douleur sie ansprechen würde, aber zu tun hatte ich ja sowieso nichts, und außerdem konnte ich so vielleicht ein gutes Wort für Blue einlegen. Der Blaugraue behandelte meine Schwester - zumindest hoffte ich das. Was er über ihre Verletzung gesagt hatte, ließ mir immer noch kalte Schauer über den Rücken laufen. In der Nähe der weißen Kätzin blieb ich stehen, und sah sie kurz abschätzend an, ehe ich mit einem großen Satz vor ihr landete und sie musternd betrachtete. "Was führt dich hier her?" In meiner Stimme lag ein Hauch Neugier, aber auch Misstrauen. Man konnte niemandem trauen als Streuner. Ich war noch nie ein Kater vieler Worte gewesen, und auch meine Freundlichkeit hielt sich in Grenzen. Aber da die Weiße vor mir auch nicht schien, als sei sie aus allzu weichen Holz geschnitzt, ging das sicher in Ordnung.

Während Blue mit angelegten Ohren die Drohungen der kleinen Kätzin gekonnt ignorierte, bemerkte er kurz darauf ein buntes Junges, dass ebenfalls von der Situation nicht begeistert war und herum schrie. Plötzlich kam ein großer Kater mit etlichen Kampfnarben und grobem Tigerfell dazu, der auf Blue zusteuerte. Der einfühlsame Heiler merkte sofort, dass er hier das sagen hatte und schluckte schwer, als dieser ihn mit neutralem Ton willkommen hieß und gleich eine Warnung hinterher schob. Blue nickte kaum merkbar und vermied jeden Augenkontakt, bis Six sich vor ihn und die anderen Streuner stellte. Erleichtert atmete er aus stimmte der Kätzin in Gedanken zu. Stimmt, du bist zu wertvoll für sie! Trotzdem sollte ich mir nicht all zu viel erlauben.... Seine alte Freundin ließ sich auf den Deal ein und zügig folgte Blue ihr zu ein paar dichten Rosenbüschen. Bedacht darauf sich nicht zu piksen begann der Heiler Himbeerblätter und Spinnenweben aus seinem Vorrat zu suchen. Er nahm eines der rauen Blätter und zerkaute es zu einem speichelhaltigen Brei, um es dann Six auf den Bruch zu schmieren. "Erzähl mir einfach alles," nuschelte der Kater zwischen der Behandlung und fixierte langsam alles mit klebrigen Spinnenweben.

[- 1 Himbeerblatt / - 1 Spinnwebe aus Blues eigenem Vorrat]

Out: Bitte an die " " denken! Danke!

Ich hatte die weiße Kätzin eingeschüchtert, indem ich im Sprung vor ihr gelandet war, denn in ihren Augen flammte kurz Angst auf, ehe sie ausatmete und sich vollkommen verwandelte. Es schien, als versprühten die türkisfarbenen Augen meines Gegenübers immer weiter eine frostige Kälte. Das war ihr Weg, um respektiert zu werden, und ich fand, es war ein guter Weg. In der Streunergruppe würde sie sicher nicht untergehen, so wie Hope. Der Kater war einfach viel zu gutmütig für das harte Leben als Streuner! Die Weiße reagierte ausgesprochen freundlich, und grüßte mich, was ich mit einem Nicken hinnahm. Wir hielten weiter Blickkontakt, wohl jeder in dem Versuch, dem anderen zu zeigen, dass er nicht unterzukriegen war. Sie erklärte, sie wolle sich unserer Streunergruppe anschließen, und ich antwortete ihr: "Douleur wird sich freuen, dich zu sehen." Als ob wir jemals genug Mitglieder haben werden. Ich brachte ein zumindest halbwegs freundliches Lächeln zustande, ehe ich fragte: "Und dein Name ist...?" Bevor ich sie zu unserem Alpha brachte, würde ich gerne noch ein paar Kleinigkeiten zu ihrer Person erfahren, angefangen mit ihrem Namen. Außerdem hatten Lynx und Douleur so vielleicht noch Zeit, ihren kleinen Disput mit Kyra zu beenden, die geradezu allergisch auf die Tötungsaktionen Douleurs und meiner Schwester reagiert hatte.

Die Kätzin vor mit starrte mich weiterhin durchdringend an, was ich mit einem belustigten Schmunzeln hinnahm. Hatte sie Angst vor mir? Oder war sie gebannt von meiner Größe? Erschrocken, weil ich so schnell aufgetaucht war, oder schlichtweg einfach immer noch bei dem Versuch, ihre Stärke zu zeigen? Ich hatte keine Ahnung, aber was es auch war, es führte dazu, dass ich schmunzeln musste. Die Antwort der Kätzin auf meine Frage bezüglich ihres Namens ließ lange auf sich warten, bis sich die Elegante schließlich doch noch dazu entschloss, ihn mir zu verraten. Silence. Das Wort kam mir irrsinnig bekannt vor, es war die gleiche Sprache, in der auch Six' Name Bedeutung hatte. "Ich bin Scáth.", erklärte ich ernst und bedeutete der Weißen dann mit einem Schwanzschnippen, mir zu Douleur zu folgen. Mein Blick zur Sonne verriet mir, dass es bald Zeit war, mich zu unserem Treffpunkt zu begeben, damit Kiba und ich unseren Auftrag ausführen konnten. Und Fuchsdung habe ich trotzdem noch nicht gefunden. Dann musste es halt auf dem Weg zur EfeuClan Grenze noch reichen. Bei der Gruppe angekommen fand ich Six und Blue im Gespräch, während Letzterer meine Schwester versorgte, und Lynx und Douleur zusammen mit Kyra in einer angespannten Unterhaltung. Ich röusperte mich kurz, ehe ich mit fester Stimme erklärte: "Silence will sich Dir anschließen, Douleur." Ich deutete auf die Weiße neben mir und zog mich dann ein wenig zurück, immer mit einem Auge auf unseren Treffpunkt, falls Kiba kam.

Blue schien sich zu beruhigen und ich war meinen lange verschollenen Freund ein Lächeln zu, was dank der Schmerzen etwas grimmig wirkte. Wie wir uns doch verändert hatten! dachte ich. Der damalige abenteuerlustige Kater schien ruhig und überlegt geworden zu sein und seit wann konnte er was mit Kräutern anfangen?! Ich schien mich in genau die entgegengesetzte Richtung bewegt zu haben, ich fügte Wunden zu, bedrohte und manipulierte Katzen um zu überleben. Der graue Kater fing an stark riechende Kräuter herauszusuchen und dann als Brei auf meinen Hinterbein zu schmieren. Kurz schloss ich die Augen und genoß die Schmerzlinderung, bis Blue mich wieder an meinen Part der Abmachung erinnerte. Also holte ich einmal tief Luft und versuchte mich bestmöglichst zu erinnern, darauf bedacht
unrelevante Dinge, die auf mein Geheimniss hinweisen konnten, einfach wegzulassen. Schließlich fing ich ruhig an zu erzählen:"Nachdem du uns verlassen hast war Chrystal traurig, verdammt Blue, du warst wie ein Sohn für sie! Aber Besserung kam mit der Blattfrische, wo auch unser Vater Nike wiederkam, wenn ich mich recht erinnere wollte ich ihn dir immer mal vorstellen, er war großartig," meine orangenen Augen begannen aufzuleuchten,"er nahm uns mit raus, brachte uns das Kämpfen und das überleben in der Wildnis bei. Eines Tages nahm er uns auf einen richtigen Beutezug mit, der eigentlich mehrere Tage dauern sollte. In der Nacht wachte ich auf und folgte einer Spur, doch landete ich in einer Falle. Ich weiss nicht mehr wie lange es dauerte, wieder da raus zu kommen. Irgendwann fand ich zu Scáth und Nike zurück," meine Stimme wurde leiser und ich grub meine Krallen in die Erde,"Nike wurde von einem Monster erwischt, als er mich gesucht hatte, Scáth hatte ihn später gefunden. Also kehrten wir nachhause zurück, wo Chrystal sehr unglücklich wurde - ein paar Monde später starb sie, sie war einfach zu schwach und hatte auch keine richtige Lebensfreude mehr," ich reckte nun mein Kinn, entschlossen keine unnötigen Tränen mehr zu vergießen," wir schlossen uns einer Bande von Streunern an, doch der Anführer da war wahnsinnig. Also flohen Scáth und ich. Allein zogen wir um die Orte, jagten und kämpften zu zweit um unser Überleben. Und eines Tages kamen wir hier her, wo Douleur uns anbot, sich seiner Gruppe von Streunern anzuschließen, wenn wir loyal wären würden wir Frischbeute in Fülle und eigenes Territorium bekommen," endete ich die Geschichte. Danach aber schaute ich mich nach links und rechts um und beugte mich dann zögerlich, so nahe wie möglich ohne das ich Angst bekam an Blue ran. "Man darf den Anführer nicht unterschätzen, er ist aggressiv und kaltblütig, aber auch schlau. Er möchte irgendjemanden angreifen, zu dem die beiden toten Katzen auch gehören," flüsterte ich ihn zu und lehnte mich dann weg, wo ich Blue prüfend betrachtete. Wie er die Informationen wohl aufgreifen wird? Er scheint nämlich nicht wirklich in das raue Leben eines Streuners hereinzupassen.

Solas erzählte von dem Moment an wo sich die beiden Katzen getrennt hatten und anscheinend hatte sie bisher nicht viel Glück in ihrem Leben gehabt. Dass ihre Eltern tot waren, war keine große Überraschung für Blue. Streuner und Einzelläufer haben keine hohe Lebenserwartung. Hauskätzchen hingegen schon. Doch dann kam sie auf den Anführer dieser skrupellosen Bande zu sprechen - Douleur. Sie sagte er sei gefährlich und schlau, eine tödliche Kombination. Und dass er ihnen ein eigenes Territorium und Beute in Hülle und Fülle versprochen hatte. Stutzig wollte Blue gerade dazwischen reden, als die Kätzin einen Angriff auf jemanden erwähnte, zu dem diese beiden toten Katzen gehört hatten. Erschrocken blickte der Heiler über seine Schulter zu Taubenschwinges Leichnahm, die höchst wahrscheinlich bis zum letzten Atemzug ihr Junges beschützt hatte. Mit angelegten Ohren wandte sich der Graue zurück an seine ehemalige Freundin und ein tiefes Grollen drang aus seiner Kehle: "Ihr Name war Taubenschwinge, sie war eine liebevolle und talentierte Kätzin. Sie wollte stets die Unschuld ihres jüngeren Bruders behalten, der weniger für diese raue Welt gemacht schien, und übernahm daher schon früh viel Verantwortung. Auf der großen Reise hierhin verlor sie ihre Mutter an eine Krankheit und wurde von einem Fremden trächtig. Himbeernase hatte mir damals das erste Mal an Taubenschwinge gezeigt wie man Junge im Mutterbauch ertastete und ich betreute sie bis wir das neue zu Hause für den EfeuClan gefunden hatten." Schweigend betrachtete Blue Solas, konnte ihr aber nicht dabei in die Augen sehen. "Und ihr habt sie einfach getötet als wäre sie eine lästige Krähe."

Douleur zuckte mit seinem rechten Ohr. "Ich denke wir sind so weit. Bald schon werden wir den ersten Angriff ansetzen, oder vielleicht sogar mehrere auf einmal?", er ließ sich seine Worte auf der Zunge zergehen. Seine Freude auf die Blicke der EfeuClan Katzen war jetzt schon so groß das man es ihm wahrlich ansah. Gerade als er Lynx etwas fragen wollte kam Scáth mit einer weißen Kätzin auf ihn zu. Der getigerte Anführer legte für einen Herzschlag seine Ohren an ehe er die Kätzin mit zusammengekniffenen Augen musterte. "Gut, ich werde mich um sie kümmern. Brich du bitte nun mit den beiden Leichen auf. Platziere sie am Fluss zwischen dem FischClan und dem EfeuClan. Dort befinden sich um diese Zeit keine Patrouillen mehr und wenn doch, wartet ab bis sie weg sind. Ich verlasse mich auf dich Scáth.", sagte er und wandte sich dann an die weiße Kätzin. Abermals musterte er sie und legte seinen Kopf leicht schräg ehe er aufstand und nun in seiner vollen Größe vor ihr stand. "Wieso willst du dich unserer Gruppe anschließen?"

Douleur gab mir noch genauere Anweisungen, wo die Leichen zu drapieren waren, dann befahl er, dass es Zeit zum Aufbrechen war. Ich nickte gehorsam imd stellte mich dann an meinen zuvor mit Kiba ausgemachten Treffpunkt, wo ich auf ihn wartete und ihm dann, als er gekommen war, zuraunte: "Du nimmst das Kleine. Aber zuerst die Tarnung." Wir tappten ein wenig durchs Unterholz, dann entdeckte ich doch noch Fuchsdung, zwar nicht viel, aber es würde reichen, um unser beider Geruch zu überdecken. Erst dann konnten wir aufbrechen zu dem Ort, den Douleur uns genannt hatte. Sicherlich würde er nicht allzu schwer zu finden sein, den EfeuClan Geruch kannte ich, und nach was der FischClan roch, konnte ich mir auch gut vorstellen. Ich schulterte die Graue mit dem platten Gesucht und lief zielstrebig und mit höchst möglicher Geschwindigkeit los.

---> Libellenbach

Silence blickte Douleur an, als er seine Katzen organisierte. Sie bewunderte hin für seine Art, kühl und doch gleichzeitig auf alle eingehend. Es war sicherlich die richtige Wahl gewwesen, sich der Streunergruppe anschließenden zu wollen. Erst als dies erledigt war, wandte sich der Kater ihr zu. Alls er sie ansprach, trat die Kätzin einen Schritt nach vorn. Douleur stand ebenfalls auf und sie sah gleich, dass er ein großer, stattlicher Katet war. Doch Silence war noch größer und das kommte sie zu ihrem Vorteil nutzen, zumindest könnte sie es versuchen. Als er sie fragte, wieso sie sich der Gruppe anschließenden wollte, zwang Silence sich, ihrem Gegenüber in die Augen zu blicken. „Ich hörte, ich sucht noch Katzen und ich dachte es wäre sicher etwas gutes, sich mit anderen zusammen zu tun“, miaute sie Weiße, mit ihrer leisen Stimme. „Gemeinsam ist man stärker“ Nach diesem Satz brach sie den Blickkontakt ab, indem sie den Kopf drehte. Ihr Blick fiel auf zwei tote Katzen, die in einer Gasse lagen. Eine davon war ein Junges. Erschrocken musste sich Silence sehr beherrschen, um nicht zusammenzuzucken. Warum waren sie gestorben? Doch Silence musste sich in diesem Moment um wichtigeres kümmern. Doch ihr Gedächnis hatte das Bild abgespeichert und es lies sich nicht mehr los.

Douleur stieß ein heiseres Lachen aus und musterte die weiße Kätzin welche wirklich meinte ihn mit ihren ach so klugen Worten belehren zu müssen. "Denkst du wirklich das ich eine weitere Kätzin wie dich nötig habe? Ich habe meine Kämpfer und vertrauten Katzen. Ich weiß auf wen ich zählen kann und wie man Stark ist.", stellte er klar und schüttelte seinen Kopf. Seine bernsteinfarbenen Augen waren zu funkelnden Schlitzen verengt. "Es ist außerdem nicht sehr klug hier einen auf Moralapostel zu machen. Ich weiß was eine Menge dummer Katzen bewirken kann und ich weiß was eine Menge von klugen, kompetenten Katzen bewirken kann.", murrte er und schloss für einen Herzschlag die Augen. Diese Kätzin war dumm, so dumm das es ihm schon fast wieder weh tat. Das war hier gerade höchstes Fremdschämen. Als er seine Augen wieder öffnete entging ihm natürlich nicht die Reaktion der weißen Kätzin auf die Toten, dem Kater entging ihre Anspannung und ihre Anstrengung - nicht auffällig zu reagieren - nicht. Er hatte schon zu viel gesehen, als das ihm das entgehen würde. "Du scheinst mir ziemlich unnütz zu sein wenn du nicht einmal den Anblick toter Katzen ertragen kannst.", stellte er mit einem nüchternen Tonfall fest und gähnte gelangweilt. Langsam wurde es spät und Douleur wollte nur noch in sein Nest schlafen. Diese dumme Kätzin war Zeitverschwendung für den getigerten Anführer.

Die Kätzin sah den Kater an. Ihr entging nicht, dass er sie mit abschätzigem Blick musterte. Als er zu sprechen begann, konnte sie genau hören, wie herablassend er mit ihr sprach. Silence wurde mit jedem Wort was der Kater sprach wütender, und musste sich sehr zusammenreißen, um nicht den Pelz zu sträuben. Doch ihre Wut ließ sie nur ihn ihre kalte Aura fließen, die merklich kühler wurde. Silence hob den Blick, ihre türkisblauen Augen blitzen. "Was ich dir sagte", miaute sie klar, aber kalt, "war nur eine Feststellung, mir ist natürlich klar, das du dies bereits wusstest." Die Weiße stämmte die Pfoten in den Boden, als sie weiter sprach, eine alte Angewohnheit. "Sicher kannst du eine weitere Katze gebrauchen", miaute und ließ so viel Selbstvertrauen wie sie aufbringen konnte, in diese Worte einfließen. "Jeder kann sich Vertrauen verdienen" Silence wurde bewusst, dass sie noch nie so viel gesprochen hatte, doch sie zwang sich weiter zu machen. Sie musste Stärke zeigen. Sie blickte Douleur weiter an, als sie mit dem Schweif in Richtung der toten Katzen deutete. "Ich kann ihn sehr wohl ertragen, ich habe schon viel gesehen", stellte sie richtig, "Ich gebe zu, ich war etwas überrascht, dass ist aber auch alles" Innerlich wusste Silence, dass dies nicht die Wahrheit war, zumindest nicht ganz. Denn viel gesehen hatte die Kätzin wirklich. Nachdem sie geendet hatte, schaute sie ihr Gegenüber mit zusammengekniffenen Augen an. Zudem war sie einen Schritt näher heran getreten, um ihre Größe zu zeigen, sie wusste, dass diese auch ein entscheidender Faktor sein konnte.

Ich beobachtete das Treiben von meinem Baum aus eine ganze Weile, auch wie eine neue Kätzin bei uns auftauchte. Zuerst hoffte ich, dass sie noch abhauen würde, doch so wie es aussah schloss sie sich ebenfalls Douleur an. Nicht noch mehr Anhänger. Dann jedoch viel mir Scath auf, der sich am Treffpunkt befand. Schnell sprang ich vom Baum hinunter und trat zu ihm. Es widerte mich an, das tote Junge zurück zu seinem Clan zu bringen, doch gleichzeitig kam mir ein Gedanke. Wenn wir auf EfeuClan Katzen treffen, kann ich sie warnen! Mit ruhiger Stimme meinte ich zu Scath: "Alles klar." eher ich mich ebenfalls in dem Fuchsdung wälzte. Ist das ekelig. Den Geruch werde ich nie wieder los. Dann nahm ich das Junge beinahe sanft ins Maul und folgte Scath.

---> Libellenbach

Lynx hatte überrascht aufgesehen, als Scáth eine weiße Kätzin bei ihnen abstellte. Die Fremde stellte sich als Silence vor und wollte der Gruppe beitreten. Skeptisch musterte Lynx die Neue und nickte zustimmend bei Douleurs Worten. "Woher weisst du überhaupt, dass wir Katzen suchen? Und was treibt dich an gegen die Waldkatzen kämpfen zu wollen?" Silence wusste für ihren Geschmack viel zu viele Details. Es wäre nicht gut, wenn es sich bis in den Wald weitersprechen würde, dass sie einen Angriff planten. An ihren Gefährten gewandt miaute sie: "Morgen sollte Kampftraining für alle Katzen stattfinden. Lass sie doch mitkämpfen, dann können wir uns von ihren Fähigkeiten selber überzeugen."

<--- Libellenbach

Es war Abend, als ich die vertraute Umgebung des Zweibeinerortes erreicht. Ungelogen. Dieser Umstand nervte mich mehr als der Fuchsdung in meinem Pelz. Ich entschied, nicht auf direktem Weg zu Six' und meiner Unterkunft zurückzugehen, sondern einen kleinen Umweg über eine der Gärten der Zweibeiner zu machen. Einem, in dem ich den Gestank in meinem Fell loswerden würde. Vielleicht hob das meine Laune ja wieder. Ich nickte Kiba zu und bog nach rechts in eine Gasse ein, die mich zu einem Nest führte, von dem ich sicher wusste, dass im Garten ein Seerosenteich war. Tatsächlich! Auf mein Gedächtnis konnte ich much also noch verlassen. Ich glitt in das kühle Nass, dass um diese Jahreszeit tatsächlich noch kühl und nicht eisig kalt war. Sicher, im Sommer war es wärmer gewesen, aber das passte schon. Ich schwamm einige Züge lang, hievte mich aus dem Teich, rollte ein paar Mal über die Wiese und schwamm dann wieder ein paar Züge. Als ich mein Fell nach dem Schwimmen trocken leckte, war es sauber. Jetzt endlich konnte ich zurück zu Six, während in mir das ungute Gefühl aufkeimte, dass meiner Schwester etwas zustoßen könnte. Dabei war es gar nicht mal solange her, dass ich sie gesehen hatte... Ich schüttelte die Gedanken ab und stellte, als ich schließlich bi der Gruppe ankam, erstaunt fest, dass Six nirgendwo war. Und Blue war auch nicht da. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, als ich mich hinsetzte um auf die beiden zu warten. Silence redete immer nich mit Douleur, wobei es eher so aussah, als ob der Alpha rein gar nichts von ihr wissen wollte, und Hope war immer noch nicht zurückgekehrt. Setzte sich Lynx da gerade für die kalte Weiße ein? Als mein Blick Kyra traf, lächelte ich für einen kurzen Moment. Allerdings erinnerte das Kleine mich daran, dass ich ja auf Six wartete, weshalb mein Blick sich wieder verdunkelte. Ich hätte mir auf jeden Fall mehr Zeit mit dem Schwimmen lassen können.