EfeuClan Lager

Wolkensee schien sich ebenfalls große Sorgen zu machen und so fieberte ich dem Moment entgegen, in dem wir endlich los konnten. Dann gab Luchsstern auch endlich das Zeichen und ich setzte mich neben Wolkensee in Bewegung. Wir werden sie finden, ich bin mir ganz sicher! SternenClan, lass ihnen nichts passiert sein! Dann konzentrierte ich mich wieder auf den Weg vor mir.

---> Kornblumenfeld

Zuerst wurde natürlich über Falkenpfote berichtet und aufmerksam blickte Himbeernase in die Menge hinein. So ziemlich jeder schien betroffen zu sein und der Hass auf den LotusClan war geschürt. Auch wenn die Heilerin dies verstand, so stand sie dem Geschehen neutral gegenüber, sowie es sich auch gehörte. Als Luchsstern erzählte, dass Taubenschwinge und Wurzeljunges verschwunden waren, warf sie einen besorgten Blick auf die Kinderstube. "Warum hat das niemand bemerkt?" Doch als nächstes folgten endlich positive Neuigkeiten, die die Heilerin lächeln ließen - Hirschpfote und Rehpfote wurden ernannt und traten voller Stolz hervor. "Hirschsprung, Rehblick!", rief sie erfreut die Namen der neuen Krieger und sah sogleich, wie sich ihre Schülerin zu ihren Geschwistern gesellte. "Sie wird einmal eine sehr gute Heilerin werden.", dachte die Helle in Gedanken und machte sich schließlich auf den Weg zurück in den Heilerbau, wo Waldpfote Falkenpfote schon vom Geschehen berichtete. "Waldpfote, vor dem Heilertreffen heute müssen wir noch schnell Kräuter sammeln gehen. Falkenpfote, du bleibst bitte still liegen und bewegst dich nicht zu viel. Ich weiß, dass das langweilig ist, aber leider muss es so sein.", wies sie den Kater mit einem strengen Unterton an und nickte schließlich der braunen Kätzin leicht zu. "Da wir Binse brauchen und diese eher auf nassen Gebieten zu finden ist, gehen wir zum Dornensumpf. Da suchen wir auch nach Spinnenweben und vielleicht finden wir auch noch einzelne Schachtelhalme, die bis jetzt überlebt haben. Normalerweise findet man den im Frühling, aber möglicherweise haben wir Glück.", erklärte die Weiße ihr und verließ sogleich auch den Bau. Das Lager hatte sich mittlerweile gelehrt, da die Patrouillen ebenfalls auf dem Weg waren. "Hoffentlich finden sie Taubenschwinge und Wurzeljunges!", dachte Himbeernase und ging schnellen Schrittes weiter, achtete aber darauf, dass Waldpfote direkt bei ihr war.

Tbc.: Dornensumpf

Nach einer Weile kam Waldpfote zurück, weshalb ich mich neugierig aufsetzte. Waldpfote strahlte förmlich von einem Schnurrhaar zum anderen und erzählte, das ihre Geschwister ernannt wurden. "Das ist ja super, das haben sie sich echt verdient!" freute ich mich für sie mit und besonders an einem Namen schweiften meine Gedanken immer wieder zurück. Rehblick... dachte ich, was für ein schöner Name. Nun aber zurück zu Waldpfote. Sie berichtete das der Lotusclan nun unserer Feind wäre, was mich teils auch erstaunte. Wie zerbrechlich der Frieden ist... dachte ich und bläute mir diese Erkenntniss ein. Ich wurde hellhörig als meine Freundin meinte, das Wurzeljunges und Taubenschwinge verschwunden waren. Doch es wurden auch schon Suchtrupps losgeschickt und ich drückte ihnen fest die Pfoten, das sie die beiden wiederfanden. Dann schaute ich Waldpfote an und merkte das sie traurig war. "Hey," miaute ich und stupste sie tröstend an. "Es wird schon alles wieder gut werden, das wird es immer. Übrigens danke das du mir die Neuigkeiten mitgeteilt hast, sonst würde ich an Langeweile sterben!" miaute ich aufmunternd und zwinkerte ihr dann grinsend zu. Waldpfote schien zu überlegen und fragte mich dann ob ich nicht ein bisschen Angst vor der Konfrontation mit dem Lotusclan hätte. Kurz senkte ich meinen Kopf und grübelte nach, bevor ich ihn wieder hob und Waldpfote ansah. "Nein, ich habe keine Angst vor ihnen, noch vor einer Konfrontation. Ich weiß das ich für die Gerechtigkeit kämpfen werde, bis diese gesiegt hat. Der Lotusclan war laut den Erzählungen ein edler Clan und vielleicht werden sie wieder dazu, wenn man ihnen zeigt wie sie sich gewandelt haben," antwortete ich entschlossen. Dann kam auch schon Himbeernase und holte Waldpfote zum Kräuter sammeln ab. "Bis später Waldpfote, und pass auf dich auf!" verabschiedete ich mich lächelnd von meiner Freundin und hörte Himbeernase die Worte sagen, die ich ohnehin schon kannte. Also nickte ich und beschloss mich schlafen zu legen, vielleicht erhole ich mich dann schneller?

Mein Bruder antwortete im gleichgültigen Ton, das die Ältesten von ihm aus eine Geschichte erzählen sollten. Wenigstens etwas, dachte ich und blickte mein Bruder an. Er warf mit einen Blick zu, der klar machte das er etwas vor hatte. Aber was? grübelte ich und machte ihm dann nach, mich zu den Ältesten zu setzen, damit sie uns eine Geschichte erzählten. Ich kringelte meinen Schweif ordentlich über meine Pfoten und sah Feuerfang und erwartungsvoll an. "Auja, wie war die große Reise?" Vielleicht erzählt Gismo auch etwas über Echopfote? dachte ich hoffnungsvoll und träumte versonnen von unseren grau-weiss geflecktem Freund.

Ich war erstaunt, dass Falkenpfote sich nicht vor dem LotusClan fürchtete, gerade weil einer ihrer Schüler sein Bein kaputt gemacht hatten! Er ist einfach sehr mutig wie Farnpfote stellte ich fest und antwortete ihm: "Und bis dahin haben wir dein Bein schon geheilt. Versprochen und wenn nicht werde ich bis zum Ende des Territoriums laufen, um ein Heilkraut zu finden." Himbeernase kam hinzu und ich sprang fröhlich auf, als sie meinte wir würden doch noch Kräuter sammeln gehen! Endlich raus gehen! Aufgeregt hörte ich ihr zu und erinnerte mich, dass wir bereits beim Dornensumpf gewesen waren. Aber in der Blattfrische und dort war es sehr feucht und eklig gewesen. Hoffentlich nicht mehr Ich sah zu Falkenpfote, der nun schlafen gehen musste, während wir raus gingen. "Sieh es positiv, du darfst jetzt schon herausfinden was Älteste den gaaanzen Tag machen!" miaute ich ihm grinsend und knuffte ihn leicht an die Seite, ohne ihn noch zu verletzten. Himbeernase lief schon los und mit leuchtenden Augen folgte ich ihr. Endlich wieder ein spannender Tag ohne die ganze Zeit im Lager zu bleiben!

---> Dornensumpf

Die Jungen wimmelten unsere Fragen mit ausweichenden Antworten ab, doch ich ließ sie, immerhin war es nicht schön wenn man sich die ganze Zeit mit seinen Problemen rumschlagen soll, etwas Ablenkung tut gut. Zu meinen Wohlwollen forderten Echsenjunges und Nieseljunges eine Geschichte über die große Reise. "Na, schön. Ihr beide habt ja schon davon gehört, von der großen Reise. Aber wenn ihr wüsstet das nicht alles anfangs so glorreich war wie es eure Mutter stolz erzählt hat," begann ich eine Erzählung und blickte in die Runde. So viele Katzen haben wir damals verloren. Abendsonne, denkst du wir haben das richtige getan? dachte ich traurig, bevor ich mich räusperte:"Damals hatten wir unser Territorium zwischen einer hügeligen Wiesenlandschaft, von kleinen Bächlein geziert und mit Heidekraut ausgeschmückt. Wir hatten dies ganz für uns allein und dachten auch, wir seien mit Ausnahme ein paar Streuner die Einzigen. Doch Zweibeiner hatten sich breit gemacht und wollten ihre Nester vermehren, für ihre Jungen, doch das bemerkten wir gar nicht. Erst später, nachdem ich zum Krieger ernannt wurde, machte eine Patrouille eine Gefangene. Sie war ausgemerkelt und wehrte sich nicht, bis wir später herausfanden das es Schwanenfeder, eine Heilerin des Lotusclans war. Sie wurde uns als Zeichen des Sternenclans geschickt, mit der Botschaft das wir den Wald verlassen mussten. Wie ihr sicher verstehen werdet hatten wir ihr wenig Glauben geschenkt, blind von unserer Liebe zu unserer Heimat. Bis eines Tages die Zweibeiner anrückten. Sie brachten Zerstörung mit sich und fingen viele unserer Krieger, Älteste und Jungen ein, die nicht schnell genug waren. Gerade noch rechtzeitig konnte der Rest aus dem Lager fliehen, denn schon rückten riesige Monster an und zermalmten unser einst so schönes Lager. Da war der Entschluss gefasst: Wir mussten wegziehen. Doch wo sollten wir hin? Und wie? Und ohne Zweiten Anführer? Da Bussardfeder spurlos verschwunden war. Bis heute überlegte ich, ob ich mir das Leuchten in Schwanenfeders Augen nicht eingebildet hätte, als sie anbot, das sie uns zum Wald und zwei anderen Clans brachte. Aber heute könnte ich es ihr nachvollziehen. Immerhin hieß es für sie ein Leben ohne Gefangenschaft. In Heimat. Noch in der selben Nacht zogen wir ab, nachdem Luchsstern mich als Zweiten Anführer ernannt hatte, das war mir wirklich eine große Ehre, aber auch große Last. Wir reisten Nacht für Nacht und nur am Tage machten wir halt. Ein Schüler, Beerenpfote, wurde von einem Fuchs geschnappt und meine schöne Abendrot starb bei der Geburt von Igelnacht, Honigfell und Kupferpfote. Doch wir liefen weiter, jeder Tag ohne einen Toten machte den Clan Mut. Eines Tages wurden die Zweibeinernester weniger und Schwanenfeder sprach, das wir bald da wären. Doch dann mussten wir einen Donnerweg überqueren. Lücke für Lücke trugen und zerrten die Krieger Älteste und Junge rüber. Dann aber weigerte sich Heckenrose, eine zerbrechliche Älteste, die unheilvolle Schwelle zu überqueren. Jedes Mut machen der Krieger wurde mit giftigen Worten und feurigen Blicken beantwortet, nur Schwanenfeder drang zu der Kätzin durch. Sie half Heckenrose über den Donnerweg, als sich ein Monster näherte. Sie humpelten gemeinsam rüber, stolperten schon fast... a... aber das Monster war zu schnell. Es näherte sich in wenigen Augenblicken und brachte die beiden in den Sternenclan. Noch am selben Tag erreichten wir unser Lager, hier wo wir gerade stehen sahen wir ein einfaches Stück Wiesenlandschaft, gestreckt mit Herausforderungen und Hoffnungen. Später trafen wir auch die anderen Clans, ja störten sie sogar auf der großen Versammlung. Doch Schwanenfeder und Heckenrose, Beerenpfote, Abendsonne und all die anderen bleiben uns in Erinnerung," ich sah Echsenjunges und Nieseljunges an und beendete die Geschichte:"Tja und Monde später habt ihr das Licht der Welt erblickt."

Echsenjunges tat so als würde er Feuerblatt aufmerksam zuhören, während dieser in alten Erinnerungen an die große Reise schwärmte. Tatsächlich wirkte die Geschichte recht spannend, doch es gab wichtigeres für die Geschwister zu tun! Gerade als der alte, rote Kater von Bussardfeders Verschwinden erzählte, entfernte das Junge sich immer einen kleinen, weiteren Schritt von dem Ältesten, bis er am Lagerrand ankam. Echsenjunges winkte seiner Schwester unauffällig zu und kletterte dann die Erdkuhle hinauf ins hohe Gras, wo ihn niemand mehr sehen würde! Erst als Nieseljunges bei ihm war, verriet er seiner Schwester den Plan selber nach Taubenschwinge und Wurzeljunges Ausschau zu halten.

----> EC/AC Grenze Waldrand

Gefesselt von der Geschichte hörte ich Feuerblatt mit geweiteten Äuglein zu, als ich mich nach Echsenjunges umsah. Huch, wo ist der den jetzt?! dachte ich verdutzt als er nicht mehr neben mir saß, entdeckte ihn dann aber am Lagerrand. Auf Samtpfötchen folgte ich ihn unauffällig und blickte noch einmal zurück, als wir schon außerhalb des Lagers waren. Doch Feuerblatt erzählte immer noch. "Hoffentlich nimmt er uns das nicht übel, murmelte ich, bevor ich entschlossen einen kleinen Pfotenschritt in das neue Terrain machte. Wir würden Taubenschwinge und Wurzeljunges finden! schwor ich mich und huschte hinter Echsenjunges hinterher.

---->E-C/A-C Waldrand

Während der kleine Kater Echsenjunges eher gelangweilt schien von Feuerblatts Vorschlag, eine Geschichte zu erzählen, schien Nieseljunges total begeistert von der Idee. Ordentlich setzte ich mich hin und lächelte den beiden Jungen zu: "Die Geschichte wird euch sicher ganz prima gefallen. Ich selbst kenne sie auch nicht." Mit meinen alten, freundlich leuchtenden Augen sah ich zu, wie die beiden sich niederließen, um Feuerblatts Geschichte zu lauschen. Ich legte meinen Schweif dann ordentlich um die Pfoten und lauschte konzentriert der Geschichte des ehemaligen Zweiten Anführers. Sie erzählte von der Großen Reise, die der EfeuClan hatte durchstehen müssen, und von den vielen Toten, die die Reise gefordert hatte. Mitfühlend berührte ich den feuerroten Kater mit den Schweif an der Schulter, als er von Abendsonne erzählte, die ihre Töchter niemals hatte kennen lernen können. Es war schön, dass Feuerblatt hier doch nich mit Diamantensplitter glücklich wurde. Ich seufzte leise, als die Geschichte zu Ende war, und beschloss, sie nicht mehr zu vergessen, damit ich sie späteren Jungen erzählen konnte, wenn mein treuer Freund einmal nicht da war. "Eine schöne Geschichte, Feuerblatt, aber eine traurige zugleich." Ich lächelte einfühlsam und sah dann zu den Jungen. Zumindest wollte ich das, denn auf einmal waren sie nicht mehr da! Alamiert sah ich mich um und glaubte, das graue Fell der kleinen Nieseljunges aus dem Lagerausgang huschen zu sehen. "Feuerblatt! Wir müssen sie zurückholen!" Schwerfällig erhob ich mich und wartete auf Feuerblatt, um mit ihm zusammen die Spur der Zwei zu verfolgen. Junge sollten auf keinen Fall ihr schützendes Lager verlassen!

---> Waldrand

Kornjunges lag schon eine Weile wach in der Kinderstube. Sie hatte den ganzen Trubel nur halb mitbekommen. Als sie sich endlich aufraffen konnte aus der Kinderstube zu stapfen blinzelte in der grellen Sonne erst einigemale um sich an das Licht zu gewöhnen. Dann suchte sie mit ihren grünen Augen das Lager ab. Sie brauchte irgendjemandem zu Spielen, es war viel zu langweilig. Die kleine wollte gerade damit beginnen ihr Fell zu glätten als sie von einem leichten Hustenanfall geschüttelt wurde. Sofort legte sie ihre Ohren an. Wenn das jetzt jemand gehört hatte musste sie sicher gleich in den Heilerbau, doch das wollte Kornjunges nicht. Sie warf sich also auf den Boden und begann nach einem Blatt zu schlagen, welches immer weiter von der Kinderstube weggeweht wurde. Voller Enthusiasmus rannte sie dem Blatt hinterher und versuchte es zu erwischen. Hin und wieder stieß sie ein leises knurren aus, das Blatt war ihr Gegner und sie würde es bekommen.

Während Haselschweif ihre Jungen auf der Lichtung spielend beobachtete, fiel ihr auf, dass Windjunges und Mausejunges plötzlich anfingen zu husten. Vor allem die kleine Kätzin hustete so stark, dass sie dabei schaumige Flüssigkeit ausspuckte. "Oh nein," murmelte die Königin und trat besorgt zu ihren Jungen. "Nicht husten, ich hole Himbeernase!" Wie von einem Fuchs gejagt rannte die Braun-Weiße zum Heilerbau und zwängte sich durch den Tunnel, doch sie fand bloß Falkenpfote vor. "Falkenpfote, wo sind Himbeernase und Waldpfote?" fragte sie hektisch und sah sich dabei in der Erdhöhle um. Ihre Pfoten wollten so schnell wie möglich zurück zu ihren Jungen, doch wie sollte sie ihnen helfen?

Als ihre Mutter an der jungen Kätzin vorbeistürmte spitzte die rot Getigerte ihre kleinen Ohren und ließ das gejagte Blatt für einen Moment einfach Blatt sein. Besorgt lief sie langsam Richtung Heilerbau um die letzten Worte ihrer Mutter aufzuschnappen. Himbeernase und Waldpfote? Hatte die kleine Kätzin sie vorher nicht aus dem Lager gehen sehen? Vorsichtig schob sich Kornjunges durch den Tunnel in den Heilerbau und rieb sich schnurrend an Haselschweifs Vorderläufen, dann blickte sie zu ihr auf. "Mama, Himbeernase und Waldpfote sind vorhin gerade aus dem Lager gelaufen. Was ist denn los?", fragte sie besorgt und blickte mit großen, unschuldigen Augen zu ihrer gescheckten Mutter auf, welche wahrlich Besorgt war. Zumindest sah man ihr das so an. Des Weiteren war ihre Mutter sicher nicht umsonst so besorgt, also musste etwas ernstes passiert sein.

cf.: Dornensumpf

Die Sonne prallte auf das offenen Land herab, sodass die Helle sogar leicht ins Schnaufen kam. "Selbst im Blattfall ist es noch so heiß, kann es nicht bald kühler werden?", ächzte sie zu Waldpfote und verlangsamte ihr Tempo etwas. "Das Gras ist auch schon völlig vertrocknet, hoffentlich kommt es zu keinen Bränden.", dachte die Heilerin, da sie schon ein paar Mal davon gehört hatte, dass eine lange andauernde Hitze-Zeit in einem Waldbrand enden konnte. Es dauerte nicht lange bis sie wieder beim Lager angekommen waren und sich Himbeernase dort durch den Tunnel hineinbegab. Ruhig schritt die Kätzin in den Heilerbau, wo sie eine aufgelöste Haselschweif und Kornjunges vorfand. "Haselschweif, was ist den los?", fragte sie die Königin besorgt und sortierte schnell die Spinnenweben und die restlichen Kräuter ein, bevor sie sich wieder an die Braun-Weiße wandte. Sie selber schien gesund zu sein, weshalb es sich nur um ihre Jungen handeln konnte. "Ist etwas mit deinen Jungen?", hakte sie nach und wappnete sich schon einmal für das Schlimmste.

Bevor Falkenpfote der aufgebrachten Königin antworten konnte, kam Kornjunges hinter ihrer Mutter hergeeilt und rieb sich schnurrend an deren Vorderläufen. Das Kätzchen erzählte, dass beide Heilerinnen das Lager verlassen hatten und fragte, was denn los sei. "Ach Liebling, ich glaube Mausejunges und Windjunges sind krank. Ich weiss es ist schwer aber bitte halte ein wenig Abstand zu den beiden, ja?" Eine vertraute Stimme erklang am Eingang des Baus und erleichtert drehte Haselschweif sich um. "Dem SternenClan sei Dank! Himbeernase, Mausejunges und Windjunges husten schon den ganzen morgen und vor allem Mausejunges spuckt dabei eine schäumende Flüssigkeit aus. Die beiden sind noch auf der Lichtung, bitte guck nach ihnen!" miaute die Braun-Weiße aufgelöst und eilte voran, wobei sie ihre Tochter fast umwarf. Haselschweif hatte in ihrem jungen Leben schon so viele Katzen durch die große Reise verloren, sie befürchtete also das schlimmste.

Kornjunges blickte mit großen Augen zu ihrer Mutter und nickte. Das sie selbst auch hin und wieder husten musste verschwieg sie ihrer liebenden Mutter. Genau in dem Moment als Kornjunges Haselschweif anbieten wollte mit ihr gemeinsam die Heiler zu suchen kam Himbeernase schon ins Lager geeilt und fragte ebenso besorgt was los sei. Kornjunges schaute also zwischen den beiden großen Kätzinnen hin und her, gespannt was denn als nächstes passieren würde. Doch mit dem das ihre Mutter sie fast umrannte rechnete die kleine Kätzin selbst nicht. Entrüstet quiekte sie laut auf und stolperte zur Seite, da sie sich nicht mehr fangen konnte fiel sie zu Boden und wirbelte dabei eine kleine Staubwolke auf. Sie schüttelte ihren Kopf und rappelte sich dann wieder mit angelegten Ohren auf. Trotzig setzte sie sich auf den Boden und legte ihren kleinen Schweif um ihre Pfoten. Sie würde jetzt einfach hier sitzen bleiben und Falkenpfote Gesellschaft leisten, also wandte sie sich an den gescheckten Schüler und legte ihren Kopf leicht schräg. "Wieso bist du hier im Heilerbau?"

Haselschweif schien sehr erleichtert zu sein, sie zu sehen und schilderte ihr auch sogleich was vorgefallen war. "Das hört sich nicht gut an, ich sehe mir die beiden gleich einmal an.". miaute die Heilerin stirnrunzelnd und folgte der Königin hinaus auf die Lichtung. Bei den Jungen angekommen, sah sie sofort, wie Mausejunges hustete und auch Windjunges davon nicht verschont wurde. "Sie gehören sofort in den Heilerbau, Haselschweif, nimm du bitte Windjunges mit.", meinte sie zu deren Mutter und nahm anschließend vorsichtig Mausejunges am Genick und trug sie sanft in den Heilerbau. Weit von Falkenpfote entfernt legte sie das braune Kätzchen in ein Nest und untersuchte sie die kleine Kätzin und seufzte anschließend leicht. Nachdem Haselschweif bei ihr angekommen war und auch sie Windjunges niedergelegt hatte, erklärte sie ihr, was die beiden hatten: "Mausejunges und Windjunges haben grünen Husten. Wahrscheinlich hat sie die Krankheit schon von Anfang an schlimm erwischt, deswegen haben sie das Stadium des weißen Husten einfach übersprungen. Ich werde für sie tun was ich kann, aber Kornjunges muss unbedingt weg von den beiden bleiben und sicherheitshalber auch du und Aschenherz. Es soll sich nicht weiter verbreiten." Von dem Kräutervorrat nahm Himbeernase nun zwei Katzenminzen, die sie vor die Pfoten der beiden Kätzchen schob. "Hier, die müsst ihr gut kauen und schlucken, damit ihr bald wieder gesund und stark werdet. Ihr wollt schließlich gute Krieger werden, oder?", sprach sie zwinkernd zu ihnen und nach der Erwähnung des Krieger-Daseins kauten sie die Blätter, wenn auch noch etwas widerwillig. "SternenClan, bitte lass die Zwei wieder gesund werden." Grüner Husten war oftmals für Junge tödlich, besonders in der Blattleere.

Hektisch war Haselschweif zu ihren Jungen geeilt und blickte hilfesuchend zu Himbeernase. Diese untersuchte beide Jungkatzen gründlich, danach seufzte sie leise. Der Königin rutschte das Herz in die Beine, als sie Himbeernases Blick sah. Kurz darauf meinte sie, dass Windjunges und Mausejunges beide grünen Husten hatten. "Nein!" rief die braun-weiße schockiert und begann leise zu jammern. "Nein, nein, nein...." Doch sie fing sich wieder, als die Heilerin ihr sagte sie solle Windjunges mitnehmen. Besorgt trug sie das kleine schwarze Fellbündel in den Heilerbau und setzte ihn zu seiner Schwester auf den erdigen Boden. Beide bekamen von der Weißen etwas zu fressen und sie sagte, dass sich alle von den Jungen fernhalten mussten, sogar ihre eigene Mutter. "Das kann ich nicht Himbeernase und das weisst du," miaute sie gequält und Tränen schossen in ihre gelben Augen. "Aschenherz sollte sich ihnen tatsächlich fernhalten und sich um Kornjunges kümmern. Ich werde hierbleiben und über sie wachen, bis sie wieder gesund sind." - Oder tot, fügte die Königin still an und senkte dabei den Kopf.

<--- Dornensumpf

Später als Himbeernase kam ich im Lager an und brachte die stark duftenden Kräuter in den Heilerbau, wo Haselschweif samt Jungen hier war. Die Situation wirkte alles andere als angenehm und schnell verdrückte ich mich in den Kräutervorrat, wo ich Binse und Spinnenweben schnell einsortierte und aufatmete. Es ist ungerecht, dass Haselschweif so traurig ist! Sie war immer so freundlich zu mir, wenn wir Blätter sammeln waren erinnerte ich mich und schüttelte den Kopf, bevor ich mich meiner Mentorin anschloss. Der aromatische Geruch der Katzenminze lag in der Luft und Mausejunges wie Windjunges sahen nicht gesund aus. "Grüner Husten?" flüsterte ich ungläubig. Im Verlauf der Großen Reise waren viele Katze daran gestorben, da Himbeernase und Blue Katzenminze nicht finden konnten. Jemand hatte sogar gesagt, dass unser Vater daran verstorben sei. Doch an ihm besaß ich keine Erinnerung. Hirschsprung und Rehblick wahrscheinlich auch nicht überlegte ich und empfing Mitleid mit Haselschweif, da die Krankheit auch große Krieger schon zu Fall gebracht hatte. Die Ältesten kannten viele Geschichten dazu und meine Geschwister wie ich hatten sie gerne gehört. Auch wenn sie so traurig waren

Eine verschreckte Stimme ließ mich hochfahren und ich erblickte mit schmerzerfülltem Gesicht die Gestalt Haselschweifs. Wie, wo, was? dachte ich vewirrt und war dann erleichtert als Kornjunges ihre eigene Mutter beruhigte. Danach löste sich in sekundenschnelle das Problem auf und ich fand mich kauernd vor Kornjunges wieder, die mich fragte wieso ich hier im Heilerbau war. Ihr schief gelegter Kopf verleitete mich dazu ihr sofort die Wahrheit zu sagen, aber ich wollte ihr auch keine schlechte Meinung vom Lotusclan eintrichtern. Also deutete ich mit einen leichten Lächeln auf mein gebrochenes Hinterbein und miaute freundlich:"Ich hatte eine kleine Außeinandersetzung mit einer anderen Katze, die wohl keine Kritik duldete. Mir wurde das Hinterbein gebrochen, aber ich werde trotzdem alles daran setzen ein Krieger zu werden!" Mit leuchtenden Augen dachte ich an das vollkommene Dasein als Krieger und hob mein Kinn ein bisschen höher. Dabei bekam ich die verzweifelte Lage von Haselschweif und ihren Jungen mit. Frustriert darüber, das ich nicht helfen konnte, dachte ich darüber nach. Bis mir eine Idee kam, wissend das ich Haselschweif damit hoffentlich einen Gefallen tun konnte. “Wenn ihr wollt kann ich mich um Kornjunges kümmern, bis Aschenherz wieder da ist,“ bot ich hilfsbereit an und schaute fragend von Himbeernase zu Haselschweif. „Dann ist sie wenigstens nicht so alleine,“ fügte ich hinzu und versuchte mich an einem aufmunternden Lächeln.

Kornjunges riss ihre grünen Augen vor Entsetzten auf und schüttelte ihren Kopf. "Was? Einfach so. Was ein Idiot!", miaute sie aufgebracht und blickte dann zu Himbeernase und ihrer Mutter ehe sie verwirrt ihre Augen zusammenkniff. "Grüner Husten?", fragte sie leise und blickte fragend zu dem getigerten Schüler neben sich. Vielleicht wusste er was das genau war und ob es schlimm war. So wie die Heilerinnen und ihre Mutter taten schien es nicht so ungefährlich zu sein. Sie stieß ein leises Jammern aus und blickte zu ihrer Mutter. "Werden sie wieder gesund?", fragte sie ebenso vorsichtig wie sie Falkenpfote vorhin gefragt hatte was grüner Husten war. Schließlich schaute sie wieder zu dem Schüler neben sich. "Ja! Dann kann er mir noch erzählen wie es genau zu seinem gebrochen Hinterbein gekommen ist!", rief sie enthusastisch und hielt dann aprupt wieder inne. Im Heilerbau durfte sie sicher nicht herumschreien, also legte sie entschuldigend ihre Ohren an und setzte sich dann neben Falkenpfote auf den Boden, mit großen Augen schaute sie ihn also an und forderte ihn so auf die Geschichte ausführlicher zu erzählen.

Als ich die Augen öffnete wurde ich auch so gleich von einem Hustenanfall erfasst, schaumige Flüssigkeit tropfte aus meinem Maul. Mein zierlicher Körper zuckte dabei immer wieder und das Husten sorgte für Schmerzen im Hals. Mit meinen bernsteinfarbenen und kränklich schimmernden Augen sah ich auf, entdeckte Haselschweif, meine geliebte Mutter bei mir, meine Schwester Kornjunges war auch da. Außerdem Himbeernase, Waldpfote und Falkenpfote, leicht verwirrt sah ich mich um "Was machen die hier alle in der Kinderstube?" Doch als ich einatmete bemerkte ich dass dies nicht der milchig vertraute Geruch der Kinderstube war, der pure Geruch von Kräutern füllte meine Nase und ich stellte beim umsehen auch fest wo ich war, im Heilerbau. Mein Bruder Windjunges lag sogar neben mir, er hustete genau wie ich aber er hatte die Augen noch geschlossen, müde hob ich den Kopf und sah meine Mutter an "Mama mir geht es so schlecht. Was ist das? Und wann geht es mir besser? Und geht es Windjunges, Kornjunges und Espenjunges auch so schlecht?" fragte ich etwas heißer und dadurch leise. Mein Hals war so gereizt, er kratzte beim sprechen und ich wünschte mir was zu trinken, Hunger hatte ich hingegen keinen.

Gismo tröstete mich während der Geschichte, was ich mit einem dankbaren Blick beantwortete. Auch wenn er keine geborene Clankatze ist, scheint er doch das Herz einer zu besitzen, dachte ich und schüttelte letztendlich die Erinnerungen ab, als die Geschichte vorbei war. Mein Baukamerad und Freund kommentierte die Geschichte als schön, aber auch traurig. "Eigentlich enden viele Geschichten so. Das Wichtige ist, das man das Glückliche darin bewahrt und sich nicht von dem Traurigen einlullen lässt. Immerhin haben wir das Lager hier gefunden, nicht wahr?" antwortete ich mit einem leichten Lächeln. Ich wollte mich zu dem Jungen wenden, doch sie waren nicht mehr da! Im selben Moment schien auch Gismo das zu begreifen und rief wir sollten die Jungen zurückholen. Sind die etwa aus dem Lager gerannt? ....Natürlich, sie wollten Taubenschwinge finden! fiel es mir wie Schuppen von dem Augen und ich stand auf, um neben Gismo den Ausreißern hinterher zu rennen. Dabei stach mein Rücken ein bisschen, doch ich ignorierte den Schmerz. Immerhin kann ich nach der Aktion noch lange genug auf der faulen Haut herumliegen!

---> Waldrand

---> Sonnenwiese

Schwer beladen mit dem Habicht und der Kreuzotter, trat ich durch den Tunnel zum Lagerinneren. Dabei hing die Schlange so ungünstig zwischen meinen Beinen, dass ich auf sie trat, ins stolpern geriet und schließlich der länge nach hinfiel. Federn flogen aus dem Habicht und sammelten sich überall in meinem ohnehin zerzausten Fell. Schnell sprang ich wieder auf die Pfoten und sah mich einen Herzschlag lang verschämt um, doch niemand schien den Sturz gesehen zu haben. Erleichtert nahm ich meine Beute wieder auf und lief dieses mal vorsichtig zum Frischbeutehaufen, wo ich die Schlange auch liegen ließ. Den Habicht stattdessen behielt ich und trabte mit ihm zum Rande des Lagers. Dann versuchte ich mir die Federn aus dem Fell zu ziehen, während meine Augen immer wieder zum Lagereingang spähten, auf der Suche nach einem ganz besonderen Kater.

<--- Farnlichtung

Als ich den Erdtunnel, der den Lagereingang markierte, passierte, kam mir der Älteste Gismo gehetzt entgegen, dicht gefolgt von meinem Vater. "Papa?" Doch der feuerrote Kater bemerkte mich gar nicht, was ich mit einem Schmunzeln hinnahm. Man konnte fast glauben, die beiden befreundeten Ältesten hätten etwas ausgeheckt, wie Junge, die unerlaubterweise das Lager verlassen um Abenteuer zu bestehen. Lächelnd, aber dennoch irritiert schüttelte ich mein Fell und befreite es so von der Erde, die an meinem langen Fell hängen geblieben war, als ich mich durch den Tunnel gezwängt hatte. Ich legte mein Rebhuhn am Frischbeutehaufen ab und gesellte mich dann zu Ginsterfang, die als einzige alleine im Lager saß. In Richtung des Heilerbaus fand eine kleine Katastrophe statt, davon zeugte die laute Geräuschkulisse aus dem Bau, bei dessen Fertigstellung ich damals eigenpfötig geholfen hatte. "Hallo Ginsterfang. Weißt du, was da vor sich geht?", begrüßte ich die Bunte freundschaftlich und deutete dann mit einem fragenden Nicken in Richtung des Heilerbaus. Falkenpfote wollte ich doch auch noch besuchen gehen!

<---- Farnlichtung

Auf dem Weg zurück ins Lager trafen wir auf Gismo und Feuerblatt, die ziemlich zielstrebig in eine bestimmte Richtung liefen. Verwundert sah Hirschsprung ihnen eine Weile hinterher, bis sie außer Sichtweite waren und folgte dann Igelnacht auf die Lichtung. Sofort wurde er von Ginsterfangs strahlenden Augen begrüßt und sah zu ihr, wobei er unachtsam über eines der langen Ohren seines Kaninchens fiel und zu Boden ging. Peinlich berührt rappelte der junge Kater sich wieder auf und schüttelte den Staub aus seinem Fell, ehe er direkt mit seiner Beute auf Ginsterfang zusteuerte: "Hey, man bin ich froh wieder bei dir - äh hier zu sein," rettete er sich gerade noch und leckte verlegen über sein weißes Brustfell. "Magst du teilen und mir von deiner Patrouille erzählen?" bot er freundlich an und deutete auf das Kaninchen.