LotusClan Lager

Streifenfell kam zu mir herüber und meinte ich müsse heute wohl hier bleiben und fragte mich auch was ich meine was sie heute auf der Versammlung bessprechen würden. Na ja, es ist ja nicht die erste Versammlung. Hm, sie werden warscheinlich über den Kampf um die Sonnenwiese sprechen, meinte ich, Und was meinst du. Während ich auf ihre Antwort wartete, musterte ich die Kätzin unauffällig.

Zustimmend nickte ich. "Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Denkst du, Gewitterstern wird auch den Tod von Seeblüte und Flutjunges erwähnen?", fragte ich, auch wenn ich dachte, dass die beiden Toten vielleicht kurz erwähnt werden würden, um ihrer zu gedenken. "Hoffentlich läuft die Versammlung ab, wie sie sollte: friedlich. Ich kann mir vorstellen, dass einige Gemüter aufgrund der Sonnenwiese aufgebracht sein könnten."

Knochenjunges hörte ihr aufmerksam zu und nickte dann langsam. Immer noch fühlte er sich irgendwie leer. Leer und leicht wie eine Feder gleichzeitig. Nachdenklich blickte er wieder zu Boden. Hagebuttenzweig kam und sagte etwas zu Eiskristallsplitter, Knochenjunges hörte seinen Namen, fühlte sich aber irgendwie nicht angesprochen. Als die Älteste einen Fisch vor die beiden schob und wieder verschwand, hob der Kater den Blick wieder. "Gewitterstern hat heute Morgen mit mir Wels gegessen", stellte er mit abwesend wirkender Stimme fest, dann sah er die Weiße an. "Aber ich hab keinen Hunger. Kannst du mir irgendwas erzählen?" So langsam fühlte das Junge sich träge, also kauerte er sich an Eiskristallsplitters Seite zusammen und blickte sie an.

Plötzlich hörte ich leise Pfoten auf dem Boden auftappen und hörte nach einer Weile auch eine Stimme von einer Kätzin, die ich schon gut kannte. Ich drehte mich um und hörte ihr zu. Sie erzählte von meiner Mutter und dass sie nun auf mich aufpassen wird. Wie soll sie auf mich aufpassen, wenn sie nicht da ist? Gleich darauf sagte Hagebuttenzweig ermunternd, dass sie außerdem immer in meinem Herzen bleiben wird. Immer noch traurig blickte ich sie mit großen Augen an und sagte immer noch nichts. Nachdenklich sah ich meine Pfoten an und dachte über Mama nach. Plötzlich war die Kätzin wieder weg und ich war wieder allein. So schnell wie Hagebuttenzweig gekommen war, war sie auch wieder da und brachte mir etwas merkwürdiges zu essen. Es war viel fester wie ich, dennoch schluckte ich kleinere Broken von dem Etwas. Danach erzählte die rote Katze wieder etwas und neugierig spitzte ich die Ohren, als das Wort "Geschichte" fiel. "Ja" ,miaute ich kurz, als sie fragte, ob ich eine hören wollte.

Erleichtert sah ich wie Schilfjunges etwas vom Fisch aß und ich fasste wieder Hoffnung. Sie werden es schaffen, dachte ich und lächelte den kleinen Kater an. Auf meine Frage ob er eine Geschichte hören wollte antwortete er mit Ja, sodass ich mich niederließ und überlegte. Die Geschichte vom Stolz der nur Kummer bringt wäre nicht schlecht... Als ich meine Entscheidung gefällt habe, räusperte ich mich und fing an:"Damals, als die Clans noch frisch entstanden waren und der Efeuclan noch nicht die Grenzen mit uns teilte, bedrohte ein finsterer Schatten den aufleuchtenden Frieden der Clans. Den Ahornclan regierte damals Eichhornstern, ein tiefroter Kater mit den flinksten Pfoten im Wald, während Lichtstern, eine weiße Kätzin von gigantischer Statur den Lotusclan anführte. Sie waren die tapfersten Katzen des Waldes, doch auch die Ehrgeizigsten und beinahe zerfressen vor Stolz. Damals waren schwierige Zeiten, da ein sehr starkes Hochwasser die Clans heimgesucht hat, ja, es reichte schon fast an dieses Lager. In diese Zeiten wurden zwei Jungen reingeboren, gezeichnet vom Ahornclan und Lotusclan. Sie hießen Sonnenjunges und Mondjunges. Ihre Mutter, Farnschatten - die sanfteste Königin im Lotusclan - starb bei ihrer Geburt und ihr Vater Steinschweif, einer der angesehensten Krieger im Ahornclan, wollte sich nicht zu ihnen bekennen. Da aber beide Clans Anspruch auf diese Jungen erhoben, fassten sie einen folgenschweren Entschluss: Sie trennten die Jungen. Nach sechs Monden führte nun Sonnenpfote ihr Leben im Lotusclan weiter, während Mondpfote im Ahornclan aufwuchs. Doch die Schwestern hatten einander nie vergessen. Sie lebten ihr Leben in Selbstlosigkeit und hatten noch nie das Gefühl gehabt, etwas beanspruchen zu müssen oder stolz zu sein, lediglich empfanden sie pure Lebensfreude. Sie gewannen viele Freunde unter den Schülern, selbst der übellaunige Natternpfote, Heilerschüler und Sohn von Lichtstern war von den beiden beigeistert. Eines Tages jedoch geschah etwas Schreckliches, die Anführer erklärten einander den Krieg. Beide Clans waren nur noch eindutzend Katzen, da sie einfach keine Beute mehr fanden. Alle Katzen jedoch waren der Meinung, der jeweilige andere Clan wäre Schuld an dem Unheil, bis auf zwei Schwestern. Zu Vollmond, also am heutigen Tag, trafen sie sich zu Mondhoch, obwohl die Anführer die Versammlungen verboten hatten. Sie waren verzweifelt, da sie nicht wussten wie das Unglück  abzuwenden war, denn gegen zwei ganze Clans konnten sie nicht mal mit vereinten Kräften ankommen. Doch plötzlich sprach eine bekannte, mürrische Stimme:"Ihr wollt doch nicht ohne uns kämpfen, oder?" Natternpfote trat mit allen anderen Schülern des Lotusclans aus dem Gebüsch, gefolgt von Nerzpfote - der Tochter von Eichhornstern - und den Ahornclanschülern. Sie schmiedeten einen Plan und sahen sich bis zum Tag des Kampfes nicht nochmal. Zum Tag des Kampfes, ein verschneiter Tag der Blattleere - trafen sich die Clans an der Sonnenwiese und es geschah nichts sonderbares. Doch als der Kampf losbrach, stürzten sich die Schüler auf die Krieger und bewarfen sie mit Schneebällen. Tobend und quiekend umgaben sie die verwirrten Krieger, bis diese wiederwillig mitmachten. Die Anführer kamen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, als dann noch Natternpfote, Nerzpfote und der Heilerschüler des Ahornclans die Frischbeute der Clans auf einen Haufen warf und die Heilvorräte zusammen in einen alten Fuchsbau unterbrachten. Die Heiler waren erleichtert und einige von ihn schnurrten amüsiert. Sonnenpfote und Mondpfote traten schließlich Seite an Seite mit den anderen Schülern vor, und erklärten den Anführern die Situation. Lichtstern und Eichhornstern schienen vor Wut zu platzen, als die Lotusclan-Anführerin einen Ball mitten an die Brust bekam. Er kam von ihren eigenen Sohn Natternpfote, der ihr zu rief"Viel zu lange hatten wir schon Krieg geführt, jetzt wird es Zeit Frieden drüber zu sähen und ihn gedeihen zu lassen." Da verstanden auch die Anführer und die Clans schlossen sie für die Blattleere in Frieden zusammen, bis sie wieder stark genug waren alleine klar zu kommen. Und die neuen Kriegerinnen Sonnentanz und Mondschein lehrten vielen Schülern, das Stolz und Ehre nicht das einzig sind, was einem zu einen Krieger macht." Ich beendete die Geschichte und sah das kleine Junge an. "Und wie fandest du die Geschichte?"

Streifenfell meinte auch das sie darüber sprechen würden, und fragte mich dann ob Gewitterstern den Tod von Flutjunges und Seeblüte erwähnen würde. "Wahrscheinlich wird sie das", antwortete ich ihr, "Bestimmt wird sie friedlich ablaufen. Ich meine, es ist die Große Versammlung. Da darf man den Frieden nicht brechen", meinte ich zu der gestreiften Kätzin.

Verwirrt hob ich meinen Kopf, blickte aus dem Rand meines Nests. Wie war ich bloß hier wieder hergekommen? War ich nicht draußen gewesen, bei Mohnsturm und einem seiner Freunde? Langsam schüttelte ich den Kopf, um die wirren Gedanken abzuschütteln, doch schien das keine so gute Idee gewesen zu sein. Augenblick spürte ich meine Schmerzen wieder, obwohl sie sich auf jedenfall gebessert hatten im Gegensatz zum letzten Mal.
Vorsichtig schaute ich nach draußen, es schien bereits tiefste Nacht zu sein. Oder war es erst Abend? Denn einige Katzen waren noch draußen unterwegs. Wahrscheinlich ist heute die große Versammlung., dämmerte es mir. Ich bewegte mich ein wenig ungeschickt, als ich aufstand und mich fast in den Spinnweben um mich herum verharkte. Das kann ja heiter werden., murmelte ich.

<---- Sternenlichtung (AhornClan)

Ich rannte so schnell ich konnte, denn ich wollte wissen, ob im Lager noch alles in Ordnung war. Selbstverständlich waren viele gute und starke Krieger im Lager geblieben, doch ich hatte Angst. Das Monster war gefährlich und unberechenbar. Als ich durch den Eingang preschte seufzte ich erleichtert auf, da es alles friedlich schien. Selbst im Schneematsch. Rotschweif saß noch auf der Lichtung und unterhielt sich angeregt mit Streifenfell. Wenn er schon so wach ist, kann er gleich Wache übernehmen dachte ich nach und ging zum hellroten Krieger. "Rotschweif, du übernimmst die Wache für heute. Am Morgengrauen wird dich jemand ablösen." Mit einem Schweifzucken verabschiedete ich mich und kehrte in meinen Anführerbau zurück. Obwohl der LotusClan an Wasser gewöhnt war, war dieser Regen wie eine Flut gewesen. Ich versuchte mein durchnässtes Fell trocken zu lecken, doch nach einiger Zeit gab ich auf, weil zu viele Gedanken auf mich einstürmten. Zu viel war passiert, zu ungewiss war die Zukunft. Ich hatte Angst um meinen Clan.

<----- Sternenlichtung GV

Durchgefroren und nass kam ich trotz des Sprintes im Lager an und sah gerade noch Gewittersterns schwarzen Schweif im Anführerbau verschwinden. Auf der Lichtung entdeckte ich Rotschweif und Streifenfell, sowie Drachenschwinge. Ich nickte den Kriegern beim vorbeigehen zu und verschwand schnell im Kriegerbau. Morgenfrüh erzähle ich meinen Schwestern alles, sollte Gewitterstern es nicht vorher schon tun, nahm ich mir vor und machte mein Nest zurecht, ehe ich mich hineinkuschelte und ruhig einschlief.

Als Knochenjunges fragte ob ich ihm etwas erzählen konnte nickte ich und überlegte kurz. "Hast du schon die Gesichte vom EfeuClan gehört, also wie er hergekommen ist und als wir das erste mal auf ihn gestoßen sind? Klar ich bin keine Älsteste und ich war selbst gerade erst Schülerin geworden, dennoch denke ich das dich dieses Aufeinandertreffen interessieren könnte. Aber erwarte nicht das diese Gesichte allzu lange ist.
Alles begann im Blattfall, der EfeuClan hatte eine lange Reise hinter sich und war geschwächt, jeder Clan hat ja sein eigenes Gebiet, der AhornClan hat den Wald, wir haben die Flüsse und der EfeuClan hat die Baumlosen ebenen, diese sind nur spärlich bewachsen, das hat man mir zumindest erzählt. Wenn es warm ist so prallt die Sonne direkt auf den Pelz der Katzen und sie ernähren sich von Kaninchen, oder Greifvögeln, doch so genau weiß ich das selbst nicht.
Aber ich schweife ab, der EfeuClan war geschwächt, dennoch waren seine Krieger und Kriegerinnen unermüdlich und halfen wo es nur ging, binnen kürzester Zeit hatten sie sich ein Lager aufgebaut und somit hatten sie sich auch die Ebenen gesichert, doch soweit ich das mitbekommen habe war das kein Problem, da keine andere Katze für die Jagd auf den endlosen Ebenen geschaffen ist, die EfeuClan Katzen sind schlanker und kleiner als wir, perfekt um schnell zu rennen. Die erste begegnung der nun drei Clans war auf einer großen Versammlung, anfangs war recht viel Misstrauen unter den drei Clans doch das legte sich, mittlerweile haben wir unsere zweite Versammlung mit dem EfeuClan, mal schauen was sich daraus ergibt, momentan ist noch alles..", ich war mitten im Erzählfluss als es zu regnen begann. Mit angelegten Ohren erhob ich mich langsam und hob meinen Schweif über Knochenjunges. "Ich denke wir müssen das ein ander Mal fortsetzen, also, am besten du gehst jetzt schlafen, willst du in den Kriegerbau mitkommen oder willst du im Ältestenbau schlafen, alleine in der Kinderstube musst du auf jeden Fall nicht übernachten.", fragte ich also und schaute ihn fragend an.

Ich lächelte. "Stimmt, da hast dur Recht", antwortete ich und schaute auf, denn just in diesem Moment kamen Gewitterstern und die anderen Katzen unseres Clans von der Versammlung wieder. Allesamt sahen sie erschöpft. Ich war gespannt, was Gewitterstern uns morgen berichten würde. Nachdem sie Rotschweif die Nachtwache zugewiesen hatte und ihm mitgeteilt hatte, dass ihm im Morgengrauen jemand ablösen würde, bot ich an:"Wenn du nichts dagegen hast, könnte ich  dich morgen früh ablösen."

<-- Sternenlichtung(AhornClan)
Mit nun aus anstrengung klopfendem Herzen kam ich im Lager an. Ich war klatschnass und teilweise auch noch schlammbespritzt trotzdem konnte ich nur grinsen. Krähenpfote würde sich mit mir treffen und das schon morgen. Ich könnte Luftsprünge machen. Stattdessen lief ich sofort zum Schülerbau und fragte mich wie es im EfeuClan Lager wohl gerade aussah und ob Krähenpfote schon dort war. War er schnell gerannt? Bestimmt immerhin war er ein EfeuClan Kater. Nachdenklich setzte ich mich auf mein Nest und putzte mich kurz dann legte ich mich schlafen.

<---- Sternenlichtung (AhornClan)

Triefend vor Nässe kam ich als einer der Letzten im Lager an. Wieso musste solch schreckliches Wetter kommen, wenn ich einmal draußen war und es nirgendwo sicheren Unterstand gab! Ein paar Katzen quatschten noch auf der Lichtung und ich sah sie nur kopfschüttelnd an, bevor ich zum Heilerbau lief. Dich hinter mir mein Schüler, der sich gleich schlafen legte. Hoffentlich ist er nur für einen morgigen, anstrengenden Traningstag bereit dachte ich zweifelnd nach und machte mich dran mein Fell trocken zu putzen was sich als langwierig erwies. Als sich meine Zunge anfühlte wie ein schlappes Farnblatt legte ich mich schlafen und zog mich in meinen trockenen Träume zurück.

<--Sternenlichtung

Hin zum Lager war ich immer langsamer geworden, mein Fell war sowieso schon durchnässt also war mir das alles recht egal gewesen. Als ich im Lager ankam gähnte ich kurz und schaute mich blinzelnd um. Der Frischbeutehaufen lag wieder total im Regen. Weshalb ich gleich auf ihn zusteuerte und die Beute nach und nach unter einen Busch zerrte, sodass sie etwas vor dem Regen geschützt wurde. Dann schüttelte ich mich und lief in den Kriegerbau. Dort lies ich mich in mein warmes, weiches Nest fallen und begann mein Fell trocken zu lecken. Als es dann ganz trocken war bettete ich meinen Kopf auf meinen Pfoten und schloss meine Augen.

Erneut hatte ich keinen guten Schlaf und was Traum oder Realität war, war schwer zu erkennen. Das Monster war im Dunkeln, das Monster war auf der Sternenlichtung. SternenClan, wieso tust du uns das an? fragte ich mich verzweifelt und öffnete meine Augen. Ich konnte nicht mehr langsam stand ich auf. Als ich auf das Nest sah zuckte ich leicht zusammen, da es so auseinandergerupft wirkte, als hätte jemand ein Kampf auf ihn ausgerungen. Nun ein stiller Kampf dachte ich nach und seufzte schwer. Ich konnte mich hier nicht erneut abschotten. Nicht jetzt, wenn mich mein Clan am meisten brauchte. Langsam verließ ich den Anführerbau und schüttelte meine Traurigkeit und Angst weg. So würde mich der LotusClan nicht sehen. Doch weit ging ich nicht, kurz vor dem Anführerbau setzte ich mich an meinem üblichen Ort und schaute nachdenklich rein. Was wird noch passieren? Kann es noch schlimmer werden, als es schon ist? fragte ich mich still. Diese Fragen würde ich niemanden stellen können...Nichtmal den SternenClan, der nicht antwortete und sich in Einsamkeit hülle, wie sternenhaften Wanderer am Gestirn.

Gespannt hörte Knochenjunges Eiskristallsplitter zu, er stellte sich die Geschichte vor seinem inneren Auge vor und sein kleines Herz klopfte aufgeregt. Die Spannung stieg immer weiter und dann- ausgerechnet dann!- fing es natürlich an zu regnen. Genervt legte der junge Kater die Ohren an, das war doch echt nicht wahr. Er seufzte theatralisch und blickte hoch zu der weißen Kriegerin. "Ich möchte bei dir schlafen", stellte er fest und lächelte matt. So langsam bemerkte er seine Müdigkeit und kaum war er mit Eiskristallsplitter im Kriegerbau angekommen und hatte sich hingelegt, so schlief er auch schon ein und träumte von den Clans der Geschichte.

Die ersten Sonnenstrahlen des nächsten Morgen weckten den Kater, er war ein wahrer Frühaufsteher. Lautlos, um Eiskristallsplitter nicht zu wecken, richtete er sich langsam auf und leckte sein zerstrubbeltes Fell glatt, bevor er auf den Ausgang des Kriegerbaues trat. Die Welt sah anders aus, von einen Tag auf den anderen wirkte sie nahezu bunt. Grüne Knospen schossen aus dem Boden, kleine Blumen öffneten ihre bunten Köpfte. Vollkommen fasziniert von diesem Anblick blieb Knochenjunges erst einmal im Eingang stehen, ließ die Schönheit der Blattfrische auf sich wirken. Dann erblickte er Gewitterstern und ein freudiges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Mit ein paar euphorischen Sprüngen war er bei ihr und setzte sich vor sie. "Alles sieht so schön aus!", schnurrte er ihr zu und sah sie mit leuchtenden, für den Moment unbeschwerten, Augen an, "Findest du nicht auch?"

Ich hatte zwar keine Antwort von Rotschweif erhalten, weshalb ich much auch schnell danach schlafen gelegt hatte. Doch da ich ziemlich früh an dem neuen Morgen erwachte, machte ich mein Angebot von gestern Nacht wahr und ging zu dem noch Wach stehenden Rotschweif. "Guten Morgen, eine angenehme Wache gehabt? Komm, ich löse dich ab."

Ein Streifen Sonnenlicht hatte sich durch die Äste des Baus geschlichen und blendete mich, was dazu führte das ich aufwachte. Gähnend stand ich auf und streckte mich bevor ich den Bau verließ. Mein Fell war zum Glück nicht allzu zerzaust, wegen meiner gestrigen Fellwäsche. Trotzdem machte ich mich daran es nochmal zu putzen. Dabei sah ich mich im Lager um. Gewitterstern saß vor ihrem Bau und Knochenjunges redete mit ihr.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als Knochenjunges ganz unbeschwert zu mir kam. Er setzte sich gleich hin und plauderte munter drauf los. Geht es ihm schon besser? Gerade nach gestern? fragte ich mich. Doch mit meinen viel zu ernsten Gedanken wollte ich das Junge nicht behelligen. "Ja. Die Blattgrüne lässt alles in einem anderen Licht sehen und endlich werden die Flüsse wieder mit Fisch voll sein." antwortete ich freundlich. Ich sprach wirklich mit den Jüngsten des Clans, weil es immer wieder was zu tun gab. Dabei sollte die Anführerin für jeden da sein erinnerte ich mich. "Bist du hungrig, Knochenjunges?" fragte ich nach. Der Frischbeutehaufen sah noch voll genug aus, dass was gutes und frisches da sein konnte.

<--- Sternenlichtung
Tautropfenpfote hatte mir nicht mehr geantwortet. War sie so müde? fragte ich mich und trottete in mein Nest. Dabei versuchte ich das unangenehme Gefühl zu verdrängen, dass sich seit der Versammlung bei mir eingeschlichen hat. Wie kann ich gegen Katzen aus anderen Clans kämpfen, wenn sie doch genauso wie wir sind? fragte ich mich und rollte mich in meinen Nest zusammen.

Helle Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher weckten mich und ich schlug die Augen auf. Alles war ungewöhnlich laut und hell und ich fühlte mich wie an den Tag, an dem ich meine Augen aufgemacht hatte. Abgesehen davon war es ganz schön warm. Was ist hier los? dachte ich misstrauisch und schlich aus dem Schülerbau. Ich genoss die wärmenden Sonnenstrahlen, die mir entgegen schienen und schritt auf die Lichtung. Plötzlich musste ich lächeln. Die Sonnenstrahlen ließen alles viel freundlicher und lebendiger aussehen Ist das etwas die Blattgrüne? Ich habe von Geschichten gehört, das der Fluss dann immer voller Fische ist und alles zum neuen Leben erstrahlt. Winterpfote war auch schon wach und ich gesellte mich zu ihr. Meine Reaktion von gestern tat mir immer noch leid, doch das war schon Schnee von gestern. Also miaute ich ihr freundlich zu:"Guten Morgen Winterpfote! Ich gesellte mich zu ihr und fing an mich zu putzen. "Es ist alles so hell und blüht, i...ist das normal in der Blattgrüne?"

Schilfjunges antwortete nicht, vielleicht weil er schon eingeschlafen war. Es war ja auch ein anstrengender Tag für ihn und Knochenjunges, dachte ich sanftmütig und legte mich selbst auch schlafen.

Ein Kitzeln an der Schnauze weckte mich und ich öffnete meine Augen. Ein Moosstückchen lag auf meiner Nase und ich pustete es weg. Vorsichtig richtete ich mich auf und bemerkte das meine Knochen nicht mehr schmerzten. Generell war mir auch nicht mehr kalt und alles war in ein leuchtendes grün getaucht. Ist es endlich Blattgrüne?! dachte ich erfreut und trottete nach draußen. Dabei bemerkte ich das dreckige Nestmaterial und beschloss heute hier mal sauber zu machen. Dann betrat ich die Lichtung reckte mich. Meine Muskeln knackten und mich durchschoss ein leichter Schmerz. Dabei erinnerte ich mich wieder an die Bestie und ich kniff kurz die Augen zusammen. Was wohl Gewitterstern unternehmen wird? fragte ich mich und ging auf die Anführerin zu. Neben ihr saß Knochenjunges und ich freute mich, das er nicht allzu mitgenommen wirkte. Bei ihnen angekommen miaute ich fröhlich:"Guten Morgen, Gewitterstern und Knochenjunges." Ich wandte mich an die Anführerin:"Wenn es dir nichts ausmacht könnte ich heute die Nester sauber machen, denn ich denke, die Schüler und Krieger sollten heute die Gelegenheit auf eine gute Jagd nutzen und ich glaube, das keiner der Schüler große Lust darauf hat, bei diesen schönen Wetter im Lager zu hocken." Außerdem hätte ich dann wieder einen Nutzen für den Clan, dachte ich angesichts der Aufgabe. Mir fiel wieder das Monster ein und ich schaute nervös und besorgt im Lager umher. "Wa...Was ist eigentlich mit dem Monster? Es wird doch den Clan nicht bedrohen, oder?"

<--- Sternenlichtung
[kleiner Zeitsprung]

Ein ungewohnt helles Licht strahlte in den Bau und kitzelte meine Nase. Kurz blinzelte ich, bevor ich meine Augen öffnete und ein grelles Licht mich blendete. Die große Versammlung kam mir wieder in den Sinn, doch die Erinnerungen schienen mir wie weggeblasen. Kein Wunder, wenn man nur mit seinen Gedanken beschäftigt war. Langsam richtete ich mich auf und streckte mich, bis ich so lange wie das Nest von Pantherpfote und meines zusammen war. Kurz strich ich mit meiner pinken Zunge mein weißes, zerstrubbeltes Fell glatt und trat aus dem Bau direkt auf die Lichtung. Ich entdeckte Pantherpfote und ging freundlich auf sie zu:"Guten Morgen! Ist dir auch so warm? Es tut mir Leid wegen Gestern, ich war mit meinen Gedanken komplett wo anders." Entschuldigend drückte ich mich an ihre Schulter und schnurrte. Es ist schön eine so gute Freundin zu haben.

Bevor mir Winterpfote antworten konnte, hörte ich im Schülerbau etwas rascheln und entdeckte Tautropfenpfote, die auf mich zu kam. Sie begrüßte und drückte sich an mich und fragte ob mir auch so warm war, aber entschuldigte sich wegen gestern. "Guten Morgen, Tautropfenpfote! Ja irgendwie ist es schon ganz schön warm, ich hoffe Regenbogentanz bringt mir heute das Schwimmen bei." Ich erinnerte mich an gestern wo Tautropfenpfote irgendwie ein bisschen weg getreten war und leckte noch eine zottelige Stelle ihres Fells glatt, bevor ich fröhlich schnurrte:"Ist schon gut, war nur ein bisschen einsam ohne dich und deinen raffinierten Gedanken." Dann stand ich auf und ging zum Frischbeutehaufen und rief ihr noch über den Rücken zu:"Warte kurz, ich hole uns was zu essen. Ich habe einen Bärenhunger!" Dann suchte ich für uns eine große Forelle aus, die ich zu Tautropfenpfote trug und aufpassen musste nicht über deren Schwanzflosse zu stolpern. Bei ihr angekommen teilte ich sie und schob ihr ein Stück hin, während ich miaute:"Ich hoffe Regenbogentanz und Frostschimmer trainieren uns heute zusammen. Das würde bestimmt Spaß machen!"

Die Nacht war schrecklich gewesen! Ich hatte kaum ein Auge zugekriegt, und mein Bauch spielte noch verrückter als gestern. Müde zwang ich mich schließlich aus meinem Nest und sah zu meinem schlafenden Gefährten. "Guten Morgen," schnurrte ich und leckte ihm sanft über die Wange, als ich einen weiteren, unangenehmen Stich in der Bauchgegend spürte. "Ich.. gehe zu Federfall," flüsterte ich, um die anderen nicht zu wecken. Außer Rotschweif und Streifenfell schlief noch jeder, und vorsichtig schlängelte ich mich durch die schlafenden Krieger zum Bauausgang. Leise betrat ich den nach Kräutern duftenden Heilerbau und spähte blinzelnd in die Dunkelheit. Der Graue Heiler und sein Schüler schliefen natürlich noch, weshalb ich Federfall leicht gegen das Ohr stieß. "Federfall?", wisperte ich. "Ich hoffe ich störe nicht.. Mein Bauch tut seit gestern fürchterlich weh und ich bin die ganze Zeit außer Atem," erklärte ich und setzte mich hin.

Wiedermal wurde ich geweckt. Wenn ich einmal ausschlafen darf, wäre das ein Geschenk! dachte ich genervt nach und stand auf. Ruhig hörte ich Nebelglanz zu und hatte schon eine leichte Vermutung. Ich forderte die Kriegerin durch ein Schweifzucken auf, in eines der Nester sich hineinlegen, damit ich den Bau betasten konnte. Doch bevor, weckte ich meinen tief schlafenden Schüler. "Aufwachen Farnpfote, du darfst gleich Nebelglanz untersuchen." erklärte ich und setzte mich wieder zur schneeweißen Kriegerin. "Ich taste jetzt deinen Bauch ab, Nebelglanz." miaute ich ihr zu und vorsichtig berührte ich den Bauch der Kriegerin. Ich spürte kleine Rundungen, die fast an einen Stein erinnerten. Mal sehen was Farnpfote sich dabei erklären wird dachte ich belustigt nach. "In Ordnung. Farnpfote jetzt bist du dran. Sage mir, was du fühlst und was Nebelglanz haben könnte." miaute ich meinen Schüler zu, bevor ich zur Seite trat, damit er mehr Platz hatte.